Uralten Thread wieder aus der Versenkung hol... *kram*

Ich möcht hier auch mal kurz was loswerden, auch wenn ich vielleicht nicht ganz zu 100% auf RPG-Süchtlings Frage eingehen kann/will. Ich hoffe er verzeiht es mir...

Ich frage mich eigentlich schon seit langer Zeit, ob man es denn wirklich weiß/fühlt, wenn man seinen passenden Deckel gefunden hat?! Ich glaube eigentlich, daß es mehrere Partner gibt, mit denen man glücklich bis zu seinem Lebensende (klingt irgendwie kitschig ) zusammen sein kann. Mit manchen wird es leichter sein, mit anderen schwerer.

Aber gibt es wirklich den perfekten Partner für sich selbst? Ich denke nicht, eben dadurch, daß jeder Mensch so seine Probleme und Eigenarten hat. Diese Probleme überträgt er natürlich dann auch zwangsläfig auf seinen Partner, egal ob es ihm bewußt ist oder er es will oder nicht.

Ich vergleiche im Moment immer meine derzeitige Beziehung (@Schatz: ) mit der davor. Die Beziehung mit Nemo ist für meine Verhältnisse noch sehr frisch, da ich mit meinem Ex 4,5 Jahre zusammen war und mit Nemo erst ca. 8 Monate. In der Anfangszeit war ich mit meinem Ex natürlich auch sehr glücklich (sonst wär ich ja auch nicht mit ihm zusammen gewesen), jedoch habe ich das Gefühl, daß es nicht so war wie mit Nemo jetzt. Es könnte natürlich ein Art Trugbild meinerseits sein, da ich im Moment so wahnsinnig verliebt bin und daß der Schein mich trügt. Aber ich glaube mich erinnern zu können, daß ich meinen Ex nie so sehr geliebt habe, wie ich Nemo liebe. Das würde bedeuten, daß Nemo und ich besser zusammen passen, als mein Ex und ich. Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.

Was Lilly noch sagte, hat mich auch an meine letzte Beziehung erinnert: Man sollte sich nie für den Partner zu sehr verändern bzw. sich an ihn anpassen. Das habe ich bei meinem Ex gemacht und irgendwann gemerkt, daß ich nicht mehr ich selbst war. Meine Beziehung war vielleicht schön und harmonisch, aber ich hatte mich verloren. Ich habe lange gebraucht um herauszufinden, was mir fehlt bis ich auf einmal festgestellt habe, daß ich nichts mehr getan habe, was mir früher Freude bereitet hat und ich nur noch das tat, wozu mein Partner Lust hatte. Als ich mich dann getrennt hatte, habe ich mich langsam wieder gefunden und bin wieder ich geworden. Zwar hatte mir wieder etwas gefehlt und zwar ein Partner, aber ich hatte mich selbst wieder und das war auf jeden Fall wichtiger.

Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein. Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert. Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt. Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.