Aladdin bewegt meiner Meinung nach zumindest gegen Ende hin in die richtige Richtung, meine ich. Zumindest gedanklich, den Rest kann ich ja nicht beurteilen. Das der Rest die Vergrößerung des Naturparks für so eine triviale Sache in Sachen Balzverhalten hält, zeigt ja, ähnlich wie die schwache Resonanz hier im Thread, dass der Großteil der User hier mit dem Thema "Balzverhalten" schlicht und ergreifend völlig überfordert ist - sei es nun eine Sache des Alters oder des Lebens-Stils.
Aber von vorne. Zunächst ist ja wohl einmal klarzustellen, dass die Größe des Naturschutzgebiets auch die Größe des Balzgebietes darstellt. Dass eine Balz oder gar Paarung außerhalb des Schutzgebietes nur unter größten Gefahren möglich ist und meist mit dem tragischen Tod aller beteiligten und unbeteiligten Tierchen endet, wird jeder wissen, der schon mal einen informativen Beitrag über das Aussterben ganzer Tierarten im Unterschichtenfernsehen verfolgt hat. Für einheimische Wölfe oder Bären kam die Einführung jeglicher Schutz-Zonen zum Beispiel viel zu spät! Mir liegen die aktuellen Zahlen überfahrender oder verspeister Igel auf bundesdeutschen Autobahnen leider gerade nicht vor, aber einschlägige Fachzeitschriften (Greenpeace-Propapopoganda-Magazine, Wachturm, NaturschutzBILD) zeichnen ein dramatisches Bild.
Auf den ersten Blick scheint eine Vergrößerung der Geschützten Zone also eine positive Angelegenheit zu sein, aber dies ist zu kurz gedacht! Wie im letzten Absatz schon angedeutet, findet eine Balz oder Paarung von Tierarten außerhalb des Schutzkorridors praktisch nicht statt, was über eine recht kurze Zeit logischerweise dazu geführt hat, dass die Population der dort lebenden Tiere dramtisch abgenommen hat. Während ein Anstieg der Fläche um 16 km² also eine Steigerung um etwa 10% mehr Land bedeutet, steigt die Anzahl der dort lebenden Tiere nur um einen Bruchteil desssen an. Im Klartext: Pro Quadratkilometer weniger Tiere! Um es mit einem Beispiel aus dem menschlichen Balzverhalten zu vergleichen, nehmen wir eine normale (Groß)Stadt-Discothek. Ich bin mir bewusst, dass für den einen oder anderen dieser Vergleich so sehr aus dem Leben gegriffen ist wie das Wohnverhalten dreiäugiger Löwen auf dem Mars, aber zumindest das theoretische Konzept hinter einer solchen Einrichtung sollte den meisten vertraut sein.
Wenn wir also nun unsere Stadt-Disco nehmen, aus einem Paralleluniversum in unsere Beispielstadt beamen, um 22 Uhr öffnen, einen sensationell günstigen Eintrittspreis bieten, auf genügend Flyern mit genug nackter Haut bewerben und evtl. noch eine Happy-Hour von 22 bis 4 Uhr einführen, wird unsere kleine Paralleluniversums-Disco in der Beispielstadt bald prall gefüllt sein mit trinkenden, tanzenden, rauchenden 14-jährigen Mädels und 30-jährigen notgeilen Säcken. Da unsere schöne Discothek nun voll ist, veranlassen wir unsere Türsteher, niemanden mehr reinzulassen und starten unserer Experiment: Von einer Sekunde auf die andere wird unsere Paralleluniversums-Disco um lustige 16 km² größer. Poooooom! Was wird passieren? Während bis vor kurzem vor der Tanzfläche ein Pulk eng aneinander tanzender und hüpfender Leiber war, in dem Körperkontakt sich nicht vermeiden ließ und die Nähe zu den überlaut aufgedrehten Boxen bei Gesprächen einen engen Gesichtskontakt erforderten - ist nun die Musik nur noch leise aus weiter Entfernung zu hören und der Abstand zum nächsten Tänzer beträgt ein paar lustige Meter bis Kilometer. Das ist dem Balzverhalten nun wirklich nicht zuträglich, wie klar sein sollte - außerdem ist der Weg in die nächste Toilettenzelle nun lustige 4 Kilometer lang und zur Bar sind es gar deren 8 - bei dieser Strekce überlegt man sich natürlich, ob man wirklich noch einen Drink braucht. Die Ernüchterung greift also ziemlich schnell und ziemlich wörtlich um sich, und die Leute beginnen sich zu fragen, was sie also dazu gebracht hat, bei derart schlechter Musik (die ein Glück nur noch leise aus der Ferne zu vernehmen ist) überhaupt zu tanzen oder warum der ekelhaft aussehende Typ mit den Hosen in den Kniekehlen vor ein paar Minuten noch so attraktiv wirkte?
Und hier will ich unsere Paralleluniversums-Disco auch schon wieder verlassen und zu unserem Naturschutzgebiet zurückkehren - und auch den Bogen spannen zu Alas Antwort. Ein Hinzufügen derart großer (quasi) tierloser Gebiete wird zu einem seltsamen Verhalten unter den tierschutzgebietsbewohnenden Tierarten führen: Anstatt sich dem gesunden und natürlichen Paarungsverhalten zu widmen, werden ganze Stämme Tiere auswandern, um in den neuen Gebieten ihre Religionen zu praktizieren - "kein Paaren vor der Ehe!" Bienenschwärme werden sich in weiter entfernte Gebiete absetzen und ihre Vorstellungen von einem gerechten, demokratischen Regierungs-System umsetzen - ohne eine monarchische Königin, die von Geburt aus ihre Stellung erhält, ohne je vom Volk legitimiert worden zu sein! Das diese absurde Idee dazu führen wird, dass dieser Schwarm recht schnell aussterben wird ... nunja. "Sie können uns unser Leben nehmen, doch niemals unsere Freiheit!!! This is NEW-SCHÖNBUCH!!"
Um nun endlich zum Schluss zu kommen: Das Vergrößern des Schönbuch-Naturschutzparkgebietkorridors stellt eine enorme Gefährung für das Balzverhalten der dort lebenden Tierarten dar und sollte unter allen Umständen verhindert werden!
Und lest euch den Scheiß gefälligst auch durch!Vor allem Mr. WG-Spam-stinkt Dean vom Clan :P
Daen: Deine Sozialkritik trifft den Zahn der Zeit mitten ins Mark!