Es brennen doch Autos. Wenn nicht an Silvester, dann zumindest an jedem 1. Mai in Berlin und gerade dank des G-8 Gipfels auch so in Deutschland.
Es brennen doch Autos. Wenn nicht an Silvester, dann zumindest an jedem 1. Mai in Berlin und gerade dank des G-8 Gipfels auch so in Deutschland.
schonmal auf ner demo gewesen?Zitat
aber natürlich stimmt es trotzdem dass deutschland jetzt nicht grad das demoland schlechthin ist, nicht mehr jedenfalls, spätestens seitdem du angst haben musst abgeknallt zu werden, nur weil du mit nem feuerlöscher auf bullenautos losgehst.
No money from the insurance for burning cars.
Ich mach öfters mal blau, das ist auch nur stiller Protest.
Klar war ik schon auf ner Demo, nur das problem da war fast kener, da alle irgendwie zufaul waren zukommen [...] wa demo? och is dat heute...och kene lust, muss ja dann aufstehen... [...] sowat kriegste dann zuhoeren.
hm, naja mehr bringen wuerde es was wenn es ganz deutschland machen wuerde, wie in Frankreich halt.Zitat
Geändert von deadshox (31.05.2007 um 18:27 Uhr)
ist der thread jetzt ein aufruf zum anarchismus oder hat sonst irgendeinen tiefergehenden sinn? gehen dir die deutschen zu wenig auf demos oder sind sie dir in politischer hinsicht zu apathisch?
oder gab's irgendwo in asabadahischighanistan ne autoverbrennung die anlass dazu gibt unsere automobile frohlockend anzuzünden?
bitte um aufklärung. >__>
Christus...
Ja, zum Teil gibt es tatsächlich in den letzten Jahren mehr und mehr eine Tendenz dazu, dass die Deutschen nicht mehr so massiv gegen Misstände auf die Straße gehen, wie früher. Dass hat vielleicht damit zu tun, dass viele denken, dass es nichts mehr bringt, aber vor allem wird es immer schwerer, etwas zu finden, gegen dass man noch vernünftig demonstrieren kann.
Früher war das Weltbild ganz einfach gestrickt. Wenn sie nicht gerade in Vietnam waren, waren die amis ganz ok und die Russen waren in jedem Fall böse. Die CDU war eine rückständige Bonzenpartei und die Grünen haben noch Schals im Bundestag gestrickt.
All das hat sich erst mal relativiert, gerade in der Politik nähern sich selbst einstmals extreme Bewegungen mehr und mehr dem populistischen Einheitsbrei. Gegen wen will man da noch schimpfen?
Und es ist nicht so, als dass hier nichts los wäre. In Berlin gibt es im Schnitt immer noch 2-3 Großedemos pro Tag (!) und Viddy untertreibt in keinster Weise, wenn er den ersten Mai als Freudentag für Beliner Gebrauchtwagenhändler darstellt. Würden die Deutschen nicht auf die Straße gehen würde es wohl auch kaum so einen Stress mit Stasimethoden und angedrohten Demonstrationsverboten (die mittlerweile imho gekippt sind) rund um Heiligendamm geben.
Schieben wir unsere Immigranten (pardon, ich meinte natürlich deutsche Staatsbürger in ethnischer Minderheit mit nahosteurasischem Migrationshintergrund) einfach auch allesamt in überfüllte Banlieues wie bei den Franzosen ab, behandeln sie dort dann ähnlich rücksichtsvoll wie die Amerikaner ihre Schwarzen (verzeihung, ihre differentialpigmentierten Mitbürger), anstatt sie wie gewohnt mit Samthanschuhen anzufassen und schon hast du jeden Tag ein paar brennende Autos. So genehm?
Nein ich will hier keinen Aufruf machen oder sonst was.Zitat
Ich wollt eigentlich nur mal eure Meinung dazu hoeren.
Nebenbei, das mit den Autos anzuenden und Protest machen und so waren nur bsp.
Vlt haett ich mehr in den Anfangs Post packen sollen.
Mir geht es Hauptsaechlich darum, warum die Deutschen zufaul sind sich zu wehren.
Die Sprit Preise werden immer hoer und niemand stoert es, jeder poebelt zwar aber es macht trotzdem jeder weiter wie gehabt. Is das allen egal oder wie?
Wie kann man sich gegen das obrige bsp wehren? Einfach Aufhoeren mit Autofahren waer ja auch nich sin der sache.
Ak-zep-tier-en. Oder Bundeskanzler oder überhaupt Politiker werden.
Möglich wär auch sich mal an die Bundesregierung direkt zu wenden, wobei du wohl keinen Erfolg hast, da keine Rechtsverletzung vorliegt (außer du hast Beweise für ein Benzinkartell). Du musst das Zeug ja nicht kaufen. Oder tank Biodiesel. Der ist noch günstig.
Ik werd mein Leben bestimmt nicht anpassen nur weil ein paar dreck politiker!Zitat
Irgendwann wird der auch Teurer und dann hab ich auch nich viel geschafft ausser das ich mich gebeugt hab.
Unterwerf dich oder stirb. Ist halt soin Deutschlandauf der Welt heutzutage.Anpassung ist wichtig. Man kann nicht immer auf seinen alten Marotten sitzen bleiben, ich finde besonders das Eigentumsgehabe und die Gier der heutigen Bevölkerung schlimm. Alle sollten lernen das Geld nicht wichtig ist. Und Luxus schon gar nicht. Sonst gibts irgendwann den wirklich großen Aufschrei der gebildeten Luxusmasse.
Ey, der Satz ist sogar dümmer als der Eröffnungs-Posting.Zitat
nton:.
Du weißt schon, dass in den 60ern vor allem wegen Vietnam alle abgedreht sind? Da haben die Studenten einen ganz schönen Terror veranstaltet. Oder meinst du das sogar und drückst es falsch aus?Zitat
Wir haben durchaus genug Gründe mal wieder Revolte zu starten. Was damals Vietnam war, kann heute Irak sein. Wir könnten uns dagegen auflehnen, dass die Jugend zum Zwecke politischer Ablenkung als Abgrund der Menschheit dargestellt wird. Auch Benzinpreise könnten ein Grund sein. Schließlich ist so etwas abstraktes wie Globalisierung offensichtlich auch ein Demonstrationsgrund. Da findet man schon einiges, wenn man einfach mal hartnäckig drüber nachdenkt, was einen in diesem Land stört. Oder sogar weltweit.
Aber die Situation ist wirklich nicht mehr wie damals. Heutzutage verkriecht man sich gerne zum stillen Protest hinter den PC, von wo aus man Petitionen startet und unseriöse Protest-Mails verschickt. Oder man zeigt seinen Missmut durch Rumprügeln und Saufen. Und wenn das nicht, dann schließt man sich eben einer Randgruppe an, bei der man quasi optisch seine eventuelle politische Meinung kundtut... oder einfach den Missmut. Nur ist man diesbezüglich so tolerant geworden, das ist im Prinzip eh jedem Käse. Wir müssen nicht mehr sonderlich darum kämpfen um so zu leben wie wir wollen. Außerdem müssen wir uns nicht gegen die total generationsfremde Eltern auflehnen. Dennoch haben wir einfach andere Probleme. Meine Generation ist geplagt von Zukunftsängsten, was einfach daran liegt, dass bei der Jobsuche einem bei jeder Möglichkeit ein Brett mit der Aufschrift "KEINE ÜBERLEBENSCHANCE" an den Kopf geknallt wird. Außerdem stinkt es mir zumindest, dass wir öffentlich alle als Komasäufer und Fettsäcke dargestellt werden. Den einzig wahren Protest, den ich erlebt habe, war an meiner Uni. Da ist eine ganze Fakultät auf die Barrikaden damit sie nicht geschlossen wird. Es gab Diskussions-Runden, Aufmärsche, Boykott... Nur war das was, was nicht wirklich die Politik in irgendeiner Weise bewegte. Doch komischerweise kriegt man bei so einem "Kleinscheiß" immer den Arsch hoch. Aber, hey, immerhin!
Man kennt mich, ich bin eine Hippie-Tochter. 1969 ist so mein Jahr schlechthin und ich bin quasi mit einer Mutter großgeworden, die mir schon schnell klar gemacht hat, dass das alleinige Wohlbefinden ein Grund ist für sich zu kämpfen. Dennoch sag ich nicht "BOAH STÜRMT ALLE ZERG RUSH!", nur ist es mittlerweile schade, dass die Jugend ihre Laune nur damit zeigt, dass sie sich dem politischen Geschehen immer mehr abwendet und einfach sagt "Is' halt so.". Wenn man eben nicht gleich auf die Straßen gehen will, kann man sich so sehr auch anders Gehör schaffen. Aber darauf kommt auch keiner. Man redet überall nur noch von "Abfinden". Haben wir das etwa aus den 60ern gelernt? Kein Wunder, dass Uschi Obermaier sich langweilt.
Ich dachte, der deutsche Michel wäre out. Aber was sag ich, ich schreib das ja schließlich in ein Forum.
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@unfixable. du sagst es, genau das wollte ich mit meinen Sinnlosen Posts ausdruecken. Danke!
Du hast ja so recht. Ich bin zu allem bereit... solange ich dafür nicht von meinem Stuhl aufstehen mussZitat
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Nenn mir eine Sache, für die es sich lohnt, und bei der reele Erfolgschancen, durch Protest etwas zu ändern, existieren, und ich geh mit dir auf die Barrikaden. Bis dahin mach ich mir aber lieber nen faulen Lenz.
Und das ist schon die falsche Einstellung. Man muss es immer wieder probieren! Es klappt ni glei beim ersten mal!Zitat
wenn du nichts siehst, für was es sich zu kämpfen/aufzustehen lohnen würde, kanns dir auch sonst keiner sagen, wie du dir eigentlich selbst denken können solltest. warum postest du hier rein? damit unfix. dir sagt, was du mit deinem leben anstellen sollst und für was es sich lohnen würde, vom rechner wegzugehen? wow.
wenn du zufrieden bist, ist doch alles in ordnung.
Der Witz ist ja: Um sowas geht es bei keinem Protest. Was denkste, wie die Amis drauf geschissen haben, als die deutschen Studis wegen ihrem Krieg abgegangen sind? Oder wieviele Franzosen-Proteste einfach voll unnötig waren (Die Herren und Damen im Frohngraisch streiken ja bekanntlich sehr gerne.)? Es geht im Prinzip nur darum zu zeigen, dass dem Volk eben nicht alles egal ist, was auf politischer Ebene abgeht. Dass man eben nicht alles ohne Gegenstimmen eines "demokratischen" Landes machen kann. Natürlich kann man da keine reellen Chancen einschätzen, darum geht es aber auch überhaupt nicht. Darum ging es auch nie.
Ich sage auch nochmal: Man muss das auch nicht auf den Straßen machen. Man kann sich auch anders politisch einsetzen. Wieviel Einfluss hatten alleine schon Zeitschriften? Oder die Organisation von Diskussionsrunden, die nicht so derbst fehlbesetzt sind wie auf den öffentlichen Kanälen? Die Presse ist zwar zum ziemlichen Schundgebiet geworden, aber das könnte man ja ändern. Nur setzt das alles eine politische Bildung voraus, die vielen zu panne ist.
Dennoch, ich rufe gar nicht zum Krieg oder so hier auf. Nur muss ich ernsthaft imaginär kotzen, wenn ich dieses Anpassungs-Blabla höre. Sind wir (Deutschen) denn echt so derbst bescheuert und desinteressiert? Sind wir echt einfach alle wieder Biedermeier und langweilen uns einfach nur noch gegenseitig an? Ich weiß nicht, ich dachte einfach, aus Geschichte sollte man lernen.
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Der Thread war auf jeden Fall gut für ein Lachen am Morgen.
Wenn man was verändern will, sollte man Worte wie Anpassung oder Widerstand erstmal komplett aus dem Wortschatz streichen, jegliche Ideologie sorgt dafür, dass ein bescheuertes System das nächste jagt. Dann sollte man sich, und zwar bevor mans ich daran macht, alte Strukturen zu zerstören, daran machen, bessere neue zu erfinden. Diese sollte man tausendfach mit intelligenten Menschen durchexozieren, um herauszufinden, ob sie machbar sind, und zwar nicht in einer ideologischen Diskussion, wie es die Kommunisten 100 Jahre lang getan haben.
Und wenn man sich sicher ist, etwas besseres zu haben, dann kann man entweder Politiker werden oder die Molotov Cocktails zücken. Überleg doch mal bitte, was passieren würde, wenn das jetzt wäre. Die Parteinamen würden sich ändern, vielleicht würden mehr Extreme aus beiden Seiten im Parlament sitzen, das wars aber auch schon.
Und mal noch einen Grund, warum heute nicht Revolution gemacht wird, vll zum Drüber nachdenken. 1.) Geht es uns heute nicht schlecht. Der Großteil der Arbeitslosen hat ja sogar noch Fernseher und Auto... Da würde kaum (!) jemand auf der Straße sitzen, wenn er sich sein Geld richtig einteilt. Und 2.) haben einige Menschen vielleicht in Erfahrung gebracht, dass Dinge wie Anpassung und Widerstand nur leere Worte sind. Mein Favorit in die Richtung ist ja immer noch "reaktionär".Wusstest du, dass es feste Berechnungen gibt, was ein Streik einen Betrieb kostet?
Es gibt in Deutschland Rituale. Der G8 Gipfel ist so eins. Jeder Idiot, der sich nicht "beugen" will oder sich als "alternativ" hinstellt, geht aus Prinzip protestieren, ohne sich mal tiefgründig damit zu beschäftigen, was ohne diesen Gipfel besser wäre. Oder die Lohnkostenstreiks. Das Ritual heißt: Zu wenig Geld -> Hohe Forderungen von der Gewerkschaft -> Kein Kompromiss vom Betrieb -> Streik (eingeplant vom Arbeitgeber) -> Leichte Gehaltserhöhung. Und das aller paar Jahre. Über diesen Ritualismus sollte man sich mal hinweg setzen, die Augen aufmachen, und erkennen, dass es dadurch nicht besser wird.
Und was BITTE hätten die Menschen davon, wenn sie gegen ihr Land demonstrieren? Oo Sie würden dagegen demonstrieren, dass sie zu wenig Geld und Freiheit hätten (was anderes ist es ja nicht...), und das würde sicher nicht besser werden, wenn man Autos zuerstört.
Immer erstmal was besseres haben, bevor man losschreit. Die meisten Leute, die denken, sie hätten was besseres, sind übrigens in der MLPD oder in der NPD, oder in einer ähnlichen Partei.Aber die machen genau so viel wie alle anderen, worüber ich froh bin.
Was sie leider nicht daran hindert, trotzdem rumzuschreien...Zitat
Ich mein, also, was ändern gern, aber nur wenn man ne leichte Ahnung hat, wies danach aussehen soll.
EDIT: Keine leichte Ahnung. Eine Berechnung.
Ich hoffe, das war ein Scherz. Die Sache mit dem Kommunismus/Sozialismus ist dir wohl entgangen? Kein Jugendlicher wird für das Recht der Iraker aufstehen, unter einer sozialistischen Diktatur zu leben.
Nun ja, früher konnte man noch sagen, wer wo für was verantwortlich zu halten war, aber heute...wieso demonstriere ich gegen die Politiker, wenn eh die Lobbyste ihnen ihre Gesetzesentwürfe zugeschoben haben? Es hat eine Abwanderung der Entscheidungskompetenz stattgefunden - zuerst vom Volke zu den gewählten Vertretern und dann von diesen zu irgendwelchen Leuten, die im Namen von anderen Leuten Einfluss auf die Vertreter nehmen. Die Verantwortung wurde dabei irgendwo in den Bereich zwischen den Akteuren verschoben. Jeder vertritt heutzutage irgend etwas, aber niemand steht für etwas ein.Zitat
Genau das habe ich auch gemeint. Von dem Imageschaden durch diesen Krieg haben sich die Amerikaner nie ganz erholen können (von den unheilbaren Schäden, die unzählige Soldaten durch diesen Konflikt davongetragen haben, mal ganz zu schweigen). Aber wenn man von dieser Geschichte absieht, standen sie durch die angebliche Zweiteilung der Welt in kapitalistisch-demokratisch-gut und kommunistisch-diktatorisch-böse deutlich besser in der öffentlichen Meinung da, als heutzutage. Hey, sie haben uns zum Wiederaufbau geholfen. Sie haben eine Demokratie, der Iwan nicht.
Heutzutage hingegen habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass dieses klassische Schwarz-Weiss-Denken (Wir Gut, die da Böse) nicht mehr so stark verbreitet ist, wie früher. Probleme werden viel differenzierter betrachtet und vor allem wird auch viel intensiver über einige berichtet. Vielleicht sind die Terroristen ja nicht ganz von Grund auf böse, vielleicht hat es ja tatsächlich was mit der Armut zu tun. Vielleicht geht es denn Amerikanern ja irgendwo doch nicht darum, den Terror zu zerschlagen, vielleicht sind ja doch wirtschaftliche Interessen dahinter. Vielleicht sind die Russen und die Chinesen schlimm, was Pressefreiheit angeht, aber sieht es in der westlichen Welt wirklich überall deswegen glänzend aus? War vielleicht doch nicht alles schlecht in der DDR.... usw.