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Original geschrieben von Nemo's Goddess
Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.
Man kann die anderen Deckel imo auch noch gar nicht richtig beurteilen, wenn man sie noch nicht aufgesetzt hat, bzw. noch nicht in eine Beziehung eingegangen ist. Da sollte man bei seinem Deckel bleiben, da man bei dem weiß, was man an ihm hat. Da man mit ihm glücklich ist, wieso zu einem anderen Deckel wechseln, der ein Fehlschlag sein könnte, wodurch man auch seinen alten verlieren würde?
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Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein.
Ich finde, dass dies eine seltsame Bezeichnung ist. Das "Loch in einem selbst" existiert meiner Meinung nach gar nicht. Man kann durch eine Beziehung glücklicher werden, etwas mehr bekommen, aber nicht mehr sein. Man macht sich gegenseitig glücklich mit einer Beziehung, aber das wäre dann ein "mehr werden", als man vorher war, eine Erweiterung. Weil es eine Erweiterung ist, sehe ich es deshalb auch so, dass nicht jeder in eine Beziehung eingehen will, weil er mit sich selbst schon ein ganzes ist, auch so zufrieden ist.
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Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert.
Das "Loch" (bzw. die Erweiterung ) wird imo nicht mit falschem gefüllt, sondern mit etwas, was nicht genau dasselbe ist, was man vorher hatte. Es verändert einen sowieso, weshalb man in einer Beziehung sich schon ähnlich sein sollte, um sich nicht soweit zu verändern, dass man nicht mehr man selbst ist. Exakt dieselben Personen kann man nicht sein, aber man kann das teilen, was man gemeinsam hat oder einfach teilen will. Aber um sich gar nicht zu verändern, müsste man notgedrungen etwas Abstand zu seinem Partner halten (und zwar soweit, dass man noch vollkommen man selbst sein kann, was ergo davon abhängig ist, wie ähnlich man sich ist), was imo auch falsch ist.
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Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt.
Ich halte es auch für unmöglich, dass man sich selbst ohne andere finden kann. Man braucht die Personen, da man durch sie neues bekommt, was man vorher nicht hatte. Man lernt neues kennen, kann es auf das vorhandene beziehen und sich selbst dadurch näher kommen. Inwiefern man dies bezieht, ist lediglich einem selbst überlassen, wo selbst der Partner nicht weiter helfen kann.
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Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.
Genau derselben Meinung bin ich auch.
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Original geschrieben von RPG-Süchtling
Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
Ich denke, dass es gar nicht möglich ist, die Suche nach sich selbst abzuschließen. Man kann sich nur immer näher kommen, sich immer näher kennenlernen, aber nie vollkommen. Dazu gibt es einfach zu viele Dinge auf der Welt, um sie alle auf sich zu werten und zu beurteilen. Aber eine Beziehung hilft dabei, sich selber kennenzulernen und ist imo ein wichtiger Schritt in der Selbstfindung. Man wird auch mit jeder Beziehung weiser, lernt immer mehr über sich selbst. Auch wenn die Beziehung abbricht, hat man dadurch etwas wertvolles erhalten. Außerdem bricht eine Beziehung meistens dann ab, wenn man immer weniger gemeinsam hat. Man hat herausgefunden, dass der Partner zu wenig zu einem passt, oder man hat herausgefunden, was für Dinge mehr zu sich selbst passen, womit der Partner ausgeschlossen wäre. An dieser Beziehung ist man somit auch gewachsen, wie man an einer guten Beziehung ebenfalls wächst.
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Original geschrieben von Prayor
Eindeutiges Ja - Denn ansonsten könnte man sich nicht sicher sein, daß man seinen Partner nur ausnutzt (das "ich kann ohne dich nicht leben).
Man muss dem Partner Vertrauen schenken, anstatt sicherzugehen. Ich kann deine Behauptung nicht nachvollziehen, würde die Frage (wie oben beschrieben) eher mit einem eindeutigen Nein beantworten.
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Problem: Wenn man die Suche nach sich Selbst erfoglreich abgeschlossen hat, kann es leicht passieren, daß man dann überhaupt keinen Partner mehr braucht, weil man dann auch alleine leben möchte und kann. Also mit dem "Verlieben" wirds dann schwer. Da muss man sich entscheiden: Verlieben und verblendet leben oder Erkenntnis und kein Verliebtsein - Beides hat Vor- und Nachteile.
Geht man davon aus, dass man wirklich die Suche zu sich selbst abschließen könnte (was ich für unmöglich halte), dann wäre es eben genau dieses Problem. Man könnte an einer Beziehung gar nicht mehr wachsen, denn man hat schon alles zur Selbsterfüllung für sich selbst erkannt. Ich finde, dass man gerade durch Beziehungen sich selbst näher kommt, was also imo der Sinn einer Beziehung ist (neben bloßer Fortpflanzung / Erfüllung niederer Instinkte).
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PS: Verliebheit bzw. Partner/Beziehungswahl entsteht aber immer durch Pheromone und Hormone. Verliebheit aus reiner Seelenverwandheit gibts nicht - Wenn etwas Seelenverwandheit ist, dann wäre das eher jemand mit gleichen Hobbies und Interressen bzw. Freunde.
Seelenverwand kann man auch mit dem Partner sein. Es ist aber ebenfalls davon abhängig, was für einen selbst Freunde sind. Haben Freunde für dich einfach nur dieselben Interessen oder geben sie dir eher ein gutes Gefühl durch ihre Charaktereigenschaften, weil sie nett, freundlich, hilfsbereit sind?

Oder mal umgekehrt: wie entsteht "Liebe"? Ich selbst kann das eigentlich nicht beurteilen, da ich mit meinen wenigen Jahren, die ich lebe das Gefühl noch nicht erlebt habe, aber ich habe dabei einen Gedanken, was "Liebe" ist.

Damit man eine Person liebt, muss sie einem sympathisch sein. Ihre gesamte Erscheinung muss für einen stimmen. Sie muss also nicht einmal gut aussehen, sondern auf einen lediglich positiv erscheinen, was neben dem bloßen Aussehen auch Gestik/Mimik miteinbezieht. Danach kommt der zweite Punkt, die Interessen. Diese lernt man erst im Gespräch kennen, sind aber dennoch sehr stark ausschlaggebend, ob eine Beziehung funktionieren kann, was auch beim Eingehen in die Beziehung zählt. Wenn es wenig Übereinstimmung gibt, dann gibt es auch umso weniger Dinge, die man mit dem Partner teilen kann. Deshalb verändert man sich Zwangsweise für den Partner oder distanziert sich von ihm. Und auf die Distanz hin folgt meist der Abbruch einer Beziehung, genauso wie auch auf Veränderung von sich selbst. Es ist zwar auch abhängig, wie nah man in einer Beziehung sein will / soll, aber hierbei könnte man gar nicht nah sein. Wenn man es versuchen würde, würde die Beziehung scheitern. Es muss also Gemeinsamkeiten an Interesse geben, damit das ganze läuft, nicht nur Hormone alleine spielen dabei eine Rolle, da man sich für diese nicht so sehr verstellen kann, dass man nicht mehr man selbst ist.