Der "wie betrüge ich mich selbst" Thread

[Waffenmeister]

Heute morgen war es wieder soweit. Ich musste putzen ...und wer macht das schon gerne


- ein Blick auf die Uhr *ach ich hab ja noch Zeit*

- zu späterer Stunde das gleiche...

- und wieder...

Gleichzeitig versucht man, das schlechte Gewissen zu unterdrücken, indem man fragwürdige Gründe findet, aus denen man die Arbeit erstmal ruhen lässt


Nun gut...mittlerweile blinkt und blitzt hier alles, aber so etwas kommt doch immer wieder vor.

Der eine stellt die Uhr einige Minuten vor, um sich selbst "wissentlich" unter Zeitdruck zu bringen etc...pp...

Wie sieht das bei euch aus? Betrügt ihr euch regelmässig selbst? Wenn ja, womit...?

[Etemenanki]

Ja, ich betrüge mich auch seöbst, vor allem jetzt in der Schule, ich habe noch ein Buch zu lesen!
Hatte es vor, in den Ferien zu machen... ach was, du hast ja noch Zeit! Und immer so weiter, betrüge mich immer, dass ich mir sage, dass ich noch viel Zeit habe, aber langsam wird es dennoch knapp
aber was solls, ist ja nur Schule
Neinnein, seit ein paar Tagen gelingt es mir, jeden Tag ein Kapitel zu lesen, es fehlen nur noch 5 davon!

[Sumbriva]

hmmm....

Ja das kenne ich sehr gut.
Ich bertüge mich oft, zu oft. Aber immer nur wenns um Sachen wie Schule und lernen geht. Denn jedes Mal gibts noch was was ich tun will, was mehr Spass macht als lernen und ich sage mir: "Ach komm, bleibt noch genug Zeit". Dann geh ich an dem tag noch in die Stadt, am nächsten Abend treffe ich mich mit Kollegen und spiele Fussball und am Ende lerne ich dann am Abend vor der Prüfung um 10 Uhr oder gar nicht. Das hat seeehr lange funktioniert. Aber nun macht sich das bemerkbar...

[.matze]

Ich betrüge mich auch manchmal selbst, wenn ich zum Beispiel mich betreffende Entscheidungen (welcher Film....) mit einer Münze treffen will, manipuliere ich das Ergebnis oder werf solange bis es mir gefällt^^

[Waffenmeister]

die grosse Frage ist...warum macht man das? Ist die angeborene Faulheit wirklich so schlimm, dass wir das nötig haben

[Varda]

Anscheinend schon, denn mein aufgeschlagenes Lateinbuch liegt hier neben mir und guckt mich böse an, weil ich hier schon wieder am Posten bin.

Man muss dann versuchen sich auszutricksen. Ich hab eben bis halb zwei was gemacht, um zwei kommt dann wieder eine halbe Stunde Latein, dann wieder eine halbe Stunde Pause etc. Wenn man das konsequent macht und sich viele Pausen gönnt, kann man sich irgendwann hochschaukeln und schafft dann 45 Minuten und danach 30 Minuten Pause etc. Hoffe ich jedenfalls. Ich kann nur unter Druck lernen und der ist gerade massiv da.

Aber warum... Es soll ja Leute geben, bei denen das anders ist. Aber ich glaube es hängt davon ab ob es einem Spaß macht oder nicht. Ich würde statt alter Sprachen zu pauken lieber was anderes im Studium machen, aber das geht erst, wenn ich die alten Sprachen kann...

[Wedan]

die grosse Frage ist...warum macht man das? Ist die angeborene Faulheit wirklich so schlimm, dass wir das nötig haben

...

Ich würde es nicht Faulheit sondern eher Bequemlichkeit nennen. Bei mir ist es auch häufg so dass ich etwas aufschiebe bis ich es machen muss. Und dnan tue ich es auch für gewöhnlich, auch wenn ich dann genau so wenig oder noch weniger Lust habe als vorher. Das merkt man besonders bei Hausaufgaben, es wir immer alles (auch Prüfungen) bis zum letzten Tag aufgeschoben, und dann wirds auch häufig spät da ich erst spät damit anfange. Aber naja, bisher hatte ich nie Problemne mit dem System, also ist auch keine Motivation da das Ganze zu ändern.

[Olman]

Hatte es vor, in den Ferien zu machen... ach was, du hast ja noch Zeit! Und immer so weiter, betrüge mich immer, dass ich mir sage, dass ich noch viel Zeit habe, aber langsam wird es dennoch knapp

...

^^Ja, so habe ich es früher auch eine ganze Zeit lang gemacht. Am schlimmsten war es glaube ich in der Grundschule... Damals hatte ich aber auch noch nicht meine ganze Intelligenz entdeckt und wusste noch nicht, wie ich meinen Intellekt richtig einsetzen sollte...
Dann, zwischen der 7. und 10./11. Klasse war bei mir das Lernen, bzw. das hinauszögern des Lernens mehr eine psychische als eine mentale Maßnahme. Ich wusste, dass ich es nicht nötig hatte für Schularbeiten zu lernen, oder besonders viel Zeit mit dem Erledigen von Hausaufgaben zu verbringen. Denn ich wusste, dass ich auch ohne viel zu üben und ohne mich groß anzustrengen, gute Noten schreiben würde. Nach einer Weile fiel mir aber auf, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam, wenn ich nicht für die Schule arbeitete! Also fing ich wieder an, sporadisch zu arbeiten, was sich aber als totale Zeitverschwendung herausstellte .
Also schlussfolgerte ich ab der 12. Klasse, nut noch für die Fächer zu lernen, in denen ich es für nötig hielt...
Und mein Abi-Notendurchschnitt spricht für sich

Ädit: Und die Moral von der Geschichte: Man kann sich nicht nur betrügen, indem man nicht arbeitet, sondern auch, indem man arbeitet

[Achadrion]

Ich glaube der schlimmste Betrug den ich mir geleistet hatte, war die Tatsache, komplett auszublenden an bestimmten Dingen selbst Schuld zu sein.
Das ist allerdings schon ziemlich lange her.
Aber das ist dann besonderes hart, wenn man so viel Zeit investiert hat sich selbst zu belügen und immer schön anderen Menschen, den Umständen oder dem Wetter die Schuld zu geben, und man dann auf dem Boden aufschlägt und feststellt, dass es keine Ausrteden mehr gibt und man mit dem Rücken an der Wand steht!

Was sich hier so esotherisch und Alternativ anhört, war für mich ein lebenswichtige Erfahrung, die mich auch vor einem Selbstmord bewahrt hat. Seit dem bin ich mein größter Kritiker und fange immer erst vor meiner Tür zu Kehren an!

[Achadrion]

Entschuldigung, ich wollte das Thema nicht abwürgen!
Gibt es keine weiteren Meinungen dazu?

[eissceda]

Nunja, auch ich neige dazu mich selbst zu betrügen. Bei mir läuft es in der Regel so ab, das es irgendwelche Sachen gibt, die ich bis zu einem gewissen Zeitpunkt fertig haben muss. Meistens sind/waren das Präsentationen, Hausaufgaben, lernen für Prüfungen/Schulaufgaben oder das aufräumen des Zimmers. Und im Endeffekt läuft es immer darauf hinaus, das ich ewig herumtrötle, mich mit irgendwelchen anderen(interessanteren) Dingen beschäfftige und mir selbst vorlüge, es sei immer noch genug Zeit und mit diesen Sachen erst kurz vor knapp beginne. Obwohl ich dabei schon öffter mal auf die Schnautze gefallen bin schaffe ich es einfach nicht, mich dazu durchzuringen, die Sachen frühzeitig in Angriff zu nehmen und dann durch zu ziehen.

[Tiro&Millet]

Mein Wecker hat insgesamt 4 Zeiten, jeweils mit Abständen von 10 Minuten. Wenn ich vernünftigt frühstücken wollte, müßte ich zur ersten Zeit aufstehen und wenn ich beim letzten Klingeln aufstehe schaff ichs grad nochmal mich umzuziehen und etwas Körperhygiene zu betreiben. Das zum Beispiel im ersten Post, du bist nicht alleine.xD

Auch sonst in allgemeinen Situationen kommt das bei mir oft vor. Beispiele gibts da viele, obs nun um wöchentliche Arbeiten für die Schule geht oder ich noch irgendwas für n Kumpel fertig machen muss.
Sowas schieb ich oft auf.

Mir etwas einreden, quasi mich belügen kommt dagegen selten vor (hoffe ich zumindest).^^ Nur halt diese "Kann ich auch später machen"- Aussage.

Was man gegen das ständige Aufgeschiebe machen kann?
Naja, ist wohl Selbstdisziplin, die dem entgegenwirken könnte, gleichzeitig hat man ja auch ein gutes Gefühl, wenn eine Sache abgehakt ist.
Vllt hilft n Terminplaner *achselzuck*

So, und wie kam ich jetzt hier rein?xD