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  1. #21
    Ich denke auch eher, dass der Ausdruck "kennenlernen" wohl besser passen würde als "verinnerlichen". Sobald ich nämlich etwas verinnerlicht habe, ist es zu einem Teil von mir geworden und kann so nicht mehr überwunden werden.

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Ich hoffe, du meinst das ernst. Ich bin Zen-Buddhist, ich versichere dir hier: Das Nirvana ist Erlösung, aber keine Lösung. Hab's selbst erlebt.
    Habe mal eine Arbeit über Meditationstechniken geschrieben und darauf beschränkt sich auch mein Wissen über dieses Thema. Und soweit ich weiß, ist das Nirvana ein Zustand völliger Gefühlslosgigkeit. Man kennt weder Gut noch Böse, Freud noch Leid. Und ich habe gelesen, dass so eine Erfahrung die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen total verändert und dieser Zustand nicht ohne einen Lehrmeister erreicht werden kann (oder es nicht versucht werden sollte, weil es zu gefährlich ist).
    Ich bin zwar noch nie einem Menschen begegnet, der das Nirvana erreicht hat, aber ich wage zu bezweifeln, dass so jemand in die RGP-Ring-Foren posten würde. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass so ein Mensch an unserem westlichen Leben nicht mehr viel finden kann...
    Btw ist Erlösung nicht die Lösung für jegliche Probleme?

  2. #22
    Zitat Zitat
    Habe mal eine Arbeit über Meditationstechniken geschrieben und darauf beschränkt sich auch mein Wissen über dieses Thema. Und soweit ich weiß, ist das Nirvana ein Zustand völliger Gefühlslosgigkeit. Man kennt weder Gut noch Böse, Freud noch Leid. Und ich habe gelesen, dass so eine Erfahrung die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen total verändert und dieser Zustand nicht ohne einen Lehrmeister erreicht werden kann (oder es nicht versucht werden sollte, weil es zu gefährlich ist).
    Ich gebe dir recht, die vollständige Nirvana-Erfahrung wäre ein Mindfuck par exellance, aber ich bin mir keiner Meditationstechnik bewusst, welche direkt und permanent zu diesem Zustand hinführen könnte. Die Methode, welche ich praktiziere liefert das Nirvana 'stückchenweise', und dem Kannon folgend müsst ich noch 105 (glaube ich, habe mich schon eine Ewigkeit nicht mehr damit beschäftigt)weitere solche 'Einsichten' haben, um einen Gesamtüberblick über das Nirvana zu besitzen.

    Ob es gefährlich ist, weiß ich nicht. Diese Behauptung könnte auch Propaganda von Zen-Gelehrten (oder gar der Katholischen Kirche) sein, welche um ihre Macht fürchten. Aber das es ohne Lehrer möglich ist, weiß ich inzwischen - der historische Buddha hat es geschafft, Bodhidharuma hat es geschafft, verschiedene Volksheilige haben es geschafft, wieso sollte es jemandem wie mir umnöglich sein? Die Techniken sind zwar weit über die Literatur verstreut, aber längst nicht mehr verschlüsselt. Mit ein wenig Ausdauer lassen sie sich leicht rekonsturieren, wenn sie nicht schon bei der Praxis evident werden. Wo ein Lehrer allerdings von Nutzen wäre, ist bei der Ausdeutung der Erfahrung und anschließender Umstrukturierung deiner Persönlichkeit, denn soetwas bringt man meiner Erfahrung nach unmittelbar während der Erleuchtungerfahrung nicht zustande. Die Frage ist, ob du dich auf Gedeih und Verderben jemandem Ausliefer willst, der unter Umständen auch nur ein Mensch ist.
    Zitat Zitat
    Ich bin zwar noch nie einem Menschen begegnet, der das Nirvana erreicht hat, aber ich wage zu bezweifeln, dass so jemand in die RGP-Ring-Foren posten würde.
    Ich weiß nicht, inwiefern Erleuchtung einen vom 'gewöhnlichen Leben' ausschließen sollte, schließlich habe ich sie nur vorübergehend und für eine relativ kurze Zeitspanne (so ca. 3-5 Minuten) erlebt. Allerdings, wenn dieser Zustand permanent geworden wäre - ja, dann würde ich nicht in diesem Forum posten, ich würde lachend in irgendeiner Ecke liegen, oder stundenlang fasziniert auf meine Fußspitzen starren.
    Mitunter unterscheidet sich die Auffassung von Heiligkeit im Osten ein wenig von unserer hier - nicht alle Heiligen sind automatisch Tod, oder vom Alltagsleben entrückt
    Zitat Zitat
    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass so ein Mensch an unserem westlichen Leben nicht mehr viel finden kann...
    Genau darum habe ich damit aufgehört, ich plane bis jetzt keine Flucht aus dem westlichen Leben. Mir ist das Leiden, welche diese Entscheidung mit sich bringt als Wachstumsmöglichkeit willkommen, und meine Fehler sind ebenfalls interessante Ansatzpunkte für Veränderungen. Vermutlich werde ich noch mein ganzes Leben an mir arbeiten müssen, nur weil ich die Leitung durch einen Lehrer ablehne Tja, Arroganz ist eben mein Crux.§doof
    Zitat Zitat
    Btw ist Erlösung nicht die Lösung für jegliche Probleme?
    Erlösung ist sogar die Lösung ALLER Probleme - aber hier liegt der Hund begraben: Im Bedeutungsumfang und Bedeutungsinhalt eines Wortes, wird ersteres größer, schrumpft zweiteres. Hat man also 'alles', den maximalen Bedeutungsumfang, so enthält dieser Begriff keinerlei feststellbare Eigenschaften - man steht effektiv mit 'nichts' da.

    Genau das ist das Problem mit der Erlösung - sie löst alle Probleme, aber um alle Probleme umfassen zu können, leert sie sich, bis zu dem Punkt, an dem sie sich mit keiner einzigen konkreten Fragestellung mehr auseinandersetzt.
    Am Ende ist man sich sicher, eine universelle Antwort zu besitzen, stelt aber bei genauerer Untersuchung fest, dass man eigentlich KEINE Frage gestellt hat, und dementsprechend eine un-Antwort oder leere-Antwort erhalten hat. Es ist gerade so, wie die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt - Am Ende der Suche angekommen hat man den Kopf, also die Frage, welche der Antrieb war, für die Lösung gefressen und übrig bleibt nichts.
    Geändert von Ianus (07.07.2003 um 20:18 Uhr)

  3. #23
    Tja, und hier poltert jetzt ein gefühlloser Trampel in die Runde und wirft ein:

    Empirisch gesehen suchen sich mehr Menschen einen Partner, der ihre Gefühle Interessen etc. teilt. Will sagen, langjaährige Statistische Erhebungen haben Sprichwörter à la "Opposits attracks" (btw, ich liebe diesen Song von Paula Abdul) widerlegt.
    Das einzige Problem haben dann Leute mit einem hohen Selbstwertgefühl. Denn die werden es ungemein schwerer haben, einen Partner zu finden, der ihrem Wertegefühl entspricht...

    Ich gebe zu, dass sich Menschen wunderbar helfen, sogar ergänzen können. Es ist nur so (wie vielfach schon angemerkt wurde): Die Ergänzung führt zu Abhängigkeit. Wie diese ausgelebt wird, steht auf einem anderen Blatt. Fest steht nur, sobald ein Lebensabschnitt endet und es eventuell zur Trennung mit dem Partner kommt, wird der ergänzte Part oftmals in ein emotionales, schwarzes Loch fallen.
    Das heißt, hier trifft die These der Ergänzung dann wieder zu...

    Vielleicht hat sich dieses Sprichwort aber auch nur entwickelt, weil eine Partnerschaft (Lebensgemeinschaft, Ehe, etc) auch eine Sozialgemeinschaft ist. Will sagen: Jeder konzentriert sich dann auf das, was er am besten kann (bzw., was er oder der Partner glaubt, am besten zu können ). Schlichte Aufgabenteilung also?? nun ja, ganz so banal wird es schon nicht sein, aber imho geht es irgendwie in diese Richtung...
    Letzten Endes stammten viele Sprichwörter ja aus der Zeit, wo man nicht heiratete, sondern verheiratet wurde. Und da wurde oft gesagt: nach der Heirat wirst Du ihn/sie schon schätzen lernen. Und nach außen wurde ja oft genug (auch heute noch) die perfekte Beziehung gespielt.

    Trotzdem kann und will ich nicht verleugnen, dass in den Topf/Deckel-Vergleichen und wie sie alle sonst noch heißen, nicht ein Funke Wahrheit steckt. Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt

  4. #24
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Schön formuliert, wie immer, aber meinst du nicht, dass man die Strukturen und Arbeitsweisen eher durchschaut habe sollte als sie zu 'verinnerlichen'?
    Denn unsere Erziehung dient meiner Meinung nach nichts anderem, als unserem Verhalten gewisse nicht zu hinterfragende Strukturen aufzuprägen - diese Strukturen also zu verinnerlichen und ihre Anwendung zu automatisieren. Das Wachstum 'über sich hinaus' dagegen läuft dahin, dass diese Handlungsstrukturen und Automatismen wieder sichtbar gemacht werden, und man schlussendlich vor der bewusst gefällten Entscheidung steht, ob man sich ihrer weiterhin bedienen will oder nicht.
    Würde jemand noch mehr dieser Strukturen und Handlungsmuster verinnerlichen als sowieso schon notwendig, so wäre das fast so, als würde er sich selbst einen Knüppel zwischen die Beine werfen.

    Oder scheitert hier unser gegenseitiges Verständnis nur an einer unterschiedlichen Wortwahl?
    Ja, denn mit "Verinnerlichen" meinte ich, dass man eine Struktur in sein Repertoire von verschiedenen Verhaltensweisen aufgenommen hat, was aber nicht bedeutet, nach jener auch immer zu handeln zu müssen; jedoch kann man aus diesem schöpfen und auch neue Varianten entwickeln.

  5. #25
    Uralten Thread wieder aus der Versenkung hol... *kram*

    Ich möcht hier auch mal kurz was loswerden, auch wenn ich vielleicht nicht ganz zu 100% auf RPG-Süchtlings Frage eingehen kann/will. Ich hoffe er verzeiht es mir...

    Ich frage mich eigentlich schon seit langer Zeit, ob man es denn wirklich weiß/fühlt, wenn man seinen passenden Deckel gefunden hat?! Ich glaube eigentlich, daß es mehrere Partner gibt, mit denen man glücklich bis zu seinem Lebensende (klingt irgendwie kitschig ) zusammen sein kann. Mit manchen wird es leichter sein, mit anderen schwerer.

    Aber gibt es wirklich den perfekten Partner für sich selbst? Ich denke nicht, eben dadurch, daß jeder Mensch so seine Probleme und Eigenarten hat. Diese Probleme überträgt er natürlich dann auch zwangsläfig auf seinen Partner, egal ob es ihm bewußt ist oder er es will oder nicht.

    Ich vergleiche im Moment immer meine derzeitige Beziehung (@Schatz: ) mit der davor. Die Beziehung mit Nemo ist für meine Verhältnisse noch sehr frisch, da ich mit meinem Ex 4,5 Jahre zusammen war und mit Nemo erst ca. 8 Monate. In der Anfangszeit war ich mit meinem Ex natürlich auch sehr glücklich (sonst wär ich ja auch nicht mit ihm zusammen gewesen), jedoch habe ich das Gefühl, daß es nicht so war wie mit Nemo jetzt. Es könnte natürlich ein Art Trugbild meinerseits sein, da ich im Moment so wahnsinnig verliebt bin und daß der Schein mich trügt. Aber ich glaube mich erinnern zu können, daß ich meinen Ex nie so sehr geliebt habe, wie ich Nemo liebe. Das würde bedeuten, daß Nemo und ich besser zusammen passen, als mein Ex und ich. Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.

    Was Lilly noch sagte, hat mich auch an meine letzte Beziehung erinnert: Man sollte sich nie für den Partner zu sehr verändern bzw. sich an ihn anpassen. Das habe ich bei meinem Ex gemacht und irgendwann gemerkt, daß ich nicht mehr ich selbst war. Meine Beziehung war vielleicht schön und harmonisch, aber ich hatte mich verloren. Ich habe lange gebraucht um herauszufinden, was mir fehlt bis ich auf einmal festgestellt habe, daß ich nichts mehr getan habe, was mir früher Freude bereitet hat und ich nur noch das tat, wozu mein Partner Lust hatte. Als ich mich dann getrennt hatte, habe ich mich langsam wieder gefunden und bin wieder ich geworden. Zwar hatte mir wieder etwas gefehlt und zwar ein Partner, aber ich hatte mich selbst wieder und das war auf jeden Fall wichtiger.

    Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein. Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert. Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt. Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.

  6. #26
    Zitat Zitat
    Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.

    Eindeutiges Ja - Denn ansonsten könnte man sich nicht sicher sein, daß man seinen Partner nur ausnutzt (das "ich kann ohne dich nicht leben).

    Problem: Wenn man die Suche nach sich Selbst erfoglreich abgeschlossen hat, kann es leicht passieren, daß man dann überhaupt keinen Partner mehr braucht, weil man dann auch alleine leben möchte und kann. Also mit dem "Verlieben" wirds dann schwer. Da muss man sich entscheiden: Verlieben und verblendet leben oder Erkenntnis und kein Verliebtsein - Beides hat Vor- und Nachteile.


    PS: Verliebheit bzw. Partner/Beziehungswahl entsteht aber immer durch Pheromone und Hormone. Verliebheit aus reiner Seelenverwandheit gibts nicht - Wenn etwas Seelenverwandheit ist, dann wäre das eher jemand mit gleichen Hobbies und Interressen bzw. Freunde.

  7. #27
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Nemo's Goddess
    Aber es könnte doch sein, daß es noch jemanden gibt, der noch besser zu mir paßt als Nemo. Jetzt ist natürlich die Frage: warum sollte ich einen noch besseren Deckel suchen, wenn ich mit dem Deckel, den ich habe glücklich bin?! Ich denke mal, das hätte keinen Sinn, da man ja nicht sicher weiß, ob die folgenden Beziehungen besser werden oder nicht. Ich meine, daß man seine derzeitige Beziehung solange führen sollte, solange es einen glücklich macht, auch wenn es bessere Deckel geben sollte.
    Man kann die anderen Deckel imo auch noch gar nicht richtig beurteilen, wenn man sie noch nicht aufgesetzt hat, bzw. noch nicht in eine Beziehung eingegangen ist. Da sollte man bei seinem Deckel bleiben, da man bei dem weiß, was man an ihm hat. Da man mit ihm glücklich ist, wieso zu einem anderen Deckel wechseln, der ein Fehlschlag sein könnte, wodurch man auch seinen alten verlieren würde?
    Zitat Zitat
    Ich denke deshalb, daß eine Partnerschaft das "Loch in einem selbst" füllen kann, aber das muß nicht immer gut sein.
    Ich finde, dass dies eine seltsame Bezeichnung ist. Das "Loch in einem selbst" existiert meiner Meinung nach gar nicht. Man kann durch eine Beziehung glücklicher werden, etwas mehr bekommen, aber nicht mehr sein. Man macht sich gegenseitig glücklich mit einer Beziehung, aber das wäre dann ein "mehr werden", als man vorher war, eine Erweiterung. Weil es eine Erweiterung ist, sehe ich es deshalb auch so, dass nicht jeder in eine Beziehung eingehen will, weil er mit sich selbst schon ein ganzes ist, auch so zufrieden ist.
    Zitat Zitat
    Das Loch kann genauso gefüllt werden, ohne daß es einen glücklich macht, da es zwar durch etwas gefüllt wird, was man sich gewünscht hat, es wird aber mit etwas falschem gefüllt. Mit etwas, das einen zu sehr verändert.
    Das "Loch" (bzw. die Erweiterung ) wird imo nicht mit falschem gefüllt, sondern mit etwas, was nicht genau dasselbe ist, was man vorher hatte. Es verändert einen sowieso, weshalb man in einer Beziehung sich schon ähnlich sein sollte, um sich nicht soweit zu verändern, dass man nicht mehr man selbst ist. Exakt dieselben Personen kann man nicht sein, aber man kann das teilen, was man gemeinsam hat oder einfach teilen will. Aber um sich gar nicht zu verändern, müsste man notgedrungen etwas Abstand zu seinem Partner halten (und zwar soweit, dass man noch vollkommen man selbst sein kann, was ergo davon abhängig ist, wie ähnlich man sich ist), was imo auch falsch ist.
    Zitat Zitat
    Ich glaube wie Lilly, daß man die Suche nach einem Selbst nicht völlig alleine schaffen kann. Eine Partnerschaft kann dabei helfen, muß wiederum aber nicht unbedingt.
    Ich halte es auch für unmöglich, dass man sich selbst ohne andere finden kann. Man braucht die Personen, da man durch sie neues bekommt, was man vorher nicht hatte. Man lernt neues kennen, kann es auf das vorhandene beziehen und sich selbst dadurch näher kommen. Inwiefern man dies bezieht, ist lediglich einem selbst überlassen, wo selbst der Partner nicht weiter helfen kann.
    Zitat Zitat
    Ich denke, man sollte sich bei dieser Suche nicht zu sehr auf ein bestimmtes Ziel versteifen, sondern das Leben leben und alles einfach auf einen zukommen lassen. Denn sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen helfen dabei sich selbst zu finden.
    Genau derselben Meinung bin ich auch.
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von RPG-Süchtling
    Sollte man nicht die Suche nach sich Selbst abgeschlossen haben, bevor man eine Beziehung eingeht (da man sonst vielleicht zu viele Erwartungen in den anderen setzt und von ihm verlangt, das "Loch zu füllen")? Laut der Theorie oben ist das nicht möglich, denn man braucht einen anderen Menschen, um vollständig zu sein.
    Ich denke, dass es gar nicht möglich ist, die Suche nach sich selbst abzuschließen. Man kann sich nur immer näher kommen, sich immer näher kennenlernen, aber nie vollkommen. Dazu gibt es einfach zu viele Dinge auf der Welt, um sie alle auf sich zu werten und zu beurteilen. Aber eine Beziehung hilft dabei, sich selber kennenzulernen und ist imo ein wichtiger Schritt in der Selbstfindung. Man wird auch mit jeder Beziehung weiser, lernt immer mehr über sich selbst. Auch wenn die Beziehung abbricht, hat man dadurch etwas wertvolles erhalten. Außerdem bricht eine Beziehung meistens dann ab, wenn man immer weniger gemeinsam hat. Man hat herausgefunden, dass der Partner zu wenig zu einem passt, oder man hat herausgefunden, was für Dinge mehr zu sich selbst passen, womit der Partner ausgeschlossen wäre. An dieser Beziehung ist man somit auch gewachsen, wie man an einer guten Beziehung ebenfalls wächst.
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Prayor
    Eindeutiges Ja - Denn ansonsten könnte man sich nicht sicher sein, daß man seinen Partner nur ausnutzt (das "ich kann ohne dich nicht leben).
    Man muss dem Partner Vertrauen schenken, anstatt sicherzugehen. Ich kann deine Behauptung nicht nachvollziehen, würde die Frage (wie oben beschrieben) eher mit einem eindeutigen Nein beantworten.
    Zitat Zitat
    Problem: Wenn man die Suche nach sich Selbst erfoglreich abgeschlossen hat, kann es leicht passieren, daß man dann überhaupt keinen Partner mehr braucht, weil man dann auch alleine leben möchte und kann. Also mit dem "Verlieben" wirds dann schwer. Da muss man sich entscheiden: Verlieben und verblendet leben oder Erkenntnis und kein Verliebtsein - Beides hat Vor- und Nachteile.
    Geht man davon aus, dass man wirklich die Suche zu sich selbst abschließen könnte (was ich für unmöglich halte), dann wäre es eben genau dieses Problem. Man könnte an einer Beziehung gar nicht mehr wachsen, denn man hat schon alles zur Selbsterfüllung für sich selbst erkannt. Ich finde, dass man gerade durch Beziehungen sich selbst näher kommt, was also imo der Sinn einer Beziehung ist (neben bloßer Fortpflanzung / Erfüllung niederer Instinkte).
    Zitat Zitat
    PS: Verliebheit bzw. Partner/Beziehungswahl entsteht aber immer durch Pheromone und Hormone. Verliebheit aus reiner Seelenverwandheit gibts nicht - Wenn etwas Seelenverwandheit ist, dann wäre das eher jemand mit gleichen Hobbies und Interressen bzw. Freunde.
    Seelenverwand kann man auch mit dem Partner sein. Es ist aber ebenfalls davon abhängig, was für einen selbst Freunde sind. Haben Freunde für dich einfach nur dieselben Interessen oder geben sie dir eher ein gutes Gefühl durch ihre Charaktereigenschaften, weil sie nett, freundlich, hilfsbereit sind?

    Oder mal umgekehrt: wie entsteht "Liebe"? Ich selbst kann das eigentlich nicht beurteilen, da ich mit meinen wenigen Jahren, die ich lebe das Gefühl noch nicht erlebt habe, aber ich habe dabei einen Gedanken, was "Liebe" ist.

    Damit man eine Person liebt, muss sie einem sympathisch sein. Ihre gesamte Erscheinung muss für einen stimmen. Sie muss also nicht einmal gut aussehen, sondern auf einen lediglich positiv erscheinen, was neben dem bloßen Aussehen auch Gestik/Mimik miteinbezieht. Danach kommt der zweite Punkt, die Interessen. Diese lernt man erst im Gespräch kennen, sind aber dennoch sehr stark ausschlaggebend, ob eine Beziehung funktionieren kann, was auch beim Eingehen in die Beziehung zählt. Wenn es wenig Übereinstimmung gibt, dann gibt es auch umso weniger Dinge, die man mit dem Partner teilen kann. Deshalb verändert man sich Zwangsweise für den Partner oder distanziert sich von ihm. Und auf die Distanz hin folgt meist der Abbruch einer Beziehung, genauso wie auch auf Veränderung von sich selbst. Es ist zwar auch abhängig, wie nah man in einer Beziehung sein will / soll, aber hierbei könnte man gar nicht nah sein. Wenn man es versuchen würde, würde die Beziehung scheitern. Es muss also Gemeinsamkeiten an Interesse geben, damit das ganze läuft, nicht nur Hormone alleine spielen dabei eine Rolle, da man sich für diese nicht so sehr verstellen kann, dass man nicht mehr man selbst ist.
    Still Chobo!
    Wenn andere sich mit unruhiger Geschäftigkeit betäuben, o, so tauch ich mein Haupt in den heiligen kühlenden Quell der Töne unter, und die heilende Göttin flößt mir die Unschuld der Kindheit wieder ein.
    Wenn andere über selbst erfundene Grillen zanken, so schließ' ich mein Aug' zu vor all dem Kriege der Welt - und ziehe mich still in das Land der Musik, als in das Land des Glaubens, zurück, wo all unsere Zweifel und unsere Leiden sich in ein tönendes Meer verlieren.

    (By Ludwig Tieck)

  8. #28
    Gnah - Das halt ich nicht aus

    Das Verliebheitsgefühl ensteht nur nicht dur Gemeinsamkeiten sonder nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung".

    Und ich rede hier von einem Verliebtsein, aus dem eine Beziehung wird also ein Paar. Wenn es auf Gemeinsamkeiten beruhen würde, dann müsste man sich aber in ein bißchen viel Menschen verlieben.


    PS: Das ist wissenschaftlich belegt. - Ach was reg ich mich auf - Wenns heut sogar noch Leute gibt die an Gott glauben...


    edit: Jedes verliebte Paar endet früher oder später im Bett.

  9. #29
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Prayor
    Gnah - Das halt ich nicht aus

    Das Verliebheitsgefühl ensteht nur nicht dur Gemeinsamkeiten sonder nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung".

    Und ich rede hier von einem Verliebtsein, aus dem eine Beziehung wird also ein Paar. Wenn es auf Gemeinsamkeiten beruhen würde, dann müsste man sich aber in ein bißchen viel Menschen verlieben.
    Es ist ein Aspekt, was die Beziehung ausmacht. Der andere wäre eben, dass einem das Erscheinungsbild zusagt - dieses ist Hormongesteuert. Daraus entsteht ein Verliebtsein, erst danach zählen Interessen wirklich, es sei denn es handelt sich um einen Sonderfall, bei dem erst die Interessen zählten (auf einer Basis, die Erscheinung und Gestik ausschließt) und dann direkt die Liebe entstand, als die Erscheinung als weiterer Punkt hinzukam, ohne vorheriges "Verliebtsein".
    Zitat Zitat
    PS: Das ist wissenschaftlich belegt. - Ach was reg ich mich auf - Wenns heut sogar noch Leute gibt die an Gott glauben...
    Gut und gerne, aber es ist nicht der einzige Punkt, der zählt.
    Zitat Zitat
    edit: Jedes verliebte Paar endet früher oder später im Bett.
    ...was allerdings nicht der einzige Sinn einer Beziehung ist.
    Still Chobo!
    Wenn andere sich mit unruhiger Geschäftigkeit betäuben, o, so tauch ich mein Haupt in den heiligen kühlenden Quell der Töne unter, und die heilende Göttin flößt mir die Unschuld der Kindheit wieder ein.
    Wenn andere über selbst erfundene Grillen zanken, so schließ' ich mein Aug' zu vor all dem Kriege der Welt - und ziehe mich still in das Land der Musik, als in das Land des Glaubens, zurück, wo all unsere Zweifel und unsere Leiden sich in ein tönendes Meer verlieren.

    (By Ludwig Tieck)

  10. #30
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Prayor
    Das Verliebheitsgefühl ensteht nicht durch Gemeinsamkeiten sondern nur durch Hormone/Pheromone bzw. Geruch und optisches Erscheinungsbidl bzw - "Rasterfahndung".
    Weißt du, womit ich lange ein Problem hatte, Prayor?
    Genau mit dem, was du denkst.
    Und für dieses "Verliebtsein" brauche ich nicht dein ach so bewährtes "Rasterverfahren", das Gefühl entsteht aus nichts anderem als aus einer Interpretation meinerseits des Gegenübers.

    Ich war völlig angetan von diesem "Gefühl" des Verliebtseins, ich konnte mich wirklich ausnahmslos in jedes Mädchen verlieben, wenn ich es wollte.
    In Wahrheit war es so, dass ich mir immer selbst einredete, verliebt in irgendjemanden zu sein.
    Nicht unbedingt, weil es als "cool" galt, eine Freundin zu haben, nichtmal weil mein sexueller Trieb mir suggerierte verliebt zu sein, nein, sondern weil ich einen Kick davon bekam, mich verliebt zu fühlen.
    Ich gehörte zu den Menschen, die das "Opfer", in welches sie sich verliebt hatten, nichteinmal annähernd gut kennen mussten, nicht mal nett finden mussten.
    Denn die einzige "Liebe" die ich bis dahin kannte, war einfach die Manipulation des eigenen Denkens, ich interpretierte Eigenschaften, Charakterzüge, sogar Gedankenmuster in den anderen Menschen hinein, um ihn so zu meiner "Liebe" zu machen, und dafür benötigte ich niemand besonderen, es genügte jederman(frau).

    So gestaltete sich meine Situation lange hoffnungslos, denn egal, wenn ich traf, egal was ich auch tat, nichts konnte mir die Angst nehmen, dass jede Liebe, die für mich möglich war zu empfinden, nichts anderes ist als nur eine interpretierte Hoffnung in meinem Kopf.
    So taumelte ich also mehr oder minder durch die Welt, und jegliches Verliebtsein, dass ich für jemanden entwickelte, bestätigte nur, dass diese Gefühl nur von mir selbst geschaffen, nicht vom Gegenüber ausgelöst, wurde.

    Ach ich weiß nicht, irgendwie schweife ich vom Eignetlichem ab, was ich sagen wollte oO.

    Jedenfalls ist das mit deiner "Rasterfahndung" absolut lächerlich, es ist maximal 1 einzige Facette der unendlich vielen Punkten, warum man sich verlieben kann, und mir persönlich ist es noch nie wiederfahren, dass ich mich verliebt habe, weil urplötzlich ein Hormonschub mein Gehirn durchflutete weil das optische Erscheinungsbild einem Engel glich und sofort alle männlichen Triebe in mir ansprach

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