Da ich keine Ahnung habe, wie lange ich Verbindung zum Internet habe (*grmpf* @ 'puttes Kabel), hier in aller Kürze mein Ersteindruck. In der Hoffnung, daß andere folgen!
Das Spiel macht Spaß, und hat eine Menge guter und sehr guter Ansätze. Wichtig ist aber, daß man unvoreingenommen an das Spiel herangeht - es ist kein zweites Oblivion, und es ist auch kein inoffizieller Nachfolger von Gothic 2! Two Worlds macht einige Sachen besser, und andere schlechter, oder schlicht anders. Wer einen Klon erwartet, wird enttäuscht.
Natürlich - weder Mimik noch HDR reichen an Oblivion heran (insbesondere zu HDR ist zu sagen, daß es lediglich dem Oblivionschen "Bloom" entspricht). Aber ist das wichtig?
Ich denke nicht. Bisher macht mir die Welt sehr viel Spaß zu erkunden. Ich freue mich auf jede Siedlung. Und jedes Level Up, auch wenn ich manche Mechanismen noch nicht ganz verstanden habe.
Die Ansiedelungen, welche ich bisher sah, gefielen mir außerordentlich gut. Klein, aber abwechslungsreich und schön gestaltet. Aufträge habe ich noch nicht viele gemacht, kann dazu nichts sagen. Was mir bisher begegnete, machte Spaß. Die Einwohner reden auch über ihre Umgebung, Gerüchte, Politik. Auch das Rufsystem in Two Worlds ist erfreulich gut und durchdacht umgesetzt - da könnte sich so manch anderer Entwickler eine Scheibe von Abschneiden.
Allerdings ist Two Worlds nicht ohne Schönheitsfehler. Die Gothic 3 - Wildschweine feiern eine Rückkehr als Schwarzbären in Two Worlds (die Viecher sind ENORM stark - würde man alle deren Werte durch 10 teilen, dürften sie stimmen). Zudem sind questrelevante (zu leicht) sterblich. Außerdem suche ich noch nach einer Möglichkeit, die Nächte durchzuschlafen / irgendwie überspringen zu können. Die Geisterstunde ist für Low Level Chars zu gefährlich.
Das sind aber auch schon die einzigen Kritikpunkte, die ich zurzeit habe. Und das ist, denke ich mal, einer der am meisten positiven Punkte. Werden die (zu leicht) sterblichen questrelevanten NPCs gepatcht, würde ich nach allem, was ich bisher sah, Two Worlds als empfehlenswert einstufen.
PS: Na ja, dann gibt es noch die Probleme mit den Pferden. Die sind aber so skurril, daß sie schon wieder kultig sind. Das Steinkarussel war, rückblickend betrachtet, irrsinnig abgedreht :-D
Update - Ernüchterung
Two Worlds ist nicht schlecht - sicherlich kein totaler Reinfall wie "die deutsche Rollenspielhoffnung 2006". Tatsächlich macht es viele Sachen sogar ziemlich gut. Aber drei Aspekte müssen meiner Ansicht nach dringend per Patch korrigiert werden. Bis das nicht geschieht, weiß ich nicht, ob ich Two Worlds uneingeschränkt empfehlen kann.
1. Balancing. Das Kombinations- und Alchemiesystem führen zu absolut abstrusen Ergebnissen, die den Spieler theoretisch ab etwa Level 20-30 zum Gott machen. Hier muß dringend eingegriffen werden - zum Beispiel Kombinationen auf 5-10 begrenzen, und die maximalen dauerhaften Boni von Tränken auf Alchemielevel/2 festlegen. Wie es derzeit ist, lassen sich da ganz perverse Dinge mit anstellen - Tränke, die mal eben dauerhaft +20.000 auf Attribute geben sind da ebenso möglich wie Ausrüstungsgegenstände, welche die schwersten Gegner mit einem Schlag zu töten vermögen.
Sie sind NICHT im eigentlichen Spiel drin - können aber durch den unbegrenzten Einsatz der Mechaniken erzeugt werden = hoch problematisch. Ich spiele nun ohne die Upgradefunktion und ohne Alchemie, bis ein Patch daran was behebt.
Auch sollte das Steigern von Fähigkeiten mehr Punkte kosten.
2. Auftragsrelevante NPCs sterben viel zu leicht durch herumstreunende Tiere - das kann zu gravierenden Problemen führen. In dem Sinne muß daran dringend etwas geschraubt werden.
3. Das Hotkeysystem ist super - außer für Magier. Hier muß ebenfalls dringend nachgebessert werden, weil es so den Spielfluß merklich stören kann. Ich meine, insgesamt hat man satte 40 Hotkeys - kann aber nur 3 Zaubersprüche "hotkeyen".
Die restlichen Sachen wie Reiten, Clippingfehler und co sind da eher nebensächlich. Aber das sind drei Sachen, wo etwas getan werden *muß* - und immerhin, das ist der Vorteil, auch getan werden kann.