Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Das sagt doch eigentlich alles. Weltanschauung ist ein Relikt der Vergangenheit, als die Welt noch schwarz und weiß war.
Welch ein Glück, das z.B. Greenpeace Grün ist und schon immer eine vernünftige Position bezüglich menschlich geschaffener Umwelt und deren Erhaltung vertreten hat.

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Das aber bestätigt mehr oder weniger, was ich über die diffuse Form der Weltanschauung gesagt habe. Zunächst verfügt man nur über Einzelurteile, von denen die meisten Vorurteile sind. Erst durch logischen Abgleich und neue Eindrücke bildet sich eine Art Zusammenhang aus.
Gewisse Formen der Induktion verwendet jeder, aber das ist blos ein System, um Informationen zu sinnhaften größeren Informationen zu verbinden, keine Weltanschauung. Der Kolonialismus ist eine Weltanschauung, der Komunismus ist eine Weltanschauung, Katholizismus ist eine Weltanschauung, aber Induktion ist blos eine Vorgehensweise bei der Auswertung von Informationen.

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So ganz verstehe ich nicht, was daran so notwendig sein soll. Man muss einen überdurchschnittlichen Wortschatz anlegen, und in Philopohie bewandert sein, um eine Position vertreten zu können?
Den Unterschied zwischen Induktion und Deduktion zu kennen und beide anwenden zu können ist eine Sünde gegen die Allgemeinheit? Der Sprachschatz ist da, um über Dinge sprechen zu können, in zweiter Linie auch damit man überhaupt weiß, von was man da redet, die Logik ist da, um in einem einfach nachvollziehbaren und relativ neutralen System über Dinge sprechen zu können.

Hier in diesem Thread z.B. hat sich niemand die Mühe gemacht, eine Definition von "Weltanschauung" abzugeben. Dementsprechend vermischt man Methoden zur Organisation von Information mit Systemen von organisierten Informationen.

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Dies halte ich für stark verwerflich.
Würden wir uns in Elitären Literaturkreisen befinden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die höchste Form intelligenter Lebensweise zu erlangen, vielleicht.
Du bringst Kafka zum weinen, wenn du ihn mit einem Haufen sozialistischer Schriftsteller an einen Tisch setzt.
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Aber sofern man nur einen Standpunkt vertreten will, ist es doch egal wie unbeholfen man sich ausdrückt und wie schwierig man es sich bei der Begründung tut, und sofern man nicht vor einen Haufen intolleranter Anwälte tritt, sollte man auch damit rechnen dürfen, angehört zu werden. Bildung ist meiner Ansicht nach nämlich nicht die Befugnis, frei sprechen zu dürfen, ohne welche man anderen unterstellt ist und sich deren Urteil beugen muss. Bildung ist das Ergebnis von Interesse in verschiedene Dinge, und letztlich nur etwas, das allgemein angesehen wird und nach Meinung einiger "Spezialisten" als Zeichen von Intelligenz gewertet wird. Aber wenn man sich als vernünftig ausgeben will, sollte man sich bekennen, trotz mehrerer Dokotortitel nicht mehr Wert zu sein als ein Hart IV- Empfänger ohne Schulabschluss, und dementsprechend die eigene Meinung nicht mehr Wert ist als die des anderen, sie ist bestenfalls schöner, im zweifelsfall auch besser ausformuliert, und insofern besser nachvollziehbar, allerdings nicht von höherem Gewicht.
Bildung ist der Prozess, in dem man die Leute so weit bringt, dass sie frei sprechen können. Zumindest, wenn wir auch das erlernen der Regeln der sozialen Interaktion mit in die Bildung einbeziehen. Erinnere dich daran, dass Rethorik ursprünglich ein wichtiger Teil der Bildung war, und die Formen der Rede relativ genau auf die sozialen Anlässe hin abgestimmt waren. Es gab einmal Regeln des korrekten Sprechens, die zu befolgen waren. Und bevor ihr wieder mit dem Foucault ausholt, bedenkt, Regeln erleichern das Sprechen genauso, wie sie es eindämmen. Absolut freies Sprechen zu fordern beschwört blos ein weiteres Babel herauf, dass noch schlechter ist, als Schweigen.

Und die Sache mit dem Professor vs. Hatz IV-Empfänger...Wenn der Hartz-IV-Empfänger ein Handwerk gelernt hat, würde ich diesbezüglich natürlich auf ihn hören, aber bezüglich des Gebietes des Professors wäre seine Meinung in meinen Augen nichts wert.