Genau das ist in meinen Augen der Punkt.
Zumindest von meinen subjektiven Vorlieben ausgehend, ist das primär wichtige die Spielwelt und die Atmosphäre, das Spielgefühl, das die Welt dem Spieler vermittelt.
Hier sind Glaubwürdigkeit, Dichte und Ausgefallenheit von Bedeutung.
Glaubwürdigkeit oder Kontinuität heißt dabei, dass es möglichst keine logischen Widersprüche oder Lücken gibt.
Dichte hat viel mit Detailreichtum zu tun. Wird mir nur sehr wenig Information und ein enger Ausschnitt der Wirklichkeit übermittelt oder sind beispielsweise Aufträge detailreich ausgestaltet?
Außerdem kann eine gewisse Ausgefallenheit von Vorteil sein, d.h. das Vorhandensein von Elementen, die beim Spieler Interesse wecken oder auch ungewöhnliche Elemente, die neu erscheinen. Dieser Punkt ist natürlich am meisten von den subjektiven Vorlieben eines Spielers abhängig. Als Beispiel für Elemente, die bei mir Interesse geweckt haben, kann ich das Szenario von Gothic 1 oder auch als kleines Einzelelement die Schädelratten aus Planescape: Torment nennen.
Wenn die Spielwelt selbst zu fesseln vermag, macht mir ein Spiel auch bei einer dramaturgisch mittelmäßigen Handlung noch Spaß. Umgekehrt kann eine Spielwelt, die mich nicht zufriedenstellt, nicht durch eine mittelmäßige oder gute Story kompensiert werden. Dies trifft bei mir auf Oblivion zu. Die Hauptstory selbst ist noch unterer Durchschnitt, manche Nebenquests sind für sich allein genommen sogar richtig gut - meine persönliche Bewertung insgesamt ist aber weit negativer.
Als Beispiel für ein Spiel, in dem die Hauptstory an sich auch nur Mittelmaß war, mir insgesamt aber durchaus großen Spaß machte, fällt mir Gothic 2 ein.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich Untitleds Sorgen teile, allerdings nicht von Storyarmut, sondern von nicht zufriedenstellenden Spielwelten sprechen würde.
Damit passt auch Gefühl, die Situation werde immer schlechter, mit bgs richtiger Bemerkung, die Story selbst sei in Rollenspielen - Ausnahme Black Isle - noch nie gut gewesen.