Jim Dudel

Wie fast alle männlichen Angehörigen seiner Familie war Jim Dudel manisch depressiv. Manche behaupten ja, dass dies auf den Familiennamen zurückzuführen ist. Jedenfalls war Jim’s Berufswahl dem entsprechend passend – er war Clown im Zirkus Kazam. Schon sein Kostüm wäre ein guter Grund gewesen sich das leben zu nehmen. Jeden Tag muss er mit einem Paar viel zu großer schwarzer Lackschuhe, schwarz-weiß gestreiften Strümpfen, blau-orangen Hosen, die ebenfalls gestreift waren – er hasste Streifen au der Kleidung – und einem roten Shirt mit großen runden Holzknöpfen auftreten, um sich unter anderem Kirschtorten ins Gesicht werfen zu lassen. Außerdem war sein Gesicht geschminkt und seine Haare orange gefärbt. Eines Tages verlieh Jim seinem leben also einen letzten Höhepunkt indem er mit einem schwarzen ausrangierten Regenschirm – es interessierte in herzlich wenig, dass es angeblich Unglück brachte einen Schirm nicht unter freiem Himmel zu öffnen – vom Trapez des Zirkuszeltes sprang. Er landete auf einem Tisch, wo schon ein paar Törtchen bereit lagen, um ihm ins Gesicht geklatscht zu werden. Es spritze Toprte in alle Richtungen und durch die Hebelwirkung in Bewegung gesetzt wurde eine davon in die Fresse des Direktors geschleudert. Das verlieh seinem Abgang eine gewisse Komik. Das erste und einzige Mal das die Zuschauer bei einem seiner Auftritte in schallendes Gelächter ausbrachen. Der Schirm überlebte den Sturz auf wunderbare Weise, er jedoch erlag seinen inneren Verletzungen.

Als Skelett trägt Jim immer noch das schreckliche Kostüm – wie hätte es anders sein können. Außerdem hält er immer noch den Schirm in seinen knöchernen Händen. (siehe Bild)