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Waldläufer
Cyrodiil, Colovanisches Hochland
Naasira kicherte, während kräftige Hände sie kniffen und gleichzeitig versuchten die Decke wegzuziehen, in die sie sich fest eingewickelt hatte. Ein Keuchen entfuhr Ihr, als die beharlichen Hände einen Weg unter die Decke fanden und die Kälte des frühen Morgens mit hereinliesen. "Du hättest vorher wenigstens das Feuer neu anfachen können. Dir macht diese Kälte ja nichts aus." ,murmelte die Bretonin leicht verstimmt in Ihre Decke. Dabei griff sie mit der Hand hinter sich, um den Arm des geliebten Mannes zu streicheln, der sich nun daran machte auch den restlichen Körper unter die Decke zu schieben. Doch statt der erwarteten nackten Haut, strich sie über eine lederne Armschiene und es kam auch nicht die erwartete zärtliche Umarmung, sondern die Hände packten sie grob und versuchten sie zu drehen.
Mit einem Schlag war die Priesterin hellwach und statt in das Gesicht Ihres Nordkriegers, erblickte sie das grobe, fleischige Gesicht eines der Söldner. Der dazu ein anzügliches Grinsen im Gesicht trug. Scheinbar sollte dieser Kerl Wache schieben, doch er hatte einen anderen Zeitvertreib gefunden. Der Rest der Bande schien jedenfalls zu schlafen. Es entbrannte ein heftiges Gerangel unter der Decke, bei dem abzusehen war wer letztlich die Oberhand gewinnen würde. Die Hand über dem Mund der Bretonin verhinderte nicht nur jeden Schrei, sie war auf dem besten Weg Ihr die Luft zum atmen zu nehmen. Doch schliesslich fanden Ihre Zähne halt und gruben sich tief in die Hand des Mannes über Ihr. Einen verhaltenen Schrei konnte er sich nicht verkneifen, doch die Hand blieb wo sie war und am Funkeln der Augen des Mannes konnte sie erkennen, dass dieser Biss ein Fehler gewesen war. Doch bevor die erhobene Faust auf Ihr Ziel niedersausen konnte, wurde der Körper des Söldners von Ihr runtergeschleudert und riss die Decke mit. Mit offenem Mund schnappte Naasira gierig nach Luft. Der gezischelte Kommentar des Anführers ging beinah im Rauschen, das in Ihren Ohren brauste, unter. "Sie muss unverletzt bleiben! Oder meinst Du die Eltern bezahlen noch für sie, wenn Du sie vorher missbrauchst und halb tot schlägst? Beim nächsten Versuch schlag ich Dich tot." Mit einem abfälligen Schnauben drehte er sich um und lies den Söldner allein.
Mit zittrigen Knien stand die Gefangene auf und holte sich die Decke wieder, die einige Meter entfernt im Schnee lag. Erst langsam drang die Schlussfolgerung aus dieser Verwarnung durch. Ihre Entführer durften Ihr nichts antun. Langsam lies das zittern nach, doch der Schreck sass tief und der Zorn. Während Ihre "Begleiter" zusammenpackten und den Wagen beluden, liess Naasira den Söldner nicht aus den Augen. So langsam schien Ihn das zu zermürben und die Frau sah dies mit einer leichten Genugtuung.
Den ganzen Tag ging es weiter durch die Berge. Der Wagen behinderte die Gruppe und so kamen sie nur langsam voran. Doch das schien niemanden wirklich zu stören. Am nächsten Abend wurde wieder ein Lager aufgeschlagen. Die Bretonin wickelte sich wieder in Ihre Decke ein, diesmal nicht ganz so weit von dem Anführer entfernt. Bald schliefen alle, ausser der Wache und Naasira. Sie verfeinerte noch ein bischen Ihre Telekinese Technik und erst als sie mit dem Ergebniss Ihrer Arbeit zufrieden war, schlief sie ein.
"ARGH, was bei allen Höllen........", "Verfluchte Hexe", "Ihgitt, XXXX (Rest zensiert)"
Dieser Chor von wütenden Stimmen war Balsam für die geschundene Seele der Bretonin. Mit einem leichten Lächeln schlüpfte sie in Ihre trockenen Schuhe.
Der Rest der Gruppe lief den ganzen Tag mit mürrischen Gesichtern und nassen Stiefeln und Socken. Da sie diese am Morgen mit Schnee und Eis gefüllt vorgefunden hatten und arglos Ihr Quadratlatschen dort reingesteckt hatten. Als sie am Nachmittag schliesslich ein Haus erreichten, war die Hälfte der Gruppe am niesen. Die Priesterin würde bestimmt keinen von Ihnen Heilen. Zwar war jedem Klar wer dahinter steckte, doch da sie keine Hand an die Gefangene anlegen durften, blieb Ihnen nur das Fluchen und Zähneknirschen. Naasira war derweil schonmal am Grübeln wie sie Ihnen am nächsten Tag das Leben schwer machen konnte.
Das Haus war wohl ein Banditenunterschlupf. Nirgendwo verzeichnet und dazu gedacht als Basis zu dienen, wenn ein schneller Überfall auf eine Handelskarawane im Gebirge geplant war. Die Einrichtung war eher spartanisch. Statt dessen stapelten sich die Kisten mit Beutegut überall. Naasira erhielt eine kleine Kammer im oberen Stockwerk mit einem winzigen, vergitterten Fenster. Davor konnte sie den Dachvorsprung erkennen. Auf dem Boden lag eine saubere Bettrolle, ein Teller mit Essen und ein Krug mit Wasser.
Kommentarlos wurde die Tür hinter Ihr verriegelt.
Da es bereits dunkel wurde, konnte die Frau wenig von der Umgebung erkennen. Geschweige denn, ob der Schneeballwerfer anwesend war. So holte sie sich den Teller und den Krug in die Nähe des Fensters um dort zu essen. Und während sie verbissen kaute, stellte sie sich das Gesicht des Söldners vor während sie Ihm einen Dolch dahinrammte, wo kein Mann Ihn haben wollte.
Schwarze Augen versuchten die noch schwärzere Nacht zu durchdringen.
Geändert von Naasira (03.01.2008 um 09:40 Uhr)
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