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  1. #1
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    Habe mal eine Arbeit über Meditationstechniken geschrieben und darauf beschränkt sich auch mein Wissen über dieses Thema. Und soweit ich weiß, ist das Nirvana ein Zustand völliger Gefühlslosgigkeit. Man kennt weder Gut noch Böse, Freud noch Leid. Und ich habe gelesen, dass so eine Erfahrung die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen total verändert und dieser Zustand nicht ohne einen Lehrmeister erreicht werden kann (oder es nicht versucht werden sollte, weil es zu gefährlich ist).
    Ich gebe dir recht, die vollständige Nirvana-Erfahrung wäre ein Mindfuck par exellance, aber ich bin mir keiner Meditationstechnik bewusst, welche direkt und permanent zu diesem Zustand hinführen könnte. Die Methode, welche ich praktiziere liefert das Nirvana 'stückchenweise', und dem Kannon folgend müsst ich noch 105 (glaube ich, habe mich schon eine Ewigkeit nicht mehr damit beschäftigt)weitere solche 'Einsichten' haben, um einen Gesamtüberblick über das Nirvana zu besitzen.

    Ob es gefährlich ist, weiß ich nicht. Diese Behauptung könnte auch Propaganda von Zen-Gelehrten (oder gar der Katholischen Kirche) sein, welche um ihre Macht fürchten. Aber das es ohne Lehrer möglich ist, weiß ich inzwischen - der historische Buddha hat es geschafft, Bodhidharuma hat es geschafft, verschiedene Volksheilige haben es geschafft, wieso sollte es jemandem wie mir umnöglich sein? Die Techniken sind zwar weit über die Literatur verstreut, aber längst nicht mehr verschlüsselt. Mit ein wenig Ausdauer lassen sie sich leicht rekonsturieren, wenn sie nicht schon bei der Praxis evident werden. Wo ein Lehrer allerdings von Nutzen wäre, ist bei der Ausdeutung der Erfahrung und anschließender Umstrukturierung deiner Persönlichkeit, denn soetwas bringt man meiner Erfahrung nach unmittelbar während der Erleuchtungerfahrung nicht zustande. Die Frage ist, ob du dich auf Gedeih und Verderben jemandem Ausliefer willst, der unter Umständen auch nur ein Mensch ist.
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    Ich bin zwar noch nie einem Menschen begegnet, der das Nirvana erreicht hat, aber ich wage zu bezweifeln, dass so jemand in die RGP-Ring-Foren posten würde.
    Ich weiß nicht, inwiefern Erleuchtung einen vom 'gewöhnlichen Leben' ausschließen sollte, schließlich habe ich sie nur vorübergehend und für eine relativ kurze Zeitspanne (so ca. 3-5 Minuten) erlebt. Allerdings, wenn dieser Zustand permanent geworden wäre - ja, dann würde ich nicht in diesem Forum posten, ich würde lachend in irgendeiner Ecke liegen, oder stundenlang fasziniert auf meine Fußspitzen starren.
    Mitunter unterscheidet sich die Auffassung von Heiligkeit im Osten ein wenig von unserer hier - nicht alle Heiligen sind automatisch Tod, oder vom Alltagsleben entrückt
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    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass so ein Mensch an unserem westlichen Leben nicht mehr viel finden kann...
    Genau darum habe ich damit aufgehört, ich plane bis jetzt keine Flucht aus dem westlichen Leben. Mir ist das Leiden, welche diese Entscheidung mit sich bringt als Wachstumsmöglichkeit willkommen, und meine Fehler sind ebenfalls interessante Ansatzpunkte für Veränderungen. Vermutlich werde ich noch mein ganzes Leben an mir arbeiten müssen, nur weil ich die Leitung durch einen Lehrer ablehne Tja, Arroganz ist eben mein Crux.§doof
    Zitat Zitat
    Btw ist Erlösung nicht die Lösung für jegliche Probleme?
    Erlösung ist sogar die Lösung ALLER Probleme - aber hier liegt der Hund begraben: Im Bedeutungsumfang und Bedeutungsinhalt eines Wortes, wird ersteres größer, schrumpft zweiteres. Hat man also 'alles', den maximalen Bedeutungsumfang, so enthält dieser Begriff keinerlei feststellbare Eigenschaften - man steht effektiv mit 'nichts' da.

    Genau das ist das Problem mit der Erlösung - sie löst alle Probleme, aber um alle Probleme umfassen zu können, leert sie sich, bis zu dem Punkt, an dem sie sich mit keiner einzigen konkreten Fragestellung mehr auseinandersetzt.
    Am Ende ist man sich sicher, eine universelle Antwort zu besitzen, stelt aber bei genauerer Untersuchung fest, dass man eigentlich KEINE Frage gestellt hat, und dementsprechend eine un-Antwort oder leere-Antwort erhalten hat. Es ist gerade so, wie die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt - Am Ende der Suche angekommen hat man den Kopf, also die Frage, welche der Antrieb war, für die Lösung gefressen und übrig bleibt nichts.
    Geändert von Ianus (07.07.2003 um 20:18 Uhr)

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