@Ianus
Für das Verständnis der Mathematik wären die Grundlagen sicherlich gut, aber wann soll man anfangen sie zu unterrichten? In der Grundschule wird kaum jemand die ganze Herleitung verstehen und außerdem bin ich skeptisch, ob man Mathematik überhaupt verstehen muss, um sie benutzen zu können. Meistens braucht man im Berufsleben nur einen kleinen Teil der Mathematik - wenn überhaupt - und das muss man sich dann oft selber beibringen, weil die Schule dazu nicht in der Lage gewesen ist. Als ich mit dem Informatikstudium angefangen habe, wurde mir erstmal bewußt, wieviel ich in 13 Jahren Mathe wirklich gelernt habe. So gut wie nichts. Ich hatte noch nie von vollständiger Induktion gehört und wußte nicht mal, was eine Fallunterscheidung ist.![]()
Wenn man ernsthaft etwas an der Schule ändern wollte, dann müsste man mMn rigoros "unnötige" Fächer streichen, die Schulen auf bestimmte Wirtschaftszweige ausrichten oder zumindest die ganze Lehrmethodik ändern. Dhan hat es ja schon geschrieben; Frontalunterricht bringt nichts. Wenn ich durch den etwas gelernt habe, dann nur eines; nämlich das es hundertmal lehrreicher ist ein Fachbuch zu kaufen, als einem alten, gelangweilten Hoschi zuzuhören. Es ist aber bestimmt nicht das Ziel der Schule uns alle zu Autodidakten zu erziehen. Mir ist natürlich klar, dass es zum Frontalunterricht keine Alternative gibt, die mit unserem Schulsystem funktionieren würde. Seminare mit über 30 Teilnehmern kann man vergessen.
Letztendlich stellt sich die Frage, welchen Zweck Schule hat. Wissensvermittlung? Lernen zu lernen wie Dhan es sagt? Oder geht es nur darum für die Wirtschaft auszusieben? Und letzteres führt dann wieder zum Thema Hochbegabung zurück. Jemand, der hochintelligent ist, aber oft unter psychischen Problemen leidet und weder mit Mitarbeitern noch Kunden zurechtkommt, ist in vielen Berufen leider weniger geeignet als jemand, der zwar nur eine durchschnittliche Intelligenz besitzt, aber dafür zuverlässig wie eine Maschine seine Arbeit ausführt.
@Dhan
Naja, aber es gibt diese Personen eben nicht, die beurteilen können was für die Menschheit am besten ist und die auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen müssen. Wenn es um die Frage der Förderung Hochbegabter geht, dann stehen deren persönliche Interessen im Vordergrund und nicht die der Menschheit. Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen.