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Mythos
Cyrodiil, Hrotanda Vale, Die Tiefsten Gänge
Ein Lächeln, nicht mehr als ein mieses Lächeln brachte der Mann vor ihnen zustande. Dann rückte etwas in den Blick des Kaiserlichen, das ihm gar nicht gefiel. Er schaute Tarrior an und eine Spur von Mordlust war in seine Augen getreten, jedoch verflog dieser Zustand so schnell wie das Lächeln ihres Gegenübers. „Wer ich bin? Ich bin ein Assassine Dunkelef! Und mehr braucht ihr auch gar nicht zu wissen! Außerdem glaube ich nicht, dass ihr rein dem Schutz der Ayleiden-Kultur hier her gekommen seid. Wenn ihr es wirklich aus gänzlich freien Stücken getan hättet, hättet ihr die Magiergilde um Hilfe gebeten oder zumindest mehr Abenteurer angeheuert. Ich vermute eher dass ihr in etwas verstrickt seid, mit dem ihr jetzt erpresst werdet und Außenstehende sollen nicht all zu viel davon mitbekommen. Und glaubt mir, ich kenne Morrowind und die Eigenheiten der Häuser und mancher Personen auch wenn ich nur 5 Jahre dort war. Und jetzt entscheidet euch: Wollt ihr das ich euch weiter begleite oder wollt ihr das ich gehe?“: stellte Joran, falls dies überhaupt sein richtiger Name war, ernst klar. „Ich komme auch alleine hier wieder raus. Ob ihr das auch schafft, wage ich zu bezweifeln“: fügte er dann noch unverschämt hinzu. Tirian war, wenn überhaupt möglich, noch stiller geworden, selbst sein Atem war fast erloschen. Der Dunmer war jedoch der Inbegriff von Aufgewühltheit und sich immer weiter steigernen Wut. Es begann schon leise zwischen seinen Fingern zu knistern. Der Körper war willig diesen unverschämten Wicht in Brand zu setzen, aber sein Geist hielt ihn zurück. Er konnte jetzt keinen Kampf mit ihrem einzigen Gefährten riskieren. Zu allererst einmal waren da die Nekromanten die dies warscheinlich sofort bemerken würden. Zum anderen, musste Tarrior dem Assasinen leider zustimmen, noch brauchten sie ihn, alleine würden sie den Rest der Nekromanten nie und nimmer überwältigen können. „Jeden anderen hätte er jetzt schon allein aus Trotz gehen lassen, aber leider hatte der Kaiserliche auch darin recht, das er einen Auftrag zu erfüllen hatte und nicht einfach verschwinden konnte, wie er sonst in solchen Situationen getan hätte.
Doch die schwarzen Magier mussten Sterben, und das in den nächsten Stunden. Hatten sie erst gefunden wessen sie in die Ruinen gekommen waren, würden sie bald ausgeflogen sein und das neue Wissen ihrem Meister bringen oder bei einem Angriff auf die Magiergilde verwenden. „Dieser kaiserliche Emporkömmling hat dich beleidigt und belogen. Schieß ihn in den Wind und töte ihn für diese Frechheit“: drängte die Stimme in seinem Innern wieder und diesmal war er sogar geneigt gewesen ihr Gehör zu schenken, doch sein Verstand überwand den Wahnsinn und den Zorn der ihn zu beherrschen suchte. Vorerst. Noch brauchte er ihn. Er griff an seine Seite um nach seiner Feldflasche und dem genüsslichen alkoholischen Inhalt zu tasten. Doch er griff ins Leere. An seiner Seite hing kein Alkohol mehr. Jetzt fiel ihm auch auf, dass er seid seinem Erwachen in Anvil nur noch die Getränke zu sich genommen hatte, wenn es zum Essen war. Er hatte keinen mehr getrunken, seid sie Oblivion verlassen hatten, was war bloß mit ihm geschehen. Da er sich seinen Ärger nicht hinunterspülen konnte, versuchte er ihn zu verdrängen. Kopfschmerzen waren mal wieder die Folge. Schlussendlich musste er jedoch resignierend dem Assasinen zustimmen. Leider brauchte er ihn noch im Moment um ihn gegen die Untoten einzusetzen. Wieder umspielte ein leichtes grinsen die Lippen Jorans. „Joran, falls dies überhaupt euer wahrer Name ist, ich mag es absolut gar nicht wenn mir solche Dinge verschwiegen werden. Wir sind zusammen mit einem verfluchten Assasinen, noch dazu einem der Dunklen Bruderschaft unterwegs. Die Information hätte ich zwar gerne schon zuvor gehabt, aber ich würde fast sagen euch ist zu trauen. Hättet ihr uns töten wollen, hättet ihr mehrfach Gelegenheit gehabt uns einfacher loszuwerden. Doch meine Gründe hier zu sein gehen nur mich etwas an. MICH ALLEIN! Zumindest wenn es andere Gründe geben würde, als wie die die ihr schon kennt. Ihr bildet euch da etwas ein, denn die gibt es nicht. Jedoch ich muss sagen, dass wir eure Hilfe weiterhin gut gebrauchen können. Wir würden ja noch sehen wer lebend aus der Ruine heraus kommt. Wenn nicht zusammen dann niemand. Sie werden schon dafür sorgen das keine Zeugen überleben“: sprach er mit dem Assasinen und wäre zwischendrin fast in einen Schreikrampf abgerutscht.
Er belog ihn und Tirian bewusst. Er konnte ihnen ja wohl schlecht gerade jetzt die Geschichte auf die Nase binden, geschweige denn nur, weil dieser Wald und Wiesen Meuchelmörder eine vage Vermutung geäußert hat, mit der er zufällig richtig lag. Auch die Erklärung wer „Sie“ sind ließ er außen vor. Der Dunmer vermutete das Behrams grau gekleidete Kindermädchen keinen einzigen Zeugen entkommen lassen würden um dafür zu sorgen, dass das ganze geheim blieb. Er machte auf dem Absatz kehrt und war bereits einige Schritte in Richtung der Nekromanten gegangen, ob der Kaiserliche ihn nun begleiten würde, oder nicht war ihm jetzt volkommen egal. Er würde auch ohne ihn zurecht kommen. Schließlich ist er ein Sohn Haus Dagoths und ein mächtiger Hlaluu-Ratsherr. Doch dann hörte er die Stimme seines Freundes und blieb stehen. „Joran, bitte entschuldigt Tarrior. Er wollte euch sicher nicht anschuldigen, jedoch festzustellen mit einem Meuchelmörder durch das Land gezogen zu sein ist erschreckend. Mir blieb mein Herz fast stehen, ihr hättet uns jeder Zeit hinterrücks abstechen können. Doch egal was er sagt wir werden euch brauchen. Und er weiß das. Allein werden wir mit diesen Nekromanten nicht fertig. Oder vielleicht doch, aber da ist noch etwas anderes. Mein Freund spürte etwas Dunkles an diesem Ort. Die Beklemmung die auf diesen tiefen Gängen lastet scheint den Körper zu erdrücken und den Geist zu zerstören. Wenn es das ist wonach die Nekromanten trachten hätte ich persönlich lieber noch zehn Männer um mich. Aber trotz allem zählt jeder Mann der zu kämpfen weis. Daher helft uns“: redete der Heiler auf ihren Begleiter ein. Tarrior der das ganze mit gemischten Gefühlen verfolgt hatte fügte dann noch hinzu: „Sag ihm das ich ihn im Auge behalten werden“. Joran schien in Gedanken zu sein. Tarrior lehnte sich gegen eine Wand unter einer Fackel, während Tirian den Assasinen mit einem fast schon flehentlichen Blick ansah, harrend einer Antwort. „Dem Kleinen ist wohl etwas Übel bei dem Gedanken geworden, allein mit dir gegen die Ahnenschänder und deren Wiedergänger kämpfen zu müssen. Du hättest ihn wirklich in der Stadt lassen sollen“: bahnten sich die dunklen Gedanken wieder einen Weg in Tarriors Geist, der jedoch nicht so nachgiebig war wie er zu anfang erschien. „Sei still und verschwinde, ich will das hören“: murmelte er.
Er lächelte als der Mann auf Tirians Bitte einging und zustimmte. Insgeheim war er froh darüber das Joran mitkam, obwohl er das niemals zugegeben hätte. „Am besten ich nenne dich weiter Joran“: sagte er zu dem Kaiserlichen der nur mit den Schultern zuckte. Dann setzten sie ihren Weg zu der nahen Halle fort, die Nekromanten aufzuhalten. Die beklemmende Atmosphäre dieser verwunschenen Katakomben unterdrückte auch noch das letzte Wort und es senkte sich totenstille über die Gruppe.
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