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Thema: [RPG] Los Muertos ...und nehme mit: RPG #1! (In der obskuren Hoffnung, es wird mehr.)

  1. #41
    „War ja auch nur ein Vorschlag.“ Insgeheim hatte Jim gehofft, dass dieser kein Gehör finden würde. Langsam folgte er dem verkannten Lyriker und bemerkte nur schemenhaft, wie das Mädchen es ihm gleich tat. „Was immer uns dort erwartet hätte, wir finden es besser ein anderes Mal heraus.“, sagte er mehr zu sich. Was immer sie noch erwarten würde, er hatte so ein seltsames Gefühl; dass es selbst für Tote Dinge gab, die ihnen gefährlich werden konnten. Vier Jahre sollte ihre Reise dauern. Was ihn an deren Ende erwartete, konnte er nicht sagen, aber das sollte ihn derzeit auch nicht weiter stören.

    Der Angler und der Skelettjunge waren schon außer Sicht. Doch ihre Schritte fanden doch die richtige Richtung und so gingen sie weiter, weg von der schwarzen Aschewolke.

  2. #42
    Die skelettierte Gruppe, bestehend aus dem Terroristen Muhammed, der Angelita Charlotte, dem Angelito Zack und dem Dieb Belmondo, kamen in ein Dorf in der Ebene. Es bestand aus fünf Häusern und war um einen trockenen Brunnen angelegt wie ein Fußabdruck. Die Skelette sahen sich um, ein wenig ratlos darüber, was denn nun zu tun sei, und ob dies einfach nur ein herkömmliches Dorf war oder ob sie eine bestimmte Aufgabe hier erwartete.
    Kaum hatte Belmondo einen Gedankengang beendet und wollte gerade zum Sprechen anheben, als ein knochenmarkerschütternder Knall zu hören war, und Zack der Schädel wegplatzte. Nachdem sein Körper noch lebloser als vorher zu Boden gefallen war, kamen Leute aus den Häusern, ebenfalls alle skelettiert.
    "Oh", sagte ein Mann mit schweren Knochen und angeklebtem Schnäuzer, der ein qualmendes Gewehr in Händen hielt, "das tut mir leid. Ich dachte, ihr wärt diese verdammten Köter von Xotoll!"
    Eine nicht minder schwere Knochenfrau trat neben den Mann mit der Flinte und korrigierte: "Er heißt Xolótl, Roland."
    Der dicke Mann, der eben unfreiwillig als Roland vorgestellt wurde, ließ von Charlotte, Muhammed und Belmondo ab und entgegnete: "Hör mal Schatz, ich lebe hier seit mittlerweile dreieinhalb Jahren, und ich weiß wohl so ziemlich am besten, dass dieser verd- dieser gute Gott Xoltol heißt!"
    "Du hast ja schon wieder etwas ganz anderes gesagt, Roland. Xolótl heißt er, Xolótl. X - O - L ..."
    "Jetzt mach mich hier bitte nicht zum Gespött vor den Gästen, Maria! Ich möchte mich nur kurz nochmal dafür entschuldigen, dass ich ihrem Kumpel den Kopf weggeblasen habe."
    Belmondo warf ein: "Äh, macht eigentlisch nischts, wir kannten uns nur flüschtig." Er schüttelte sein rechtes Bein, an dem sich Zacks Hand in seinen letzten Sekunden festgeklammert hatte. Die Knochenhand flog im hohen Bogen in den trockenen Brunnen.
    "Ah, dann ist ja alles in Ordnung", sagte Roland, lachte und stellte seine Flinte an die Häuserwand. "Wisst ihr, diese Hunde von Xthulhu schiffen uns nämlich immer in die Rabatten! Willkommen in Knorpelsaum op der Zauber! Ich bin Roland Osilium, der Bürgermeister dieser Stadt!"
    Als Roland sich und das Dorf vorstellte, kamen auch andere skelettierte Leute vor die Türen, um sich die Neuankömmlinge anzusehen. Den meisten konnte man ihre Todesarten ansehen, denn sie erschienen mit eingeschlagenen Schädeln, ihre Köpfe unter den Armen tragend oder mit fehlenden Gliedmaßen.
    "Macht es euch bequem und sucht euch ein Haus aus, Freunde", fuhr Roland fort. "Denn in Knorpelsaum op der Zauber leben all jene, die die Reise zu den Zwillingsbergen nicht antreten wollen, um hier ihre glücklichen letzten vier Jahre zu verbringen!"

  3. #43
    [FONT="Comic Sans MS"]Lynn legte Jim eine Hand auf die Schulter. "Das sehe ich auch so. Wir haben sicherlich noch ein anderes mal die Möglichkeit herauszufinden was sich in diesem komischen Feld befindet." Sie konnte aus Jim's Gesichtsausdruck schließen dass er nicht gedacht hat dass jemand gehört hatte was er gesagt hat.

    Lynn ließ sich gemeinsam mit Kretze etwas von der Gruppe abfallen. Sie blickte sich noch einmal um, doch sie konnte den Alten kaum noch sehen. Irgendwie war ihr dennoch unwohl bei dem Gedanken ihn allein zurück zu lassen. Doch vielleicht passiert ihm ja nichts und sie treffen sich irgendwo wieder...

    "Schwachsinn" murmelte Lynn, und Kretze bellte wie zur Zustimmung. Sie hatte schon immer das Gefuehl gehabt dass Kretze ihre Gedanken lesen konnte, was irgendwie seltsam war.

    Lynn schloss wieder zu den beiden anderen auf und Kretze folgte ihr. Er wuselte durch die Beine der anderen hindurch und Lynn hatte Angst dass einer der beiden über ihn stolpern würde... was wohl passiert wenn ein Skelett stolpert?! Zerfaellt es dann und muss sich wieder zusammensetzen? Naja, irgendwann wuerde sie das sicherlich auch noch rausfinden...

    "Was meint ihr, wie weit ist es noch bis zu den Zwillingsbergen? Und... meint ihr wir werden noch andere... Tote auf unserer Reise treffen? Oder sind wir hier die einzigen?"[/FONT]

  4. #44
    "...als ein knochenmarkerschütternder Knall zu hören war,..." klingt toll^^". Danke für den Spielraum, cipo ;_;.

    "Ihr wartet also auch, dass die Berge herkommen?", fragte die kleine Angelita mit einem leicht ratlosen Blick, aber immernoch im festen Glauben an laufende Berge. Das einzige, was sie fing, waren erstaunte, fragende Blicke und ein kurzes ungläubiges Mustern des Skelettes mit dem leichten Sprachfehler, welches dann auch ansetzte: "Petite, isch glaube nischt, dass diese Leute auf etwas warten, außer, auf ihr sischeres und entgültiges Ände... Und wir vier - pardon - wir drei werden uns wohl erst einmal hier promenieren und vielleischt ein wenig über die Landschaft informieren?" Während Roland zufrieden über die Gäste, die vielleicht etwas Knochengeld in seiner Stadt zurücklassen würden, bot sich emphorisch an sofort an: "Das halte ich für eine gute Idee. Bei uns ist jeder willkommen und jeder darf sein wie er ist!"
    Muhammed verschränkte die Arme, enthielt sich aber einer Aussage.
    "Oh fein!", meinte Charlotte und flatterte mit den Ellbogen, bereit, sich der Idylle des Dorfes zu stellen. Inzwischen hatte ein kleine, vermutlich formal dicke Angelita schüchtern herangetreten. "Ah, na meine Kleine?! Ich möchte dich unseren Gästen vorstellen, komm doch mal etwas näher!", lud Roland sie ein, als er Notiz von ihr nahm. Und als diese herangehobst war, verwies der Bürgermeister: "Das ist Bess, meine Tochter. Sie war mit mir unter dem Baumstamm gestanden, was uns beide hierher brachte." Er schwadronierte dann noch einige Zeilen über ihr tragisches Ende, welches offenbar in dieser Welt eine Art Steckbrief darstellte. "Also, meine Freunde", wechselte er dann übergangslos. "wollt ihr euch einmal ein paar freie Häuser zu Gemüte führen?" Der Araber schaute noch immer skeptisch, während Belmondo ohne die anderen eines Blickes zu würdigen stark nickte. Die kleine Charlotte hatte sich indessen mit Bess zusammen vor eine Hauswand verkrümelt, wo die beiden eine offensichtlich durch den Verschleiß durch Hundezähne zu Tode gekommene Puppe beäugten und mit ihr einige Szenen aus vermutlich Shakespears oder Alan Alexander Milnes Werken nachstellten - das war nicht so genau zu erkennen.

    Geändert von Mordechaj (27.06.2007 um 16:50 Uhr)

  5. #45

    Leon der Pofi Gast
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, betraten die verstorbenen Seelen das Waldstück. Der Wald war sehr dicht bewachsen und wirkte unheimlich. Blickte man zur Seite, konnte man nichts erkennen, ausser die stille Dunkelheit. Der Weg selbst leuchtete in einem sanften, goldenen Licht.

    Cody und Arnold bildeten das Schlusslicht, wärend Christofero und Katrin nach vorne eilten. Das Mädchen hatte große Freude daran gefunden, dass Huhn zu jagen, um ihre eigenen Flugkünste zu verbessern. Und es gelang ihr tatsächlich. Nach etlichen Stürzen und Bruchlandungen, konnte sie einigermaßen vernünftig fliegen. Padre Christofero zupfte ungeduldig an seiner Robe. "Was tun wir eigentlich, wenn diese Killerkarnickel auftauchen?". Katrin, die nun einige Meter über ihren Köpfen flog, gleitete langsam nach unten und überrumpelte den Gottesfürchtigen. "Dann wirst du gefressen! Mir kann nichts passieren, ich kann einfach wegfliegen". Sie kringelte sich bei dem Gedanken vor lachen.

    Arnold blieb langsam stehen und versuchte etwas am Wegesrand zu erkennen. "Cody, warte mal". Vorsichtig ging der Lehrer in die Dunkelheit. "Bitte wartet kurz auf mich. Ich habe kein gutes Gefühl". Der junge Mann stemmte die Hände an die Hüften. "Der hat vielleicht Nerven". Die Gruppe pausierte und langsam bekamen sie ein unruhiges Gefühl. Eine Stunde war bereits verstrichen. Plötzlich wurden sie von einem lauten Geräusch hochgeschreckt und eine Stimme hallte duch den Wald. "Lauft! Um Himmels willen, lauft ihr Narren!!". Arnold brach durch die Bresche und stürmte auf die Lichtung. Kleine, weiße Kreaturen hetzten hinter ihm her.

    Voller Panik flüchtete die Gruppe blind in den Wald hinein. Cody packte Katrin an ihrem dünnen Arm, wärend Arnold und der Padre mit aller Kraft versuchten, den Ästen und Wurzeln auszuweichen. Hinter ihnen ertönte ein grässliches Gebrüll und rote Augen funkelten. Christofero konnte kaum sprechen. "Oh Herr, hilf uns! Rette uns!". Der Lehrer brüllte ihn wütend an. "Wenn es deinen Gott irgendwo geben würde, hätte er die Vicher schon mit einer Rießenmöhre erschlagen!".

    Nach einigen Metern, konnten sie ein glänzendes Licht entdecken, an welches sie sich orientierten. Es kam immer näher, bis die Bäume plötzlich entzwei brachen und sich die Gruppe auf offenem Gelände befanden. Engelsstatuen, verzerrte Fratzen und Skelette waren zu sehen. Allesamt aus Stein. Die Seelen standen nun Rücken an Rücken zu einander und warteten auf ihre Verfolger. Padre Christofero streifte seine Robe ab und stülpte sie dem kleinen Mädchen über. "Katrin hör mir genau zu. Leg dich flach auf den Boden und beweg dich nicht, bis wir es dir sagen".

    Geändert von Leon der Pofi (25.06.2007 um 20:58 Uhr)

  6. #46
    Bess schaute ein wenig bedrückt zu dem Unterkörper Zacks, der leblos (bzw. lebloser) auf dem Boden lag. Noch während ihr Vater das übliche Willkommensprozedere aufzog, löste sich das Skelett des Jungen langsam auf. Als es vollständig verschwunden war, blühte plötzlich eine hübsche, faustgroße Blume orangener Farbe am Boden. Belmondo hatte diese Blumen schon beim Näherkommen an das Dorf bemerkt, aber der Dieb musste schlucken, als er realisierte, wie sie entstanden waren.
    "Cempasuchitl.", flüsterte Bess, "Die Totenblume. Hübsch, nicht wahr?"
    "Pah.", war die Antwort des Alten, und er gab sein Bestes, das Gespräch wieder von den verblassten Seelen abzulenken. Scheinbar kein beliebtes Thema in diesem Dorf. Am Horizont neigte sich der Tag dem Ende entgegen.


    Danke der Möglichkeit, die Totenblumen einzuführen. Macht mal noch ein bissl weiter, ich schalte mich wieder ein, wenn es was zu kommentieren gibt oder das Spiel stagniert. (Bzw. wenn eure Story weitergeführt wird.)

    Je weiter die Gruppe in den Wald eingedrungen war, desto undurchsichtiger wurden auch die Sichtverhältnisse. Ein näherer Blick (welcher vor einer Horde Basiliskenhoppler nicht unbedingt die beste Option darstellte) hätte gezeigt, dass dies an den Blättern lag, die zunehmend von pflanzlicher in steinige Substanz übergingen. Der laut betende Pfarrer stolperte beinahe über einen Marmor-Baumstumpf. Die Wesen waren nun gut zu erkennen. Wie übergroße Karnickel muteten sie an, allerdings mit einem langen, blutroten Schwanz und abstehenden Ohren der gleichen Farbe. Sie bewegten sich springend, mit gewaltigen Sätzen vorwärts. Und sie kamen näher.

    Wenn hier jemand etwas umfangreicheres im Sinn hat geplant hat, kontaktiere er mich bitte per PN oder MSN, dann kann man sich absprechen, ist immer praktisch in Konfliktszenen, wo viel passiert.

    D'Allessandro hielt die Gruppe selbst nach einigen weiteren Stunden noch mit blumigen Ausführungen in Schach, und so war Lynn früh darüber, weiter vorne etwas zu erkennen, dass weder Gras noch Himmel war. Zumal die kleine Reisegruppe inzwischen wirklich müde wurde, auch die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen und tauchte die Landschaft so in ein orangenes Licht. Von dem Kriegsfeld war seit langer Zeit nichts mehr zu sehen gewesen, und mit ihm war auch der Alte verschwunden, offensichtlich waren selbst Schnecken schneller als diese gewaltigen Erscheinungen. Als sie näher kamen, verzog Jim den Schädel. Er konnte die Freude über ihre neue Entdeckung nicht unbedingt teilen. Es war ein Zirkus.
    "Parelli" konnte man den Namen in bunten Buchstaben ablesen, die Plane des Zeltes war pechschwarz mit zahlreichen Brandlöchern darin.

  7. #47
    Arnold sah sich um. "Sagt mal, wie hoch denkt ihr können Killer-Kanickel springen?" Schnell griff er eins von den versteinerten Skeletten am Oberkörper und legte es auf den Boden. Ein weiteres davor, eins über die Beiden. So hatte sich bald ein kleiner Wall gebildet, fast Mannshoch. "Ok, und jetzt noch um uns herum. Zum Glück hatten die dummen Viecher viel Hunger in letzter Zeit." Die Männer arbeiteten, Katrin lag in der Kutte des Padres am Boden, wie befohlen und hielt Ängstlich das Hühchnen in der Hand und dort, wo sie den ersten Wall gebaut hatten, versuchten schon die Hasen an den Skelette vorbei zu kommen, bisher ohne Erfolg.

  8. #48

    Leon der Pofi Gast
    Katrin lag zusammengekauert unter dem Mantel und lauschte. Das Huhn hielt sie noch immer fest umklammert und so merkwüdig es sich anhören mag, die flauschigen Federn gaben ihr selbst in dieser Situation eine gewisse Sicherheit. Fürchterliches Gebrüll und das Geräusch berstender Klauen war zu hören. Cody und Arnold hielten die Karnickel in Schacht. Der Großteil war nicht in der Lage, die Statuen zu überwinden. Ein paar hartnäckige Kreaturen, schafften es jedoch über die versteinerten Skelette zu hüpfen.

    Die Bestien waren nicht nur unberechenbar, sondern intelligent. Jede Attacke war auf den Halsbereich abgestimmt, in der Hoffnung den Schädel von den Schultern zu trennen. Cody wich geschickt zur Seite aus, drehte sich um und schlug mit seiner Gitarre einem Karnickel den Kopf weg. "Da erziehlt man einen Homerun, und hat keine Möglichkeit zu laufen". Arnold musste sich mit einem länglichen Stein verteidigen, welcher jedoch seine Wirkung nicht verfehlte. Blut ergoss sich auf die staubige Erde.

    Padre Christofero baute in der Zwischenzeit eine zweite Mauer aus skelettierten Überresten und Statuen von Göttern und Engeln, aus längst vergangenen Tagen. Katrin wurde durch ein ohrenbetäubendes Geräusch hochgeschreckt. Die Kreaturen hatten bereits den ersten Wall zerstört und von den einstigen Statuen waren nur noch Gesteinshaufen und Knochen übrig.

    Albert begann zu lachen und das Mädchen fragte sich, ob er da draussen seinen Verstand verlieren würde. "Eins! Zwei! Drei! Meister Lampe, du darfst deine Löffeln suchen gehen". Cody begann auch zu kichern. "Du kennst dich ja mit Löffeln bestens aus". Christofero hingegen konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. "Hört auf zu Lachen ihr Idioten, ich komm hier nicht mehr mit der Berliner Mauer hinterher".

    Es war ein sinnloses Unterfangen und die Monster schienen zahllos.
    Plötzlich tauchte ein großer Schatten über den Köpfen der Verstorbenen auf und die Robe des Padres, bedeckte ein paar der Angreiffer. Katrin drückte das Huhn fest an sich. "Ich möchte mich nicht mehr verstecken". Ein zarter Wind wehte und ihre Flügel begannen zu flattern. "Ich werde sie ablenken, baut ihr weiter".

    Geändert von Leon der Pofi (26.06.2007 um 20:58 Uhr)

  9. #49
    Ok. letzter Posting vor meinem Urlaub... Leute, macht weiter, lasst das nicht sterben!

    "Die Kleine ist Mutig!" Arnold blickte ihr nur kurz nach, dann warf er weiter Skelette auf den Haufen. Die Arbeit ging nur um einiges Leichter, weil viele der dämonischen Wesen hinter der über ihren Köpfen flatternden Katrin her machten. "Vielleicht verschaffts sie uns genug Zeit, um etwas anderes auszuprobieren."

    Der Padre blickte Arnold fragend an. "Was meint du? willst du die Kleine etwa hier alleine zurück lassen?" Arnold sah sich hastig um. "Nein, um Gottes Willen. Das würde ich nie tun, ich meine..."
    Cody unterbrach ihn in seinem gewohnten Redeschwall. "Egal, was du vor hast, beeil dich!" Er sah sich um, fand allerdings keine steinernen Objekte, die noch auf dem Wall zu häufen waren. "Wir haben langsam nämlich ein großes Problem."
    Arnold stieg auf den Sockel einer nahen Steinstatue. "Kommt hoch und helft mir!" Mit seiner gesamten Skelettmasse drückte er sich gegen dies Statue. Aber alleine hatte er sichtbar keine Chance. "Die kriegen wir nur zusammen umgestoßen. Zielt auf die Hasen, die auf der anderen Seite sind. Dort wo wir durch müssen."

    Cody sprang mühelos auf den Sockel, zusammen mit dem Lehrer halfen sie dann dem Padre auf den Sockel. "Und jetzt... DRÜCKEN!"

  10. #50

    Leon der Pofi Gast
    Irgendwie bin ich heute schräg drauf ...

    Gesteinsreste und Staub rieselten auf den Boden und im Moment der Stille, der sich vor der gewaltigen Erschütterung ergab, ertönte im Wald das Geräusch eines feinen Regenschauers. In Wirklichkeit sollten diese Laute, dass Geräusch des Todes sein, welches die Karnickeln zuletzt vernahmen. Die weiße Säule färbte sich langsam rot. Die restlichen Ungeheuer verließen fluchtartig und mit einem erbärmlichen Gehäule den Schauplatz des Gemetzels.

    Christofero sah einen unidentifizierbaren Gegenstand durch die Luft sausen und strecke seine knöchligen Arme aus. Seine Gefährten blickten ihn fragend an. Der Padre fühlte etwas warmes und wenn er nur fest genug drückte, konnte er eine warme Flüssigkeit spüren. "Wir sind geprießen meine untoten Freunde! Unser Herr schenkte uns eine Hasenpfote, die uns zu ewigem Glück verleiten soll".

    Kathrin landete langsam neben dem Karnickelbändiger und sie hatte alle Mühe, sich nicht zu übergeben. Wenn dies nun überhaupt noch möglich sein sollte. Ein süßlicher, stechender Geruch drang ihr in die Nase. "Igitt, warum stinkt das Ding so furchtbar? Und noch bessere Frage, was soll es uns nützen? UND WARUM FASST IHR DIESE EXTREMITÄT ÜBERHAUPT AN?!".

    Ein gelassenes Kichern war zu hören. "Sehr gut, mein Kind. Da hat jemand im Biologieunterricht hervorragend aufgepasst". Arnold ging langsam auf Christofero zu. "Oh seht nur da hinten, da liegt ein alter Ast, der aussieht wie der heilige Michael". In diesem kurzem Moment der Unaufmerksamkeit, wechselte die Pfote schnell seinen Besitzer. Cody rollte mit den Augen. "Hört auf euch zu streiten, hier liegen noch genug von den Vichern rum. Tote Pratzen für alle! Whoho".

    "Ich verfolge einen anderen Grund. Diese Tiere hatten noch Fleisch und Fell an den Knochen". Ein leises, schmatzendes Geräusch war zu hören und Katrin drehte sich geschwind um. "Seht her, meine Freunde denen es nach Wissen dürstet. Auch die Muskeln und Gedärme sind noch vorhanden. Ich frage mich, warum wir als Totenmännchen herumrennen, diese sympathischen Grasfresser jedoch noch alle Privilegien des Lebens genießen. Öh. Abgesehen davon, dass sie bereits innerlich verfaulen, was ihr unschwer an dem Geruch erkennen könnt. Faszinierend. Bevor ich es vergesse Katrin, hier drüben liegt ein ganz kaputtes Exemplar, dass nehm ich dir als Puzzle mit".

    Die getriebenen Seelen verließen den Lehrer kopfschüttelnd und ließen ihn mit seinen Gedanken und Vermutungen alleine. Nur Cody war guter Dinge und stimmte ein heiteres Lied an. Nur diesmal war der junge Mann nur für die Hintergrundmusik zuständig und überließ Katrin das Singen. Nun hatten sie genug Zeit, sich bei den Ruinen genauer umzusehen


    White Rabbit Song.
    http://www.youtube.com/watch?v=prbWzAp9CXw

    Geändert von Leon der Pofi (02.07.2007 um 19:36 Uhr)

  11. #51
    "NEEIIIIIIIIIIIN!!!" Jim sank auf die Knie unf raufte sich ein paar seiner letzten gefärbten Haare. Jetzt wusste er, dass irgendjemand sich einen bösen Schwerz mit ihm erlaubte. Was sollten die Toten mit einem Zirkus? Sich amüsieren? Hätte er das noch gekommt, wären wohl Tränen aus seinen Augenhöhlen getropft. Da entsagte man der Welt und Sprang von einem trapez mit einem vermaledeiten Regenschirm und das erste, was man im Jenseits sah, war ein vermaledeiter Zirkus... ein Zirkus des Schreckens...

    Ok er wurde theatralisch. Und diese Aufgabe fiel eindeutig jemand anderes in dieser Gruppe zupass. Jim hörte also auf sich die Haare zu raufen und stand wieder auf, als wäre nciths gewesen. Dann schaute er seine Mitleidensgenossen an und meinte trocken: "Was schaut ihr mich so an? Ok wenn wir schon mal da sind, können wir uns den Z...." Er konnte es nicht ausprechen. Noch nicht. "... das Zelt ja einmal ansehen." In ihm sträubte sich alles dagegen sich diesem geblide zu nähern. Mit jedem Schritt kamen alte Erinnerungen in ihm auf, schmerzhafte Erinnerungen. Als sie endlich vor dem kleinen Kartenverkaufshäuschen standen, sah er gerade vr seinen Augen, wie eine Torte in sein gesicht klatschte. Nur leider war damals der Tortenteller mitgeflogen und er hatte sich die Nase gebrochen. ´Der Schmerz kam ihm bei dem Gedanken wieder real vor.
    In dem kleinen Verkaufshäuschen stand ein Skelett mit schwarzem Zylinder auf dem Kopf und einem angeklebten Schnurbart. Wieso sahen Zirkusse eigentlich immer gleich aus?


    Ich hoffe wir bringen unsere Gruppe mal wieder in Schwung... Hatte nur einfach wenig Zeit.

  12. #52
    "Herzlich willkommen, meine Damen und Herren! Hier bei Parelli erleben sie Menschen, Tiere, Attraktionen!"
    Die kleine Gruppe starrte ungläubig zu dem mit den Armen wedelndem Mann. Die Tatsache, dass die Enden seines Schnurrbartes abgebrannt waren und auch der Rest seiner Kleidung eine ungewöhnlich schwarze Farbe zeigte, störte ihn offenbar nicht. Er bemerkte jedoch die Verwirrung seiner Gäste.
    "Ja! Man mag es nicht glauben, aber auch nach einem Meteoriteneinschlag tun wir noch das, was wir am besten können! Drei Tickets? Ich nehme an, der Gentleman zahlt?"
    Im Inneren bot sich ein äußerst seltsames Bild. In der Mitte der Manege lag ein kochender Meteorit, einige Skelettartisten tanzten lustlos drumherum und unterhielten so die Gäste, die man an einer Hand abzählen konnte. Ein Clown briet sich im Sekundentakt Eier auf dem Himmelskörper, während einige Skelettpferde ausdruckslos im Kreis liefen.


    "Das, was ihr offenbar als Leben bezeichnet, ist ein streng physikalischer Vorgang, ihr Luschen. Wahrscheinlich würdet ihr gut durchgredrehtes Tiermehl ebenfalls als lebendig bezeichnen, immerhin hat es auch Organe, Knochen und so weiter."
    Erschrocken fuhren die vier herum. Die Basiliskenhoppler hatten glücklicherweise nicht sprechen gelernt, stattdessen stand ein gelber Hund vor ihnen. Er trug ein Monokel und eine Laterne am Schwanz.
    "Aber was erwarte ich auch von den Seelen. Sie kapieren schon im Leben nichts. Um die überflüssigsten Fragen vorwegzunehmen, mein Name ist irrelevant, ich bin ein haarloser Hund und die Kleine darf weder auf mir reiten noch mich behalten. Und ich bin hier, weil ihr meine Hilfe braucht."
    "Brauchen wir?" Arnold schob sich seine Brille herauf und starrte misstrauisch auf das Wesen herab, "Die letzten Wesen mit Haut, die uns hier begegnet sind, wollten uns in Steinstatuen verwandeln."
    Ein Grinsen lief über das Gesicht des Hundes und er kratzte sich.
    "Ich muss deine unwissende Meinung revidieren, Toter. Sie wollten euch nicht in Steine verwandeln. Sie wollten nur dafür sorgen, dass kein anderes Material in ihrem Wald existiert. Das ist ein natürlicher Vorgang. Und sie waren nicht völlig unerfolgreich, falls es euch noch nicht aufgefallen ist."


    Ich erwarte jetzt, dass irgendjemand bemerkt, dass eines seiner Körperteile getroffen wurde und versteinert ist. Und bitte irgendwas störendes.

  13. #53
    Jim krempelte demonstrativ seine Taschen nach außen und blickte auffordernd auf D'Alessandro. Dieser förderte einige Münzen zu Tage und bezahlte. Das Innere des Zeltes war nicht gerade aufregend. Die Vorstellung beeindruckte Jim in keinster Weise. Er konnte die skeletierten Darsteller zwar nur zu gut verstehen - er hätte auch keinerlei Lust verspürt hier komisch zu sein, aber das verlangte glücklicherweise auch keiner von ihm. Trotzdem verspürte er immer wieder das Bedürfnis sich nach fliegenden Torten umzusehen. Die Umgebung weckte einfach zu viele Erinnerungen in ihm.

    Das Einzige beeindruckende stellte wohl der Meteorit in der Mitte des Zeltes dar. Er strahlte doch noch ganz schön Hitze ab und Jim fragte sich, warum noch kerins der Skelette verglüht wwar, als die Sachen eines der Clowns Feuer fingen. Einer seiner Gefährten schien lachen zu wollen, doch Jim warf ihm einen mahnenden Blick zu. Man lachte nicht über Clowns, die offensichtlich wirklich leideten. Er konnte sich kaum vorstellen, dass es tatsächlich Gestalten gab, die noch einen mieseren Job hatten, als er zu Lebzeiten. Trotzdem meinte er flüsternd: "Dieser Zirkus ist irgendwie lahm. Wir sollten uns unauffällig wieder verdücken." Er wollte nicht riskieren, dass ihn jemand als Clown erkannte und eine Vorstellung von ihm verlangte. Nicht einmal im Jenseits war man sicher vor überdimensionalen Zelten und nervenden Zirkusdirektoren.

  14. #54
    [FONT="Georgia"]Im Inneren des Zeltes angelangt fanden sie, zumindest nach Lynns Meinung, ein recht erbaermliches Schauspiel vor. Ein paar Clowns, ein riesiger Meteorit... und lauter angekohlte Requisiten.

    Lynn nahm Kretze auf den Arm da sie Angst hatte dass er einem der Clowns die hier durch die Gegend liefen einen Knochen klauen könnte. Das wollte sie nicht riskieren und außerdem erschien ihr das Risiko zu hoch ihn bei diesem glühenden Meteoriten frei rumlaufen zu lassen... ungeschickt wie er war wuerde er sich noch irgendwie verbrennen...

    Jim schien von dem Zirkus ebenso angetan wie Lynn... sein Vorschlag sich schnellstens wieder aus dem Staub zu machen kam ihr wie gerufen. Sie hatte sowieso schon schlechte Erfahrungen mit Zirkussen gemacht. Eine der wenigen Erinnerungen ihrer Kindheit... immer wird man von diesen verrueckten Artisten mit einbezogen. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust, erst recht nicht wenn sie sich die Artisten genau anschaute...
    [/FONT]

  15. #55
    Widerwillig hatte D'Alessandro für die Tickets bezahlt. Was sollte er schon machen? Er war adlig, gut gekleidet und führte wohl als einziger ein Portmonee mit entsprechendem Kleingeld bei sich. Die Wahl fiel daher zwangsläufig auf ihn, ob er nun wollte oder nicht. Ohnehin verstand er nicht, wieso man im Totenreich Geld benötigte. Am Ende musste er vielleicht zukünftig noch arbeiten, um sein neues ... Lebens zu finanzieren. Ein scheußlicher Gedanke. D'Alessandro war zwar intelligent und sehr wissbegierig, hatte vor seinem Tode sogar noch Philosophie auf der landesweit angesehensten Universität studiert - doch arbeiten? Seine Eltern waren reich, sie hatten ihm stets alles finanziert, ein anderes Leben kannte er gar nicht. Ein Anflug von Übelkeit überkam ihn, als er sich nun endlich der Tatsache bewusst wurde, von nun an für alles selbst aufkommen zu müssen.

    Das Innere des Zirkus war einfach gehalten, einzig der Komet sorgte bei vielen anscheinend für Neugier. D'Alessandro interessierte das jedoch nicht weiter. Er mochte Zirkusse noch nie. Clowns, die versuchten Leute zum Lachen zu bringen, indem sie sich selbst auf sinnlose Art und Weise lächerlich machten, Tiere, die nur kleine Kinder begeistern konnten, Menschen, die zu den eigenartigsten Verrenkungen fähig waren und andere langweilige Dinge. Er hätte dem Ganzen wohl wesentlich mehr Aufmerksamkeit gezollt, hätte in der Mitte der Manege ein bekannter Poet lyrische Ergüsse vorgetragen. Dieser Gedanke offenbarte ihm eine interessante und wundervolle Tatsache. Hier im Totenreich müsste es doch auch verstorbene Dichter geben. Was würde es ihn doch entzücken, einen Shakespeare oder einen Kafka anzutreffen. Ein breites Grinsen schlich sich in seinen Totenschädel. Der Clown an seiner Seite hatte ihm daraufhin einen mürrischen Blick zugeworfen. D’Alessandro fragte sich, was dies sollte, er hatte eigentliche erwartet, dass der Clown sich in diesem Zirkus heimisch fühlte und ein wenig Freude empfand. Scheinbar war dem nicht so. Jedenfalls war er von dessen anschließendem Vorschlag, die Manege wieder zu verlassen sehr angetan. Da auch das Mädchen keine Einsprüche erhob, marschierten alle drei unauffällig aus dem großen Zelt.

  16. #56

    Leon der Pofi Gast
    @blaue gruppe. das mit dem zirkus war cool
    ich hab mich mit pursy abgesprochen, dass ich mal weiterschreibe weil er gerade keine zeit hat, weil er auf urlaub ist. desswegen auch etwas mehr. jetzt mal etwas dramatik auf unserer seite, dann gehts wieder lustig weiter.

    Der Hundegott wandte sich von der Gruppe ab. „Ich werde euch für eine Stunde verlassen. Rastet und sammelte eure Kräfte, ihr werdet sie brauchen“. Die Seelen musterten sich mit akribischem Auge. Padre Christofero hob seine Kutte und tastete seinen knochigen Körper ab.
    „Welches Körperteil hat es erwischt? Bitte sagt es mir, ich kann es verkraften“.

    Arnold umkreiste den Geistlichen. „Abgesehen von deinem wichtigsten Stück, fehlt dir nichts. Obwohl, bei deiner beruflichen Karriere bist du wahrscheinlich eh kaum zum Zuge gekommen“. Katrin saß auf einem alten Baumstumpf und streichelte behutsam das Huhn. Es war noch immer ganz aufgeregt und zitterte am ganzen Körper. Cody schüttelte den Kopf. „Wir scheinen unversehrt zu sein, was hat diese blöde Töle nur gemeint?“.

    „Oh mein Herr, wieso strafst du uns so? Was hat dir dieses arme Kind bloß getan, dass du ihr solch Unheil bescherst?“. Christofero schritt langsam an Cody vorbei, überquerte den von Blut getränkten Boden und setzte sich neben Katrin. Langsam schob er ihre pinke Bluse beiseite und begutachtete ihre Flügel. Es war kaum zu erkennen, doch am linken Flügel waren schwarze Tupfen zu sehen, welche sich langsam ausbreitenden.

    Cody rannte wie besessen zu dem kleinen Mädchen und stieß dabei Arnold zu Boden. „Nein! Verfluchte Scheisse! Warum immer du?“. Er umklammerte Katrin und streichelte ihr verzweifelt über den Kopf. „Cody, was ist los? Du machst mir Angst“. Katrin starrte ihren Bruder verwundert an. Der Lehrer war schnell wieder auf den Beinen und eilte zu ihnen.

    „Spinnst du etwa? Da stößt mich diese Barde einfach zu Boden“. Sein Blick schweifte schnell zu den befallenen Flügeln, welche bereits zur Hälfte in Dunkelheit gehüllt waren“. Er tippte sich langsam an seine Stirn, wie immer, wenn er in Gedanken versunken war. „Das ist nicht gut, es breitet sich aus. In kurzer Zeit wird ihr Körper befallen sein“.

    Katrin begann leise zu wimmern. „Was ist mit meinen Flügeln? Stimmt etwas nicht? Ich kann sie plötzlich nicht mehr spüren“. Cody ließ von ihr ab und blickte dem Mädchen tief in die Augenhöhlen. Sein Kopf sank auf ihre Schultern und er flüsterte dem Mädchen leise ins Ohr.
    Katrin blickte in den Himmel und kleine Tränen kullerten aus ihrem Schädel. „Ich bin bis jetzt auch ohne Flügeln ausgekommen. Das Leben….. der Tod ist mir wichtiger. Ihre Stimme zitterte vor Angst.

    Christofero räusperte sich. „Cody, wir haben keine Zeit. Es wird sich bald auf die Schultern ausbreiten und wir können ihr nicht mehr helfen. Der junge Mann hatte große Mühe, seine Stimme zu behalten. „Katrin. Ich… ich werde es schnell machen. Hey! Schau mal, dein Huhn haut ab!“ Im Augenblick der Unaufmerksamkeit, nahm Cody seine Gitarre und ließ sie auf die Flügel nieder. Ein berstendes Geräusch hallte durch den Wald und das Mädchen fiel bewusstlos zu Boden. „Was hab ich getan. WAS HAB ICH GETAN?!“. Arnold klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. „Es war die richtige Entscheidung. Du hast ihr das Leben gerettet“.

    Eine halbe Stunde war vergangen und die Seelen ruhten unter einem Baum. Padre Christofero entzündete ein kleines Lagerfeuer. Es war eine sehr unangenehme Stimmung. Cody hielt seine schlafende Schwester in den Armen und konnte kaum sprechen. „Seit unsere Mutter gestorben ist, war Katrin alles was ich noch hatte. Als ich von ihrer Krankheit erfuhr, hatte ich nur noch einen Gedanken. Was geschieht, wenn sie stirbt? Vergisst sie mich? Werde ich sie einmal vergessen? Aber jetzt wissen wir es ja besser. Christofero hielt Codys Hand und wollte ihm Trost spenden, als ihm eine Kleinigkeit auffiel. "Was sind das für eingeritzte Muster auf deinem Unterarm? .. Ich sehe, du willst noch nicht darüber sprechen".

    Die Luft wurde immer dicker und eine graue Rauchschwade tat sich auf. „Hallo, meine Freunde, wie geht es euch?“. Arnold sprang wutentbrannt auf, packte den Hundegott beim Schwanz und löschte seine Laterne aus, indem er mit der Faust dagegenschlug. „Du perverses Schwein hast es die ganze Zeit gewusst! Warum hast du uns von diesen scheiss Karnickeln nicht gewarnt?! Das Wesen fletschte die Zähne zu einem Lächeln. „Ich habe eurem alten Freund eine Botschaft hinterlassen. Dieser Feigling war noch nie in diesem Wald. Er konnte diese Statuen niemals gesehen haben. Ihr wart mir immer sympathisch, deswegen wollte ich euch eine große Chance geben. Und ihr habt sie weise genützt. Es sollte euch eine Ehre sein, meine Aufmerksamkeit erregt zu haben".

    Geändert von Leon der Pofi (08.07.2007 um 21:25 Uhr)

  17. #57
    Enter Samuel Talbot. Gruppe Blau.

    [FONT="Times New Roman"]
    Samuel Talbot rannte. Er rannte wie besessen und achtete zum erstenmal seit langer Zeit nicht auf seine Kleidung. Sein sündhaft teurer Anzug (Prada) war ihm in jenem Moment fast so egal wie es ihm seine Frau die ersten und letzten Jahre ihrer Ehe gewesen war. Er rannte um sein Leben—sofern man das noch als Leben bezeichnen konnte—und blickte nur sporadisch hinter sich, wo er eine unheimliche dunkelbraune Wolke, die unerklärliche Energien ausstrahle, immer näher kommen sah.
    Fuck! Wo bin ich hier? fragte Samuel Talbot sich immer wieder in seinem Kopf und wünschte sich, er hätte ein wenig mehr Zeit, sich diese Umgebung genauer anzusehen. Doch kurz nachdem er aufgewacht war und sich darüber freute, daß er seinen Lieblingsanzug trug, tauchte jene dunkelbraune Wolke auf (die Samuel Talbot im ersten Moment mit einem lauten »Jesus fucking Christ!« kommentierte) und jagte ihn. Hätte man ihn gefragt, wie lange er schon gelaufen war, bevor er endlich etwas—irgendetwas—am Horizont sah, hätte er die Frage nicht beantworten können. Es schienen Stunden gewesen zu sein (und vielleicht waren sie es), doch aus einem seltsamen Grund ermüdete ihn das Rennen nicht.

    Das, was Samuel Talbot schließlich am Horizont sah, ließ ihn beinahe für einen Moment stehenbleiben. Es war ein Zirkuszelt; doch das Zelt schien makaber und dunkelartig. Die Plane war schwarz wie eine mondlose Nacht und Löcher—augenscheinlich von Bränden—zierten die ganze Oberfläche. Als Samuel Talbot näher kam, sah er eine Gruppe von vier Personen, aus dem Zelt kommen; doch ihm fehlte die Zeit, sie näher zu taxieren.
    »Fuck! Wenn ihr eure verdammten Ärsche nicht gleich von dieser gottverdammten Wolke in hundert kleine Stücke geblasen sehen wollt, dann bewegt ihr euch so schnell es geht in das beschissene Zelt. Jetzt!« schrie Samuel Talbot während er auf die Gruppe zulief und ohne stehenzubleiben sprintete er an ihnen vorbei in das Zelt hinein, wo er zum erstenmal seit einer langen Weile aufhörte zu laufen. Er hatte das Gefühl, daß die Wolke dicht hinter ihm sei und schon bald das Zelt erreichen würde.
    [/font]

  18. #58
    @Leon: Das mit dem Zirkus fängt eigentlich gerade erst an. Sowieso, eigentlich wird es gerade erst interessant. Kein guter Punkt, um schon wieder von allen Seiten Schwächeerscheinungen zu spüren.
    @Ranmaru: Klasse!


    Das Kriegsfeld kroch nicht mehr, es raste förmlich. Die Seelen bemerkten, dass der Wind gedreht hatte, in wenigen Augenblicken würde die dunkle Wolke das Zelt erreicht haben.
    Fluchend nahm der Mann am Eingang seine Geldkasette und geiferte vor sich herum.
    "Nicht schon wieder! Dieses verfluchte, verfluchte Weib!"
    Mit jenen Worten verschwand er im Zelt, nicht ohne sein Begrüßungshäuschen abzuschließen, als sei es das Normalste auf der Welt.
    "Leute!", erklang es von innen, "Fertig machen!!"
    Die ersten Staubkörner waren bereits aus der Luft zu schmecken.


    "Außerdem war ich gerade in der Gegend."
    Gähnend ließ sich der Hund nieder. An seinem Schwanz war längst eine neue Laterne gewachsen.
    "Wir existieren nur, um Xolótl zu unterstützen, der verdammte Labermann kann schließlich nicht überall sein."
    "Wachsen die Flügel auch nach?", fragte der Padre nach einem misstrauischen Blick auf das ketzerische Spiel am Schwanz des Hundes.
    "Wächst dein verdammter Arm nach, wenn ihn jemand mit einer chirurgischen Gitarre entfernt? Ich denke nicht."
    Der Geistliche ließ sich wieder auf den Hosenboden fallen.
    "Ich würde euch trotzdem empfehlen, diesen Wald zu verlassen, sobald ihr bei Kräften seid. Die Basiliskenhoppler mögen keine Knochen. Und kein Holz. Und... naja, eben alles andere."
    Die Seelen nickten.
    "Und es gibt eine Möglichkeit, der Kleinen die Flügel wieder zu geben. Aber ich sage es euch ohne jeglichen Elan, denn der Seelenbrunnen befindet sich im tiefsten Hain dieses Waldes."
    "Der Seelenbrunnen?", fragte Christofero entsetzt, "Was beim Herrgott soll das nun wieder für Teufelswerk sein?"
    "Oha.", lachte der Hund, "Man merkt, dass du noch nicht da warst. Der Weg ist schwer und gefährlich, aber du wirst hier kaum etwas Göttlicheres finden. Abgesehen von den Göttern vielleicht."
    Cody starrte ins Lagerfeuer und dachte nach, während der Hund abermals im Dunkeln verschwand, wie er gekommen war.


  19. #59
    Chippo, auf dich habe ich gewartet! Mir war irgendwie nicht klar, was jetzt noch kommen könnte. Gut das du da bist!

    Stille herrschte in der Gruppe, nur das Knistern des Lagerfeuers sorgte dafür, dass die Atmosphäre nicht wirklich in einer Totenstille endete. Dennoch merkte man, dass man verzweifelt und ratlos war. Die nächsten Schritte, diese neue Möglichkeit die sich ihnen jetzt bot, Katrin wieder her zu stellen und ihr den Schmerz zu nehmen. Sie hatte unglaublichen Mut für so ein kleines Mädchen bewiesen und nun litt sie deswegen.

    Noch immer starrte Cody in das Lagerfeuer. Jeder konnte sich denken, was er jetzt dachte, aber niemand wusste, was er jetzt sagen würde.
    "Hört mal..." Sagte er leise, fast unhörbar. Dann sprach er ein wenig lauter, während er den Kopf des kleinen Mädchens streichelte. "Ich kann euch nicht bitten, mich zu begleiten, aber..."

    Arnold blickte immer noch in Richtung des Weges, wo der Hund hin verschwunden war. Doch plötzlich unterbrach er Cody "Hey, das musst du auch nicht..." Langsam drehte er sich um. Breitbeinig, mit verschränkten Armen und mit starker Stimme sprach er zu ihm. "Ich werde gehen. Ich werde sie dort hinbringen." Das Huhn gackerte, als würde es über seine Worte lachen. Etwas verschämt blickte Arnold zu dem Huhn. Das war nun wirklich peinlich.

    Der Padre mischte sich ein. "Arnold, du kannst nicht alleine gehen! Du hast doch gehört, was dieser Teufelshund gesagt hatte. Erstens musst du zurück zu den Kaninchen und zweitens weißt du nicht, was dich dort sonst noch erwartet."
    Arnold blickte wieder nach vorne, aber nicht zum Padre. "Richtig. Und deswegen will ich alleine gehen." Jetzt erst drehte er sich zum Padre.

    Cody sah ihn verwundert an. "Ich lass dich doch nicht alleine gehen, wenn es um meine Schwester geht. Schließlich bedeutet sie mir etwas."
    "Und genau deswegen will ich alleine gehen. Alleine bin ich flexibler, ich kann besser vor diesen Kaninchen fliehen, ich muss auf niemanden aufpassen oder irgendjemandem helfen. Dafür kann mir natürlich auch niemand helfen, ich bin auf mich alleine gestellt. Aber wenn ich diesen Brunnen erreiche, dann kann Katrin alleine zurück fliegen."
    Cody stand langsam auf, immer darauf bedacht, noch das kleine Kind in den Armen zu haben. "Und deswegen werde ich gehen!"

    Arnold schüttelte den Kopf. "Und was ist wenn dir was passiert? Meinst du Katrin könnte damit leben? Wenn du Weg bist, dann ist ihr wahrscheinlich auch nichts mehr wert. Deswegen muss jemand anderes gehen. Und bei allem Respekt..." Arnold blickte zum Padre hinüber. "...auch wenn ihr in letzter Zeit sehr viel abgespeckt habt, Padre, ich bin dafür am besten geeignet. Damals als ich noch jünger war, da war ich garnicht mal so schlecht im Sport. Soweit ich mich erinnern kann war meine Bestzeit auf 1 km..."

    "Arnold, warum willst du das tun?"
    "Ich habe mich immer um meine kleinen Schüler gekümmert, da werde ich doch nicht aufhören, nur weil ich Tod bin. Ich war zwar nie beliebt bei den Schülern, aber tun würde ich trotzdem alles für sie! Also, was sagt ihr?"


    Wenn er das wirklich alleine durchziehen soll, dann verspreche ich, er schafft das... egal wie! Liegt an den anderen Gruppenmitgliedern.

  20. #60

    Leon der Pofi Gast
    So sehr Cody auch nachdachte, es schien die beste Lösung zu sein, wenn Arnold alleine gehen würde. Der Marsch wäre für Katrin zu anstrengend und er selbst war auch nicht mehr in guter Verfassung und der Erschöpfung nahe. Zudem war der Lehrer ein Kerl von einem untoten Mann. Nicht in körperlicher Hinsicht, sondern von der Erfahrung und seiner Lebenseinstellung.

    Der junge Mann ging langsam zu Arnold rüber und klopfte ihm auf die Schulter.
    "Sei gefälligst vorsichtig, wenn du gehst. Wir suchen derweil den Ausgang von diesem verfluchten Wald. Ich vertraue dir, stirb uns ja nicht weg. Naja, du weißt was ich meine". Arnold sprang auf und strahlte vor Freude. "Ich werde euch nicht enttäuschen". Eine letzte Umarmung und die Seelen trennten sich.
    Padre Christofero führte eine unscheinbare Geste aus, welche wie ein Gebet wirkte. "Gott möge dich dich beschützen, mein Sohn". Der Lehrer atmete schwer. "Hch. Puuuch. Gottesdiener, ICH bin dein Vater!" Dann verschwand er in der Dunkelheit.

    Der Wald wurde immer dichter und die Sicht war merklich eingeschränkt. Arnold kamen die ersten Zweifel, ob es klug war alleine zu gehen. Er verstand auch nicht, warum er ein mulmiges Gefühl hatte. Schließlich war er hier der Tote. Da waren die Kindheitserinnerungen an Gruselgeschichten und Waldgeister eigentlich egal. Zwei Stunden waren bereits vergangen, bis der Lehrer an eine merkwürdige Lichtung mit zwei hölzeren Schildern kam. Er schob seine Brille am Kopf hin und her. Einen Halt konnte sie schließlich nicht mehr fassen, ohne Nase und Ohren. Ein magisches, blaues Licht ließ den Wald erstrahlen. Kleine, blaue Käfer flogen in einem wahnsinns Tempo durch die Luft. Sie sahen beinahe wie Glühwürmchen aus.

    Linker Weg. "Magischer Brunnen".
    Rechter Weg. "Wald der Schmerzen".
    Arnold sah verdutzt drein. "Etwas zu offentsichtlich. Obwohl, vielleicht ist es ein Trick. Die meisten Menschen werden sich denken, es sei eine Falle wenn sie den magischen Brunnen nehmen und gehen den Weg des Schmerzes. Aber es könnte auch sein, dass genau das die Lüge ist und der merkwürdige Waldweg die richtige Lösung ist. Hmm". Ein Glühwürmchen prallte plötzlich gegen den rechten Schild, taumelte und flog in den Wald der Schmerzen. "Könnte das, dass Zeichen sein, von dem Christofero sprach? Arnold, was machst du hier bloß? Du machst dir Gedanken, was ein gottesfürchtiger Kuttenträger in seinem Wahn erzählt. Obwohl, dieser Mensch... dieses Skelett und meine andere Gefährten, könnte ich beinahe schon als Freunde bezeichnen".

    Cody und Christofero waren ebenfalls schon ein ganzes Stück weiter marschiert. Das Mädchen öffnete manchmal die Augen, flüsterte leise Codys Namen und schlief wieder ein. Das Huhn saß sicher in Katrins Brustkorb und sah mit weit geöffneten Augen in den dunklen Wald. Der Padre machte sich große Sorgen um Arnold. "Junge, glaubst du es war die richtige Entscheidung? Ich weiß nicht ob es so...". Der Satz verstummte, ehe er ein Ende finden konnte. Etwas raschelte in den Büschen. Christofero schob vorsichtig die Blätter und Zweige beiseite und konnte seinen Augen nicht trauen. Karnickel. Aber nicht so wenige wie bei ihrer ersten Begegnung, sondern Hunderte. Sie schienen sich in einem großen, mit Steinen überhäuftem Graben zu sammeln. "Was zur Hölle? Eh, ich meine Himmel. Wir sind auf ihr Nest gestoßen".

    Doch die Kreaturen hatten ihre schreckliche Ausstrahlung verloren. Kleine, flauschige Hasen tummelten sich unter den Erwachsenen und spielten vergnügt. Einer hob seine Pfote und streichelte sich über die kleine Stupsnase, wärend andere unter dem Schutz der Bäume schliefen. Codys Blick war jedoch auf den großen Steinhaufen fixiert. Die Karnickel fraßen tatsächlich die Gesteinsbrocken. Es schien ihnen zu schmecken. Der Padre schüttelte verständnisslos den Kopf. "Sie sind gar keine Monster. Diese Tiere wollten nur Futter für ihre Nachkommen. Die Mümmelmänner, haben sich aber den falschen Nachtisch ausgesucht". Katrin öffnete die Augen und gähnte. "Und wir haben sie umgebracht. Irgendwie hab ich Mitgefühl mit ihnen". Die Stimme des Mädchens zitterte und wirkte noch immer kraftlos und müde. Ihr Bruder küsste sie behutsam auf die Wange und lächelte. "Lasst uns weitergehen, bevor wir ihre Aufmersamkeit erregen".


    "Wald der Schmerzen. Wald der Schmerzen. Verdammt, was hab ich mir dabei nur gedacht? Arnold hatte schon seit geraumer Zeit das Gefühl, verfolgt zu werden. Der Wald schien beinahe zu Leben. Äste bersten, Blätter rascheln furchteinflößend im Wind und ein furchtbares Heulen, zerriss die Stille, die hier eigentlich herrschen müsste. "Ich muss mich beruhigen. Ohne mich, kann Katrin ihre Flügel nicht mehr benützen. Alle zählen auf mich, ich darf nicht versagen".

    Geändert von Leon der Pofi (15.07.2007 um 22:17 Uhr)

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