Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 452

Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread #2 (Signatur aus!)

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Cyrodiil, Hrotanda Vale, Halle der Zeremonien

    "Du willst es also tatsächlich machen und hast natürlich, deinen einzigen zu gebrauchenen Helfer außer Gefecht gesetzt. Wie edel von dir. Du wirst langsam weich. Was hätte dich früher andere gekümmert. Und vorallem was kümmert dich dieses Ungetüm? Fliehe soll doch die dekadente Magiergilde zu sehen, wie sie mit diesem Monstrum fertig wird. Wenn du dich auf diesen jämmerlichen Assasinen Joran verlässt, dann bist du schon sogut wie Tod": redete die Stimme wieder auf ihn ein. "Dieser Kaiserliche ist ein jämmerlicher Narr das er hier geblieben ist. Lass ihn hier verrotten du schuldest ihm garnichts. Du hättest ihn gleich töten sollen. Er hat dich belogen und betrogen. Du wärst auch ohne ihn zurecht gekommen. Verschwinde von hier. Schließlich wenn der Untote entkommt kannst du durch die Asche wandeln und an dich nehmen was über bleibt. Nichts ist so wichtig. Weder dieser kleine Narr Tirian noch der Kaiserliche noch alle anderen in Cyrodiil, wenn sie sterben was kümmert es dich?": flüsterte sie ihm weiter zu. Langsam öffnete Tarrior die Augen. Doch er befand sich nicht in der Halle in den Tiefen der alten Ayleidenruine Hrotanda Vale. Vor ihm prasselte ein Feuer und er war umgeben von einer luxeriösen Einrichtung an hölzernen Möbeln, Wandteppichen. Ein Raum, den er kannte. Sein altes Haus auf dem Odai Plateu. Wieder vernahm er die Stimme in seinem Kopf. "Denk daran wer du bist. Dieses Kaiserliche und Cyrodiilische Pack gehen dich so wenig ab wie die Landesverräter dort. Morrowind ist alles was zählt. Den daran wer du bist"; ermahnte sie ihn. Jetzt fiel es ihm ein. Der Kampf im schwarzen Turm im Reich von Mehrunes Dagon wieder ein. "Vholendrung, die Visionen, die Stimme, der der ... Mann mit der Maske": dachte er.

    Im selben Augenblick schälte sich eine Gestalt in den Roben eines Erleuchteten Schläfers aus dem Schatten. Die Gestalt trug eine gewaltige goldene Maske, kam näher und blieb vor dem Dunmer stehen. Seine Augen weiteten sich. "Du hast erkannt wer du bist. Erkenne deine Bestimmung, dein wahres Schicksal, Dagoth Gildres. Haus Dagoth ist es! Morrowind ist es! Diese Narren sollen erzittern lass sie sterben und kehre zurück. Sie haben keinerlei Bedeutung für dich. Weder dieser Joran noch dieser ekle Nord oder der andere Kaiserliche. Sie sind aller unbedeutener Abfall. Was befasst du dich hier fern von deiner Heimat mit diesen Kreaturen": beeinflusste ihn der Maskierte weiter. "Deine Bestimmung, dein Schicksal. Morrowind. Haus Dagoth. Und vorallem du wirst diesen Behram Meradanz töten für diese Frechheit, jaa verwehre dich nicht. Erkenne dich. Dagoth Gildres": wurde weiter erklärt. "Nein!": schrie er hinaus. "Mein Schicksal bestimme ich selbst. Wer seid ihr überhaupt, das ihr in meinen Geist eindringt": warf er dem Robenträger entgegen. Die Gestalt hob die Hände und führte sie zu der Maske. Sie hob sie langsam an und plötzlich durchzuckte eine Welle der Erinnerung erneut Tarriors Körper. Die Erinnerung an die letzte Vision in Oblivion kehrte zurück. Die gleiche Gestalt sie hatte die Maske abgenommen. Das Bild wurde jetzt glasklar. Er öffnete erneut und schaute seinen gegenüber wie damals in die Augen und was er sah waren seine eigenen. Vor ihm stand er selbst. Das Gesicht seines Gegenübers jedoch volkommen emotionsfrei und ohne die geringste Rührung. "Erkennst du es nun? Es ist deine Bestimmung. Dagoth! Du bist der Erbe. Wir sind der Erbe. Dein Platz ist nicht hier an der Seite dieses menschlichen Abschaums. Kehre zurück, der Lich wird die jämmerlichen Sterblichen schon ihre Narretei vor Augen führen. Du kannst dich deinem Dasein nicht verweigern": wurde die Stimme eindringlicher, die zwar von dem Mann zu kommen schien, obwohl dieser seine Lippen nicht bewegte. Sein Kopf drohte langsam aus den Nähten zu platzen.

    Immer wieder redete die Gestalt auf ihn ein. Vor ihm liefen Bilder seines Lebens ab. Bilder aus der Zeit im Kult des Sechsten Hauses. Von den Dwemerruinen seinen Lehrmeistern bis zu Vivec dem Fall Dagoth Ur's und Gefühle des Hasses auf das Kaiserreich und alle Fremdländer. Doch dann drängten sich gegen den Willen seines scheinbaren Zwillings andere Bilder hinein. Bilder von den Abenteuern die er mit Tirian bestritten hatte, sowie unzähliger Treffen. Bilder der Ratsversammlungen des Hauses Hlaluu und seines Bekannten Gilluks dem Argonier, sowie dem schicksalhaften Tag in Balmora vor einigen Monden. Das Luftschiff, Aurek der Nord , Cyrodiil, Bruma, Thorr und ihre Reise durch Cyrodiil. Der Abend in Chorrol, Naasira, Kvatch Asgar, die Bosmer und das Oblivion-Tor, gesellte sich dazu. Dann folgten Bilder der Visionen und der Kämpfe bis schlussendlich die Vision des Mannes mit dem Maskierten Mann. Und er wusste es. "Vielleicht bin ich ein Dagoth und trage das Erbe des Hauses in mir, aber noch immer entscheide ich mein Schicksal selbst. Vielleicht bin ich Dagoth Gildres gewesen. Doch ich weiß wer ich jetzt und hier bin. Der der zählt. Ich bin Tarrior Gildres aus dem Hause Dagoth": warf er seiner Kopie entgegen streckte die Arme aus und umklammerte den Leib des Mannes. "Das Erbe und mein Wille sind eins. Weder Tarrior Gildres noch Dagoth Gildres, sondern ein Mann der sich mit seiner Vergangenheit versöhnt": sagte er entschlossen und das undurchdringlich erschienende, steinerne, Gesicht seines Doppelgängers verriet die Erkenntnis und Furcht. Die Augen des zuvor Maskierten weiteten sich und sein Körper löste sich langsam in der Umarmung auf und verschmolz mit Tarrior. "Dagoth und Dunmer sind nun eines": hörte er die Stimme nun zum letzten Mal. Die Umgebung des Herrenhauses begann zu zerbröckeln und löste sich letzendlich in blauem Schimmer auf. "Tarrior Gildres aus dem Hause Dagoth": flüsterte er leise, bis das Licht ihn ganz verschlang.

    Als er die Augen öffnete sah er den Kristall, den alten ayleidischen Talisman Geistkerker in seinen Händen liegen. Das blaue Licht erfüllte den Raum. Benommen sah er sich um. Sein Körper schmerzte fürchertlich und sein Geist war ermattet. Erst nach einigen Augenblicken sah er die große grünleuchtende Gestalt in seiner schwarzen Rüstung. Den Streitkolben im Anschlag wollte sie wohl gerade ein schwarzes am Boden liegendes Bündel zerschmettern, das er dann doch als Joran identifizieren konnte. Scheinbar erschrocken über das blaue Leuchten wandte sich der "Lich" von seinem Ziel ab. Nur um dann erschrocken zurück zu weichen, aber nur einem Moment. Die Kreatur reagierte reflexartig und stürmte nach drei hastigen Schritten, die sie zurückgewichen war nun auf den Dunmer los. Mehrere Blitze entfesselte sie. Der Dunmer dachte dies wäre das Ende, doch schnell stellten sich zwei Ahnengeister dem magischem Angriff in den Weg. Das Knistern in seinen Händen war zum unüberhörbaren Rauschen angewachsen. Der Untote versuchte zwar alles um zu ihm zu kommen doch zu spät, denn weitere Ahnengeister behinderten sein voran kommnen. Er wusste wem er diese Unterstützung zu verdanken hatte, hatte er seine beiden grauen Begleiter doch fast vergessen. Joran hatte ihm die nötige Zeit gegeben die Magie des Talismans zu reaktivieren und nun gaben Behrams kleine Diener ihm die nötigen Augenblicke die Macht des Steins zu bündeln. Welch Ironie wenn man bedachte das er sie hatte vernichten sollen, wäre er seiner angeblichen Bestimmung gefolgt. "Danke Joran": murmelte er unmerklich.

    Gerade hatte der Lich es geschafft und wollte dem hilflosen Dunmer den Schädel mit dem schweren eisernen Kriegsgerät zerschlagen, da riss Tarrior seine Auge auf und fixierte den Lich mit allen Sinnen und entllies die Magie. Eine Woge geballter bläulich schimmernder Magie entwich dem Kristall und erfasste den Lich. Das grüne Leuchten geriet wie die Kreatur ins Wanken, bläuliche Linien Adern gleich durchzogen Rüstung und Körpern. Laut und weit hallend, heulend und schreiend wand sich der Licht unter der Wirkung des Zaubers. Ein weiterer lauterer und markerschütternem Schrei hauchte der Untote endgültig sein Leben aus, als sein Körper unter gewaltigen Lärm zerbarst und sich in hunderte Seelen auflöste, welche das Heulkonzert fortsetzend durch die Halle und dann nach draußen schwirrten. Plötzlich färbte sich der Kristall in seiner Hand grün. Der Talismane schien die Essenz des Untoten gefangen zu haben. Die Energien welche von den Ayleiden genutzt worden waren um die Seelen zu diesem Monster zu vereinigen lagen nun frei. Eine gewaltige Explosion entlud sie und zerstörte endgültig die Stabilität der Halle. Die Erde bebte und der unterirdische Raum begann einzustürzen. Er war volkommen fertig. Sein Körper schien unter ihm nachzugeben und er drohte umzukippen, doch fing ihn jemand auf. Joran war an seiner Seite erschienen. Er hatte sich wieder sich seine Kleidung wieder über die Rüstung gezogen und scheinbar auch seine Waffen an sich genommen. "Hier geht alles den Bach runter, wir müssen sofort hier heraus": sagte er gehetzt und wollte sich den Dunkelelfen über die Schulter legen. "Das schaffen wir niemals. Wir müssten durch die Tunnel zurück in die Halle in der die Nekromanten ihr Lager bezohen hatten, doch die Tunnel sind lang und werden durch die Erschütterungen ebenfalls gleich einstürzen": sagte Tarrior mit schlaffer und resignierender Stimme. Doch schien der Kaiserliche noch lange nicht bereit sein Leben aufzugeben und wankte mit dem dem Dunmer auf dem Rücken Richtung Ausgang.

    "Ehre. Zuvor hatte er die Aussage des Assasinen für bedeutunglose Floskel gehalten, mit der dieser versucht hatte sich wichtig zu machen. Doch jetzt erkannte er das der Kaiserliche es wohl doch ernst gemeint hatte und tatsächlich Ehre besaß. Er ließ sich von seinem Begleiter absetzen. Zwar konnte er kaum laufen, doch Joran würde es ohne ihn vllt. schaffen. Doch da stürzten vor ihnen einige große Brocken von der Hallendecke und versperrten den Ausgang. "Dann war es das wohl": dachte er, bevor er von Joran weggerissen wurde. Er spürte eine kräftige Hand auf seiner Schulter und sah hinter seinem Begleiter einen der Grau-Mäntel stehen und den festen Griff der Hand kannte er auch und brachte sie mit dem anderen Grau-Mantel in Verbidnung. Er sah gerade noch den erschrockenden Ausdruck in den Augen Jorans bevor alles Weiß vor seinen Augen wurde. Als er wieder etwas warhnahm hörte er zuerst das Zwitschern der Vögel und die sanfte Berührung des Windes in seinem Gesicht. Dann sah er Gras welches sich durch eine dünne Schneeschicht gedrückt hatte. Scheinbar hatte es geschneit als sie in der Ruine gewesen waren. "Die Ruine!": dachte er dann und kam einen Augenblick später in Gedanken zu Joran. Hastig schaute er sich um. Dann entdeckte er den Kaiserlichen, er lag im Schnee. Scheinbar hatte ihn jemand mit einem gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht gesetzt. Er nahm etwas Schnee zur Hand und schmolz ihn in seiner Hand. Allein schon dies fiel ihm schwer, doch die Schmerzen in seinem Arm waren auch wieder da. Dann schüttete er dem Kaiserlichen das entstandene Wasser ins Gesicht und dieser erwachte. Nach einigem fluchen über die unsanfte Aufweckmethode beruhigte er sich wieder und schien in Erinnerungen zu kramen um vermutlich die Frage zu beantworten wie sie aus der Ruine gekommen waren. "Wie ...?": fragte er einige Sekunden später. "Ich habe keine Ahnung, Zufall vielleicht auch ein Wunder": sagte er doch wusste er, dass die Grau-Mäntel sie gerettet hatten, vermutlich mit einem Rückkehr Zauber, doch Joran sollte scheinbar nichts davon wissen, sonst hätten sie ihn wohl nicht bewusstlos gemacht.

    Sie befanden sich nur eine Gruppe Büsche vom Eingang der Ruine entfernt und trafen auf der anderen Seite auch gleich auf Tirian und den Altmer, sowie das Gepäck der Dunmer. Die beiden Nekromanten lagen gefesselt daneben. Mit offenem Mund stand Tirian da, als sich die beiden Männer aus den Büschen schlugen und auf ihn zu kamen. "Was zum ... Wie bei ...": stammelte er bis Tarrior jedoch kurz vor ihm zusammenbrach. Einen Moment lang immernoch geschockt von dem plötzlichen Wiedersehen und dann von dem Sturz, stand er reglos da, bevor die antrainierten Reflexe des Heilers zum Vorschein kamen. In Sekundenbruchteilen war er bei seinem Freund. Der Dunmer war bei Bewusstsein, sein Gesicht jedoch von Schmerz verzerrt. Auf der Suche nach dem Grund dafür entdeckte er, das die Hand seines Freundes begann schwarz anzulaufen. Er zog einen Dolch aus seinem Stiefel und schnitt die Lederriemen der Armschiene auf. Sofort quoll Blut darunter hervor. Als er sie abnahm entdeckte er es. ein offener Bruch. Der Knochen war geborsten und hatte sich durch die Haut gebohrt und schaute nun hinaus, es blutete. Währenddessen hatte der Arm begonnen sich langsam schwarz zu färben. "Wie lange hast du das schon?": fragte der Junge ungeduldig doch fiel ihm die Antwort selbst ein, als er daran dachte wie Tarrior in der Ruine versucht hatte die Armschiene zu lockern. "Verflucht nochmal. du hast dich mit dieser Verletzung dem Lich gestellt du bist verrückt! Und glaub mir die Sache mit dem Lähmungsgift wird noch ein Nachspiel haben": sagte er und machte sich an die Arbeit. Er schiente den Arm notdürftig, bandagierte ihn und sandte etwas heilende Magie in den Körper Tarriors. "Kannst du Laufen": fragte er den Dunmer besorgt. Er nickte. Dann gab Tirian dem Altmer Anweisung die zwei Skampe erneut zu beschwören. Sie luden sich die Nekromanten und das Gepäck auf. Joran, dem vermutlich noch zig Fragen auf der Zunge brennen mussten, warscheinlich angefangen mit ihrer plötzlichen Rettung, hatte die ganze Zeit scheinbar ungerührt daneben gestanden. "Joran, wir machen uns jetzt auf den Weg nach Chorrol. Ihr könnt gerne mit uns kommen. Das wäre mir sogar fast lieber, denn ich und Tarrior sind ausgelaugt, er ist scheinbar sogar zu nichts mehr zu gebrauchen im Moment. Für Banditen wären wir ein einladenes Ziel. Aber wenn ihr jetzt euren eigenen Dingen nachgehen wollt, verstehe ich dass. Wir haben ja auch noch die Skampe und nach Chorrol ist es ja auch nicht mehr soweit": sagte Tirrian dem Assasinen und erwartete eine Antwort bevor sie endlich aufbrechen konnten.

  2. #2

    Cyrodiil, Hrotanda Vale; Wildnis; Chorrol, Eiche und Krummstab

    Einige Augenblicke später stand die Gestalt vor Tarik. Ein Grinsen, das dem Kaiserlichen gar nicht gefiel, später holte die Kreatur zum Schlag aus.”Verdammt, das war’s......”, schoss es Tarik durch den Kopf als die Kreatur plötzlich erstarrte. Tarik konnte ein leuchten war nehmen, welches aber nicht von dem Monster zu kommen schien.”Tarrior ist noch da. Hoffentlich kann er dem Monster jetzt endlich das Geben was es verdient”, dachte er und schloss kurz die Augen um dann wieder die Kreatur zu beobachten.Die Kreatur reagierte reflexartig und stürmte nach drei hastigen Schritten, die sie zurückgewichen war nun auf den Dunmer los.”Mach sie fertig......”, feuerte Tarik Tarrior gedanklich an und sah einige Lichtblitze bevor , schreie zu hören waren, die anscheinend von dem Monster zum kommen schienen. Ein weiterer lauterer, markerschütternder Schrei und der Untote hauchte endgültig sein Leben aus, als sein Körper unter gewaltigen Lärm zerbarst und sich in hunderte Seelen auflöste, welche das Heulkonzert fortsetzend durch die Halle und dann nach draußen schwirrten. Eine gewaltige Explosion zerstörte endgültig die Stabilität der Halle. Die Erde bebte und der unterirdische Raum begann einzustürzen.”Ok, ich sollte schnellstens zu Tarrior bevor wir beide von den Trümmern erschlagen werden......”, schoss es ihm durch den Kopf. Schnell zog er seine normalen Kleider wieder an, gurtete seine beiden Schwerter wieder fest und musste sogleich den Dunmer auffangen."Hier geht alles den Bach runter, wir müssen sofort hier heraus”, sagte der Kaiserliche gehetzt und wollte sich den Dunkelelfen über die Schulter legen."Das schaffen wir niemals. Wir müssten durch die Tunnel zurück in die Halle in der die Nekromanten ihr Lager bezogen hatten, doch die Tunnel sind lang und werden durch die Erschütterungen ebenfalls gleich einstürzen",sagte Tarrior mit schlaffer und resignierender Stimme.”Immer die Pessimisten.......”, dachte Tarik unwillkürlich, legte sich den Dunmer über die Schulter und wankte in Richtung Ausgang.

    Auf bitten von Tarrior setzte Tarik ihn ab und sie versuchten weiter in Richtung Ausgang zu kommen. Plötzlich stürzten vor ihnen einige große Brocken von der Hallendecke und versperrten den Ausgang.”Wir haben wohl auch kein Glück oder?”, fragte sich Tarik. Wie aus dem Nichts erschienen seltsame Geister, einer hinter Tarrior und auch einer hinter dem Kaiserlichen. Tarik konnte den Dunmer nur noch erschrocken ansehen, bevor ihm Schwarz vor Augen wurde.”Bin ich tot? Oder bin ich noch am leben? Wer waren diese Geister?”, fragte sich Tarik als er etwas nasses und kaltes in seinem Gesicht spürte. Plötzlich riss er die Augen auf. Nach einigem fluchen über die unsanfte Aufweckmethode beruhigte Tarik sich wieder.”Wer waren diese Geister? Vielleicht waren es Ahnengeister? Nein dann hätten sie ja nur ihn gerettet”, dachte Tarik und beschloss Tarrior zu fragen."Wie ...?", fragte der Kaiserliche."Ich habe keine Ahnung, Zufall vielleicht auch ein Wunder", sagte Tarrior.”Vielleicht sollte das ein Wunder sein oder es war etwas geschehen was ich nicht wissen sollte”, dachte Tarik und rieb sich den Nacken, der seltsamerweise weh tat. Warum wusste er nicht.

    Schulterzuckend erhob sich Tarik und zusammen schlugen sie sich durch die Büsche, wobei Tarik der Schnee auffiel. Auf der anderen Seite trafen sie auch gleich auf Tirian und den Altmer, sowie das Gepäck der Dunmer. Die beiden Nekromanten lagen gefesselt daneben. Mit offenem Mund stand Tirian da, als auf ihn zu kamen. "Was zum ... Wie bei ...", stammelte er bis Tarrior jedoch kurz vor ihm zusammenbrach. Einen Moment lang immer noch geschockt von dem plötzlichen Wiedersehen und dann von dem Sturz, stand Tirian reglos da, bevor die antrainierten Reflexe des Heilers zum Vorschein kamen. In Sekundenbruchteilen war er bei seinem Freund. Der Dunmer war bei Bewusstsein, sein Gesicht jedoch von Schmerz verzerrt. Auf der Suche nach dem Grund dafür entdeckte er, das die Hand seines Freundes begann schwarz anzulaufen. Er zog einen Dolch aus seinem Stiefel und schnitt die Lederriemen der Armschiene auf. Sofort quoll Blut darunter hervor. Als er sie abnahm entdeckte er es. ein offener Bruch. Der Knochen war geborsten und hatte sich durch die Haut gebohrt und schaute nun hinaus, es blutete. Währenddessen hatte der Arm begonnen sich langsam schwarz zu färben. "Wie lange hast du das schon?": fragte der Junge ungeduldig."Verflucht nochmal. du hast dich mit dieser Verletzung dem Lich gestellt du bist verrückt! Und glaub mir die Sache mit dem Lähmungsgift wird noch ein Nachspiel haben", sagte er und machte sich an die Arbeit.”Für manche Abenteuer muss man etwas Verrückt sein, oder man besteht sie nicht. Wir Abenteurer, Assassinen, Söldner sind die Stillen Helden von Tamriel”, dachte Tarik mit einer Spur Ironie die die Sache mit den Assassinen betraf. Tirian schiente den Arm notdürftig, bandagierte ihn und sandte etwas heilende Magie in den Körper Tarriors."Kannst du Laufen?", fragte er den Dunmer besorgt. Tarrior nickte. Dann gab Tirian dem Altmer Anweisung die zwei Skampe erneut zu beschwören. Sie luden sich die Nekromanten und das Gepäck auf."Joran, wir machen uns jetzt auf den Weg nach Chorrol. Ihr könnt gerne mit uns kommen. Das wäre mir sogar fast lieber, denn ich und Tarrior sind ausgelaugt, er ist scheinbar sogar zu nichts mehr zu gebrauchen im Moment. Für Banditen wären wir ein eingeladenes Ziel. Aber wenn ihr jetzt euren eigenen Dingen nachgehen wollt, verstehe ich dass. Wir haben ja auch noch die Skampe und nach Chorrol ist es ja auch nicht mehr soweit": sagte Tirian dem Assassinen und erwartete eine Antwort bevor sie endlich aufbrechen konnten.

    “Eigentlich könnte ich mich ja jetzt vom Acker machen, aber ich lasse sie nach diesem Abenteuer, welches fast tödlich ausgegangen war, nicht alleine”, dachte Tarik.”Ich begleite euch noch bis Chorrol. Dann werde ich für ein paar Stunden dort verweilen, danach müsst ihr ohne mich zurecht kommen”, sagte Tarik und die Gruppe machte sich auf den Rückweg nach Chorrol.

    Eine ganze Weile schwieg die Gruppe. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, wobei die von Tirian, so vermutete der Kaiserliche, um seinen Freund kreisten.”Tirian......”, begann Tarik als es plötzlich im Gebüsch raschelte. Schnell hatte Tarik einen Pfeil angelegt und ihn in das Gebüsch gefeuert wo das Rascheln herkam. Ein entsetzter Schrei später floh ein Bandit hastig aus dem Gebüsch.”Das ist ein Fehler....”, dachte Tarik und streckte den Wegelagerer mit einem weiteren Schuss nieder. Damm untersuchte er das Gebüsch. Er hatte einen Banditen im Hals getroffen. Dieser besaß nichts wertvolles, ebensowenig sein toter Kamerad. Schulterzuckend machten sie sich wieder auf den Weg.”Tirian, ihr solltet mit eurem Freund nicht zu hart ins Gericht gehen, er wollte euch nur schützen, denke ich. Auch glaube ich das euer Freund nicht so ganz sauber ist wie es vielleicht scheinen mag”, sagte Tarik und bedachte den letzten Satz mit einem Augenzwinkern. Der Dunmer wollte etwas Sagen doch Tarik schüttelte den Kopf und ging nach vorne. Gegen Mittag erreichten sie Chorrol. Mit erstaunten Blicken seitens der Torwache wurden sie in die Stadt gelassen.

    Sie kehrten im “Eiche und Krummstab” ein. Dort wurden erst einmal Zimmer gemietet. Dann ging jeder hoch um sich zu erholen. Vorher ließ Tarik sich jedoch noch seine Rippenwunde von Tirian heilen.”Danke”, murmelte Tarik, nahm sein Gepäck und verschwand in seinem Zimmer. Dort entledigte er sich erst einmal seiner Ausrüstung.”Ich hab dieses Abentuer tatsächlich überstanden. Ich habe es überlebt”, dachte er zufrieden nur um dann sogleich völlig erschöpft in sein Bett zu fallen und schlief bis zum nächsten Morgen durch.

    Tarik erwachte früh.”Ich muss zurück in die Zuflucht. Aber vorher habe ich noch etwas zu erledigen”, dachte er. Der Kaiserliche packte seine Sachen und ging nach unten. Dort bestellte er sich ein Frühstück und fragte die Wirtin ob die beiden Dunmer schon gegangen wären. Als diese seine Frage verneinte nickte Tarik. Nach dem Essen schrieb der Kaiserliche einen Zettel auf dem Stand:

    Hallo Tarrior und Tirian,
    wenn ihr das lest bin ich schon längst weg. Ich möchte mich bei euch bedanken. Für das Abenteuer und für die Hilfe. Tirian, nimm Tarrior die Sache mit dem Lähmungsgift nicht zu ernst. Tarrior gute Besserung und danke das du nicht in der Ruine abgehauen bist. Auch möchte ich mich dafür entschuldigen das ich euch nicht gleich gesagt habe was ich für einen Beruf ausübe. Jedoch halte ich es für Besser wenn so wenig Leute wie möglich von meinem Handwerk wissen.
    Ich wünsche euch eine gute Weiterreise und viel Glück auf dem Weg der noch vor euch liegt.
    Auf ein wiedersehen in der nächsten Taverne und womöglich zum nächsten Abenteuer.

    Joran Veran


    Dann stand der Kaiserliche auf und bezahlte seine Rechnungen. Dann gab er der Wirtin den Zettel und sagte:”Gib den beiden Dunmern Tarrior und Tirian bitte diesen Zettel......Auf Wiedersehen.”

    Tarik drehte sich um, verließ die Taverne und trat in das noch verschlafene Chorrol.

  3. #3

    Cyrodiil, Colovianisches Hochland

    Reglos kauerte Karrod hinter der Schneewehe. Es war Nacht und der Mond schien nicht – er war praktisch unsichtbar. Er konnte sich höchstens durch laute Geräusche verraten, sollte überhaupt jemand Wache stehen, denn wer würde in der Hütte, die er beobachtete, schon irgendetwas von grossem Wert vermuten? Das Haus eines kauzigen Einsiedlers oder ein Banditenversteck – etwas anderes war durch die abgelegene Lage des Hauses nicht zu vermuten. Und wer wollte schon dem einen oder dem anderen einen Besuch abstatten?
    Als die Gruppe, die er nun einen ganzen Tag lang verfolgte, das Haus erreichte, schien es verlassen. Also sollten keine zusätzlichen Banditen aufgetaucht sein – aber der Eindruck konnte täuschen. Also waren Offensivaktionen wohl keine gute Idee. Obwohl Karrod sehr danach war, wie er zugeben musste: Er war nun einen ganzen Tag durch die Kälte gestampft, ohne dafür gedachte Kleidung, in einer Rüstung, die bedauerlicherweise nicht sonderlich wärmte und auf leerem Magen. Alles, das er gefunden hatte, waren ein paar Beeren und eine Notfallration, die er in seinem Umhang dabei hatte. Und wieso? Wegen diesem Haufen gemeiner Entführer. Das lies dann irgendwie schon das Bedürfnis aufkeimen, kurz ins (bestimmt warme und wettergeschützte!) Haus zu gehen, den Entführern die Köpfe zu spalten und nach Hause zu gehen. Nachdem man sich mit deren Vorrat den Magen vollgeschlagen hatte, versteht sich. Aber das ist natürlich nicht der Stil eines edlen Paladins, und so weiter, dachte Karrod mürrisch.
    Er hätte gerne das Amulett, das er vom Artefakthändler in Anvil gekriegt hatte, nach seinem Abenteuer in den Ebenen Oblivions, einmal mehr benutzt, bloss würden es die Bewohner des Hauses vielleicht etwas merkwürdig finden, würde hier draussen plötzlich ein Busch in Flammen aufgehen. Argh.
    Das Haus hatte im Erdgeschoss mehrere Fenster, die jedoch von Vorhängen verdeckt waren. Im Obergeschoss nur zwei – und das eine war vergittert. Nicht schwer, herauszufinden, wo die junge, rothaarige Frau zu finden war.
    Unter dem Fenster stand ein angebauter Schuppen. Würde er es schaffen, diesen zu erklimmen, konnte er sich vielleicht mit der jungen Frau verständigen… das war die wohl naheliegendste Option im Moment.
    Er beschrieb einen Halbbogen um die Hütte und näherte sich von der Seite. In der Nähe des Schuppens standen mehrere Bäume, darunter eine grosse Tanne, die ihm, sollten die Entführer etwas mitkriegen, genügend Deckung bieten würde.
    Der Holz-Schuppen war leichter zu erklimmen, als er gedacht hatte: Es standen mehrere Stapel Holz auf der Rückseite, abgedeckt durch eine Plane. Karrod hatte einen Fuss auf einen Stapel Holzscheite gesetzt und stiess sich ab – diese begannen zu wanken, aber blieben soweit stabil. Karrod zog sich aufs Dach und verharrte einen Moment – er konnte weiterhin niemanden im Umfeld von hundert Metern ausmachen.
    Er ging vorsichtig zum Fenster und linste hinein. Nur eine kleine Lampe brannte, es war beinahe nichts zu erkennen. Doch im Schein des Feuers schien etwas rot zu leuchten – die Haare der Bretonin.
    Da er ansonsten niemanden im Raum auszumachen glaubte, klopfte er leise ans Fenster, so leise, dass die Bretonin gar nichts mitzukriegen schien. Dann noch einmal – sie wandte sich um. Ob sie überrascht war, dass er immer noch hinter dem Banditenhaufen her war?
    Er blickte sich nervös um. War da ein Knirschen zu hören? Karrod wurde unruhig.
    Die hölzerne Halterung des Fensters sah morsch und marode aus. Karrod dachte nicht lange nach und drückte sich mit aller Kraft dagegen – dass Fenster brach auf. Zwar waren da immer noch die wesentlich massiver aussehenden Eisenstangen, aber sie konnte ihn jetzt bestimmt hören. „Haltet Euch bereit! Ich weiss noch nicht wie, aber ich werde Euch da rausholen! Ihr werdet unter Umständen nicht lange Zeit haben, Euch bereit zu machen -“ Da verstummte Karrod schlagartig und duckte sich. Eine Stimme war zu hören.
    „Ich spinn doch nicht, da war eine Stimme! Von da oben! Ich schwöre es, ich -“, ereiferte sich eine Stimme, nur wenige Meter von ihm entfernt. Der Sprecher musste vor dem Schuppen stehen. „Ich hör nichts! Ich seh nichts! Und ich wüsste nicht, wer sich hier rumtreiben sollte, bei der Scheisskälte! Du phantasierst bestimmt wieder oder so… ich geh jetzt jedenfalls wieder rein. Und hol mich ja nicht mehr raus, wenn du mal wieder n Einhörnchen gehört hast… ich bin noch früh genug mit der Wache dran“, brummelte eine zweite Stimme und eine Tür schlug zu.
    „Ja ja, laber du nur…“, murmelte der Bandit weiter vor sich hin, „da war was und ich könnt schwören – hey!“, schrie da die Stimme – Karrod hatte sich zu weit nach vorne gelehnt, der Bandit hatte ihn erblickt. Der Waldelf von eher schmächtigem Körperbau rannte gleich Richtung Tür des Hauses. Wenn er seine Kumpanen erreichte, würde Karrod keine Chance mehr haben. Also dachte er nicht lange nach sondern sprang – vom Dach des Schuppens herunter auf den Bosmer, der unter seinem Gewicht zusammenbrach. Seine Augen quellten hervor, als ihm durch den Aufprall die Luft aus der Lunge gepresst wurde, nahmen jedoch schlagartig wieder ihre normale Position ein, als Karrod den Banditen mit einem beherzten Faustschlag vorübergehend betäubte.
    Nun galt es zu handeln. Schnell zu handeln. Die nächste Wache würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, bei der Kälte. Verflucht.
    Karrod lief kurz zur Tür, dann wieder zurück zum Schuppen, doch ihm wollte nichts einfallen – langsam geriet er in Panik, er wollte sein Schwert packen, das Problem mit Gewalt lösen – aber damit kam er nicht weiter.
    Dann überkam ihn eine Idee. Eine wahnwitzige, beinahe schon verrückte Idee. Das war’s!
    Er ging zurück hinter den Schuppen und packte so viele Holzscheite, wie seine Oberarme fassen konnten. Er lief zurück und positionierte sie vor der Tür zum Haus, darum bemüht, leise zu sein. Noch zwei weitere Male wiederholte er die Prozedur und dann zückte er sein Amulett und – setzte die Scheite in Brand. Eine wohlige Wärme breitete sich aus, das Amulett strahlte eine behagliche Ruhe aus. Doch Karrod hatte keine Zeit, die Wärme und die aufkeimenden Flammen zu geniessen. Er nahm einige Scheite und steckte sie ebenfalls in Brand. Das Amulett liess sie in wenigen Sekunden in Feuer aufgehen, wie es normale Feuerutensilien nicht gekonnt hätten. Das hier war unberechenbares, loderndes, aggressives Feuer – magisches Feuer. Von unglaublicher Zerstörungskraft, wusste man es richtig einzusetzen.
    Er ging vor dem Haus in Position und warf das Scheit durch das eine Fenster, das klirrend zu Bruch ging. Er zündete ein zweites an, warf es durch das andere Fenster. Mittlerweile wurde die Tür aufgerissen, doch dem Bandit schlugen die Flammen des Haufens entgegen, sodass er sie gleich wieder zuschmetterte.
    Nachdem er ein drittes Fenster eingeschlagen und brennende Holzscheite hineingeworfen hatte, hastete er zurück zum Stapel Holz und hangelte sich wieder aufs Dach. In seiner Eile war er unvorsichtig und rutschte ab, schrammte mit dem linken Arm über die Dachkante, brennender Schmerz durchzuckte seine linke Hand. Doch er nahm kaum Notiz davon, sondern eilte so schnell es ging zum vergitterten Fenster. Fast wäre er auf dem verschneiten Dach ausgerutscht, doch er behielt die Balance und polterte energisch gegen die Eisenstäbe: „Pst! Hört Ihr mich? Das Haus brennt! Sie werden Euch jeden Moment holen kommen – schliesslich darf Euch nichts geschehen… Habt Ihr das Haus verlassen, stellt euch quer, benehmt Euch störrisch, ich -“ Da ging die Tür auf der anderen Seite des Zimmers auf und Karrod duckte sich schnell.
    Hoffentlich klappte alles nach Plan.

  4. #4

    Cyrodiil, Kaiserstadt, Talos Platz Bezirk und Elfengarten

    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie endlich in der Dunkelheit erste Schemen ausmachen konnte. Ihr gegenüber stand ein Bett, dessen Tagesdecke bis zum Boden hing und im Restlicht sanft schimmerte. Es sah wirklich einladend bequem aus. Aber wärend eines Einbruchs konnte sie jetzt nicht schlafen, also verdrängte sie schnell den Gedanken.
    An der Wand neben dem Bett standen zwei Truhen, in der Ecke ein Haufen Säcke und schließlich direkt neben ihr ein Schrank. Sie seufzte leise und spielte unbewusst mit dem Dietrich in ihrer Hand.
    "Also, was zuerst? Truhen, Säcke oder Schrank?", dachte die Einbrecherin verdrießlich. Sie nahm sich die Säcke zuerst vor, das würde am schnellsten gehen. Leider fand sie nur Lumpen und Lebensmittel. Wenn das Beweismittel waren, dann bewies das nur, wie verzweifelt einige Menschen in der Kaiserstadt waren, wenn sie soetwas stehlen mussten.
    Bei diesem Gedanken breitete sich unweigerlich ein kaltes Gefühl in ihrem Magen aus, als sie an eine andere Grimoa denken musste. Eine, die grade erst in der Kasierstadt angekommen war, und für diese Lumpen und Lebensmittel nicht nur zu stehlen bereit gewesen wäre. Sie verdrängte die Erinnerung. Diese Zeit war vorbei, sie stahl nicht mehr aus Not, sondern aus Leidenschaft.
    Wärend ihre Gedanken kurz in der Vergangenheit verweilten, hatten sich ihre Finger bereits daran gemacht, das Schloss der ersten Truhe zu knacken. Nachdem sie nun auch den letzten Bolzen überwunden hatte, öffnete sie die Truhe.
    Und hätte sie am liebsten noch im gleichen Moment wieder zugeschlagen. Ein gar bestialischer Gestank schlug ihr daraus entgegen, der kaum auszuhalten war. Dabei war der einzige Inhalt der Truhe ein harmlos aussehender Jutesack, prall gefüllt und vielleicht zwei bis drei Handbreit im Durchmesser. Vorsichtig ergriff sie das Band, welches den Sack fest verschnürte, und öffnete ihn bei angehaltenem Atem.
    Darin befanden sich Pilze. Seltsame, in einem sanften grünen Licht leuchtende Pilze, wie sie noch nie welche gesehen hatte. Andererseits hatte sie Pilzen auch noch nie besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Jedenfalls passten diese Exemplare genau auf die Beschreibung, die man ihr gegeben hatte. Bis auf den Gestank, davor war sie nicht gewarnt worden.
    Rasch band sie den Sack wieder so fest zu, wie sie konnte, wendete den Kopf ab, und holte mehrmals tief Luft.
    "Bei Sheogorath, wo wächst denn so etwas?", dachte Grimoa halblaut, als sie den Beutel an ihrem Gürtel befestigte. Die Truhe schloss sie wieder, damit es nicht zu sehr auffiel, wenn der Hauptman wieder kam.

    Nun stand also noch der Rückweg durch den Wachturm an. Die Schwierigkeiten und Komplikationen waren eigentlich nicht abzuschätzen, nachdem schon gleich zu Beginn ihr Zeitplan durcheinander geraten war.
    Vorsichtig schlich die Gestalt in den Schatten zum Vorhang, um kurz inne zu halten und zu lauschen. Nichts war zu hören aus dem Raum hinter dem Vorhang, und grade wollte sie durch den Spalt zwischen Mauer und Stoff schlüpfen, als sie hörte, wie die Falltür unachtsam geöffnet wurde, und auf dem hölzernen Fußboden aufschlug.
    Für einen Moment stand sie wie erstarrt da, bis die schweren Schritte, die nun die letzten Sprossen der Leiter hinaufkamen, sie daraus erweckten.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie konnte hören, wie das Blut durch ihre Ohren rauschte, als sie sich in der Falle sah. Hinter dem Vorhang gab es keinen Ausweg. Keine Falltür, kein Fenster.
    Das Bett! So leise und schnell sie konnte, flüchtete sie unter die Schlafstätte und verbarg sich hinter der dicken Tagesdecke. Wenn nur der Hauptmann nicht sofort zu Bett gehen würde!
    Grimoa versuchte, ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen und auf die Geräusche aus der anderen Raumhälfte zu achten. Zunächst waren nur ein paar bestiefelte Schritte zu hören, dann setzte sich der Hauptmann scheinbar an seinen Schreibtisch.
    Endlose Minuten vergingen, die sich unter dem Bett zu Stunden dehnten, in denen nichts weiter zu hören war als das leise Rascheln von Papier und hin und wieder das Öffnen und Schließen von Schubladen. Schließlich auch das Klappern eines Schlüsselbundes, und bald darauf die Stimme des Hauptmanns:
    "Verdammt, warum klemmst du denn schon wieder?" Nocheinmal war zu hören, wie mit einem Schlüssel in einem Schloss herumgestochert wurde. Dann wurde scheinbar am Tisch, oder einer seiner Schubladen gerüttelt, und schließlich eine Schublade aufgezogen.
    "Ah", hörte die immernoch versteckte Diebin den Hauptmann der Wache ausrufen, "jetzt! Aber... wo ist denn? ... Nein, ach, ich hab es ja auch in die Truhe..."
    Der Stuhl wurde über den Boden geschoben, und wieder waren Schritte zu hören. Wieder war Schlüsselgeklapper zu hören und wieder begann der Hauptmann zu fluchen:
    "Verdammt! Will denn kein Schloss heute funktionieren? Erst die verdammte Schublade, jetzt die Truhe! Wozu schließe ich die Sachen überhaupt ab?"
    Eine sehr berechtigte Frage, wie der Hauptmann in den nächsten Momenten erfahren musste, als er nach und nach feststellte, dass nicht nur seine Schreibtischschublade, sondern auch beide Truhen ohne sein Einverständniss geöffnet worden waren. Von da an war nichts mehr von ihm zu hören, außer seinen energischen Schritten auf dem Holzfußboden. Er schien noch verschiedene andere Sachen im Raum zu kontrollieren und kam dann in den Bereich hinter dem Vorhang.

    Bange wartete Grimoa unter dem Bett, wagte nicht einmal zu atmen, und hoffte nur, das der Gestank der Pilze sie nicht sofort verraten würde. Aber scheinbar hatte der Hauptmann entweder nichts bemerkt, oder er sparte es sich diesmal, deswegen zu fluchen. Er kontrollierte Schrank, Säcke und Truhen und stellte alsbald fest, was fehlte.
    Die letzte Truhe wurde zugeschmissen und der Hauptman verließ das Zimmer. Kurz darauf konnte Grimoa hören, wie die Falltür geöffnet wurde und der Hauptmann seinen Männer Befehle zurief.
    Sie musste verschwinden. Leise, schnell und jetzt.
    Vorsichtig robbte sie unter dem Bett hervor, schlich bis zum Vorhang und lugte um die Ecke. Der Hauptmann hatte den Raum tatsächlich verlassen.
    Aber wie nun entkommen? Die Wachstube musste jetzt nur so wimmeln von Männern, die den Dieb im eigenen Haus suchten. Also blieb nur das Fenster. Flink schlich sie durch den Raum und öffnete leise das Fenster. Kühle Nachtluft wehte ihr entgegen. Behände erkletterte sie den inneren Fenstersims. Auf der Außenseite war ein Vorsprung in der Mauer, in den das Fenster eingelassen war. Grade wollte sie den zweiten Fus nachziehen, und das Fenster wieder hinter sich schließen, als plötzlich der Kopf des Hauptmanns in der Bodenluke auftauchte. Er blickte gradewegs zum Fenster, und direkt in Grimoas Gesicht. Sie spürte, wie sich ihr Hals zuschnürte und ihre Finger zu Zittern begannen. Sie presste die Hände stärker gegen den Stein, um nicht den Halt zu verlieren.
    "Wenn ich es nicht besser wüsste", begann der Hauptmann, als er auf Grimoa zukam, "würde ich sagen, hier spuckt es!" Mit diesen Worten schlug er das Fenster direkt vor Grimoas Nase zu und drehte sich wieder um.
    Sie hockte auf dem Fenstersims, das Herz schlug ihr bis zum Halse und der Blutdruck hätte eigentlich ihre Adern sprengen müssen. Nie, wirklich noch nie, war sie so knapp einer Verhaftung entronnen. Und eigentlich gab es nur eine Erklärung, die dies erklären konnte. Langsam drehte sie den Kopf, dorthin, wo sie ihre Hand auf dem grauen Stein sehen würde.
    Doch sie sah nichts. Auch ihren Arm und ihre Beine konnte sie nicht sehen. Die Unsichtbarkeit, welche die Sterne ihr zur Geburt geschenkt hatten, hatten ihr grade den Hals getrettet.
    Aber mit unsichtbaren Händen und Füßen zu Klettern, würde die Sache sehr erschweren. Natürlich verließ sie sich beim Klettern ohnehin die meiste Zeit auf den Tastsinn. Aber nicht sehen zu können, wohin man greift, wenn davon abhängt, ob man die gesamte Stadtmauer hinunterfällt oder nicht...
    Die unsichtbare Diebin blieb also noch eine Weile auf dem Fenstersims hocken, versuchte, ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen und sich zu entspannen. Dieses Vorgehen hatte immer geholfen, damit sie wieder sichtbar wurde. Doch diese Nacht wollte es ihr einfach nicht gelingen. Das Gesicht des Hauptmann, wie es sie anblickte, saß ihr noch zu tief in den Knochen. Und wie ein natürlicher Schutzinstinkt wollte die Unsichtbarkeit sie nicht loslassen.
    Also begann sie dann doch unsichtbar die Stadtmauer zu beklettern. Der Wachturm stand an der Außenmauer, zwischen Talos Platz und Elfengarten. Grimoa beschloss, nicht sofort hinunterzuklettern, sondern sich erst auf die andere Seite vorzuarbeiten, so dass sie beim Abstieg schon im Elfengartenbezirk sein würde. Vorsichtig ertastete sie sich Spalten und Ritzen im Mauergestein, die ihren Fingern genug Halt bieten würden. Die Handschuhe überraschten sie dabei abermals, denn wieder hatte sie den Eindruck, damit noch besser fühlen zu können als ohne. Endlose Minuten verstrichen, in denen sie sich nur vom Licht der Sterne und des Mondes geleitet auf die andere Seite des Turms hangelte. Dort angekommen verwarf sie ihren Plan des Abstiegs jedoch sofort wieder, als sie feststellen musste, dass die Wachen ihre Suche bereits ausgedehnt hatten. Es blieb also nur die Möglichkeit, auch den Rest des Weges über den Dächern der Stadt zurückzulegen. Zum Glück gab es oben auf der Stadtmauer, zwischen den Zinnen, einen flachen Bereich, der breit genug war, dass eine Person dort bequem entlanggehen konnte. Seltsamerweise hatte sie noch nie Wachen dort patrouilliern sehen. Aber das kam ihr jetzt nur zu gute. Sie strengte sich noch einmal an, als sie über die Zinnen kletterte, und gönnte sich dann einen Augenblick der Pause.

    Hinter die Zinnen geduckt konnte Grimoa dann problemlos bis zur Ecke Elfengarten und Marktbezirk laufen, wo der nächste Wachturm stand. Auch dieser schien schon von dem Einbruch erfahren zu haben, überall liefen die Soldaten aufgeregt hin und her. Grimoa kletterte über ihren Kopfen nocheinmal eine viertel Drehung um den Wachturm herum und wechselte dann auf die etwas niedrigere Mauer zwischen den beiden Stadtbezirken. Diese war leider auch etwas schmaler, so dass sie nicht mehr so komfortabel voran kam, sondern mehr darauf achten musste, wohin sie trat. Aber im Vergleich zu einer senkrechten Wand war auch dies kein Problem. Jedenfalls bis zu dem Punkt, an dem sie dem Haus Herminia Cinnas, ihrer Vermieterin, gegenüber stand. Eine einige Meter breite Schlucht trennte Haus und Mauer. Außerdem lag das Hausdach auch einen oder zwei Meter tiefer.
    Was nun? Auf der Straße eilten immernoch die Wachen hin und her. Ohne Muster schienen sie jeden zu befragen, der sich zu dieser Stunde noch auf der Straße aufhielt. Runterzuklettern wäre viel zu unsicher gewesen. Also blieb nur eine Alternative. Eine wahnsinnige Alternative. Eine Alternative, die Grimoa, obwohl sie athletisch und akrobatisch recht versiert war, unter normalen Umständen niemals in Erwägung gezogen hätte.
    Sie musste springen.

    Nachdem diese Entscheidung getroffen war, kletterte sie auf eine der Zinnen und hockte sich hin wie ein Frosch. Nocheinmal tief durchatmen, dann drückte sie sich so kräftig von der Mauer ab wie sie konnte und ließ ihre Arme nach vorne schnellen.
    Einen Herschlag lang segelte sie durch die Luft, konnte zu viele Meter unter sich die Straße sehen, dann schlug sie mit einem dumpfen Geräusch auf dem Dach auf. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen und für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Trotzdem suchten ihre Finger und Füße wie selbstständig nach Halt auf den Dachziegeln.
    Hier war sie schon öfter langgeklettert, kannte die Ritzen, die Halt boten und jene, die zu schmal waren.
    Langsam rappelte sie sich auf und wurde von einem stechenden Schmerz in der Seite dabei begleitet. Vorsichtig tastete sie sich bis zur Dachkante und kletterte dann mit vertrauten Bewegungen zu ihrem Fenster hinunter.
    Als hätte sie eine Vorahnung gehabt, hatte sie es heute Nachmittag einen Spalt breit offen gelassen, so dass sie nun hindurchschlüpfen konnte.
    Jede Bewegung wurde von dem heißen Stechen zwischen ihren Rippen begleitet. Sie schmiss den Pilzsack in eine Truhe und schloss den Deckel. Auch das Fenster verschloss sie sorgsam, bevor sie sich in ihre Hängematte legen wollte.
    Was sie schließlich nahezu voll bekleidet tat, denn sie konnte sich einerseits nicht recht bücken und andererseits nicht die Arme über den Kopf heben, ohne dass das Stechen in ihrer Seite zu einem sengenden Schmerz wurde, der ihr fast wieder schwarz vor Augen werden ließ.
    Langsam legte sie sich hin und versuchte so flach wie möglich zu atmen. Denn selbst das Atmen verursachte Schmerzen, die sie sonst die ganze Nacht wachzuhalten drohten.
    Geändert von eissceda (15.01.2008 um 20:11 Uhr) Grund: Sig aus!

  5. #5

    Kaiserstadt, Talos Platz -> Weye, Gasthaus

    Mithrandil stand wie versteinert vor der Drachenstatue und schaute die Straßen entlang. Überall waren Menschen. Noch nie hatte er so viele Leute auf einmal gesehen. Und sie sahen alle so unterschiedlich aus. Die Häuser waren prachtvoll aus weißem Gestein und im Hintergrund ragte der riesige Weißgoldturm in die Luft. Was ihn jedoch wieder aus seinen Gedanken riss war die Tatsache, dass es sehr sehr viele Bettler gab. Überall fast an jeder Ecke sah man verwarlohste Menschen sitzen die die reicheren um einen Septim anflehten. Die meisten würdigten den armen Gestallten jedoch nicht mal mit einem Blick. Mithrandil war sich seiner Aufgabe als Schwarzem Mönch bewusst. Er konnte doch aber nicht jedem dieser Menschen etwas Geld für bessere Kleidung und etwas Essen geben? Der Mönch wollte seine Aufgabe nicht vernachlässige und überrang sich letzten Endes jedenfalls einem großen Teil eine Spende zu geben. So ging er von Mann zu Mann und Frau zu Frau und gab den meisten ein paar Münzen. Denen die leer ausgingen gab er jedenfalls seinen Segen. Dann musste er sich betrübt von ihnen abwenden.

    Er folgte ohne genaues Ziel einfach ein paar der Gassen und fand sich am Ende vor einem Gasthaus wieder. Dem Tiber Septim Hotel. Mithrandil gähnte leicht. Er war müde von der Reise und hatte schon lange in keinem richtigen Bett mehr geschlafen. Als er das Hotel betrat und die hohen Preise sah, verlies er dieses Haus wieder. Der junge Mönch könnte sich niemals in solchem Luxus leben wenn er weiß, dass er mit diesem Geld auch einigen Leuten das Leben ein wenig erleichtert haben könnte. So ging er die Straße ein wenig weiter. Langsam sank die Sonne und wurde nun von den gewaltigen Stadtmauern völlig verdeckt. Einige Leute zündeten Lampen vor ihren Häusern an und die Legionssoldaten die Laternen auf den Straßen. Ein kleiner Mann mit spitzen Ohren kam ihm entgegen, Mithrandil bemerkte an seinen Ohren das es ein Bosmer war. Als er an dem Mönch vorbeigehen wollte hielt ihn dieser aber an. "Entschuldigt werter Herr. Darf ich sie etwas fragen?", sagte Mithrandil. "Nun, wenn es nicht zu lange dauert, ich bin ein wenig in Eile", antwortete der Bosmer. "Danke, nun, ich bin auf der Suche nach einer Preisgünstigen Unterkunft für die Nacht. Aber ich bin neu hier und kenne mich daher nicht aus. Könntet ihr mir den Weg zu einem Gasthaus beschreiben?", fragte der Mönch. "Etwas Preisgünstiges sagt ihr, hm, nun da wäre eigentlich nur der Gasthof außerhalb der Stadt direkt vor der großen Brücke bei der Weye. Es ist nicht gerade das komfortabelste, aber es ist auch nicht ungemütlich. Das wichtigste ist jedoch der Preis, denn es ist wirklich günstig im Verhältnis zum Komfort. Aber, nun entschuldigt mich bitte, ie gesagt, ich bin wirklich in Eile", der Bosmer schaut noch einmal etwas merkwürdig auf die schwarze Gewandung des Mönches und dreht sich dann aber weg und macht sich auf den Weg. Der Mönch konnte gerade noch ein Dankeschön hinterher rufen, da war der Waldelfe auch schon weg.

    Wie ihm geraten wurde machte er sich auf der Weg zum Gasthaus. Er durchquerte das große mächtige Stadttor ein weiteres Mal und konnte nun die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwinden sehen. Rechts von ihm war ein kleiner Stall mit einer Weide auf der friedlich ein paar Pferde grasten. Er folgte der großen Steinbrücke bis er zu einem weiteren Torbogen kam. Er sah zwei Häuser aus deren Schornsteinen Qualm zum Himmel stieg. „Na jedenfalls wird es dort drinnen wärmer als hier draußen sein,“ dachte er sich und rieb sich die Hände. Er trat auf das Haus mit dem großen Schild zu und betrat es. Ihm kam warme Luft entgegen und er schob seine Kapuze zurück sodass man sein Gesicht sehen konnte. An einem Tisch saßen ein paar Leute die sich lachen unterhielten und dabei Bier tranken. Mithrandil trat an die Theke hinter der eine hochgewachsene Altmer stand. „Seid gegrüßt gnädige Dame. Mir wurde geraten euer Gasthaus aufzusuchen wenn ich eine Unterkunft für die Nacht brauche.“, sagte Mithrandil. „Nun, da wird euer Freund wohl recht gehabt haben, denn ihr werdet wohl kaum ein günstigeres und dabei komfortableres Gasthaus in der ganzen Gegend oder sogar ganz Cyrodiil finden!,“ sie holte einen Zettel heraus und tunkte die Feder, die auf der Theke lag einmal in das Tintenfässchen das ebenfalls dort stand,“ Ihr wollt ein Zimmer für eine Nacht? Das macht dann 15 Septim bitte.“ Mithrandil kramte ein wenig in einem seiner Beutel an seinem Gürtel bis er 15 Septim zusammen hatte und reichte diese dann der Frau. Die Hochelfin steckte das Geld sofort in eine Tasche ihres Hemdes und holte einen Schlüssel heraus den sie dem Mönch gab. „Bitte sehr der Herr, ich hoffe ihnen wird das Zimmer gefallen, es ist die Treppe hinauf auf der rechten Seite ganze hinten. Falls ihr jedoch noch Hunger haben solltet könnt ihr euch gerne an einen der Tische setzen und einen Happen zu euch nehmen,“ sagte die Frau. „Vielen Dank werte Dame, jedoch bin ich müde und brauche ein wenig Schlaf. Morgen früh gedenke ich jedoch eure Küche zu kosten wenn es genehm ist. Gute Nacht“, Mithrandil nickte leicht und ging dann die Treppe hinauf. In seinem Zimmer angekommen legte er die schwarze Kutte und die Lederrüstung ab, bis er nur noch ein dünnes Wollhemd und eine dünne Wollhose trug. Er schlüpfte schnell unter die warme Decke in das gemütliche Bett. Nach kurzer Zeit nickte er ein und versank im Reich der Träume ….


    Die Geschichte wird im Gruppenthread "Ruinen, Staub und Gebein - Drei unter der Kaiserstadt" fortgesetzt.
    Geändert von KingPaddy (28.02.2013 um 17:05 Uhr)

  6. #6

    Cyrodiil, Kaiserstadt, Elfengarten und Weye

    Ein Klopfen an der Tür weckte sie zu früher Morgenstunde.
    "Hmhm, sofort", murmelte Grimoa verschlafen in die Decke. Bei dem Versuch sich wieder umzudrehen, wurde sie jedoch unsanft von stechenden Schmerzen in ihrer rechten Seite vollends geweckt. Leise fluchend raffte sie sich auf und kletterte aus der Hängematte. Sie trug immernoch die dunkle Kleidung von gestern abend, die sie auf Grund der Schmerzen nicht mehr ausgezogen hatte. An den Schmerzen hatte sich jedoch nicht viel geändert, also scheiterte auch der nächste Versuch sich umzuziehen kläglich. Der lange, lilafarbene Zopf der ihr sonst ordentlich geflochten den Rücken hinabhing hatte sich über nacht zu einem wilden Knoten verheddert. Doch auch darum konnte und wollte sie sich im Moment nicht richtig kümmern.

    Warum war sie auch gestern auf das verdammte Dach gesprungen? War sie nicht sowieso unsichtbar gewesen? Oder hatte die Unsichtbarkeit zu dem Zeitpunkt schon wieder nachgelassen? Sie versuchte sich daran zu erinnern, aber die einzigen Bilder, die ihr Gedächtnis bereithielt, zeigten Wachen unter ihr die Straße entlanglaufen. Sie musste so sehr auf das Klettern und die Wachen konzentriert gewesen sein, dass sie sogar vergessen hatte darauf zu achten, ob sie wieder sichtbar wurde.
    Wieder einmal verfluchte sie die Tatsache, das sie so wenig Geschick im Umgang mit Magie hatte. Wenn sie sich ein wenig besser auskennen würde, könnte sie vielleicht sogar kontrollieren, wann sie verschwand und wieder auftauchte.
    Aber so war es immer ein Glückspiel. Und bei ihrem Glück hätte sie die Unsichtbarkeit gestern Nacht genau dann verlassen, wenn sie auf die Straße hinuntergeklettert wäre und an einer der Wachen vorbeilaufen wollte.
    Sie schob die Grübelei beiseite. Jetzt war es doch sowieso zu spät.

    "Erstmal Frühtück", mit diesem Gedanken schlich sie in die Küche. Dort hatte Jeffre bereits alles auf dem Tisch, was für ein deftiges Frühstück nötig war. Er selbst stand am Herd und kochte dem Geruch nach zu Urteilen ein paar Eier. "Morgen! Das ging ja fix!", begrüßte er sie.
    "Morgen", gab Grimoa unwirsch zurück und setzte sich steif an den Tisch.
    Jeffre kam mit den hartgekochten Eiern herüber. "Schläfst du noch? Oder geht es dir nicht gut? Du bewegst dich doch sonst nicht so eckig?"
    Musste er denn immer so neugierig und aufmerksam sein? Statt einer Antwort wollte Grimoa nach der Butter auf der anderen Seite des Tisches greifen, doch dabei nahm wieder der Schmerz in ihrer Seite zu und sie verzog für einen kurzen Moment das Gesicht. Dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
    Aber Jeffre hatte es trotzdem bemerkt. "Nenene, Mädchen, mit dir stimmt doch was nicht. Erzähl, vielleicht kann ich dir helfen!"
    "Ich... ähm, ich hatte einen kleinen Unfall", gab sie nun zögernd zu und deutete auf ihre rechten Rippen.
    "Darf ich mir das mal ansehen?", wollte Jeffre sofort wissen und kam schon um den Tisch auf sie zugelaufen.
    "Hmm", murrte Grimoa, ergab sich aber in ihr Schicksal.
    Jeffre zog vorsichtig ihr Hemd etwas hoch, um sich die Verletzung anzusehen. Grimoa verdrehte den Hals, um auch etwas sehen zu können.
    Beide erschraken wohl gleichermaßen, als sie die blauschwarz marmorierte, heiße und angeschwollene, fast zwei Hände große Fläche über den Rippen sahen. Jeffre schüttelte den Kopf und seufzte. "Wie hast du denn das schon wieder gemacht? Ich hab doch gesagt, du sollst vorsichtig sein, wenn du dich mit diesem Ork herumprügelst!"
    "Ork herumprügelst?", echote Grimoa in Gedanken. Doch dann fiel es ihr ein. Er musste ihr wöchentliches Training mit Gruz gro-Basch meinen, von dem sie häufiger mit blauen Flecken zurück kam. Die waren allerdings immer viel kleiner und weniger schmerzhaft.
    "Hmhm", murmelte sie zustimmend, froh nicht weiter erklären zu müssen, wo sie die Verletzung wirklich her hatte.
    "Warte kurz, ich hole dir was dagegen", mit diesen Worten stand Jeffre auf und verschwand in seinem Zimmer.

    Kurz darauf kam er mit mehreren kleinen, blauen Flaschen in den Händen wieder. Er stellte sie vor Grimoa auf den Tisch. Insgesamt fünf Stück.
    "Hier. Eine trinkst du jetzt gleich aus, die anderen in den nächsten Tagen. Nicht alle auf einmal. Wenn welche übrig bleiben, dann behalt sie für das nächste mal."
    Vorsichtig entkorkte Grimoa die Flasche und nahm einen Schluck. Die Flüssigkeit fühlte sich angenehm kühl an auf der Zunge, verbreitete aber ein warmes Gefühl als sie erst einmal im Magen angekommen war. Gleichzeitig mit diesem wärmenden Gefühl lies das Pochen in ihrer Seite nach. Grimoa trank das Fläschchen aus und stellte es auf den Tisch zurück.
    "Hm, fühlt sich tatsächlich schon besser an." Sie linste nocheinmal auf die malträtierten Rippen, die ihre Farbe jetzt zu verschiedenen Grüntönen verwandelt hatten. Auch die Schwellung war zurückgegangen.
    "Es funktioniert", stellte Jeffre zufrieden fest. Grimoa zog ihr Hemd zurecht und die Augenbrauen zusammen. "Das hast du nicht vorher gewusst?"
    "Doch, natürlich", versicherte ihr Mitbewohner schnell, "ich arbeite grade an einer neuen Destillationsmehtode und wusste daher nicht, wie stark der Trank wirken würde. Aber um die Tränke stärker zu machen als die herkömmlichen werde ich wohl noch etwas dran arbeiten müssen."

    Gestärkt vom Frühstück und dem Heiltrank stand Grimoa eine knappe Stunde später im Licht der aufgehenden Sonne auf den Straßen der Kaiserstadt. Jeffre hatte sich bereits Richtung "Hauptzutat" verabschiedet, wo er schon arbeitete seit Grimoa ihn kannte. Sie selbst hatte seit einigen Wochen eine kleine Anstellung außerhalb der Kaiserstadt gefunden. Eigentlich hatte sie gehofft in einer der Herbergen in der Kaiserstadt Arbeit zu finden, doch ohne die nötigen Reputationen war daraus leider nichts geworden.
    Nicht dass sie das Geld dringend benötigt hätte. Für Grimoa lag das Geld buchstäblich auf der Straße. Aber dies war eine gute Möglichkeit unbequeme Fragen bezüglich ihrer Erwebstätigkeit zu beantworten.
    Einige Minuten später hatte sie die Brücke die zu Kaiserstadt führte überquert und Weye betreten. Jedoch nicht ohne vorher ein paar Minuten bei den Ställen vor den Stadttoren halt zu machen und und die Pferde zu betrachten.

    Nerussa, die Wirtin in Weye hatte sie und Claudia heute zum Kartoffelschälen und schneiden eingeteilt. Eine zeitaufwändige und langweilige Aufgabe, die Claudia jedoch sehr gut mit reden füllen konnte. Reden konnte die junge Kaiserliche sowieso gut.
    "Hast du von dem Einbruch letzte Nacht gehört?", eröffnete sie einen wahrscheinlich heute nicht mehr endenden Monolog. "Ich habe gehört das ein magischer Dieb dort eingebrochen ist und dem Hauptmann alles gestohlen hat! Stell dir das vor. Alles! Nicht nur das Gold. Ich meine, Gold, das kann ich ja noch verstehen, aber auch die Rüstung und das Schwert! Meine Schwester meinte, der Dieb hätte dem Wachmann die Rüstung geklaut wärend er sie selbst trug. Aber das glaube ich nicht. Oder glaubst du, dass soetwas möglich ist? Nicht oder? Andererseits, es war ja auch ein magischer Dieb. Wer weiß... Jedenfalls ist er dann vom Turmdach davongeflogen. Niemand hat gesehen wo er hin ist, obwohl alle Wachen sofort gesucht haben."
    Während Claudia ohne Punkt und Komma redete nickte Grimoa nur hin und wieder und verkniff sich manchmal ein Grinsen, wenn die Mutmaßungen gar zu fantastisch wurden.
    Nach fast zwei Stunden wurde sie von Narussa erlöst. "Grimoa", rief die Altmer aus der Wirtsstube, "die ersten Gäste sind wach, komm und servier!"
    Dankbar dem Wortschwall der Kaiserlichen zu entrinnen schnappe Grimoa sich die ersten Teller, die der Koch in der Zwischenzeit mit köstlich duftenden Bratkartoffeln und Speck gefüllt hatte und ging hinüber in die Schankstube.
    Tatsächlich saßen bereits einige Gäste an den Tischen und warteten auf Frühstück. Den ersten Teller bekam ein in Gedanken versunkener junger Mann in einer schwarzen Robe.


    Die Geschichte wird im Gruppenthread "Ruinen, Staub und Gebein - Drei unter der Kaiserstadt" fortgesetzt.
    Geändert von KingPaddy (28.02.2013 um 17:05 Uhr)

  7. #7

    Cyrodiil, Grüne Straße; Bravil; Leyawiin; Kaiserstadt

    Anschluss an die Handlung von "Die Ungleichen Drei".



    Xerxes ging den Weg von der grünen Straße nach Bravil zurück. Auf dem Weg begegnete ihm niemand, jedenfalls hätte er, da er schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen hatte, selbst einen angreifenden Troll nicht bemerkt. Im Halbschlaf torkelte Xerxes durch das Stadttor von Bravil und machte sich auf den Weg in eine Herberge mit dem Namen "Einsame Freier Unterkunft". Ohne auch nur ein Wort zu verlieren legte er dem Besitzer 15 Septim auf den Tisch und ging die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Seine Rüstung verstaute er unter dem Bett, legte sich hinein und obwohl das Bett unbequemer war als jedes in dem er je geschlafen hatte, schlief er sofort ein.

    Als wieder Sonnenstrahlen in seine Kammer einfielen, wachte Xerxes auf. Er nahm seine Rüstung unter dem Bett hervor, zog sie an und ging wieder die Treppe hinunter. Anscheinend haben andere noch geschlafen, denn als er herunterkam beschwerten sich einige Leute über das Scheppern seiner Rüstung. Er ignorierte die Leute, bestellte nur eine Flasche Met und ein wenig Fleisch und verließ die Unterkunft wieder durch die knarrende und morsche Holztür. Während er die Flasche austrank prügelten sich vor ihm zwei Nord und neben ihm lag ein besoffener Kaiserlicher.

    Xerxes verließ die Stadt wieder und machte sich nun auf nach Leyawiin, seinem nächsten Halt. Der gesamte Weg verlief ruhig, es begegneten ihm nur manchmal ein paar Leute die in Richtung Bravil gingen, allerdings beachtete er diese nicht.
    Nach einiger Zeit kam er schließlich in Leyawiin an. Er war zwar noch nicht hier gewesen, aber selbst er hatte schon gehört, dass es in Leyawiin nur regnet. Dies konnte er nicht behaupten. In der "Fünf Klauen-Unterkunft", aß er etwas und nahm auch etwas für die weitere Reise mit.

    Jetzt konnte Xerxes sich zum Nocturnal Schrein begeben. Er hatte Glück, dass der Schrein an der Straße lag, denn durch die sumpfige und gefährliche Landschaft um Leyawiin wäre er nicht gerne gewandert. Als er am Schrein ankam ging er zur Priesterin. Daedraanhänger waren ihm nicht geheuer, deswegen übergab er alles der Priesterin nur mit den Worten "Hashans Asche, Bogen und Dolch" und verschwand sofort wieder.

    Der Weg zur Kaiserstadt verlief relativ ruhig. Ein Wolf, ein Priester der Neun, der Xerxes unbedingt erzählen musste was für falsche Götter die Daedra und was für richtige Götter die Neun seien und eine Übernachtung in der "Herberge zum dunklen Omen" waren die einzigen nennswerten Ereignisse seiner Reise. Doch dann kam er in Weye an, dem kleinen Dorf vor der Kaiserstadt in dem sich, wie immer, viele Leute tummelten. Xerxes viel deshalb nicht auf und ging über den Talos-Platz- den Tempelbezirk und den Baumgarten zur geheimen Universität. Unter den ganzen Magiern fühlte er sich nicht wohl und deshalb beschloss er so schnell wie möglich zu beenden. Er ging in den Turm, sah sich um und sprach einen Magier an: "Verzeihung, seid ihr die Person die Siegelsteine sucht?" "Ich habe nicht euch diesen Auftrag gegeben", war die Antwort des Magiers. "Ihr solltet wissen, dass ich den Argonier bei seiner Suche nach den Siegelsteinen unterstützt habe und er durch einen daedrischen Bolzen starb", machte Xerxes dem Magier klar. "Nun gut", seufzte der Magier, "solange ihr die Steine habt. Ich werde euch die versprochenen 400 Septim..." "Es waren 600 Septim pro Stein", unterbrach Xerxes den Magier. "Ah, das wisst ihr also. Konntet ihr in Erfahrung bringen wie der andere Stein verschwunden ist?", lauteten die nächsten Worte des Magiers. "Tut mir leid, aber das weiß ich nicht", musste Xerxes antworten. "Es war aber abgemacht, dass... Ach vergessen sie es ich gebe ihnen 5000 Septim für die Steine", der Magier gab Xerxes die 5000 Septime. Xerxes bedankte sich und verließ den Raum.

    Nun musste er nur noch zu Harald kommen. Dazu ging er über den Baumgarten und den Tempelbezirk ins Hafenviertel. In der Nähe eines Schiffes sah er Harald. "Du willst mich doch nicht in ein Schiff quetschen", sagte er als erstes zu Harald. "Keine Sorge", antwortete Harald darauf, "ich habe eine viel bessere Idee". "Was soll ich denn für dich tun?", fragte Xerxes. "Du kennst doch noch Einar, oder? Jedenfalls hat er mir ein wertvolles Amulett gestohlen. Ich möchte, dass du dich unbemerkt in sein Versteck, die Ayleidenruine Anga, begibst und ihm dieses Amulett stiehlst. Am besten sorgst du auch noch dafür, dass er mir nichts mehr stehlen kann. Hast du das verstanden? Die Belohnung läge bei 1000 Septim". Xerxes konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, "Ich konnte ihn sowieso nie leiden. Ich bin dabei". "Gut, in Weye wird dich Hermann ansprechen, ich schicke dich nicht alleine da rein und schon gar nicht mit deiner Rüstung".

    Xerxes ging nun wieder zurück nach Weye, wo ihn Hermann auch direkt ansprach: "He, Xerxes. Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen? Was hast du denn hier gemacht?" "Zuerst habe ich versucht einen großen Schatz zu finden, der, wie sich herausstellte, nur eine Krone war. Harald wollte mich in diese Ayleidenruine nur schicken damit ich sterbe. Danach habe ich Jagd auf ihn gemacht, habe Siegelsteine gesucht und jetzt habe ich wieder einen Auftrag von ihm erhalten". "Na immerhin scheinst du dein ganzes verdientes Geld jetzt nicht mehr nur für Met und für deine Geldstrafen zu verschwenden. Komm hier in die Herberge. In deinem Aufzug bemerkt dich ja jeder auf 100 Meter Entfernung".
    Die beiden betraten die Herberge, gingen die Treppe hinauf und gingen in einen Raum. Auf einem Tisch lag eine Lederausrüstung ein silberner Dolch und ein Ring, anscheinend magischer Natur.
    "So, die Lederrüstung ziehst du jetzt erstmal an. Der Ring ist ein Ring des Chamäleons, nur zur Sicherheit", Hermann lachte. "Ach, ich weiß noch damals vor drei Jahren, du und..." "He, das zählt nicht!", unterbrach Hermann den Satz. Xerxes zog die Lederrüstung an, verstaute den Dolch und behielt den Chamäleon Ring in der Hand. "Die Karte habe ich, deine Sachen kannst du hier lassen, lass uns aufbrechen", Hermann verließ den Raum, Xerxes folgte ihm.

    Hermann und Xerxes unterhielten sich einige Zeit lang über die alten Zeiten, bis Xerxes sagte: "Ich muss mich mal kurz erleichtern, bin gleich wieder da". Er ging in den Wald und als er fertig war, hörte er plötzlich etwas hinter sich knurren. Er drehte sich langsam um und blickte in die Augen eines Wolfes. Der Wolf besaß den Kampfvorteil, es wäre sinnlos gegen ihn zu kämpfen. Deswegen versuchte er den Wolf zu beruhigen, "Ruhiges Wölfchen, braves Wölfchen", sagte er mit sanfter Stimme und bewegte seine Hände immer wieder in Richtung Boden. Doch als er merkte, dass dies nichts nützt, zog er den Ring an. Er spürte die Magie in seinem Körper und wie sein Körper ein wenig mit der Umwelt verschmolz. Allerdings sah er jetzt auch noch einen Schatten hinter dem Wolf auftauchen.
    Geändert von KingPaddy (28.02.2013 um 17:13 Uhr)

  8. #8

    Cyrodiil, Chorrol und Umland, Eiche und Krummstab

    Nach kurzem Zögern stimmte der Kaiserliche zu. Das Gepäck und ihre Reisegäste waren von den Skampen bereits geschultert worden. „Unglaubliche Kraft haben diese kleinen deadrischen Biester“: fand Tarrior. Dann waren sie auch schon wieder unterwegs. „Nur noch zu Talasma und etwas ausruhen“: dachte er. Sie folgten einem ausgetretenen Hohlweg durch das waldige und unebene Gelände. Der Weg war scheinbar schon lange Zeit nicht mehr benutzt worden, bevor die Nekromanten hier aufgetaucht waren. Er glaubte zumindest das diese Straße hier zurück nach Chorrol führen würde, eher hoffen als glauben, aber der Dunmer war zuversichtlich was das anging. Zwar zwitscherten die Vögel munter in den Bäumen, zumindest diejenigen, die nicht aufgrund des Winters bereits das Weite gesucht hatten und begleiteten ihren Weg. Ohne sie wäre es bis auf das monotone Geräusch ihrer Schritte totenstill gewesen. Nicht einmal absichtlich unterhielten sie sich nicht. Joran der für einen Moment so schien als würde er etwas sagen wollen hatte die beiden bloß angesehen und es dann wohl aufgegeben. Auf den ersten Blick schien es im Innern von Tirian zu Kochen und auch Tarrior fühlte sich nicht besser, er musste die Sachen erst einmal verarbeiten. Etwas war mit ihm geschehen als Fürst Dagoth gefallen war und er konnte es nicht einmal annähernd einschätzen. Irgendwie schien sich ein Teil seiner Selbst immernoch an das Fürstenhaus zu klammern, der andere Teil hatte schon vor Jahren mit dieser leidigen Sache Schluss gemacht. Doch da waren noch andere Dinge, dass spürte er. „Vielleicht hat die Stimme ja recht gehabt und ich werde wirklich langsam weich“: dachte er beunruhigt. „Nein ich bin immernoch der Alte“: entschied er. „Oder etwa nicht?“: wurde er wieder etwas zweifelnder. Tirian ging es jedoch nicht besser. Er hatte vieles zu überdenken, wenn er es sogar recht bedachte kannte er Tarrior scheinbar nichtmal richtig. Es scheint als würde sein Freund ein Doppelleben führen. „Aber wieso?“: kam ihm eine wichtige Frage in den Sinn, da dies eigentlich nicht typisch für den Älteren war. „Joran hatte ja eine Vermutung. Was hatte er nochmal gesagt? Erpresst, genau das war es. Aber womit konnte man jemanden wie Tarrior schon erpressen? Er war sicher kein Unschuldsguar in früheren Jahren, aber da kann doch kaum etwas so schlimmes gewesen sein, das er sich damit erpressen lassen würde“: dachte er weiter. „Nein das muss alles Unsinn sein. Vielleicht bilde ich mir auch bloß etwas ein. Er wird das ganze sicher erklären können“: hoffte er in Gedanken.

    Dann nahm er die Stimme des Kaiserlichen wahr, die in aus seinen Gedanken riss. „Tirian ...“: wollte er beginnen, verstummte dann jedoch plötzlich. Ein leises Rascheln in den Büschen war zu hören gewesen, dass er schon als den Wind abtun wollte, doch ihr Begleiter hatte blitzschnell seinen Bogen zur Hand und bereits einen Pfeil eingelegt. Da schoss er ihn auch schon in den schneebedeckten Busch. Man hörte etwas auf den Boden aufschlagen, dann erklang ein Schrei und ein Mann stürzte aus dem Dickicht und versuchte zu fliehen. Ein weiterer sorgfältig ausgeführter Schuss streckte den Flüchtenden mitten im Lauf nieder, vermutlich war er tot. Dann untersuchte der Assasine seelenruhig das Gebüsch und legte dabei die Leiche eines anderen Mannes frei, scheinbar hatte er ihn bei seinem Blindschuss ins Gebüsch am Hals getroffen. Dem unzufriedenen Gesichtsausdruck Jorans nach zu urteilen, hatten die beiden Männer, scheinbar Wegelagerer, keine brauchbaren oder wertvollen Dinge bei sich gehabt. Nach dieser kurzen Unterbrechung setzten sie ihren Weg fort. „Gut das Joran uns begleitet, meine Kräfte haben sich immernoch nicht erholt und Tarrior würde wohl mit seinem Arm kaum eine Bedrohung darstellen“: dachte er. „Tirian, ...“: begann er erneut. „ ... ihr solltet mit eurem Freund nicht zu hart ins Gericht gehen, er wollte euch nur schützen, denke ich. Auch glaube ich, dass euer Freund nicht so ganz sauber ist wie es vielleicht scheinen mag”: sagte er. Den letzten Satz hatte er dabei mit einem Augenzwinkern bedacht. Tarrior wollte darauf etwas entgegnen, doch schüttelte der Kaiserliche nur seinen Kopf, beschleunigte seine Schritte und ging weiter nach vorne. Wieder kamen Zweifel in Tirian auf. „Nein es ist sicher nur Zufall das alles Tarrior kann es ganz sicher erklären“: redete er sich immer wieder ein. Tarrior konnte die Gedanken des Jungen fast erraten. „Verflucht dieser Assasine hat fast noch ein besseres Gespür als ich. Trotzdem gehen ihn meine Beweggründe nichts an. Und nicht ganz sauber, wer ist das schon, denn geschweige, dass ich mir das gerade von einem Assasinen, nein einem Meuchelmörder anhören musste. Bloß Tirian ...“: ging er gedanken versunken weiter, während sich ihre Entfernung zu Chorrol, Eiche und Krummstab, Talasma und einem weichen Bett immer weiter verringerte, bis sie schließlich die Stadttore erreicht hatten. Die Schmerzen in seinem Arm waren immernoch recht stark er freute sich auf ein paar Stunden Schlaf.

    Als sie die Herberge betraten stand die Kajhit schon vor ihnen. „Wilkommen im Eiche und ...“: wollte sie sie begrüßen, als sie erstens erkannte das die eingetretenen Personen erst am Morgen aufgebrochen waren und zweitens sie die Schiene um den Arm des Dunmers gesehen hatte. „Bei den Neun, ihr seid verletzt. Wir müssen sofort zum Tempel, ihr braucht einen Heiler“: fing sie an wurde jedoch jäh von Tirian unterbrochen. Dieser versuchte verzweifelt die Katze davon zu überzeugen, dass er Heiler sei, was sie garnicht zu interessieren schien. Schlussendlich hatte der jüngere es doch geschafft, der Wirtin zu vermitteln, dass seine Qualifikation als Heiler sehr gut war. Mit noch immer besorgtem Gesichtsausdruck übergab sie den Dreien die Schlüssel für Zimmer auf der oberen Etage. Die Skampe mit den gefesselten Nekromanten hatten sie geschickt an ihr vorbei geschleust, als sie nicht hingesehen hatte. Am oberen Ende der Treppe bat Joran den Jungen um eine Heilung seines Rippenbruches. Da sie dem Kaiserlichen ihr Leben schuldeten, so die Meinung Tirians, war es das mindeste was er tun konnte und versorgte die Verletzung ihres Begleiters. Dieser dankte und verschwand schnell in seinem Zimmer. Es war zwar erst Mittag aber in seinem Gesicht konnte man die Erschöpfung förmlich ablesen, ihm und Tarrior ging es jedoch nicht besser. Während der Jüngere ebenso schnell wie der Assasine in seinem Zimmer verschwunden war und sich schleunigst ins Bett gelegt hatte, führte Tarrior die beiden Skampe und den Altmer in sein Zimmer. „Wir müssen noch etwas in Chorrol besprechen“: hatte er dem Elf zugeflüstert als sie vor der Ruine wieder zusammen getroffen waren. Er schuldete ihm einige Antworten und vielleicht würde es die Sache mit Behram etwas verständlicher machen. Schnell schloss er die Tür hinter sich und schloss sie auch ab. Der Altmer nahm erschöpft auf einem Stuhl Platz. Zwar war auch er müde, aber gleichzeitig war sein Blut so in Wallung wie schon einige Zeit nicht mehr. „Warum will Behram diesen Altmer tot sehen?“: fragte er sich nochmals in Gedanken, aber kam zu keiner Antwort und entschied das es wohl das beste sei den Mann auszuquetschen. „Ich wollte ja etwas mit euch besprechen“: begann er. Der Elf nickte. „Warum wart ihr bei den Nekromanten da unten in der Ruine?“: fragte er. „Nunja ich war von Cheydinhal auf dem Weg zur Kaiserstadt und habe mich in den Bergen verlaufen. Ich irrte durch die Jeralls dann erreichte ich einen Hohlpfad, der ins Tal führte und kam hier in Chorrol. Ich bin nicht von hier und kenne mich nicht aus, also habe ich zwei Männer in grauen Kutten nach dem Weg gefragt. Sie wiesen mir den Weg zu diesen Ruinen und die Totenbeschwörer haben mich gefangen genommen. Das ist jetzt wohl möglich erst gute drei bis vier Tage her“: antwortete der Altmer scheinbar leicht verwirrt warum der Dunmer dies wissen wollte. „Zwei Männer in grauen Kutten? Wirklich? Erst vor vier Tagen?“: fragte Tarrior erstaunt nochmals nach. „Ja so ich es euch doch sage. Ich hätten diesen Kerlen nicht vertrauen, sie erschienen mir sowieso recht unheimlich. Aber es hatte den Anschein als hätten sie auf mich gewartet“: bestätigte er.

    „Ihr sagt ihr kommt nicht von hier. Was führte euch denn in die Kaiserstadt?“: hakte er weiter nach. „Ich komme aus Morrowind man hat mich mit wichtigen Nachrichten zu Erzmagier Traven geschickt. Aber warum wollt ihr dies wissen?“: gab ihm der Hochelf zu verstehen. „Eine wichtige Nachricht. Worum geht es denn wichtiges?“: der Dunmer war plötzlich hell wach. „Geheim! Und ihr sagt mir lieber wieso ihr euch dafür interessiert. Also was wollt ihr wirklich?“: stellte der Altmer die Sache klar. „Okay wie ihr wünscht. Wir kamen nicht zufällig an dieser Ruine vorbei. Man hat mich beauftragt die Nekromanten dort zu töten und ihre Forschungsergebnisse an mich zu nehmen, zudem sollte ich auf einen Sklaven achten. Einen Altmer vermutlich euch und vorallem sollte ich dafür sorgen, dass ihr die Ruine nicht lebend verlasst. Ihr seid nur am Leben, weil ich hoffe das ihr Informationen darüber habt, warum euch mein Auftraggeber tot sehen will. Also ich höre“: fuhr Tarrior den Mann vor sich an. Der Elf wurde kreidebleich. „Ic-h iccc-hh icch sollte Erzmagier Traven sagen das ein gewisser Behram Meradanz für die magische Krankheit der Telvanni Ratsherren verantwortlich sei. Und vor allem sollte ich ihm mitteilen, dass es Beweise dafür gibt. Ich bin nämlich der Zauberschüler eines mächtigen Magiers der Gilde. Erzmagier Traven soll eine Gruppe Magier als Eskorte für meinen Meister schicken, da er fürchtet man würde ihn auf dem Weg überfallen und töten, hat er sich in einer Höhle auf Vvardenfell bei Maar Gan versteckt. Mich kannte keiner also hat er mich geschickt, gleich den mächtigsten Mann der Gilde zu informieren“: sprach der Hochelf nun wie ein Wasserfall. „Wie heißt euer Meister und kennt noch jemand außer euch seinen Aufenthaltsort?“: fragte der Dunmer weiter. „Nein nur mir ist sein Aufenthaltsort bekannt. Er hat fürchterliche Angst. Außerdem glaubt er, dass es Männer in der Magiergilde gibt die gegen die Interessen der Gemeinschaft arbeiten. Also konnte er mir die Beweise nicht mitgeben da er glaubte sie würden in falsche Hände geraten, deshalb sollte ich auch keinen Kontakt zur Magiergilde hier in Cyrodiil aufnehmen, sondern nur zum Erzmagier persönlich“: erzählte dieser weiter. „Wie heißt euer Meister? Und wo kann ich ihn finden?“: stellte Tarrior seine finalen Fragen. „Ihr habt mich gerettet, daher will ich euch seinen Namen verraten. Jonicus der Verwirrte heißt er. Er ist ein Nord. Aber seinen Aufenthaltsort werde ich euch nicht verraten. Ich habe schon viel zu viel gesagt. Auch wenn ich euch persönlich vertrauen mag, ich darf es nicht. Schließlich könntet auch ihr ein Spion des Feindes sein“: beantwortete er die Frage wahrheitsgemäß. „Wenn euch diese beiden Mantelträger zu der Ruine schickten, glaube ich könnt ihr davon ausgehen, dass man weiß wer ihr seid. Ihr solltet so schnell wie möglich Chorrol Richtung Kaiserstadt verlassen. Wenn ihr aus dem Stadttor geht folgt der Straße vor euch. Sie führt auf verschlungenem Weg nach Osten zum Rumare-See, die Kaiserstadt ist dann nur noch für einen Blinden zu übersehen. „Danke das ihr mich verschont habt“: mit diesen Worten verabschiedete sich der Altmer. Nachdem Tarrior die Tür geöffnet hatte, war er auch schon weg. „Es hat keinen Sinn, ich hätte ihn selbst töten sollen. Behrams kleine Diener werden ihn sicherlich abfangen und töten“: dachte er und legte sich, nachdem er seine Rüstung abgelegt hatte, auf sein Bett. Dann begann er über das Gehörte nachzusinnieren. Dem Telvanni schien ein Fehler unterlaufen zu sein. Er schien Beweise hinterlassen zu haben und Tarrior wusste, wenn er diese in die Finger bekommen würde, dann konnte er dafür sorgen, dass er nie mehr wegen seiner Vergangenheit belästigt werden konnte. Zudem konnte er damit für das Aus, des Magiers sorgen, schließlich wer würde so jemandem Glauben schenken. Wieder schien ihn die Müdigkeit zu übermannen, doch wollte er sich nicht länger dagegen wehren. Anders die Nekromanten die immernoch verschnürt in einer Ecke des Zimmers lagen und versuchten gegen ihre Fesseln anzukämpfen. „Seid gefälligst still, ihr Ahnenschänder habt nichts anderes verdient“: sagte er noch, bevor ihn der Schlaf umfing. Er war vollkommen geschafft.
    Geändert von KingPaddy (15.07.2012 um 16:31 Uhr)

  9. #9

    Kemen

    Die Gruppe folgte weiter einem Pfad. Irgendwann kamen sie in einen Saal, in dessen mitte eine seltsame, runde Apparatur angebracht war. Es sah ein wenig aus wie ein riesiger Mörser, nur mit einem Loch im Boden, dort war kleiner bläulicher Staub zu erkennen, eine Rohr verband den Mörser mit einem Sockel, auf dem definitv etwas stehen sollte, was da nicht stand. "Eine seltsame Apparatur. Wozu mag sie wohl gut sein?" fragte Selena. "Seht euch mal den Staub an, der da unten liegt. Er weist Ähnlichkeiten mit Welkyndsteinen auf, nicht wahr? Ich denke, diese Anlage wurde von einem Kristall, Varla-Stein oder etwas in dieser Richtung eben, gespeist. Anschließend gab man mit dem richtigen Rezept bestimmte Zutaten hinein und das Gerät machte daraus Welkyndsteine." antwortete Erk. "Aber wieso so viel Arbeit für diese kleinen blauen Dinger? Ich habe nie einen Wert darin erkannt. Ich meine, zu meiner Abenteuerer-Zeit habe ich sie immer an Magier verkauft, aber welchen Nutzen sollen die Dinger schon haben?" fragte Hakon. "Oh, einen sehr großen. Zum einen füllen sie den Magie-Vorrat völlig auf wenn man sie benutzt, zudem schützen sie vor Ayleiden-Fallen magischer Art und bestimmter Ayleiden-Magie. Deshalb trug jeder Ayleidische Magier immer ein paar davon mit sich. Zudem waren sie praktisch, um die alten Ayleiden-Siedlungen zu erleuchten." antwortete Erk. "Ihr scheint eine ganze Menge über die Ayleiden zu wissen, Erk." antwortete Asgar. "Natürlich. Schließlich bin ich als Hochelf mit ihnen verwandt..zudem habe ich sie Jahrelang studiert..aber genug davon, wir sollten weitergehen."

  10. #10

    Skingrad, Cyrodiil

    Nach dem Treffen mit dem seltsamen Dunmer hatte Elendil zufällig ein Gespräch mitgehört, welches von zwei Stadtbewohnern reichlich lautstark (warum eigentlich waren Städter immer derart laut bei ihren Gesprächen? Wichtigtuerei oder wussten sie sich anders kein Gehör zu verschaffen?) geführt wurde. Die beiden Leute unterhalten sich über die Ermordung des Kaisers und seiner Söhne sowie darüber, dass offenbar Kvatch zerstört sei.

    Elendil hatte lange Zeit diese Dinge aus seinen Gedanken verbannen können, nichtsdestotrotz wurden sie ihm nun leider und unerwünschterweise erneut ins Gedächtnis gerufen. Früher hatte er nie auch nur einen Gedanken an die Politik dieses Landes verschwendet. Warum auch? Solange Uriel Septim lebte und die Drachenfeuer brannten, lief alles ausgeprochen gut für Cyrodiil. Doch nun waren die berühmten schützenden Drachenfeuer erloschen, der Kaiser und seine Erben tot und eine der einst glanzvollsten Städte lag offenbar in Schutt und Asche. Die Leute behaupteten, dass die Klingen völlig nutzlos gewesen sein, doch das glaubte der hochelfische Magier nicht. Die Klingen waren effizient wie sonst niemand. Dass sie es nicht hatten verhinden können, bedeutete seiner Meinung nach nur, dass da etwas ausgesprochen Böses von langer Hand geplant und im Geheimen durchgeführt worden war. Und auch die Klingen waren schließlich keine Hellseher. Der Erfolg des bösen Plans machte Elendil allerdings Sorgen, bedeutete das doch, dass dies noch lange nicht das Ende war und das weitere üble Dinge folgen würden. Der Untergang Cyrodiils vielleicht?

    Grübelnd begab sich der Altmer zur Herberge "Westebene" und nahm dort ein Zimmer. Der Hunger war ihm vergangen, denn schwer lasteten auf einmal die Sorgen und Gedanken auf ihm. Kanzler Ocator und sein Stab waren sozusagen die Interims-Herrschaft jetzt. Waren sie dazu wirklich fähig? Niemand war schließlich auf so eine Katastrophe vorbereitet gewesen. Und die Klingen waren kein Arm der Regierung. Sie würden nur auf den Ruf eines Drachengeborenen hören. Was bedeutete, dass die Kaiserliche Legion, die nun ohne einen Anführer dastand, auf sich gestellt sein würde. Ebenso wie die Wachen. Genauso wie Ocato. Die Zukunftsaussichten für das einst große und erfolgreiche Kaiserreich waren nun alles andere als rosig.

    Müde ließ Elendil Sunlight sich auf das Bett fallen und fragte sich, warum er sich eigentlich diese Gedanken machte. Er sollte schlichtweg heimkehren nach Sumerset Isle und der Katastrophe hier den Rücken kehren, bevor es zu spät war. Und wusste doch, dass er das nicht konnte. Warum auch immer. Er wusste ja nicht einmal, was ihn an dieses Land band und wollte es auch gar nicht so genau hinterfragen. Ein Elendil hatte schließlich keine Gefühle. Ein hochelfischer Magier und Alchemist war ein Könner seines Fachs und ansonsten hochnäsig und unnahbar. Was gingen ihn die Leute, die noch dazu zum größten Teil Menschen waren, überhaupt an?
    Und doch und doch ... Uriel Septim war zwar auch nur ein Mensch gewesen, aber er hatte Größe besessen und wenn man den Gerüchten glauben durfte, sogar bis zum allerletzten Augenblick seines Lebens. Elendil seufzte. Fühlte er sich jetzt etwa einem toten Kaiser verpflichtet, den er nur zweimal und nur von Ferne gesehen hatte? Pah, Schluß mit unnützen Gedanken. Damit drehte der Altmer sich um und schlief bald ein.

    Wäre ein unsichtbarer Beobachter in seinem Zimmer gewesen, so hätte dieser sicher bemerkt, dass offenbar böse Träume den alten Alchemisten heimsuchten, so wie dieser sich im Schlaf unruhig umherwarf und stöhnte. Doch es gab keinen unsichtbaren Beobachter und so blieb dies eins von Elendils Geheimnissen.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •