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Abenteurer
Nachdem ichs jetzt auch durchgespielt habe, möcht ich mal meine Meinung zu dem Spiel loswerden:
Das Spiel hat jede Menge Stärken, aber leider auch ein paar Schwächen. Da das Beste bekanntlich zum Schluss kommt, hier erstmal die Kritik:
Kann Spoiler enthalten
Negative Aspekte:
Was mich vor allem zu Beginn tierisch genervt hat war dieses ewige "Stadt-Dungeon-Boss"-Schema. Man kam in eine neue Stadt, da gabs dann genau einen Weg wies weiter ging. Dafür musste man in einen Dungeon, dort einen Boss killen und dann weiter in die nächste Stadt und da das ganze von vorne.
Und natürlich gibt es für jedes Problem genau eine Lösung die einem der Helden zufällig einfällt.
Dazu noch das ewige weglaufen der Bosse. Am Anfang sind Sorata und co deutlich schwächer als am Schluss, daher sollte es doch für die meisten wiederkehrenden Gegner kein Problem machen Kleinholz aus ihnen zu machen. Hier war Draken die Ausnahme, die das ganze interessant gemacht hat, da er eben nicht mal eben in die Flucht geschlagen werden konnte.
Die Kämpfe waren ziemlich lahm.
Ich hab nachdem ich Kuma in der Gruppe hatte einfach mit der "Sorata-Youko-Kuma-Miyuki"-Combo gespielt. Wenn man Kuma den Berserkerreif (hab vergessen wo man den bekommt) und die Rüstung vom Gold-Turnier gibt, ist er zwar nichtmehr kontrollierbar, haut aber immer um die 1200 Dmg raus. Miyukis "Paralysepfeil" ist die wohl stärkste Fertigkeit im Spiel weil sich dadurch jeder Gegner ohne Probleme plattmachen lässt. Die Götterdämonen waren dadurch kein Problem, einen konnte man sogar besiegen ohne auch nur 1HP zu verlieren. Draken war irgendwie der einzige Boss, den ich nicht lähmen konnte, daher auch der einzige für den ich mehr als drei Versuche gebraucht hab (abgesehen von dem Schatten gegen den man mit Sorata alleine kämpfen muss). Sogar Draznah mit seinen 4 miesen Massendmg-Geistern war nicht besonders schwer. Einfach einen nach dem anderen paralysieren und dann in Ruhe draufhauen.
Dafür, dass die Kämpfe nie besonders fordernd waren, wars eigentlich recht nervig sich durch die einzelnen Dungeons zu kämpfen.
Eine Sache die ich dem Spiel nicht anlasten möchte, die mir aber nicht gefallen hat: Die Sache mit den Mechanoiden.
Die Mechanoiden hast du sehr schön in den Verlauf der Geschichte eingebaut, aber als man das erste Mal (glaube als man von nem Berg runter ist) gegen ein 6m großen Roboter mit Maschinengewehr kämpfen musste, dachte ich mir erst "Och nö". Die Kombination Fantasy meets Science-Fiction hat mir zu Beginn überhaupt nicht gefallen, ich muss aber zugeben, dass das echt eher eine eigene in meinem Kopf fest etablierte Ansicht ist
. Zum Schluss hin hats mich kaum mehr gestört.
Ein weiterer eher unwichtiger Punkt, der mir zu Beginn aufgefallen ist (im Endgame hab ich da nichtmehr so drauf geachtet), war das die Facesets öfters mal nicht wirklich zum Text gepasst haben. Aber es wäre zuviel verlangt für jeden Char 1-2 Facesets pro Emotion zu erstellen, ist mir halt aufgefallen, aber nicht weiter schlimm.
Aber der größte Kritikpunkt stand auch schon früh im Game für mich fest und würde mich jedes mal zu Tode nerven wenn ich das Spiel nochmal spielen würde.
Dungeon-Hindernisse!!!
Ich hab echt nichts gegen Hindernisse/Rätsel in Dungeons aber hier waren sie echt unlogisch platziert. Warum versperrt mir eine übergroße Springer-Schachfigur den Weg wenn ich mich in einem Schiffswrack befinde? Warum lassen sich Statuen mit einem Schlüssel beseitigen? Wieso sind die Schalter für Barrieren immer außerhalb einer Barriere, wo sie einfach so betätigt werden können? etc etc etc
Oft hab ich mir gedacht, dass da doch jetzt nur ein Hindernis ist, damit da ein Hindernis ist, ohne logische Erklärung wieso und weshalb.
Das ist der Punkt von dem ich mir am meisten wünschen würde, dass du ihn dir für den 2ten Teil zu Herzen nimmst, auch wenn ich vielleicht der Einzige bin der das so sieht.
Aber natürlich gibts auch positive Aspekte:
Die Story hat mir allgemein betrachtet sehr, sehr gut gefallen. Am Schluss liefen die Fäden zusammen und die letzten Puzzleteile wurden zusammengesetzt. Es gab immer wieder Wendungen, die einen zum Weiterspielen motiviert haben, auch wenn man manchmal das Gefühl hatte, geradezu durch das Spiel gejagt zu werden. Auch die verschiedenen Beweggründe für das Handeln der Pro- und Antagonisten würden enthüllt, was dazu beitrug, den einzelnen Charakteren noch mehr Tiefe zu verleihen (z.B Draznah, der eigentlich ehrenhafte Gründe für sein Handeln hatte, aber den falschen Weg gewählt hat).
Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt der mir hervorragend gefallen hat. Statt der üblichen 1-4 Protagonisten hatte man hier 7 (bzw 8 wenn man Kemuri dazuzählt) die sich von ihrem Wesen her unterschieden haben. 7 Charas die zwar nie gleichzeitig spielbar waren (wozu auch), die sich immer wieder zu Wort gemeldet haben, wodurch niemand in den Hintergrund gedrängt wurde (wobei natürlich Sorata und Youko die meisten Parts hatten).
Wenns um den Kampf ging wars etwas blöd, da man, sobald man sich auf eine Kampfgruppe festgelegt hatte, kaum wechseln konnte, ohne erst ein bisschen EXP zu farmen um das neue Mitglied auf einen aktuellen Stand zu bekommen (da stand ich vor nem Problem als der Götterdämon mir Youko geklaut hat
)
Ich bin kein Mapper, daher kenn ich mich da nicht so gut aus, aber zumindest hat mir die Welt die du geschaffen hast ganz gut gefallen, auch wenns z. T. etwas eng war und man den lästigen Gegnern z.T. nur mühsam ausweichen konnte.
Es gäbe noch jede Menge Punkte, die das Spiel einfach spielenswert machen, aber um die aufzulisten reicht der Platz nicht.
Charon - Dawn of Hero ist ein tolles Spiel, das sich seinen Stern auf jeden Fall verdient hat.
Du hast da ein schönes Spiel gezaubert und ich freu mich auf dein nächstes Spiel, egal ob Fortsetzung, Prequel oder was auch immer, ich werds auf jeden Fall spielen. Ich hoffe du nimmst dir die Kritik ein wenig zu Herzen (nicht nur meine, sondern allgemein), denn Kritik ist nicht dazu da um ein Spiel schlecht zu reden (außer es ist echt mies), sondern um es zu verbessern.
Koragon
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