Wenn sich der Ottonormalbürger nicht aus eigenem Antrieb heraus mit der Thematik beschäftigt und durch die Medien (in darstellerischer Weise) zum ersten Mal mit Autismus in Kontakt kommt, wundert es mich nicht, daß die Sichtweise der Mehrheit, was das Thema betrifft, undifferenziert ist.
Die wenigen, die es tun, gehören zu den Kreisen medizinischer Fachkundiger, ernsthaft Interessierter, Angehöriger von Betroffenen oder selbst Betroffener. Und daran wird sich meiner Meinung nach auch nichts ändern. Das hat weniger etwas mit Autismus an sich zu tun. Das Problem steckt in den Köpfen der Menschen - differenziertes Denken ist nicht jedermanns Sache. Autismus ist nur einer von vielen Fällen in der Medizin, von denen die Masse ein verqueres Bild hat.
Solange Ärzte und andere Fachkundige die Meinung vertreten, Autismus ist eine Krankheit im Sinne der Entwicklungsstörung und offizielle Instanzen wie die WHO Autismus als Schlüssel in ihrem Klassifikationssystem für Krankheiten führen, dürfte es schwer fallen, die Masse vom Gegenteil zu überzeugen.Zitat
Solange selbst die Mediziner unterschiedliche Ansichten haben, kann in der Gesellschaft keine unmißverständliche Einigkeit darüber herrschen, als was Autismus nun genau anzusehen ist.