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Mythos
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Laut Lachend wachte Tarrior auf. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er lachte. Er hatte einen Traum gehabt, wie er verrückter nicht hatte sein können. Er flog hoch über Vvardenfell, flog über den Roten Berg und näherte sich dem Krater, dort sah er es dann. Dremoras die in bunten Röcken um blaue Feuer tanzten und dann das unglaublichste der Rote Berg fror plötzlich zu und alles erstarrte in einer Sekunde auf die andere. Um ihn wurde es kalt und er spürte Luftzug dann war er aufgewacht. So wie es schon jedoch nicht nur er. Das Mondlicht fiel durch das Fenster in den Raum und erleuchtete ihn in feinen Silbernouancen. In der Ecke erkannte er, dass die beiden gefesselten Nekromanten ebenfalls erwacht waren. Sie starrten ihn an und ihre Augen waren furchtsam geweitet. Doch noch während er überlegte, was die Beiden so erschreckt habe, erkannte er, dass sie nicht ihn anstarrten, sondern etwas vor ihm. Langsam senkte der Dunmer seinen Blick und erschrak ebenfalls. Bei normalem Licht hätte seine aschene Haut jetzt jedwede Farbe verloren. Die Bettdecke war über und über mit Blut besudelt und auf seinem Schoß lag ein Kopf. Ein kurzer Blick hatte genügt um zu erkennen, dass es sich um den abgeschlagenen Kopf des elfischen Magiers handelte. Wieder fühlte er ganz eindeutig einen Luftzug, doch diesmal konnte es unmöglich ein Traum gewesen sein. Blitzschnell lenkte er seinen Blick zur Tür.
Ein kurzes Rascheln und aus dem Schatten trat eine Gestalt eingehüllt in einem dichten Kapuzenmantel. Er wusste um wen es sich dabei handeln musste. Es schien als würde die Gestalt ihn boshaft angrinsen, doch Tarrior merkte selbst wie lächerlich das war, denn er konnte sie im Zwielicht des Vollmondes kaum wahrnehmen, außerdem hatte er wegen des Mantels sowieso noch nie das Gesicht, des Wesens unter dem Mantel gesehen. „Ihr hattet den klaren Auftrag den Elfen zu töten, ganz davon zu schweigen ihn nicht entkommen zu lassen. Doch habt ihn leben lassen und dazu noch gehen lassen. Meister Meradanz war sehr erzürnt darüber und wir mussten auch noch eingreifen. Der Meister lässt euch ausrichten, dass ihr immer noch in seinen Diensten steht. Beim nächsten Mal wird er die Konsequenz ziehen hat er gesagt. Wir sind jedoch noch aus einem anderen Grund hier. Wir übermitteln euch neue Nachrichten. Meister Meradanz wünscht das ihr die Nekromanten verhört und einen Bericht anbei den Notizen liefert. Zu eurer Zufriedenheit sollte die Nachricht sein, dass der Meister wünscht, dass ihr sodann nach Vvardenfell zurückkehrt zusammen mit dem Hammer und den Unterlagen und Notizen der Ayleiden, sowie eurem Bericht. Zuvor sollt ihr natürlich auch noch diese jämmerlichen Totenbeschwörer loswerden“: erklärte er mit seiner seltsamen Stimme. Noch bevor Tarrior widersprechen oder irgendwelche Fragen stellen konnte, war der Graumantel bereits verschwunden. Er vernahm nur nochmals die Stimme des Mantelträgers, die von überall her zu kommen schien. „In Bruma wartet eure Rückfahrkarte. Meister Meradanz will mehr über die Experimente wissen. Kümmert euch um das was euch aufgetragen worden ist. Und diesmal keine Abweichungen!“ Dann wurde es still. Im selben Augenblick wandte er sich den beiden gefesselten Robenträgern zu. "Keine Spielchen mehr. Ich will endlich wissen was ihr in der Ruine erforscht habt und vorallem was daran so interessant wäre, das es meinen Auftraggeber interessiert hat. Sprecht": verlangte er. Zuerst weigerten sich die beiden, obwohl der Majordomus eher bereit schien etwas zu sagen. Nach endloslangem gut Zureden hatte der Dunmer endgültig genug und holte wieder den kleinen Chitin-Dolch hervor. Dann wirkte er einen einfachen Stillezauber auf die Beiden um ihre Schmerzensschreie zu unterdrücken, schließlich war er diesmal nicht in einer einsamen Höhle und es bestand die rege Gefahr das jemand etwas hören würde. Nach ein-einhalb stündiger Prozedur hatte er dann die nötigen Informationen zusammen. Dann begann er seinen Bericht zu schreiben. Er hatte erfahren das die Nekromanten auf einige alte Unterlagen gestoßen waren, die auf Hrotanda Vale und vergangene Experimente mit dem Tod und der Unsterblichkeit hingewiesen hatten.
Daraufhin war eine Expedition gestartet worden, die dann in der Ruine einen Stützpunkt augeschlagen und mit Ausgrabungen begonnen hatten. Dabei hatten sie dann schnell einige alte Bücher und Schriften, aber vorallem das Buch "Segen der Ewigkeit" gefunden, welches ein Buch mit Ritualen, magischen Formeln und Forschungsergebnissen war. Es versprach die Unsterblichkeit oder zumindest eine unglaubliche Lebensverlängerung und Stärkung der eigenen Kräfte mit Hilfe von Magie. Da die angewandte Energie zu Großteilen auf Nekromantie baute, da sie größtenteils auf die Verwendung von Seelen und der Energie von Gebeinen zielte, war das Interesse der Magier geweckt worden. Die Gebeine sollten in Energie gewandelt und mit hunderten von Seelen verknüpft werden um die nötige Stärke zu erlangen der so entstandene Zauber sollte dann auf die betreffende Person gewirkt werden. Die Energien des Todes sollten dann den Körper durchfließen und das Leben des Betreffenden stark verlängern und dessen körperliche und geistige Kräfte stark vergrößern. Getrieben von der Gier nach Wissen und den ayleidischen Artefakten, die zur Durchführung der Rituale genutzt wurden, hatten sie dann die tiefen Hallen, die zuvor (absichtlich) verschüttet waren, freigelegt, die Fallen und Tore überwunden und dann die Halle der Zeremonien eine direkt aus dem Stein gehauene Halle tief unter der Erde erreicht. Mittlerweile hatten sie in Erfahrung gebracht das einige Ayleiden Bedenken um die Sicherheit der Experimente hatten und eine Schutzmaßnahme ergriffen. Sie hatten demnach einen Talisman geschaffen, der Name Geistkerker, der die Fähigkeit hatte Seelen zu fangen und zu vernichten und somit eingesetzt werden konnte, falls etwas schief gehen würde. Sie hatten den Talisman, einen Kristall wie ich später feststellte, in ein Schwert eingesetzt um es an die Ruine zu binden. Nachdem ich die magische Energie des Schwertes untersucht hatte, fiel mir ein Zauber auf, der es untragbar schwer werden ließ sobald es sich dem Ausgang der Ruine näherte. Somit wäre der Stein stets in der Nähe dessen gegen den es geschaffen worden war. Ich war dabei als die Nekromanten dann die Truhe mit dem Buch "Grund zur Gnade" fanden, in dem wie ich feststellen musste alle Bedenken mit genauer Erläuterung und wissenschaftlichem Hintergrund geschildert waren und eindeutig gegen eine Fortführung der Experimente waren. Ein altes ayleidisches Tagebuch das ich ebenfalls sicherstellen und notdürftig übersetzen konnte, schilderte die Folgen des Experiments. Hätte der Anführer der Nekromanten es ebenfalls übersetzt als er es gefunden hatte, wäre mir einiger Ärger erspart geblieben. Jedoch übersetzte ich es auch nicht gleich, weshalb mit nicht ganz kalr gewesen war worauf ich mich euret wegen eingelassen hatte. Der Verfasser hatte geschrieben das Experiment wie erarbeitet durchgeführt worden war und wie die Male zuvor der Aufbau der Magie wunderbar funktioniert hatte. Es sollte der abschließende Test mit Anwendung sein. Der zweitmächtigste Mann der damaligen Ayleiden dort hatte sich bereit erklärt es zu tun. Die Energien waren auf ihn gewirkt worden, jedoch war die Energie viel zu groß um von dessen Körper einfach aufgenommen zu werden. Weiterhin gerieten wie in "Grund zur Gnade" befürchtet die Energien und Seelen außer Kontrolle und verschlagen den Elfen schlussendlich. Der Körper soll sich binnen weniger Sekunde aufgelöst haben. Die Seelen jedoch hatten einen Punkt gehabt sich zu vereinigen und bildeten aus den unterschiedlichen Persönlichkeiten der hunderten Seelen ein Wesen. In der Luft schwebende Knochen gekleidet in eine Rüstung aus Schatten doch so stark wie Ebenerz, volkommen Schwarz das ganze eingehüllt von einem grünen Schimmer der diesen Untoten wie eine Art Schild umgab und unheimlich leuchten ließ. Der Kopf geziert von einer Helmkrone aus dem gleichen Material wie die Rüstung. Haare und Augen wurden von mächtigen grün emporsteigenden Flammen gebildet. Ein alptraumhaftes Wesen und dazu unglaublich mächtig. Kruz nach seinem Erscheinen habe es dann einen Großteil der Ayleidischen Magier getötet und ihre Seelen, deren Leben und ihr Magicka in sich aufgenommen und war mit jedem Tod noch mächtiger geworden. Die Magier kamen nicht dazu den Talisman rechtzeitig einzusetzen schafften es jedoch das Wesen in eine Kammer zu bannen und einzuschließen. Dann versiegelten sie diese verschütteten sie und verschlossen auch die Halle und die unteren Ebenen. Nur ein Jahr später wurde die Siedlung aufgegeben, den Talisman hatte man für den Fall der Fälle zurückgelassen. Ich war ebenso dabei als die Nekromanten die Kammer erneut öffneten. Eine kurze Schilderung der Ereignisse folgt. Der Zauber des Talismans den ich dann auf dieses Monstrum warf zerstörte der Bindung der Energien aus denen es einst geschaffen worden war und fing die sich gebildete "Seele" des Wesens falls man dies so nennen kann, scheinbar haben die Ayleiden Geistkerker wie eine Art Seelenstein mit besonderen magischen Eigenschaften geschaffen. Der Untote löste sich mit einer gewaltigen Druckwelle daraufhin auf. Soweit zu den Geschehnissen um Hrotanda Vale und meinem Bericht über die Experimente der Ayleiden bzw. Nekromanten. Alle gefundenen Unterlagen habe ich sichergestellt, jedoch scheinen die für die Anwendung der Rituale nötigen Artefakte unwiderbringlich zerstört worden zu sein.
gez. Muthzera Hlaluu Tarrior Gildres
Nachdem er den letzten Punkt hinter das letzte Wort des Berichtes gesetzt hatte seufzte er und holte tief Luft. Die Kerze auf dem Tisch war herunter gebrannt und ging im selben Moment aus, als der Dunmer sie anblickte. Dann merkte er, dass die Sonne bereits hinter dem Horizont hervor kroch und erste Boten des Tages über Chorrol hinweg sandte. Nachdenklich lehnte er sich auf dem Stuhl zurück und massierte kurz mit seinen Händen, die Augen, dann wandte er seinen Blick wieder den Gegenständen auf dem Tisch zu. Langsam tasteten seine Augen sich über die Mitrbingsel aus der Ruine und seinen Bericht. Einen kurzen Moment blieben sie auf Geistkerker ruhen, der Kristall schimmerte schon die ganze Zeit leicht grünlich und er fühlte regelrecht die Stärke der uralten Seele des Untoten und den hunderten von Seelen aus denen diese bestand. Immer wieder dachte er angestrengt nach, warum Behram diese Dinge in seinen Besitz bringen wollte. Schließlich soll der Telvanni ja nach eigener Aussage Dwemer-Forscher und als eine Korifee auf diesem Gebiet gelten, da passten ayleidische Artefakte irgendwie nicht ins Bild. Den Hammer hatte er ja noch verstanden, handelte es sich dabei ja um ein Dwemer-Artefakt von unschätzbarem Wert, aber wirklich irgendwie wollten ihm diese Ayleidensachen nicht so ganz in den Kopf gehen. "Was will er bloß damit?": fragte er sich immer wieder aber erst nachdem er sich dreimal eingeredet hatte, das er keine Antwort finden würde, gab er es auf die Gedankengänge dieser verrückten Magier in ihren Pilztürmen verstehen zu wollen. Schließlich war ein Hlaluu und die hatten ein praktischeres Denken, zumindest eines das sich auf die Wesentlichen Dinge im Leben konzentrierte Macht, Reichtum und Wohlstand und wie man diese Dinge ohne großen Aufwand erreichen konnte.
Ein Schmerzensschrei ließ ihn aus seinen Gedanken auffahren. Er hatte vergessen die Stillezauber zu erneuern und jetzt fiel ihm auch wieder ein, das er sowieso noch eine Möglichkeit finden musste die Nekromanten los zu werden und den Kopf des unglückseligen Elfen, den er in den Tod geschickt hatte. Er hätte ihn ja begleitet, doch sicher wären sie dann jetzt beiden Tod oder Tirian wäre eine Geisel. Behram hätte nicht zugelassen das jemand etwas über ihn ausplaudern konnte. Inständig hoffte der Dunmer, das der Altmer nicht so schlimm hatte leiden müssen, bevor die beiden Graumäntel ihn enthauptet hatten. Warum er das hoffte wusste er selbst nicht, aber trotzdem tat er es und tat es danach als Folge des Kampfes gegen den Untoten ab, aufgrund der schlimmen Erlebnisse jetzt mit allem und jedem Mitleid zu empfinden. Er schaute noch eine Weile auf Geistkerker und drehte den Talisman noch ein paar Mal in der Hand, bevor er eine Entscheidung traf, er wollte nicht noch mehr Leute im Auftrag des Hexers aus Morrowind töten, abgesehen davon hätte Tirian ihm das Übel genommen. Schließlich wären die Totenbeschwörer ihrerseits tot aufgetaucht dann brauchte der Junge nur noch eins und eins zusammen zu zählen. Schließlich war Tarrior der letzte mit denen sie zusammen gewesen waren. Er schüttelte den Kopf. "Ich bin gnädig ihr werdet nicht sterben. Ihr habt sicherlich den Herren im grauen Mantel und den Kopf des Altmers bemerkt. Ich werde euch an die Magiergilde ausliefern und ihr werdet absolut kein Wort über mich oder irgendetwas das gesagt wurde verlieren. Von mir aus erzählt den Magier dann was ihr wollt über euch eure Pläne, euren Meister oder über was Nekromanten normalerweise von der Gilde befragt werden. Weshalb ich mir so sicher bin, das ihr nichts sagen werdet? Ganz einfach! Die Graumäntel haben unglaublicher weise ihre Augen und Ohren überall. Sie werden zufrieden damit sein wenn ihr nichts sagt und ihr werdet leben. Solltet ihr jedoch nur das kleinste Wort darüber erwähnen was verboten ist, dann wird es ihnen eine Freude sein euch zu töten. Also habt ihr verstanden und werdet ihr euch beugen oder soll ich euch gleich töten und uns Arbeit ersparen": sprach er mit den beiden Nekromanten. Die nickten nur resignierend.
"Gut dann wäre das geklärt": stellte er fest und legte den Nekromanten magische Handschellen an. Dann wickelte er die Gegenstände vor sich auf dem Tisch in ein Tuch und verschnürrtes es zu einem Päckchen. Schlussendlich wickelte er den Kopf des Altmers in die blutverschmierte Bettdeckte und warf sie aus dem Fenster. Immernoch war die Sonne nicht aufgegangen, also schlich er sich schnell aus der Herberge. Der Schankraum war still und verlassen die Khajit nirgends zu sehen. Außerdem aufgrund seiner Allergie hätte er sie schon fünf Meter weit gerochen. Unter dem Fenster seines Zimmers schnappte Tarrior sich das Bümdel und schlich zum Nordtor. Es war kühl, vorallem wenn man wie er nur ein Nachthemd trug und nun am ganzen Körper zitterte. Zu seinem Glück machten die Stadtwachen gerade Ablösung und das Tor war einige Augenblicke unbewacht. Schnell rannte er hinaus stapfte mit nackten Füßen durch den Schnee tiefer in den Wald und legte das Bündel nieder, als er eine Stelle mit einem einfachen Feuerzauber freigemacht und getrocknet hatte. Ein kurzer Feuerball später brannte das Bündel auch schon. Das magische brannte kontrolliert und schlug nicht zu hoch und war somit kaum zu sehen, doch dafür die Hitze in jedem Fall dermaßen intensiver. Der Schädel würde restlos verbrennen. Als sich der Dunmer sicher war, dass das Feuer nicht einfach mehr ausgehen konnte ging er zurück zur Stadt. Leider standen jetzt Wachen vor den Toren und ein Dunmer nur mit einem Nachthemd bekleidet, war nicht gerade unauffällig. Da stand er nun und wartete in erbärmlicher Kälte mit dem blanken Füßen im Schnee und hoffte das die Wachen sich bald wieder ablösen würden, bevor er sich noch eine Erkältung zuzog oder einfach einfror.
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