Ich war mal so frei und habe die Sachen aus dem Haarthread herausgelöst.
Vorab: Ich argumentiere *IMMER* und ausschließlich auf der Spielmechanikebene. Wichtig dabei ist es auch, die Mechaniken zu kennen.Klassischer Denkfehler. Du denkst in Schablonen, die aber in der Spielmechanik nicht zutreffen. Atronach mag als Magiersternzeichen gelten. Aber das heißt nicht, daß es das ist. Atronach ist lediglich für Magier nicht DAS Sternzeichen der Wahl. Atronach ist nämlich das ultimative Krieger- und das ultimative Diebessternzeichen.Zitat
Um es mal in Morrowindbegriffen auszudrücken: Dort bot das Diebessternzeichen eine erhöhte Chance, im Kampf nicht getroffen zu werden. Nutzte das echten Dieben mehr, die am Gegner vorbeischleichen oder hinterrücks angriffen? Oder Kämpfern mehr, die im Verhältnis viel öfter in Kämpfe hereinrasseln? Auch leichtgerüstete Kämpfer sind keine Diebe, sondern bestenfalls Diebkämpferhybriden. Hier hatte man auch ein nur mäßig zutreffendes Schema. Die drei besten Sternzeichen für Kämpfer in Morrowind waren Warrior, Thief und (wiederum mit extrem weiten Abstand vor allem anderen, weil das Zeichen nunmal vom Mechanikstandpunkt absolut "uber" und tausendmal schlimmer als Fallouts "Gifted" ist) Atronach. Warum? Wegen ihrer Vorteile, von denen die Charaktere profitieren.
Gehen wir weiter zu den Rassen, und betrachten wir wiederum nur die Mechanik: Ein Ork ist ein halber Bretone mit weniger Magicka. Ein Nord ist ein Viertelbretone mit weniger Magicka. Ein Kaiserlicher ist ein Khajiit.
Man darf Schemata niemals ungesehen auf die Mechanik übertragen. Werden sie von der Mechanik nicht getragen, wie in Oblivion der Fall, wirkt das sehr skurril. Ist wie zu sagen, in NWN seien Elfen die besseren Zauberer, bloß weil sie so vom "Flavor" her gedacht sind. [Anmerkung für NWN - Nichtkenner: Elfen haben einen empfindlichen Abzug auf das zweitwichtigste Magierattribut, aber keinen Bonus auf das wichtigste Attribut - was sie zu unterdurchschnittlichen Magiern macht.]
Schemadenken ist in der Mechanik falsch. Wenn ein solcher Charakter - der angeblich als Magier spielen sollte, jedem Krieger haushoch überlegen ist, halte ich das für äußerst problematisch.Zitat
Sag mal, willst du mich reizen, oder was soll das? Mir in der Diskussion um das originale Balancing, die dortige Verteilung von Abilites, Stärken und Schwächen et cetera immer noch einen Fehler aus einer ein Jahr alten Version vorzuwerfen, die in ihrem Inhalt nicht einmal etwas zur Sache tut, nämlich die Unterscheidung zwischen den Rassen, empfinde ich persönlich als extrem [zensiert].Zitat
Mechanik!Zitat
Bretone: 50% Magieschutz, 50% Feuerschutz, 50% Blitzschutz, 50% Frostschutz, +50 Magicka
Nord: 50% Frostschutz.
Sehr ausgeglichen.
Die Sache ist: Der Nord hat keine einzige Eigenschaft, die ihn als Kämpfer besser macht. Er hat ohnehin nichts, was ihn irgendwie auszeichnen würde. Rein von der Mechanik her ist er ein Viertelbretone mit weniger Magicka. Ich persönlich bin der Meinung, daß der Nord ein besserer Kämpfer sein sollte als der Bretone. Ist er aber dummerweise nicht. Und genau darin sehe ich das Problem.
Warum haut er schöner zu? Hat er eine Eigenschaft, durch die er mehr Schaden anrichtet? Kann er mehr wegstecken (natürliche Waffenresistenz oder so)? Beherrscht er Spezialattacken? Nein, nein, nein und nein - rein von der Mechanik gibt Oblivion das nicht her.Zitat
Es ist die Ironie schlechthin, daß mir Gleichmacherei vorgeworfen wird, und das an einem sekundären Aspekt "nachgewiesen" wird - wo doch in Oblivion die große Gleichheit bereits herrscht und ich eben diese versuche aufzubrechen. Orks sind dadurch auch von der Mechanik (und nicht nur in den Vorstellungen irgendwelcher Phantasten) wirklich gefährlichere Nahkämpfer, und nicht nur halbe Bretonen.
... übersetzt: Balancing in Oblivion ist bescheiden. qedZitat