Erst gestern sah ich ne Sendung dazu, dass die bei einem Bewerbungsgespräch nicht mal fähig sind, 10% von 80 "auszurechnen".
Inwiefern? Dass man weiss, was der kategorische Imperativ ist und man deshalb vielleicht moralisch korrekter handelt als wenn man es vom Chef, von Mami, von der Bibel gehört hat oder sich auch ohne Philo ne eigene Meinung bilden kann?Zitat
Die Gedanken anderer auswendig lernen? Also bitte, ich kann mir meine Meinungen und Weltansichten auch vollkommen ohne Philosophie-Kenntnisse bilden.Zitat
Aha, also entweder so geniale Prüfungsfragen à la: "Auf welcher griechischen Insel entstand die Philosophie?" ich kann da nur sagen... WAYNE??!!?Zitat
Oder dann subjektive Beurteilungen von Meinungen?
Ich muss schon sagen, sehr lehrreiches Schulfach: Man lernt, sich sinnloses Wissen anzueignen und dass man auf die Äusserung der eigenen Meinung möglichst verzichten sollte.
"Was ist gut, was ist schön" jetzt fällt mir wieder ein, was ich an Philosophie absolut nicht abhaben kann. Nämlich diese unglaublichen Behauptungen wie "es gibt eine allgemeingültige Moral, es gibt eine allgemeingültige Schönheit"... Was soll der Scheiss? Ich kann die Aussagen widerlegen, indem ich mein Schönheitsideal verneine.Zitat
Da war Philosophie und Literatur eher hinderlich als fördernd. Wenn ich was für mein Privatleben tun will, dann will ich ja gerade eben nicht meine Zeit verschwenden, sondern meinen eigenen Interessen nachgehen. Stell dir vor, mir ist das Lesen von Büchern verleidet dank des Deutsch-Unterrichts.Zitat
Pff, Diskussionen, Texte schreiben und Präsentationen... wenn man auf diese Weise etwas nicht lernt, dann Sprachen. Sprachen lassen sich nur effizient lernen durch einfache Grundkurse und einem anschliessenden Sprachaufenthalt. Erst heute merkte ich in einem Vortrag, dass ich des aktiven englischen überhaupt nicht mächtig bin, trotz sieben Jahre Ausbildung. Verstehen ist allerdings kein Problem, aber das liegt wohl oder übel an Internet und Games. Kommt aber ganz bestimmt nicht vom Unterricht.Zitat
Entschuldige, wenn ich die Fähigkeit, den Energieverbrauch von Glühbirnen abzuschätzen für den Alltag als nützlicher einstufe als das Geblubbere über das Höhlengleichnis. Und ja, Gymnasiasten brauchen ein Jahr, um zu verstehen, was der Unterschied zwischen Leistung und Energie ist.Zitat von Lucian
Genausogut kann ich sagen, was nützen mir Sprachen und Philosophie, wenn ich nicht eine philosophische Fakultät studieren möchte?
Öh hallo? Die Themen werden im Gymnasium ja noch nicht mal ansatzweise angekratzt. Weisst du, was mich ebenfalls nervte an der Schule? Dass das Niveau in Literatur und Philosophie problemlos mit dem Hochschulniveau mithalten konnte, mal abgesehen von der Lernmenge, während Mathematik und die Naturwissenschaften generell auf Kindergartenniveau betrieben wurde. Nehmen wir mal Chemie: Atommodell und Redoxreaktionen bzw. Säurebasereaktionen, einfachste Rechnungen mit Ablesen am Periodensystem. Nix mit Quantenelektrodynamik und statistischen partiellen Feldgleichungen wie es sich gehören würde. Ganz sicher nicht, aber dafür dann wieder Shakespeare auf Altenglisch lesen, sowas witzloses...Zitat
Weil man dann den ungefähren Szenarienkontext eines Asterix-Comics vom Herr der Ringe Buch und der Star Wars Trilogie besser unterscheiden kann vielleicht?Zitat
Für Philosophie hingegen fällt mir NICHT EIN einziges brauchbares und/oder praktisches und/oder sinnvolles Beispiel ein.
Nun, wer höhere Mathematik im Gymnasium hatte, wird es leichter im Studium haben, da so ziemlich jedes natur- und sozialwissenschaftliche Studium sich einer mathematischen Grundlage bedient und sei es nur Statistik. Und das sind gut die Hälfte, wenn nicht zwei Drittel aller Studiengänge.Zitat
Philosophie hingegen, öhm, wo braucht man das noch? Mehr als Literaturstudium kommt mir nicht in den Sinn, mal abgesehen davon, dass ich beides so ziemlich sinnleer finde zu studieren.
Habe mein Schulmaterial bereits entsorgt. Aber wenn du noch nie einen philosophischen Text gelesen hattest, der grammatikalisch nicht stimmte, frage ich mich, ob du wirklich Ahnung von Philosophie hast. Ich spreche von so Texten, wo ein einziger Satz sich über eine Seite zieht und mit von Kommata aufgespalteten Nebensätzen nur so gespickt ist und der Autor offensichtlich nicht mehr wusste, welcher Nebensatz er wo beenden musste.Zitat
Moral und Ethik ist nicht praktisch.Zitat
Und das praktische der Theologie ist vielleicht das, dass man dadurch Toleranz anderen Glaubensrichtungen gegenüber lernt und diese nicht in Frage zu stellen hat.
Wäre das Fach gestrichen, gäbe es diese Probleme nicht. Mir gehts aber mehr um die Ausnutzung des Systems im Allgemeinen: Die Lehrer der Geistes- und Sozialwissenschaften nutzen die Naivität der Jugendlichen aus, um sie durch ihre Meinungen zu manipulieren. Einfach weil es nur in diesen Fächern möglich ist.Zitat
Öhm, Kosten? Kenntnisse? Schweiz? Die Zusammensetzung der Maturafächer ist an anderen Schulen nicht anders.Zitat
Dann bitte mit Allgemeinheitsanspruch. So langsam fällt deine Arroganz wieder ins Gewicht.Zitat
Ist ja lustig, in der Schulphysik "davon gehört haben" ist zuviel, während es in den "human-kulturellen" Fächern wohl beliebig kompliziert abgehen kann. Zum "davon gehört haben" gehört vielleicht Antike und Mittelalter. Aber ganz sicher nicht Goethe, Shakespeare, Kant oder Sartre. Was würdest du wohl sagen, wenn man in der Schule richtige Physik betreiben würde mit Fluss-Integralen über hydrodynamische Vektorfelder, dem Eigenspin von Atomen oder der Fourierzerlegung von elektrischen Signalen? Dann kannst du kommen und sagen, es wäre kompliziert, aber die banalen Förmelchen der Schule mit dem ganzen Inhalt der Philosophie- und Literaturgeschichte zu vergleichen ist einfach mehr als absurder Blödsinn.Zitat