Padre Christofero Martinez
"Bei Gott und Sohn zugleich, dies sind aber nicht die himmlischen Pforten! Ist dies vielleicht das jüngste Gericht? Aber wo steht dann der Richter?"
Aussehen:
Skelletiert (logischerweise), jedoch blieben seine eher kurzen, pechschwarzen Haare erhalten, ebenso seine schwarze Priesterrobe, die bei genauerer Betrachtung einige Brandspuren aufweist. Um den Hals trägt er ein recht schlicht gehaltenes Kreuz aus Gold, aber sein wertvollster Besitz ist - natürlich - seine Bibel.
Zu Lebzeiten:
Pater Martinez ist - oder sagen wir lieber war - Pfarrer in einer kleinen Gemeinde, irgendwo in den Bergen Südamerikas. Der Begriff "Hirte" ist in diesem Kontext wohl sehr wörtlich zu nehmen, da die Zahl der Tiere die Zahl der Dorfbewohner bei weitem übersteigt. Daraus resultiert auch die Tatsache, dass jene Gemeinde mindestens so langweilig wie tiefgläubig ist und Pater Martinez sich (noch immer) stolz schätzt, dass jene Gemeinde beinnahe mal von einem Papst besucht worden wäre.
Das Ableben:
Schon die Tatsache, dass ein Pfarrer durch die Hand Gottes stirbt (nämlich durch Blitzeinschlag) ist in gewisser Weise ironisch. Bei Pater Martinez kommt jedoch noch eine Ladung Skurrilität hinzu.
Als er eines Abends die Kirchturmuhr reparierte, die einmal mehr stehen geblieben war, zog aus der Ferne ein Gewitter auf. Pater Martinez eilte sich um die Uhr noch schnell zum Laufen zu bekommen, doch just als er den letzten Handgriff an die Uhr gesetzt hatte und der Stundenzeiger wieder weiterlief, schlug ein Blitz in den Minutenzeiger ein, durchfuhr Christopherus Körper und warf ihn dann auch noch von der Leiter.
Als er wieder zu Bewusstsein kam, stellte er erstaunt fest, dass er mit einem Schock davongekommen war. Nicht einmal einen Knochenbruch hatte er sich zugezogen, lediglich einige Schürfwunden an den Händen blieben zurück.
Voller Freude breitete er die Arme zum Himmel aus und dankte dem Herrn für jenes Wunder, das ihm gerade wiederfahren war. Die Antwort von oben kam prompt und der nächste Blitz, der nun in ihn einschlug, war tödlich.
Das Folgende
Pater Martinez rechnete fest mit dem jüngsten Gericht oder der Himmelspforte aber sicher nicht hiermit. Da er sich nie mit "heidnischen Torheiten" wie dem Totenreich der Azteken beschäftigt hat, versucht er sich also verzweifelt zu erklären, was Gott ihm hiermit sagen will. Seine Theorien reichen hierbei von einer letzten Prüfung über eine Fehlleitung ins Fegefeuer bis hin zu einem Alptraum, kurzum: Er mochte die Welt um ihn herum partout nicht akzeptieren, solange Gott nicht irgendwie auch ins Konzept passt. Dieses Verhalten macht ihn bisweilen gerne mal zum Gespött seiner toten Umwelt, insbesondere, da es ihm öfter mal passiert, dass aus heiterem und wolkenfreien Himmel ein Blitz in ihn einschlägt.