Da ich die Tage wieder über SotC nachgedacht habe und über ein Thema in einem amerikanischen Forum gestolpert bin, in dem etwas angesprochen wurde, was doch irgendwo interessant ist, hab ich in eine andere Richtung nachgedacht, die man auch mal diskutieren sollte:

Ein "frisiertes" Mario World ohne Gegner und Ziele - was macht ihr in euren 192 Sekunden?

Interessante Bemerkungen zu einer Vorführung findet ihr hier - mit einigen ziemlich coolen Ideen, die die Leute hatten.


Well, was hat das nun mit SotC zu tun?
Es scheint einige Leute zu geben, die sich aus "Mitleid" mit den Colossi geweigert haben, das Hauptziel des Spieles, eben diese zu Fall zu bringen, nicht weiter verfolgt haben. Also bleibt ihnen nur das herumreiten und "Entdecken" der Welt übrig ... aber ohne "Bewohner" wird das auch schnell ein "leeres" bzw sinn"loses" Unterfangen ... oder?
Wenn sich ein Spieler in SotC dem einzigen Ziel verweigert, bleibt nichts übrig, was als "Ersatz" herhalten könnte, es bleibt dem Spieler überlassen, was er "stattdessen" machen will, da es faktisch keine Zielvorgabe gibt, die als Ersatzbeschäftigung herhalten kann.
Das Sammeln von Früchten btw ist insofern "ziellos", als dass der Spieler diese ja nicht benötigt, wenn er die Colossi nicht zur Strecke bringen will.


So, von SotC zurück zu Videospielen allgemein:
Es gibt einige Genres, die auf eine einzige Beschäftigung oder Zielsetzung abzielen, diese jedoch "anders verpacken" und somit über andere Modi locken. Dazu zählen bspweise Rennspiele, die hauptsächlich die Tätigkeit "Auto fahren" - gegen Gegner, gegen die Uhr und neuerdings für Foto-shootings - anbieten.

Die völlig gegensätzlichen "Sandbox"-Spiele, die mit vielen Möglichkeiten aufwarten, bieten soviel, wie in ein Spiel nur gehen kann, in Steambot Chronicles z.B. kann man der Hauptstory folgen, böser Bube sein, Handel betreiben, Aktienmarkt aufmischen, Held sein, Musiker, in einer Kampfliga engagiert sein etc etc ... die GTA-Serie bietet Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen, Pizzaboten-Missionen und weiß-der-geier-noch an - auch hier gilt: je mehr, desto besser.


In beiden Arten kann man seine eigene "Berechtigung" zum Spielen finden, man kann die Art und Weise, wie gespielt wird, genauer bestimmen. Fahr ich jetzt nur rote/weiße Autos, fahr ich nur eine Strecke (Nür) und mit allen Autos möglichst schnell, schieße ich nur elegante Fotos von Autos, vergleiche ich Fahrzeuge in gleichen Klassen (BMW vs. Mercedes vs. Toyota im Kleinwagensegment)?
Oder gibt man sich GTA hin und macht mal dies, mal das...

Wenige Spiele bieten heutzutage noch eine Zielbedingung an, die, falls sie wegfällt, eine Leere hinterlässt, die - um auf das Intro zurückzukommen - nichts fordert, nichts verlangt, aber auch nichts bietet. Ist sowas wieder öfters wünschenswert? Habt ihr eine Methode gefunden, z.B. GTA zu spielen, die sich außerhalb der Zielvorgaben bewegt?

Würde mich interessieren, wie ihr drüber denkt. Rege Beteiligung erwünscht ^^.