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Schwertmeister
Cyrodiil, nördlich der Keiserstadt
Arriary kam am frühen Abend am Landgut des Fürsten an und schlug ein Lager in der Nähe auf. Obwohl so viele Jahre seit dem Verlassen ihres zweiten Zuhauses lagen, erkannte sie alles wieder, sie konnte sich an jeden Stein und an jeden Baum erinnern. Es war so, als wäre sie nie weg gewesen. Sie hatte das Gefühl, als hätte sich die Umgebung aufgrund der schrecklichen Erinnerungen, die sie damit verband für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt. Sie beschloss sich auszuruhen und auf die Nacht zu warten, da sie für, das, was sie in dieser Nacht vorhatte ihre volle Konzentration brauchen würde.
Lange nach Sonnenuntergang machte sie sich bereit, im Haus waren sämtliche Lichter erloschen. Eine der Türen, die ins innere des großen Gebäudes führten, zu knacken war ein Kinderspiel. Eridorr hat wohl keine Angst vor Meuchelmördern oder Dieben…, tja sein Pech, mein Glück! Dachte sie sich. Dann schlich sie sich ungesehen zum Hauptschlafzimmer und schloss deren Zimmertür von innen zu und wartete darauf, dass er aufwachte.
Als er aus dem Bett stieg sah sie nur seinen Rücken und einen blonden Schopf, aber sie erkannte ihn trotzdem. Sie beobachtete, wie er zur Tür ging und die Klinke runterdrückte und dass sich die Tür nicht öffnete. „Tja, die ist wohl zu, damit wir ungestört sind...“, war ihr Kommentar. Erschrocken fuhr er herum und erstarrte, genau wie sie, als sie ihm nach den vielen Jahren wieder in die Augen sah.
Obwohl es eindeutig er war, derjenige, der sie so leiden hatte lassen, all die Jahre lang, fühlte sie sich vollkommen von ihm eingenommen, regelrecht angezogen… Etwas in ihr, genauer gesagt ihr Kopf, sagte ihr, dass er sie tief verletzt hatte und ihr ungeheuer großes Leid angetan hatte, ihr Gedächtnis hielt ihr die grausamen Bilder ihrer Erinnerungen vor Augen, aber sie konnte sich nicht von seinem Anblick losreißen. Sie verstand nicht, was in ihr vorging, denn es war ein ziemlicher Tumult in ihr entstanden, hervorgerufen von etwas in ihr, das ganz laut JA rief, bei dem Gedanken an ihn und etwas anderem das ganz laut NEIN rief, es galt animalische Triebe gegen rationales Denken und im Moment sah es so aus als würden die animalischen Triebe gewinnen.
Für ihn war es eindeutig, was in ihr vorging, diese Wirkung hatte er oft bei Frauen, deshalb hatte er nie geheiratet. Auch wenn er nicht wusste wer die schöne Blonde war, genauso wenig wie er wusste was sie wollte, kamen ihm diese außergewöhnlichen Augen bekannt vor, durchquerte er mit wenigen großen schritten das Zimmer und zog sie an sich. Für einen kurzen Moment wurde sie sich bewusst, dass dies der perfekte Zeitpunkt wäre, ihn umzubringen, wofür sie mittlerweile mehr als nur eine Methode kannte, doch dieser Moment dauerte nicht länger als ein Augenaufschlag. Von ihrem inneren Gefühlschaos völlig verwirrt, ließ sie dem Geschehen freien Lauf, ließ Küsse über sich ergehen, die durch das dabei entstehende Gefühlsfeuerwerk, aus Zustimmung und Ablehnung, ein merkwürdiges Gefühl hinterließen. Bis er sein Hemd auszog und den Ausblick auf eine unübersehbare Narbe am Bauch freigab, ihre Narbe, die, die sie bei ihrer Flucht hinterlassen hatte, die Narbe, die ihre Flucht erst ermöglicht hatte… Und plötzlich sah sie alles ganz klar, das Auf und Ab ihrer Gefühle stoppte vom einen Moment zum Anderen, ihre Gedanken hörten auf zu wirbeln und alles, was sie bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte, fiel ihr wieder ein. Daraufhin trat sie einen Schritt zurück und musterte Eridorr angewidert von oben bis unten. Er war leicht verblüfft, wegen ihrer Reaktion, vielleicht ging es ihr zu schnell?!, dachte er, doch während er noch nach einem möglichen Grund für ihr Verhalten suchte fragte sie schon: „Erkennst du mich nicht?“ „Doch, sicherlich, du bist die Frau meiner Träume! Dich kann man nicht vergessen, Baby!“
Worüber sich vielleicht jede andere Frau gefreut hatte, rollte Arriary nur mit den Augen und dachte: Oh mein Gott! Und für so einen wollte ich mich ernsthaft hergeben?!
„Oh nein, ich bin’s Arriary. Erkennst du mich wirklich nicht? Ich bin gekommen um eine Angelegenheit zu klären, etwas dass ich schon vor Jahren begonnen habe, aber nie zu ende gebracht habe, damals hatte ich einfach zu große Angst…, aber jetzt bin ich hier und falls du es immer noch nicht geschnallt hast, ich bin für das da verantwortlich!“ Sagte sie und zeigte auf seine Narbe. „Ich bin gekommen um diese Angelegenheit zu klären. Du musst wissen, dass ich solche Angelegenheiten nur ungern ungeklärt lasse, denn was ich anfange bringe ich auch zu Ende, Baby!“ Sie war über die Kälte und die Schärfe ihre eigenen Worte überrascht, doch ihr gefiel die Wirkung, denn Eridorr war in der zwischen Zeit bis an die Wand hinter ihm zurückgewichen und hatte auch dessen Farbe angenommen, doch Arriary zückte schon ihren Dolch, machte zwei Schritte auf ihn zu und noch bevor sein Körper vollkommen auf dem Boden lag, war schon sämtliches Leben aus ihm gewichen, er war tot.
Den Rest des Tages verbrachte Arriary damit, das Haus umzugestalten. Da Eridorr keine Familie mehr hatte, denen das Gut vermacht werden könnte, beschloss sie es, als ihr Eigentum zu betrachten. Schließlich hatte er sie vor langer Zeit ihren Eltern, unter dem Versprechen sie wie seine eigene Tochter zu behandeln, abgekauft.
Die Angestellten und Diener hatten nichts gegen den Wechsel, im Gegenteil sie waren sehr froh darüber, da ihre neue Herrin weniger extravaganter und launischer, viel bodenständiger und freundlicher, war als Eridorr. Wie ihr alter Herr umgekommen war, war ihnen egal, denn sie alle mehr oder weniger unter ihm gelitten hatten, wie sich herausstellte war Arriary nicht das einzige Opfer seiner perversen Übergriffe gewesen und einige der älteren Angestellten erkannten sie wieder. Sie beschloss in ihr altes Zimmer zu ziehen, es war noch vollkommen möbliert, so wie sie es hinterlassen hatte.
Am späten Abend sank sie dann erschöpft, aber glücklich in ihr altes Bett und schlief sofort ein.
Als sie mitten in der Nacht aufwachte, spürte sie es sofort. Da ist jemand! schoss es ihr durch den Kopf, aber dieser Jemand hatte noch nicht gemerkt, dass sie aufgewacht war. Sie versuchte die Lage und ihre Möglichkeiten durch zu gehen und es dabei möglichst unbeschadet zu überstehen. Aufzuspringen und zur Tür zu hechten, war schwachsinnig und weil sie mit dem Gesicht zur Wand lag, konnte sie nicht einschätzen, wo dieser Jemand stand und ob er für den Fall einer eventuellen Flucht ihrerseits vielleicht den Weg verbarrikadiert hatte. Die einzige Möglichkeit war direkter Feindkontakt, was also im schlimmsten Fall Angriff bedeutete. Mist, fluchte sie innerlich, sie hatte nicht damit gerechnet hier angegriffen zu werden, nicht in ihrer ersten Nacht, folglich hatte sie nicht einmal eins ihrer Wurfmesser unterm Kopfkissen versteckt und ihre übrige Ausrüstung befand sich gut verstaut in einer Kiste auf der anderen Zimmerseite, für sie also unerreichbar. Also blieb ihr nichts anderes übrig als ihn „anzusprechen“ bevor er es tat. Sie holte tief Luft, drehte sich auf die andere Seite und sagte, erstaunt über die Festigkeit ihrer Worte: „Guten Abend, was verschlägt euch zu so später Stunde in mein Schlafzimmer?!“ Vor ihrem Bett stand ein Mann. Völlig in ein schwarzes Gewand eingehüllt, die Kapuze tief in die Stirn gezogen.
Geändert von Eilonwy (20.10.2007 um 17:02 Uhr)
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General
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach einer kurzer Zeit des Schweigens meldete sich der kleinere Dunmer zu Wort:
"Nun ja ich bin Heiler, also bin ich darin ausgebildet euren Körper und euren Geist zu heilen oder eure ureigenen Kräfte noch zu verstärken, aber dies nicht sehr gut. Neben dem Schwert kämpfe ich mit Stäben oder einfacher Zerstörungsmagie. Da ich nur Roben trage, kann ich wohl ein Scheppern vermeiden. Und mein Name ist übrigens Tirian Morvayn.“
"Okay dann bin ich wohl dran", sagte der größere Dunmer."Ich bin ein Magierkrieger, gut mit Schwert und den Künsten des Feuers. Zwar bevorzuge ich schwere Rüstungen, aber leider ist meine Knochenrüstung auf meiner Reise zu Bruch gegangen und ich helfe mir mit einer Chitin-Rüstung darüber hinweg. Die Rüstung ist leicht und verursacht wenig Lärm. Aber ich bevorzuge eher den direkten Weg. Daher sind meine Fähigkeiten im leisen Töten eher begrenzt ich kann schleichen und mich zu einem gewissen Grad unsichtbar machen, aber damit hört es dann schon auf. Da wäre noch ein Zauber der das Herz des Betroffenen stehen lässt jedoch habe ich ihn seid Jahren nicht mehr angewandt und man braucht direkten Kontakt zum Körper des Opfers. Mit einigen mittelmäßigen Stille Zaubern kann ich auch dienen, aber die Wirkungsdauer ist recht begrenzt.“
Tarik dachte über diese Talente nach und erkannte dass er den Plan etwas abändern musste, denn seine Gegenüber bevorzugten Magie und Schwert. Plötzlich war ein Satz zu hören welcher dem Kaiserlichen einen Hinweis über den größeren Dunmer gab: "Und er wird brennen, sollte er dich hintergehen"………Lass das mal meine Sorge sein.“ Etwas erstaunt schaute er den Dunmer an. Als dieser merkte das er etwas seltsam angeschaut wurde entschuldigte er sich mit den Worten:“Ich habe nur laut gedacht.“
"Also euer Plan verhindert das wir größere Probleme kriegen, wenn wir die Nekromanten nach und nach und unbemerkt ausschalten, aber leider sind wir nicht so sehr in den Künsten des lautlosen Tötens aus. Ich habe zwar für euch unermesslich lange in Morrowind gelebt, aber hatte nie bei der Morag Tong, oder der Dunklen Bruderschaft gelernt, denn geschweige das ich mit denen Geschäfte gemacht hätte. Was die Fallen angeht denke ich solltet ihr Vorgehen, mein Wissen über die Ayleiden ist leider auch nicht das größte, obwohl ich schon in der Lage wäre, die eindeutigeren Fallen zu erkennen“. fuhr der größere Dunmer fort."Bevor ich es vergesse, ich bin Tarrior Gildres", fügte der Dunmer noch in selbem Atemzug hinzu und trank den letzten verbliebenen Schluck Wein.
Der Kaiserliche hatte dem etwas seltsamen Tarrior Gildres aufmerksam zugehört und fing an den Plan in seinen Gedanken so abzuändern, dass er mit den beiden Dunmern durchführbar wäre. Lange Zeit schwieg er und drehte jeden einzelnen Teil seines Plans zweimal um. Die Zeit floss zäh dahin und der Kaiserliche bemerkte nicht einmal, dass er mittlerweile angestarrt wurde. Schließlich sprach er Tarrior Gildres wieder an:“Nun, da eure Schleichfähigkeiten begrenzt sind, müssen wir wohl die offene Konfrontation suchen. Trotzdem wäre ich dafür dass wir die Wachen vor der Ruine leise ausschalten und uns dann vorsichtig in der Ruine weiterbewegen. Ich kenne mich zwar mit Ayleiden kaum aus, habe aber ein Gespür für Fallen. Da die Stillezauber mittelmäßig vorhanden sind, werde ich mich um die Stillegifte kümmern.“
Tarik überlegte einen Moment und fuhr dann fort:“Ich denke wir sollten die Nekromanten so bekämpfen das wir nicht nach kurzer Zeit einer Armee von Untoten gegenüber stehen. So kann jeder mit seinen stärken kämpfen. Auch können wir die Fallen in der Ayleiden Ruine zu unserem Vorteil einsetzten, vorausgesetzt ich erkenne sie rechtzeitig.“
Tarik zog ein kleines Fläschen heraus, drehte es in den Händen und betrachtete die grüne Flüssigkeit darin.“Was meint ihr, könnte es so funktionieren….…so das dieses Himmelfahrtskommando heil wieder da raus kommt?“, fragte der Kaiserliche und starrte weiterhin auf die Flüssigkeit.
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General
Cyrodiil, Gasthaus
Malukhat hatte ein Problem. Und jetzt, wo er sich diese Tatsache eingestanden hatte, hoffte er, es würde sich von allein lösen. Er wartete einen Moment, sah sich um. Nichts geschah.
Das war schlecht.
Er kratzte sich nachdenklich am blank rasierten Hinterkopf und erwartete eine Erleuchtung. Dabei war ihm bereits klar, dass er diese nicht erhalten würde. Das machte ihn wütend, doch das ließ er sich nicht anmerken. In seinem Leben hatte er schon viele schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen, für sich selbst und für andere, und hatte so manches Mal daneben gegriffen.
Wenn es um ihn selbst ging, griff er nicht gerne daneben.
Erwartungsvoll sah die Dunkelelfe ihn an. Wahrscheinlich wollte sie das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, aber Malukhat erwartete Verständnis für seine verzwickte Lage. Lief sie eigentlich die ganze Zeit herum und erschütterte die Lebensgrundfesten fremder Leute? Es war anzunehmen.
Entnervt ließ die Frau die Schultern hängen. „Was jetzt? Wildfleisch oder Lammkeule?“
„Wildfleisch. Ungeduldiges Pack“, murmelte er und verdrehte die Augen. Die Jugend von heute, kein Sinn für Dramatik. Gold, Krieg, Liebe – all dies war wichtig, aber ihre Ernährung kümmerte sie kein Stück. Malukhat fand, dass sie sich ruhig mehr Zeit für solche Dinge nehmen sollten. Er hatte damit auch erst spät angefangen, doch wenn ihm alle Zähne ausfielen, konnte er auch jetzt schon auf eine lange Liste köstlicher und wohl gewählter Speisen zurück blicken.
„Und für Euch?“, wandte sich die junge Dunmer an Malukhats vampirischen Begleiter, offenbar in Erwartung eines weiteren Nervenmarathons. Der aber schüttelte mit dem Kopf und unterstrich die Geste mit einem eleganten Schlenker sein Hand.
„Nichts.“
Misstrauisch starrte sie ihn an. „Nichts?“
„Nichts.“
Sie zuckte mit den Schultern und ging. Malukhat beugte sich über den Tisch und verzog seine Miene zu einem Antlitz gespielter Überraschung. „Nichts? Mein Freund, dass du mir ja nicht vom Fleisch fällst. Nicht mal ein Rotwein? Oder Blutwurst?“
Draven grinste freudlos. „Dein Humor ist so vortrefflich, dass ich wieder einmal an deiner Berufswahl zweifle. Du solltest Clown werden. Dann könntest du jeden Tag ein paar Kinder zum Weinen bringen.“
„Ich habe schon genug damit zu tun, Babysitter für einen Vampir zu spielen. Aber ich komme beizeiten darauf zurück.“
Die zwei unterschiedlichen Männer schnaubten ein Lachen und Draven verschränkte die Arme vor der Brust. Malukhat musste zugeben, dass der frühe Tod des Bretonen in gewisser Weise eine Schande war. Er wusste noch sehr genau, wie sie sich vor vier Jahren in der Magiergilde von Balmora kennen gelernt hatten. Malukhats Zeit als Erzmagier hatte damals gerade erst begonnen und was aus Draven werden würde, war für ihn nicht von Bedeutung gewesen. Arrogant und respektlos hatte der Vampir in der Magiergilde den Herr und Meister heraushängen lassen, dabei die Nase so hoch getragen, als hatte er versucht, mit ihr die Sonne aufzuspießen. Malukhat hatte sich das nicht gefallen lassen. Es war der erste Konflikt sehr vieler Konflikte gewesen.
Während Malukhat auf sein Essen wartete, schwiegen die Männer einander an. Es war kein eisiges, feindseliges oder peinliches Schweigen, sondern eines der nachdenklichen Sorte. Wenn der Dunmer bedachte, dass Draven es war, der ihm den Besuch in dem Gasthaus geradezu aufgenötigt hatte, war nachdenkliches Schweigen bestimmt mehr als angebracht. Aber ein paar erklärende Worte wären ihm lieber gewesen. Nachdem sein Essen serviert worden war, brach er die Stille.
„Draven, rück schon raus, was willst du?“
Der Bretone zog eine Augenbraue hoch. Malukhat war sicher, die Geste sollte Verwirrung ausdrücken, doch in einem aristokratischen Gesicht wirkte fast alles arrogant.
Der Erzmagier rollte mit den Augen. „Wir sind hier, weil du es so wolltest. Nichts für ungut, aber warum sollte ein Vampir in ein Gasthaus gehen?“
„Ich wollte dir etwas Gutes tun?“
„Ja, sicher. Das will Ranis Athrys auch. Also, was ist los?“
Der ehemalige Erzmagister nahm sich Zeit für seine Antwort. Aus seinem Verhalten schloss Malukhat gleich mehrere Dinge, doch wusste er nicht genau, ob er sich hämisch freuen oder doch lieber weglaufen sollte, solange er die Möglichkeit dazu hatte. Er war sich sicher: Hier würde gleich seine Hilfe erbeten. Das war an sich schon ein merkwürdiger Gedanke. Malukhat und Draven halfen einander, das war so; darum zu bitten war unnötig. So etwas machten sie einfach nicht. Und doch schien Draven genau das vorzuhaben.
„Draven… fange bitte endlich an, sonst schlafe ich ein, und ich kann mir ein besseres Kopfkissen vorstellen als Soße.“
„Ungeduldiges Pack“, murmelte der Vampir.
Draven hat gerade seine eigens erwählte Fressmeile in der Kaiserstadt hinter sich gebracht, da taucht ein Schrank von einem Vampir auf. Ziemlich großer Kerl, fast nur bestehend aus Oberkörper und Schultern. Ein Nord. Und er bringt seine untoten Freunde mit.
Draven war ihm bereits einmal über den Weg gelaufen, aber sie hatten nur einen kurzen, prüfenden Blick gewechselt. Dass er jetzt auf den Bretonen zukommt, ist ungewöhnlich, irgendwie beunruhigend. Draven will nichts als in Ruhe gelassen werden. Vampire sind etwas Verdorbenes. Er selbst ist anders. Er will nichts mit ihnen zu tun haben. Aber der Nord hat offenbar beschlossen, diesen Wunsch zu ignorieren.
Seine Freunde bleiben zurück und beobachten. Sie überlassen dem Nord das Reden. Der Nord…
„Wie bitte?!“ Malukhat lachte auf und tippte sich mehrmals mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe. „Die lassen einen Nord reden? Ich hab’s ja schon immer gewusst, Vampire sind kaputt hier oben.“
Der Dunmer schüttelte den Kopf und Draven warf ihm einen seiner tief beleidigten Tod-und-Verderben-Blicke zu.
Der Nord macht nicht den Eindruck, als will er sich friedlich mit Draven unterhalten. Aber das macht nichts. Die Nacht ist jung und Draven neugierig genug, einfach abzuwarten. Der blonde Mann spannt auffällig die Muskeln an. Er scheint den Eindruck vermitteln zu wollen, Draven hochheben und einfach entzwei brechen zu können, wenn ihm danach ist. Das kauft der Bretone ihm nicht ab, aber er spielt mit.
Der Nord bietet ihm eine Mitgliedschaft in einer Bruderschaft an. Sehr exklusiv und noch sehr jung. Wie die Clans in Morrowind. Jedenfalls ist das der Plan. Und damit er ihn umsetzen kann, muss er ein Gebiet haben. Er hat entschieden, dass die Kaiserstadt sein Gebiet ist und jeder Vampir, der hier jagt, zur Bruderschaft gehören muss.
Draven findet, dass er seine Bruderschaft behalten kann. Dass er kein Interesse daran hat, das Kagouti-Gesicht seines gegenüber jede Nacht sehen zu müssen und sich einen seelischen Schaden einzufangen. Die Kaiserstadt gehört keinem Vampir. Und schon gar keinem Trottel wie ihm.
„Oh, ich hoffe doch, er hat dir dafür beide Beine gebrochen“, unterbrach Malukhat abermals, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und faltete die Hände über dem Bauch.
„Nein“, entgegnete Draven düster. „Ich ihm. Er und seine beiden Freunde waren einmal. Solche wie den gibt es immer wieder. Wollen eine Hierarchie ins Chaos bringen. So ein Unfug.“
„Nun, das hat in der Vergangenheit oft sogar sehr gut funktioniert. Betrachte sie als gut organisierte Verbrechergruppen, die nur nachts agieren. Und du bist der untote Held, der im Glanze seiner guten Tat ein bisschen heller scheint. Sag mir Bescheid, wenn das alles irgendwann doch noch mit mir zu tun hat.“
Draven griff sich an den Nacken und zog eine Grimasse. Seine Unbehaglichkeit in dieser Situation war überdeutlich und Malukhat genoss, wie der Vampir sich wand.
„Nun, seine Gruppe… oder wie auch immer du das nennen willst… stellte sich als nicht ganz so klein heraus, wie ich ursprünglich gedacht hatte. Ein paar von ihnen sind nicht besonders glücklich und ich… nun ja, es sind halt ein paar mehr…“
„Was willst du von mir?“
„Du weißt, was ich von dir will“, fauchte Draven angespannt.
„Diese Behauptung weise ich vehement von mir, solange du es mir nicht sagst.“
„Ich… ach, verdammt – ich brauche deine Hilfe! Zufrieden?!“
Malukhat grinste vergnügt.
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Ehrengarde
Kaiserstadt
Verdammt, das war ziemlich knapp gewesen. Sowohl für ihn als auch für die Kaiserliche, von der er getrunken hatte. Die Kaiserliche hatte Glück, das er gerade noch rechtzeitig aufhören konnte, bevor er so viel getrunken hatte, das es für sie tödlich wäre. Normalerweise hatte er kein Problem mit dem trinken aufzuhören, allerdings war sein Blutbedarf nach der Trinkpause höher als normal und er stand, als er zu trinken begann, kurz davor aufgrund des Blutmangels durchzudrehen. Allerdings ging alles gerade noch gut, auch wenn er der Frau einen Heiltrank einflössen musste, damit sie sich möglichst schnell von dem massiven Blutverlust erholen würde und dieser möglichst nicht auffiel.
Und Kamahl hatte Glück, das der Wachmann, der ihn und sein Opfer im Hinterhof sah davon ausging, dass es sich um zwei frisch Verliebte handelte, die es nicht mehr bis nach Hause ausgehalten hatten. Er hatte der Frau außerdem ihre Geldbörse abgenommen, so dass man vermutlich davon ausgehen würde, dass es sich um einen Raubüberfall gehandelt hat.
Jetzt musste er nur noch jemanden finden, bei dem er seine Blutphiolen füllen konnte. Bei der Kaiserlichen ging es nicht mehr, die war vollkommen ausgelutscht. Und jetzt noch auf jemanden warten, der zufällig vorbeikam? Nein, dazu hatte er keine Zeit. Aber halt, was war mit der Bosmerin, bei der er sich das letzte Mal Blut geholt hatte? Gute Idee, außerdem lag ihre Wohnung eher in Richtung Stadttore, so das er die Stadt vermutlich vor Beginn der Dämmerung verlassen konnte.
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Mythos
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Der Kaiserliche vor ihnen dachte scheinbar noch ein bisschen über die Talente seiner beiden Begleiter in Spe nach. Minuten vergingen in denen er Löcher in die Luft zu starren schien, Gedanken entwarf oder verwarf. Es war nicht genau zu bestimmen. In einigen Momenten hatte der Mann so ausgesehen als würde er gleich etwas sagen, hatte es dann aber doch gelassen. Mittlerweile hatten sich die beiden rotglühenden Augenpaare Tirians und Tarriors auf ihren neuen Begleiter gerichtet. In seinem Gesicht rührte es sich nun zum erstenmal seid Minuten. Seine Augen wanderten zwischen den beiden hin und her. Er musst wohl bemerkt haben das sie ihn anstarrten. "Planung schön und gut, aber zuviel ist keinesfalls besser als zu wenig": dachte sich der Ältere genervt, doch da gab ihr Pläneschmied seine Überlegungen auch schon bekannt. “Nun, da eure Schleichfähigkeiten begrenzt sind, müssen wir wohl die offene Konfrontation suchen. Trotzdem wäre ich dafür dass wir die Wachen vor der Ruine leise ausschalten und uns dann vorsichtig in der Ruine weiterbewegen. Ich kenne mich zwar mit Ayleiden kaum aus, habe aber ein Gespür für Fallen. Da die Stillezauber mittelmäßig vorhanden sind, werde ich mich um die Stillegifte kümmern": stellte er fest und offenbarrte seine Überlegungen. Auch Tarrior konnte es nur recht sein. Ist er ein wirklich so guter Fallensucher kommen sie unbeschadet hindurch, wenn nicht, dann wird ihr Begleiter als einzigstes seinen Schaden daran haben.
Nach einer kurzen Pause stellte er jedoch klar, das die Nekromanten dann trotzallem nach Möglichkeit so erledigt werden sollten, ohne das es gleich noch größere Probleme auf den Plan ruft. Was bedeutet das sie die Nekromanten entweder schnell, lautlos oder taktisch ausschalten sollten ohne unnötige Kraftverschwendung zu betreiben und keinen Alarm auszulösen. Es verstand sich für den Dunmer sowieso von selbst keinen Nekromanten entkommen zu lassen. Aber auch in einem weiteren Punkt musste er seinem neuen Waffengefährten zu stimmen es wäre in jedem Fall sicher einfacher gegen einen Nekromanten als gegen eine Armee von Untoten zu kämpfen. "Was meint ihr, könnte es so funktionieren….…so das dieses Himmelfahrtskommando heil wieder da raus kommt": fragte er abschließend. Tarrior nickte. "Okay ich bin soweit einverstanden. Ich werde so subtil wie möglich vorgehen um nicht gleich den Feind auf uns zu hetzen. Wenn wir trotzdem bemerkt werden, werde ich schon dafür Sorge tragen das keiner der uns gesehen hat Alarm in der Ruine geben kann. Und natürlich könnt ihr euch versichert sein, ich habe auch nicht die Absicht nur einen der dunklen Magier dort entkommen zu lassen": erklärte er sein Einverständnis. Eigentlich wäre es ihm egal gewesen wenn ein paar der feigen Hunde sich während der Kampfhandlungen absetzen würden, aber sein Auftrag sah unmissverständlich vor, niemanden am Leben zu lassen. Von ihm aus konnte der Kaiserliche die von ihm gesuchte Person finden. Solange sie das Gemäuer nicht lebend verließ war es ihm egal.
Tirian hielt sich mit seiner Meinung über den Pla zurück. Er hatte sich vermutlich immernoch nicht entschieden ob er seinen alten Freund begleiten würde oder nicht. Verübeln konnte Tarrior es ihm nicht, schließlich ging es um Leben und tot. Am liebsten hätte der Dunmer selbst die Arbeit abgelehnt. Mittlerweile war ihm auch die Verfolgung durch die Ordinatoren egal, doch Behram hatte Tirians Leben und das aller bedroht denen er auf seiner Reise begegnet war und auch das aller die er in seiner Heimat zurückgelassen hatte, die ihm etwas bedeuteten. Und seid er auf seine beiden grauen Schatten getroffen war, wusste er auch das der Telvanni die Möglichkeit dazu hatte seine Drohungen war zu machen. Allein um Tirians Willen den er nicht in Gefahr bringen wollte, aber um paradoxer Weise dessen Leben dadurch zu retten. Der Jüngere war seid dem kurzen Beitrag seiner Fertigkeiten sehr ruhig und nachdenklich geworden und hatte sich zurück gelehnt. Zwischenzeitlich hatte der Kaiserliche ein Fläschchen gefüllt mit einer scheinbar grünen Flüssigkeit herausgeholt und starrte es fast hypnotisch an. Der Dunmer war sich sicher, das der Mann seine Zustimmung zu dessen Plan gehört hatte. Jedoch schien er wieder nachzudenken. Mit einem kurzen Räuspern durchdrang er daher die Stille und stellte eine Frage um das Augenmerk seines Gegenübers wieder dem Gespräch zu zu wenden. "Was ist das für eine Flüssigkeit": fragte er.
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General
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
"Okay ich bin soweit einverstanden. Ich werde so subtil wie möglich vorgehen um nicht gleich den Feind auf uns zu hetzen. Wenn wir trotzdem bemerkt werden, werde ich schon dafür Sorge tragen das keiner der uns gesehen hat Alarm in der Ruine geben kann. Und natürlich könnt ihr euch versichert sein, ich habe auch nicht die Absicht nur einen der dunklen Magier dort entkommen zu lassen”, sagte Tarrior Gildres.
“Ok, dann will ich hoffen das diese Aussage mehr als heiße Luft ist. Ansonsten wird es die erste und letzte Ayleiden Ruine sein die ich je von innen gesehen habe.........dieses Unterfangen ist verglichen mit meinen Abenteuern , als ich noch Söldner war, mehr als ebenbürtig. Für diesen Auftrag hätten wir mindestens 1000-2000 Draken pro Kopf gefordert. Und jetzt mache ich es für einen Lohn von vielleicht 200-500 Septime. Abgesehen von der Belohnung, damals sind wir mit 8 Mann in so eine Ruine rein und jetzt? Vielleicht 2 oder 3 Abenteurer, welche sich zum ersten mal über den Weg laufen wollen so etwas überleben? Welcher Deadra hat mich geritten, als ich mich der Dunklen Bruderschaft anschloss? Sheograth persönlich?”, dachte Tarik und wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen als ihn der größere Dunmer fragte:”Was ist das für eine Flüssigkeit?”
Der Kaiserliche wandte seine Augen von der Flüssigkeit ab und sah dem Dunmer direkt ins Gesicht.”Das hier ist das stärkste Stillegift, welches ich besitze. Damit kann ich einen Magier für einige Zeit zum Schweigen bringen und ihm gleichzeitig sein Magicka entziehen. Wirkt wenn man es auf Waffen aufträgt oder wenn es getrunken wird......und es reichen schon wenige Tropfen damit es gut wirkt”, antwortete Tarik und steckte die Flasche wieder weg.
“Da es anscheinend keine weiteren Einwände gibt möchte ich gerne von euch wissen, was habt ihr hier in Cyrodiil zu suchen? Seid ihr auf der Flucht oder habt ihr einfach mal Lust nach cyrodiilscher Landluft bekommen?”, fragte Tarik und konnte sich ein kleines Mundwinkel zucken nicht verkneifen.
Danach holte er seine Pfeife, stopfte sie mit Tabak und stach sie an. Dann beobachtete er die Dunmer und musterte sie eingehend.
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Waldläufer
Bruma, Cyrodiil
Die Tage waren zu Elendils großer Erleichterung weiterhin ruhig und friedlich geblieben. Kein Nord, der sich offenbar irgendwie in den Kopf gesetzt hatte, ihn, Elendil, als seinen besten Freund zu betrachten, keine durchgeknallte Khajiit. Sein Haus schien wieder wahrhaftig im selbst zu gehören und ein Ort des Friedens und der Ruhe zu sein, wo man gemütlich Tränke brauen, neue Rezepte ausprobieren oder - abends vor dem Kamin - Bücher lesen konnte. Der Winter wurde hier oben immer präsenter. Fast täglich fielen lautlos dicke Schneeflocken und dämpften alle Geräusche, die von der Stadt aus hätten hereindringen können. Wenn es allerdings nicht schneite, dann schien die Sonne von einem klaren blauen Himmel. Dennoch war es eisig kalt. Das Klima hier war wahrhaftig nicht unbedingt für einen Altmer geschaffen und so verließ Elendil möglichst selten das Haus. Dennoch musste er hin und wieder zur Magiergilde, um seine Tränke wieder zu verkaufen. Glücklicherweise war diese nicht weit von seinem Haus entfernt und Bruma sowieso nicht so groß. Erst gestern war er dort gewesen und wie es in den meisten Magiergilden so üblich war, machten irgendwelche Neuigkeiten schnell die Runde. Wobei Elendil sich fragte, wie Neuigkeiten um diese Jahreszeit Bruma erreichten. Der Rappenkurier kam hier jedenfalls nicht hin. Dennoch hatten mehrere Magier der hiesigen Gilde von einer neuen Magierin in Skingrad gesprochen, welche höchst seltsame neue Zauber verkaufte. Die noch dazu sehr wirkungsvoll zu sein schienen und den im Allgemeinen eher nutzlosen Zauberschulen Veränderung und Mystik zu einer ganz neuen und richtigen Bedeutung verhalfen.
Elendil grübelte infolgedessen darüber nach. Neue Zauber waren im Allgemeinen eher selten. Hin und wieder passierte sowas zwar, aber dann handelte es sich eher um uralte, längst vergessene Zauber, die durch irgendeinen Buchfund wieder aktuell wurden. Dass jemand aber gänzlich neue Zauber erfand, die noch dazu derart durchschlagend Mystik und Veränderung zu wirklichem Nutzen verhalfen, war seltsam. Sehr seltsam. Wenn es sich nicht um irgendwelche, durch die Kälte hervorgerufene, Phantastereien handelte, dann musste da eine wahrhaft begnadete Magierin aufgetaucht sein. Aber warum nur in Skingrad? Jemand mit solchen Fähigkeiten wäre doch, Empfehlung hin oder her, längst zur Geheimen Universität gerufen worden. Um eine Khajiit sollte es sich handeln. Daran zweifelte Elendil allerdings. Die wenigsten Khajiit waren wirklich magisch begabt und wenn er an die wandelnde Katastrophe J'Shivrizza dachte, dann schauderte er noch immer.
Elendil grübelte und grübelte und kam schließlich zu dem Schluss, dass er vielleicht dem eisigen Bruma mal eine Weile den Rücken kehren und selbst Skingrad aufsuchen sollte. Ihm schauderte zwar allein bei dem Gedanken, dass er längere Zeit durch die eisige Kälte müsste dafür, aber falls an den Gerüchten wirklich was dran war, dann wollte er sich diese Zauber mal ansehen. Und die Magierin dazu, die fähig war, derart Großes zu leisten.
Und so begann Elendil ein paar seiner Habseligkeiten, die unverzichtbar für so eine Reise waren, zusammenzupacken und sich langsam, aber sicher auf seinen Weg nach Skingrad vorzubereiten.
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Mythos
Joran erklärte das es sich bei der Flüssigkeit um ein starkes Stillegift handle. Das Opfer sei nach dem Kontakt nicht mehr in der Lage Zauber zu wirken, auch würde es dem Getroffenen das Magicka entziehen. "Eine wirklich schreckliche Waffe gegen jeden noch so starken Magier": dachte sich Tarrior. Weiter erklärte der Kaiserliche das sich das Gift auf Waffen oder Pfeile auftragen ließ um den Gegner die Wirkung auch während eines Kampfes spüren zu lassen. Der Dunmer entwickelte langsam einen gewissen Respekt gegenüber dem Kurzlebigen. "Er ist wirklich gut auf die Begegnung mit den Nekromanten vorbereitet": bemerkte er in Gedanken. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, steckte er das Fläschchen mit dem Stillegift wieder weg. "Da es anscheinend keine weiteren Einwände gibt möchte ich gerne von euch wissen, was habt ihr hier in Cyrodiil zu suchen? Seid ihr auf der Flucht oder habt ihr einfach mal Lust nach cyrodiilscher Landluft bekommen?": fragte er anschließend. Die beiden bemerkten ein kurzes Zucken der Mundwinkel. Warscheinlich war ihm nicht einmal im Ansatz klar, wie Ernst der Grund für die verfluchte Reise nach Cyrodiil war. Aber das musste, konnte und vorallem wollte er ihrem neuen Gefährten nicht auf die Nase binden. "Also mich hat die Suche nach einem Artefakt hierher verschlagen, eine nette Belohnung erwartet mich in der Heimat": teilte er ihm den Scheingrund seiner Reise mit.
"Und Tirian ....": wollte er fortfahren, als sich der Jüngere von Beiden erhob. "Ich wollte eigentlich mit meinem Freund etwas Cyrodiil erkunden, aber stattdessen werden wir wohl eine Nekromanten und Untoten verseuchte Ruine durchforsten und leben dabei mit der ständigen Gefahr drauf zu gehen": Gab er seine Reisegründe mit wütendem Unterton zum besten. Tarrior wollte fragen was los sei und seinen Begleiter beruhigen, doch Tirian machte kehrt und lief in Richtung Gästezimmer. "Dann wird er uns wohl nicht begleiten": stellte er fest und war insgeheim froh ihn nicht mit in Gefahr bringen zu müssen. Allerdings war er verwundert über das Verhalten seines Begleiters und zu gleich besogrt darüber ob sie die Mission auch zu zweit schaffen würden. Jedoch war er zuversichtlich, denn Joran schien sich gut vorbereitet zu haben. "Ich denke auch das wir alles wichtige besprochen haben. Ich werde mich jetzt zu Bett begeben, denn morgen früh wollen wir ja los und da will ich ausgeschlafen sein": verabschiedete er sich von dem Kaiserlichen und folgte seinem Begleiter zu den Schlafräumen.
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Ehrengarde
Cyrodiil, Bruma
Dem Trommeln an den Fenstern zu Urteilen regenet es noch immer in Cheydinhal. Trotz des miesen Wetters wollte Thorr hier nicht länger verweilen. Er packte seine Sachen zusammen, verabschiedet sich von Bruz gro-Khash, dem Gildenvorsteher, und ging zu den Ställen. Bei Regenwetter nach Bruma zu reisen, war nicht gerade die Beste Idee, aber solange das Wasser dann nicht zu Eis fror, hatte Thorr gute Chancen ohne Krankheit Bruma zu erreichen. Sein Pferd folgte brav den Weg, den es gekommen war. Thorr hatte auf der Reise Glück. Die Regenwolken ergossen sich nur über Cheydinhal. Seine Rüstung und sein Pferd waren relativ trocken, als er die schneebedeckte Region Brumas erreichte. In Bruma ging Thorr erstmal nach Hause, goß sich einen Cyrodiilischen Brandtwein hinter und zog sich andere Winterklamotten an.
Es war später Nachmittag, als er leicht angeheitert sein Haus Richtung Schloß verließ. Die Gräfin empfing ihn ohne Umschweife und lange Warterei. „Schön Euch zu sehen!“ begann sie das Gespräch „Ihr habt Euch der Kämpfergilde angeschlossen und in Cheydinhal die Ehre der Ritter von Bruma verteidigt?“ Thorr wusste nicht recht, ob das eine Frage oder Aussage war. „Ich bin Mitglied der Kämpfergilde und die Ritter des Dornenordens haben einen Konflikt um jeden Preis verhindert?“ Thorr wusste auch nicht, ob das die Gewünschte Antwort war, so eindringlich war der Blick der Gräfin „Seid Ihr Gildenführer der Kämpfergilde von Bruma?“ fragte sie mit energischem Ton. „Mein Nächster Auftrag wartet in Anvil auf mich.“ Antwortet Thorr mit einer Geste der Lustlosigkeit. „Ihr bekommt 1000 Septime für die Erfüllung des Auftrages. Laßt mich nicht zu lange warten“ sprach die Gräfin Thorr motiviert an. „Mmhhh“ eigentlich war es mehr ein knurren, das Thorr von sich gab, als er sich von der Gräfin entfernte.
Anvil, das war drei Tagesritte von Bruma entfernt. Choroll – Kvatch – Anvil hieß die neue Reiseroute. Doch vorher musste Thorr einfach seinem Ruf als Ritter alle Ehre machen, in dem er in Olaf Streu und Bräu einkehrte…
Geändert von Thorr (22.10.2007 um 14:07 Uhr)
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General
Cyrodiil, Skingrad
„Aha, ich verstehe.“ Malukhat nickte einvernehmlich. „Vergiss’ es.“
Draven entglitten die Gesichtszüge, dann fing er sich wieder. Offenbar war er der Ansicht gewesen, den Erzmagier von seinem Plan überzeugt zu haben. Dabei sollte er inzwischen wissen, dass Malukhat sich nur schwer von Plänen überreden ließ, die sein Leben in Gefahr brachten und auch sonst über keine nennenswerten Vorteile verfügten.
„Wenn du dich nicht wie ein totaler Idiot verhältst, ist mein Plan todsicher“, insistierte der Vampir, aber Malukhat schüttelte mit dem Kopf und winkte ab.
„Ich bin sicher tot, insofern hast du recht. Und das, obwohl ich mich nicht wie ein Idiot verhalten würde. Ich verhalte mich nie wie ein Idiot. Du willst, dass ich dir helfe, also beleidige mich gefälligst nicht.“
„Ja, ich will wirklich, dass du mir hilfst, und würdest du dich nicht jetzt schon wie ein kompletter Idiot verhalten, hätte ich keinen Grund, dir zu unterstellen, du könntest dich wie ein Idiot verhalten. Jedenfalls nicht in so einer Situation. Du hast schließlich bereits einmal erfolgreich Vampire gejagt. Oh, halt, damals war ich ja der Leidtragende, weil du dich wie ein Idiot verhalten hast. Ich weiß also wirklich nicht, wie ich nur darauf komme, du könntest den Plan rein ausversehen durch Idiotie sabotieren.“ Draven grinste übertrieben und legte zur Untermalung seiner Worte zwei spitze Eckzähne frei.
Malukhat war entsetzt. Sein Mund öffnete sich in dem verzweifelten Versuch, Draven verbal in die Weichteile zu treten, doch der Quell war versiegt. Er schloss den Mund, setzte eine säuerliche Miene auf und wies mit dem Zeigefinger auf den Bretonen, nur um ihn wieder sinken zu lassen und ein paar unverständliche Worte zu stottern.
Er war sprachlos.
Würdevoll erhob sich der Dunmer, strich beleidigt seine Robe glatt und machte sich daran, das Zimmer zu verlassen. Wenn dieser dreckige Vampir auch nur glaubte, Malukhat würde je wieder ein Wort mit ihm wechseln, hatte er sich gewaltig geschnitten. Idiotie! Er! Pah, was wusste Draven schon. Der war doch nur ein Vampir, total weltfremd, lebte in seiner eigenen kleinen Welt. Keine Ahnung, der Bursche. Das musste sich Malukhat von einem Grünschnabel wie dem nicht gefallen lassen.
„Aber wenn du Angst hast… ist das natürlich in Ordnung“, hörte er Draven sagen und verharrte in seiner Bewegung. „Kann dir ja keiner verdenken, bei der letzten Vampirjagd hat es dich schließlich beinahe erwischt.“
„Oh, Moment mal – wer hat gesagt, dass ich Angst haben? Du verwechselt da was mit Selbsterhaltung, mein blutsaugender Freund. Ich weiß, man sieht es mir nicht an, aber ich komme langsam in die Jahre. Die Zeit, die mir bleibt, möchte ich mit sinnvolleren Dingen verbringen als Sterben.“
Draven sah sich nicht um, als er theatralisch seufzte und die Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. „Na gut, Malukhat, wenn es dir so wichtig ist, nicht zugeben zu müssen, dass du, nun ja, ein Weichei bist, spiele ich halt mit: Aber wenn du viel zu alt bist, um dein Herz noch mit solch nervenaufreibenden Dingen wie einer Vampirjagd zu belasten, ist das natürlich in Ordnung.“
„Weichei?“ Malukhats Mund klappte auf und er starrte Draven ungläubig an. Dieser nickte bestätigend. „Ich hätte es zwar anders formuliert, aber ja.“
„Du hast es so formuliert.“
„Von mir aus.“ Er erhob sich ächzend und streckte sich. Malukhat wusste, das war reine Zeitschinderei. Ein Vampir streckte sich nicht. Jedenfalls hatte er noch nie einen gesehen, der das tat. Von der Seite betrachtet, hatte er sich eigentlich auch noch nie in einer Situation befunden, vampirische Verhaltensweisen beurteilen zu können; er kannte nicht viele Vampire. Aber er kannte Draven, und das bedeutete, er streckte sich nur, damit Malukhat darüber nachdachte. Zu dieser Schlussfolgerung kam der Erzmagier leider immer erst, wenn es längst zu spät war.
Draven klopfte Malukhat begütigend auf den Rücken. „Mach’ dir um mich keine Sorgen. Ich weiß jemanden, der für eine Vampirjagd sowieso besser geeignet ist.“
Misstrauisch verschränkte der Dunmer die Arme vor der Brust. „Und wer soll das bitte sein?“
„Ein gewisser Paladin und Landsmann, über den du dich in der Vergangenheit des Öfteren sehr abfällig geäußert hast.“
„Aurel Germain? Du sympathisierst mit dem Feind?“
„Ich sympathisiere mit dir. Danach sinkt die Hemmschwelle.“
Malukhat lachte auf und stemmte die Arme in die Seiten. „Ein Vampir verbündet sich mit einem Paladin? Das wäre die Paarung des Jahres. Ich würde zu gern sehen, wie der unwissende Trottel im Auftrage eines Vampirs Vampire jagt. Damit wäre euch beiden ein Platz in meinen Memoiren sicher.“
„Ich wusste, du würdest nichts dagegen haben“, sagte Draven. „Ich werde dann mal gehen. Die Nacht ist noch jung, und ich will dich nicht aufhalten, deine morschen Knochen noch eine Weile zur Ruhe zu betten.“
Lass ihn gehen, Alter, dachte Malukhat. Lass ihn einfach gehen. Du weißt doch genau, worauf er hinaus will. Trotzig schob er die Unterlippe vor. Aber das klappt nicht, du bist nämlich ein Kerlchen der ganz besonders schlauen Sorte, oh ja. Er denkt, er kann dich so einfach reinlegen, als wäre dein Hirn schon auf halbem Weg zum Friedhof. Das lässt du dir von ihm nicht mehr gefallen. Du bist schon viel zu oft eingesprungen, wenn klein Draven mal wieder jemanden brauchte, der ihm die Windeln wechselt. Dass er nie laufen gelernt hat, ist ja nicht deine Schuld, sondern primär das seiner Eltern. Oder es ist so eine Bretonen-Sache, der fortgeschrittene Völker schon längst entwachsen sind.
Hinter ihm ging die Tür zu und Malukhat wusste einfach, dass Draven sich in diesem Moment verzweifelt fragte, wie er ohne Hilfe gegen die Vampire angehen sollte. Der Bretone war viel zu stolz, um zu betteln. Wäre das anders, hätte Malukhat schon vor langer Zeit den Respekt vor ihm verloren. Das bisschen Respekt, dessen Existenz er sich eingestand. Draven wollte jedenfalls, dass Malukhat ihm folgte, und wenn er das nicht tat, dann… wenn er das nicht tat, dann… dann…
Der Erzmagier stürmte die Tür. Vielleicht erwischte er Draven noch, wenn er sich beeilte. Der Vampir hatte die schlechte Angewohnheit, sich unheimlich gut in Schatten verstecken zu können. Diese Fähigkeit kam meist dann zum Tragen, wenn er Malukhat einen Streich spielen oder ihn erschrecken wollte, aber der Dunmer konnte sich vorstellen, dass sie auch in praktischen Bereichen zum Tragen kam.
Aber er hatte Pech; er fand die Eingangshalle seines Hauses leer, die Tür abgesperrt. Stöhnend griff er sich an den Kopf. Nicht, dass es ihn kümmerte, wie Draven gegen die Vampire ankommen. Im Prinzip war es ihm sogar egal, von dem Freund ein Weichei genannt zu werden; das machte ihn einfach nur wütend. In Verbindung mit Aurel Germain als Weichei bezeichnet zu werden… nun, das war etwas anderes. Er hatte sich das letzte Mal so beleidigt gefühlt, als ihm jemand unterstellte, mit Ranis Athrys verheiratet zu sein.
Doch es war zu spät, diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Nur ein paar Sekunden zu spät geschaltet, und schon war ihm die Kutsche abgesoffen.
„Suchst du jemanden?“
Es benötigte all seine Willenskraft, um nicht zusammen zu fahren und einen spitzen Schrei auszustoßen. Er versagte jämmerlich.
„Danke, Draven. Das macht mir die Entscheidung leichter, in deinen Plan einzuwilligen. Willst du wissen, warum? Ich werde es dir sagen: Wenn ich tot bin, brauche ich dich nicht mehr zu ertragen. Und ich werde sterben, ganz sicher, weil dein Plan einfach dämlich und zum Scheitern verurteilt ist. Das hätte ein stummer Vierjähriger ohne Arme besser hinbekommen, aber mit dem Spruch kannst du meine Tochter auch nicht aufmuntern, wenn sie den Sarg zum Friedhof tragen. Den ganzen Schlamassel wirst du ihr dann erklären, und ich warne dich: Wehe, ich werde auf diesem stinkenden Kaiserlichen-Friedhof verscharrt. Wenn das passiert, stehe ich wieder auf, mache dich dafür verantwortlich und trete dir höchst eigen in dein leichenblasses Hinterteil. Das schwöre ich bei Azura, und bei der hat das ja schon einmal geklappt.“
Draven sah ihn wieder mit der gewohnten Gleichgültigkeit in den Augen an. „Bist du fertig?“
„Nein. An diesem Punkt müsste ich den Schürhaken nehmen und mehrmals blindwütig auf dich einschlagen, aber ich dachte mir, den Teil willst du lieber auslassen.“
„Wir gehen alles noch einmal durch und bringen es morgen zu Ende. Einverstanden?“
Malukhat knurrte eine Bestätigung. Selbstmord. Es war Selbstmord. Schlicht und ergreifend Selbstmord. So sehr er sich auch bemühte, auf eine andere Bezeichnung zu kommen, es war und blieb Selbstmord. Er schüttelte mit dem Kopf.
„Ein Märtyrer-Tod. Dass mir das mal passieren würde…“
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Ritter
Cyrodiil, Chorrol
Karrod war übel. Himmeltraurig übel! Verfluchter Alkohol… wieso musste er es auch dauernd übertreiben? Er hätte sein Oblivion-Abenteuer auch mit einigen Krügen weniger begiessen können… im Moment fühlte er sich, als ob eine ganze Meute Dremora auf seinen Gedärmen Walzer getanzt hätte. Und dann noch der ganze Stadt-Mief – er musste mal wieder an die frische Luft! Dass es in den Städten auch immer so stinken musste… widerwärtig!
Er entschloss sich kurzerhand, einen kleinen Spaziergang zu machen. Die schöne Landschaft um Chorrol lud geradezu dazu ein, ein wenig über die grünen Hügel und durch die idyllischen Haine zu spazieren. Es hatte zwar schon begonnen, einzudunkeln, aber was soll’s, dann hatte er bestimmt seine Ruhe dort draussen.
Kaum hatte Karrod das Stadttor passiert, konnte er förmlich spüren, wie sich sein Zustand wieder zu bessern begann – die frische, kühle Luft tat gut und sein Magen beruhigte sich so schnell, wie er den letzten Krug Bier geleert – nein, besser nicht daran denken, sonst geschah noch ein Unglück.
Friedlich war es hier, in freier Wildbahn… nur er, Karrod und die Natur. Das muntere Zirpen der Grillen, der sanfte Luftzug des Windes, das Rascheln kleiner Tiere im Dickicht… war das eben ein Reh?
Wenn man hier draussen stand, war es schon unverständlich, wie sich Menschen freiwillig in enge, stinkende und lärmende Städte begeben konnten.
Doch was war das? In der Ferne sah er ein Licht. War es ein Licht? Eine Fackel würde anders ausschauen. Es wirkte irgendwie blass, surreal… wie ein Schleier. Ein Irrlicht? Nein, Irrlichter pflegten sich anders zu bewegen… unsteter, während dieses hier eine relativ klare Linie durch die Nacht beschrieb. War es ein Wanderer? Wer war so leichtsinnig und würde nach Einbruch der Dunkelheit eine Reise antreten? Nur Leute, die sich bei Tageslicht nicht blicken durften… Banditen, Mörder, Schmuggler… also am besten ignorieren? Vielleicht war es ja nur jemand aus Chorrol, der wie er einen kurzen Spaziergang unternahm… was aber, wenn es ein Verbrecher war? Jemand, der eine Bedrohung für die friedliebenden Bürger Chorrols darstellte? Sollte er so jemanden einfach seines Weges ziehen lassen? Vielleicht war es sogar ein flüchtiger Gefangener? Dann konnte er sich sogar noch was dazuverdienen, indem er ihn wieder dorthin brachte, wo er hingehörte.
Die Entscheidung war gefallen. Er ging in Richtung des sonderbaren Lichtes. Wenn ihn sein Orientierungssinn nicht foppte, verlief hier ein Trampelpfad, der öfters von Kaufmännern verwendet wurde, die die Tavernen und den Hof Chorrols belieferten. Doch welcher Kaufmann war schon so leichtsinnig, seine Ware um diese Zeit liefern zu wollen? Ein Stein, der dem Kutscher entging, würde unter Umständen schon ausreichen, um den Wagen mit einem Achsenbruch hier in der Wildnis stranden zu lassen. Perfekte Beute für Banditen oder wilde Tiere. Und die Lieferung würde auch nicht ankommen, was Geld und unter Umständen sogar einen Kunden kosten würde. Hier war etwas faul!
Kurz darauf erreichte Karrod den Pfad. Der Wagen war noch einige hundert Meter entfernt. Der Kutscher wird kaum Notiz von ihm genommen haben, da er ganz ohne Licht unterwegs war. Der Mond erhellte die Umgebung zwar mit seinem schönen, unwirklichen Licht, doch nahm man jemanden, der, dazu noch in einer dunkelgrün gefärbten Glasrüstung am Wegrand kauerte, kaum wahr.
Als der Wagen, dessen Kutscher wenigstens so vernünftig war, nicht schnell zu fahren, wenn er schon mitten in der Nacht unterwegs war, nur noch einige Meter entfernt war, trat er auf die Strasse. „Guten Abend, die Herren! Wieso zu so später Stunde noch unterwegs?“
Er konnte erkennen, dass es nicht nur eine Person auf der Kutsche war. Ob es leichtsinnig war, sich gleich zu Beginn zu erkennen zu geben?
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General
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
"Also mich hat die Suche nach einem Artefakt hierher verschlagen, eine nette Belohnung erwartet mich in der Heimat”, beantwortete Tarrior die Frage.
"Und Tirian ....”, wollte er fortfahren als der kleiner von beiden Aufstand."Ich wollte eigentlich mit meinem Freund etwas Cyrodiil erkunden, aber statt dessen werden wir wohl eine Nekromanten und Untoten verseuchte Ruine durchforsten und leben dabei mit der ständigen Gefahr drauf zu gehen”, gab er seine Reisegründe mit wütendem Unterton zum besten.”Oha die sind sich überhaupt nicht einig. Das wird die Sache erschweren”, dachte Tarik als Tirian verschwand. "Dann wird er uns wohl nicht begleiten": stellte Tarrior fest. "Ich denke auch das wir alles wichtige besprochen haben. Ich werde mich jetzt zu Bett begeben, denn morgen früh wollen wir ja los und da will ich ausgeschlafen sein": verabschiedete sich der Dunmer von ihm und folgte Tirian zu den Schlafräumen.
Schweigen erfüllte den Tisch und Tarik dachte über das Gespräch nach.”Wenn der Heiler nicht mit spielt werden wir verdammt viele Tränke brauchen, ansonsten geht das Abenteuer schneller in die Hose als uns lieb ist”, dachte er und zog an seiner Pfeife.”Ich sollte mir besser ein Zimmer mieten und anfangen die Tränke für Morgen zu brauen.”
Tarik rief die Wirtin und mietete sich ein Zimmer. Dann ging er nach oben und schloss seine Tür ab. Im Zimmer legte er seine Ausrüstung ab und platzierte seine Alchemie Ausrüstung auf dem Tisch.
Der Kaiserliche fing an Tränke für das bevorstehende Abenteuer zu brauen.“Also, das zerkleinern..., destillieren......und abfüllen”, murmelte Tarik vor sich hin und fing an über seine risikoreichste Entscheidung nachzudenken.”War es wirklich richtig sich der Dunklen Bruderschaft anzuschließen? Was wenn ich verraten werde? Was wenn ganz Cyrodiil weiß das ich ein Mörder bin? Dann werde ich fliehen müssen, aber wohin? Morrowind? Oder soll ich nach Stros M’kai zurückkehren und Seemann werden?.......”.
Spät in der Nacht hatte Tarik die letzten Vorbereitungen abgeschlossen und ließ sich müde in sein Bett fallen.
Tarik schlug die Augen auf und schaute aus dem Fenster.”Verdammt ich muss mich beeilen wenn der Angriff im Morgengrauen noch durchführbar sein soll”, dachte der Kaiserliche und fing an seine Sachen zusammen zu suchen. Als er seine Rüstung und seine gewöhnliche Kleider angezogen, seine Waffen befestigt und die Tränke eingepackt hatte, ging er nach unten.
Im Schankraum entdeckte Tarik die beiden Dunmer. Sie schienen sich mit einem Nord-Boten zu unterhalten.”Ich frühstücke erst mal”, dachte er. Bei der Wirtin bestellte er sich ein Frühstück welches auch satt hielt und noch etwas Proviant für die Reise. Als das ganze Essen an einem Tisch stand bezahlte er die Rechnung und fing an zu essen. Nebenbei wickelte er noch Lebensmittel in Tücher ein und verstaute sie in seinem Rucksack.”Bin mal gespannt wie es jetzt weitergeht. Kommt Tirian jetzt mit oder müssen Tarrior und ich alleine durch diese Ruine?”, dachte er und nahm noch einen Schluck Wasser. Dann schaute er in Richtung der Dunmer.
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Waldläufer
Cyrodiil, Im Wald ausserhalb von Chorrol
"Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hier hebt sie auf, der bringt sie nach Haus ...und der kleine Dicke....." Tränen liefen Ihr über die Wange und sie war nichtmal in der Lage diese wegzuwischen. Stattdessen wiederholte sie flüsternd diesen alten Kinderreim und jedesmal streckte sie den passenden Finger und krümmte Ihn wieder. So versuchte sie zu vermeiden, dass Ihr die Hände einschliefen und zugleich bekämpfte sie so die aufsteigende Panik.
Die Kiste schien sich nun auf einem Fuhrwerk zu befinden. Nachdem sie die Stadttore passiert hatten, ging es nun stetig voran. "Sie werden mich doch wohl nicht bis Hochfels in dieser Kiste lassen?" Verzweifelt stemmte sie ein weiteres mal den Rücken gegen die Kistenwand. Doch da bewegte sich nichts. Ihre Fingernägel hakten sich in einen kleinen Spalt zwischen den Brettern und sie kratze und schabte solange, bis ein kleiner, zarter Lufthauch von Ihrem spärlichen Erfolg kündete. Doch immerhin fiel der Bretonin nun das Atmen leichter. Sie drückte die blutigen Fingerspitzen mit den eigerissenen Nägeln aneinander und schloss fest die Augen.
Mit einem aprupten Schlag kam der Wagen zum stehen. Eine fremde Stimme erhob sich und kurz darauf antwortete einer Ihrer Entführer. Der Ton war Leutselig, die fremde Stimme jedoch schien weiter misstrauisch. In Windeseile versuchte die Priesterin sich einen Plan zurechzulegen. Etwas, dass den Fremden aufmerksam machen würde.....
nochmehr Leutseligkeit von Seiten der Entführer....ein Lachen, und die Stimme des Fremden. Nun scheinbar beruhigt.
"Bei allen Höllen OBLI...", weder der deftige Fluch, noch die Tritte gegen die Truhenwand schienen aufmerksamkeit zu erregen. Doch der Mann hatte nun seine Position geändert und Naasira konnte schemenhaft einen gerüsteten Krieger erkennen. An seiner Seite reflektierte ein Schwert das Licht. Sie konnte an den Stimmen hören, dass die Männer sich am Verabschieden waren. Fest heftete Naasira den Blick auf das funkelnde Schwert. Alles andere versank um sie herum im Nichts.....nur das Schwert, wie es sich aus der Scheide löste und sich mit dem Griff in die Hand seines Besitzers drückte.
Es war nicht das stärkste Talent der Priesterin, doch der Zauber glückte und sie konnte spüren, wie die Hand das Schwert nahm und die Last vom Zauber ablies......
Und plötzlich war die Umwelt wieder da. Ihr lautes, angestrengtes Keuchen übertönte fast die aufgeregte Stimme des Entfühers. "Sie hat irgendwas gemacht. Los! Weg Hier!!!"
Geändert von Naasira (04.11.2007 um 22:54 Uhr)
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Waldläufer
Cyrodiil, Bruma und der Weg nach Skingrad
Endlich hatte Elendil alles, was er auf seine Reise nach Skingrad mitnehmen wollte, zusammengesucht. Mehr denn je wünschte er sich, dass in Cyrodiil Levitation möglich und so alltäglich wie in Morrowind wäre, aber irgendwelche seltsamen Schwingungen, Barrieren, was auch immer, verhinderten hier diese angenehme Art der Reise. Auch die noch einfacherere Reisemöglichkeit der Teleportation war hier nicht gegeben. Wie so oft grübelte Elendil darüber nach, wieso in einem Land solche Dinge normal, während sie im Nachbarreich einfach nicht machbar waren. Eine logische Erklärung gab es seiner Meinung nach dafür nicht, zumal in diesem Land, welches einst den Ayleiden gehört hatte. Wenn dieses Volk nicht hochmagisch begabt gewesen war, dann wusste er wirklich nicht ....
Mit diesen Überlegungen beschäftigt schritt er durch Bruma und bald darauf durch das Stadttor und an dem Pferdezucht- und Verkaufsstall vorbei. Der Wind pfiff eisig und trotz warmer Kleidung hatte er bald das Gefühl durchgefroren bis auf die Knochen zu sein. Die Spitzen seiner Ohren fühlte er schon nicht mehr und er fragte sich, warum er diese Reise nicht auf den Sommer verschoben hatte. Zu groß war wohl seine Neugier auf dieses neue und offenbar hochbegabte magische Talent gewesen, welches eine Khajiit sein sollte. Was er persönlich nicht glaubte. Wahrscheinlich war da irgendein besoffener Nord an dem Gerücht schuld und hatte einen Argonier nicht von einem Khajiit unterscheiden können. Argoniern traute er nämlich so etwas weitaus eher zu. Diese Rasse zeichnete sich im Allgemeinen durch ihre sanfte Art und große Weisheit aus. Khajiit hatten seiner Meinung nach immer für große Diebeskünste gestanden. Diese Meinung hatte er zwar geändert, als er J'Shivrizza traf, aber seitdem standen Khajiit für ihn für das absolute Chaos, Katastrophen jeglicher Art, vollkommener Undankbarkeit und Verantwortungslosigkeit. Dies alles war seiner Meinung nach noch entschieden schlimmer als Diebeskünste. Gegen Diebe konnte man sich wappnen, gegen das Chaos und das Unvorhergesehene gab es leider kein Mittel. Außer man würde alle Khajiit ausstopfen. ...
Er schritt rascher aus, doch dummerweise fiel der Schnee auch immer dichter. Wenn das so weiter ging würde er seinen Weg eher erraten als sehen können. Für einen Morgen war es auch dadurch sehr dunkel und die Wolkendecke schien immer dichter zu werden. Der Altmer wirkte einen Lichtzauber, doch trotz dessen Stärke schien er kaum den Schneefall zu durchdringen. Nicht einmal Wölfe waren bei diesem Wetter unterwegs. Was Elendil diesen nicht verdenken konne. Offenbar blieb außer ihm jeder lieber im Trockenen und in der Wärme. Er verfluchte innerlich seine Wissensbegierde und eigene Neugier, welche ihn zu dieser Jahreszeit auf den Weg nach Skingrad gebracht hatte. Allerdings würde er auch jetzt nicht mehr umkehren. Doch er begann ernsthaft darüber nachzudenken, ob er nicht irgendwann sein Domizil in Anvil aufschlagen solle. Dort waren Schneefall und Temperaturen wie diese hier unbekannt. Allerdings war die kleine südliche Hafenstadt dafür bekannt, dass dort die Leute pausenlos auf den Straßen unterwegs waren und jedem, ob er es hören wollte oder nicht, mit irgendwelchen Geschichten und Gerüchten in den Ohren lagen. Was ihm persönlich zutiefst zuwider war. Da bevorzugte er doch die schweigsamen harten Nords, die ihren Mitbürgern wenigstens nicht dauernd auf die Nerven gingen.
Und so wanderte Elendil durch die eisige Landschaft Richtung Tal.
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Ehrengarde
Cyrodiil, Choroll - Eiche und Krummstab
In Bruma ging es Abends im Olaf Streu und Bräu richtig ab. In der Winterlichen Jahrezeit hatten viele Nords das Bedürfnis sich in die Hütten zurückzuziehen. Umso voller war es bei Olafs Streu und Bräu. Gestern hatte die Bardin Brumas dort noch zu ihrem Besten gegeben. Skortja war auch wieder mit von der Partie gewesen. So verbrachte Thorr ein paar gemütliche Tage, bis er sich aufraffen konnte Bruma zu verlassen.
Es war noch früh am Morgen, als Thorr sein Haus verließ. Seinen Ruhestand und das Leben in der Kämpfergilde hatte er sich gemütlicher vorgstellt. Nunja Thorr gehörte zu denen die Abends saufen und morgens arbeiten konnten. Er konnte auch am nächsten Morgen fliegen. Diesmal allerdings voll auf die Fresse. Die Stadtwache hatte es immer noch nicht geschafft die Eisschollen auf den Wegen zu beseitigen. Fluchend stand Thorr auf und rutschte zu den Ställen. Sein Pferd hatte auf den Wegen heute einen sicheren Stand als Thorr. Erst im langsamen Trab, später im Galopp ritt Thorr auf verschlungen Pfaden nach Choroll. Alles Gesindel tieb sich in letzter Zeit auf den großen Straßen rum, so war auf den Nebenwegen nichts Bedeutendes los. Am späten Nachmittag erreichte Thorr Choroll. Die Stadt versank im Herbstnebel und Thorr beeilte sich ein Zimmer zu mieten. Die Khajiit wirkte sehr besorgt und wollte Thorr zu etwas drängen, doch der Nord wollte sich erstmal frisch machen und was essen.
Die Gaststube war ziehmlich leer, als Thorr sie betrat um sein Abendessen zu genießen. Talsama tischte das Beste vom Besten auf und setzte sich mit Tränen in den Augen an Thorrs Tisch „Naasira wurde entführt!“
„Wer ist Naasira?“ fragte Thorr unverständlich. „Meine Freundin, die bretonische Heilerin der Stadt, die mich mit Eurer Hilfe und der eines Dunkelelfen vor den Vampierjägern gerettet hatte.“ Thorr errinnerte sich an die kleine Bretonin, die einsam hier in der Gaststätte gesessen hatte. „Wie kommt ihr darauf? Weiß die Stadtwache schon davon?“ fuhr Thorr fort. „Die wissen nichts – ich wollte ihr etwas zu essen bringen und ein Einzugsgeschenk für ihr neues Haus. Es ist gegenüber der Kirche.“ Thorr ließ der Khajiit Zeit die Ganze Geschichte zu erzählen „Ich klopfte an die Türe, als diese dabei aufging. In dem Haus war eine ganz schöne Unordnung. Putzzeug und Staub lagen wild durcheinander. So hinterläßt keine Frau ihr Haus.“ ergänzte sie als Beweis der Entführung. „Gut ich werde mir morgen den Tatort ansehen.“ versprach ihr Thorr „Nicht morgen, heute“ bedrängte ihn die Katze und schubste ihn regelrecht vom Stuhl. „Nagut“ sprach Thorr, „aber dafür gehen die Übernachtungskosten und das Essen aufs Haus“ forderte Thorr von ihr „Bitte eilt Euch“ flehte die Katze. Thorr ging aus sein Zimmer und holte vier Fackeln. Dann begab er sich zur Kirche von Choroll und zu dem besagten Haus. Die Türe war immer noch offen. Thorr konnte am Schloß und Schanier keine Einbruchsspuren erkennen. Die Türe wurde eindeutig von innen geöffnet. Also kein Einbruch, dachte sich Thorr. Die Heilerin musste, wie die Wirtin gesagt hatte, sie erwartet haben. Seltsame Spuren waren da. Der oder die Eindringlinge mussten den Putzeimer abbekommen haben. Offensichtlich hatte die Frau sich erfolglos gewehrt. Warum es den Stadtwachen nicht aufgefallen war, blieb vorerst ungeklärt. Im Fackelschein konnte Thorr ein paar Weizenkörner im Schlamm finden. Sie waren nach der Wasserattake verstreut worden. Die Kampfhandlungen, sofern es überhaupt welche gab, spielten nur im Eingangsbereich. Vermutlich waren die Täter zu Zweit oder zu Dritt, gut organisiert und magisch begabt. Die Bretonin musste von ihnen gelähmt oder auf ungewöhnliche Weise gezähmt und in einen Weizensack gesteckt worden sein. Dann hat man sie durch die Stadt geschmuggelt.
Thorr ging zurück zur Gaststätte. Neue Gäste hatten sich eingefunden. Die Khajiit nahm sich die Zeit, sich kurz zu Thorr zu setzen. „Habt ihr was herraus gefunden?“ „Ja“ antwortet Thorr leise, fast flüsternd „Sie wurde entführt, damit es nicht auffällt hat man sie betäubt und in einen Weizensack gesteckt. Um mehr zu erfahren muß ich mit ihren letzten Kontaktpersonen sprechen. Wann habt ihr sie zuletzt gesehen?“ „Vor zwei Tagen. Kurz bevor sie verschwand. Der Dunkelelf mit den Roten Haaren war auch hier. Sie hatten sich kurz unterhalten, bevor sie auf ihr Zimmer ging. Der Dubkelelf war nicht allein. Zwei üble Schurken waren bei ihm.“ „Tarrior bräuchte sie nicht zu entführen“ fiel Thorr ihr mit einem Lächeln im Gesicht ins Wort. „Sie war Gast in meiner Herberge und wollte sich hier dauerhaft niederlassen. Dafür hat sie sich das Haus gekauft und eine Menge Geld bezahlt. Dann war sie noch Möbelkaufen und im Buchladen. Was sie dort wollte hat mir Renoit nicht verraten. Vielleicht steckt sie dahinter?“
„Ich kann heute nichts mehr tun, zwei Tage sind eine lange Zeit. Ich werde mich morgen im Schloß umhören und bei den Händlern. Eines ist sicher. Sie lebt noch.“ „Wie kommt ihr denn darauf?“ fragte die Khajiit. „Da waren keine Blutspuren und ein Mörder würde sich nicht die Mühe machen, erst sein Opfer durch die Gegend zu tragen.“ Freudig über die Nachricht brachte ihm die Khajiit noch eine ihrer besten Weinflaschen und ließ Thorr fürs erste in Ruhe.
Während Thorr in sein Weinglas und das Feuer schaute, ging er in Gedanken noch mal den Tatort durch. Er hatte schon mit vielen Banditen zu tun gehabt. Thorr versuchte sich an die Bretonin zu errinnern. Damals war sie traurig gewesen. Sie war mukulös und hatte schon einige Erfahrung im Umgang mit Schwerten gehabt. Die Tätter mussten sie aus dem Nichts überfallen haben. Ein kalter Schauer lief Thorr über den Rücken. – Illusionsmagie – Thorr war ein Lehrling dieser Schule, hatte sich aber nie damit ernsthaft befasst. Heilerin? Hatte die Konkurenz zugeschlagen? Thorr erschrak! Er wusste nicht vor was. Unruhig ging er auf sein Zimmer und verschloß dreifach die Tür. Eigentlich wollte er nach Anvil reisen, aber hier war was Schlimmes in Gang geraten. Unruhig wälzte er sich in seinem Bett hin und her…
Geändert von Thorr (07.11.2007 um 09:45 Uhr)
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Mythos
Kaum hatte sich Tarrior sein Nachthemd angezogen gehabt und war ins Bett gefallen, da schlief er auch schon fest. Sein Schlaf war ruhig und traumlos gewesen, so wie schon lange nicht mehr. Daher war er ausgeruht und recht munter trotz der frühen Morgenstunde aufgewacht. Ein kurzer Blick aus dem Fenster genügte. Die Sonne würde seiner Einschätzung nach erst in zwei bis drei Stunden aufgehen. Das Land und die Stadt waren noch immer in herbstlichen Nebel und das Zwielicht des bevorstehenden Tages getaucht. Sein Blick schweifte über die Dächer. Einige andere schienen sich auch schon aus den Betten gequält zu haben, denn aus einigen der Schornsteinen stieg Rauch auf. Vermutlich versuchten die Leute die Kälte der Nacht aus ihren Häusern zu vertreiben. Er war froh das er hier in einer Herberge nächtigte. Die Wirte sorgten meistens dafür das die Kamine in ihren Gasthäusern ständig in Betrieb waren, zum Wohle der Gäste. Abgesehen von Zeiten des Hochsommers. Nur zaghaft wandte er seinen Blick von der in ruhiger Dunkelheit liegenden Stadt ab und kümmerte sich darum Kleider und Rüstung anzulegen. Als er sein Gepäck und seine Ausrüstung fertig machen wollte, fiel ihm ein kleines verschnürtes Päckchen auf. Er legte es auf das Bett. Nicht fähig sich an den Inhalt erinnern zu können, öffnete er den Knoten. Das Päckchen löste sich in ein großes Stück Tuch auf, in welches irgendetwas eingewickelt worden war. Er schlug es auf und entdeckte den Inhalt. Knochensplitter, mit blutbesudelte Knochensplitter und Schalen. Er wollte auffahren, als er an manchen Stellen eingravierte Runen entdeckte. Langsam wich der Schreck aus seinem Leib vor ihm lagen die Überreste seiner Knochenrüstung, welche noch immer über und über mit dem Blut des Dremora-Fürsten bedeckt waren. Am liebsten hätte er sie zu einem Schmied gebracht, mit ihr fühlte er sich dreimal so sicher wie in der einfachen und leichten Chitin-Rüstung, aber hier in Cyrodiil konnte sie nicht repariert werden. Die Rüstung war ein besonderes Stück und noch dazu ein Geschenk Haus Hlaluus gewesen sie konnte, sollte und musste in Morrowind repariert werden. Nur dort wurden die standfesten Knochen der einheimischen Tiere auch noch perfekt verarbeitet. Mit Unmut wickelte er die Einzelteile seiner einstigen Rüstung ein und schnürte sie wieder zu einem Päckchen zusammen und verstaute sie auf dem Boden des Schrankes, der in seinem Zimmer stand. Noch ein kurzer Blick aus dem Fenster und er schulterte sein Gepäck, verließ sein Quartier und kehrte in den Schankraum zurück.
Der Großteil der Kerzen und Fackeln war erloschen, der Raum roch aber immernoch nach dem köstlichen Abendessen. Dann nam er einen anderen Geruch war. Die Khajhit brat ein paar Eier mit Speck. Als er an den Thresen ging um etwas zu bestellen, fand er dort schon einen Teller und drei fertige Lunchpakete vor. Er fuhr zusammen als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Langsam drehte er sich um und aus den Schatten schälte sich eine Gestalt. Es war Tirian. Tarrior setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf. "Ich kann dir den Spaß doch unmöglich alleine gönnen. Wenn du schon solchem Wahnsinn nachgehen musst, dann will ich dabei sein": gab der Jüngere als Antwort, als er den fragenden Gesichtsausdruck des Älteren Dunmers bemerkte. "Ich habe bereits Vorkehrungen getroffen. Ich habe schonmal mit dem Frühstück begonnen und habe uns etwas Wegzehrung beschafft": fügte er hinzu und deutete auf die Lunchpakete. Tarrior schnappte sich seinen Teller und setzte sich an einen Tisch in der Nähe der Tür, an dem dem Tirian bereits an seinen Frühstück saß. Mehr als ein kurzes Gespräch in dem der Ältere versuchte seinen Freund nochmals über die Gefahren aufklärte und mit ihm nochmals den Plan durch ging, blieb es ruhig am Tisch. Zumindest bis Tirian das Thema "Joran" anschnitt. "Dieser Joran Veran ist mir suspekt": stellte er fest. Tarrior zuckte nur mit den Schultern. "Ja schon, aber er wird auf unserer Mission eine Hilfe sein, denke ich. Er scheint zu wissen was er tut. Und er sollte es lieber nicht wagen uns zu hintergehen": erklärte er.
Schnell waren Teller und Gläser gelehrt und der Ältere spülte noch mit einem kleinen Schluck Schnaps nach. Sie müssten bald aufbrechen, aber Joran war noch nicht im Schankraum erschienen, daher hatten sie beschlossen ihn zu wecken falls er noch schlief, jedoch wurden sie jäh unterbrochen, als ein Mann das Eiche und Krummstab betrat. Es war ein Nord kurzgeschorene Haare und kurz getrimmter Bart, die Kleidung durchnässt. "Ich muss mit einem gewissen Tarrior Gildres sprechen. Ich habe eine Nachricht für ihn": verkündete er. "Das bin ich": meldete er sich zu Wort und gesellte sich zu dem durchnässten Boten. "Ich komme aus Bruma. Herr Aurek Lichbrand schickt mich euch eine Botschaft zu übermitteln. Er hat mir aufgetragen euch zu sagen, dass die Reperatur des Luftschiffes nur schleppend voran geht. Es wurde in Lager aus Hütten und Zelten aufgeschlagen und der Großteil der Trümmer konnte geborgen werden. Die nötigen Ersatzteile sein auf dem Weg und würden bald in Leyawin ankommen, da die Bergpässe wegen des nahenden Winters fast zugeschneit sind. Der einziehende Winter in den Jerall Bergen würde das unterfangen ebenfalls schwer behindern. Er benötigt für die Reperaturen noch einen der großen Kristalle aus einer Ayleidenruine für die Reperatur und würde es begrüßen wenn ihr irgendwo einen besorgen könntet": übermiittelte der Nord die Nachricht. "Okay richte ihm aus das ich versuchen werde an einen Kristall zu kommen. Und richte ihm aus, das ich es zu wissen wünsche ob er zwei Männer kennt, die sich ständig in grauen Kutten verhüllen. Ich möchte so schnell wie möglich Antwort": teilte er dem Boten mit. Dieser nickte und machte sich wenn auch widerwillig aus der Herberge und auf den langen Weg zurück nach Bruma.
"Wer ist denn Aurek?": fragte der Junge. "Der Nord mit dem ich hier her kam. Er war soetwas wie der Chef auf dem Luftschiff, glaube ich zumindest": erklärte Tarrior. Wieder wollte er sich in Richtung Gästezimmer zu wenden, als er an einem der Tische den Kaiserlichen bemerkte. Dieser hatte scheinbar gerade sein Frühstück gegessen. "Da wir nun vollständig sind, sollten wir aufbrechen. Joran ich bin neu hier in Cyrodiil und kenne nicht jedes zerfallene Gemäuer in diesen Landen, denn geschweige deren Standort. Daher denke ich das es besser wäre wenn ihr uns führen würdet, als das wir quer durch das Unterholz stolpern und vielleicht noch in ein Obliviontor hinein laufen": trieb er den Kaiserlichen an. Noch ein kurzer Moment der Vorbereitung in der das Gepäck geschultert und die Ausrüstung kontrolliert wurde später, verabschiedete sich Tarrior von Talasma. "So von mir aus kann es losgehen": warf er in die Runde. Tirian nickte nur zustimmend. Die Blicke der beiden waren nun auf Joran Veran, ihren Kaiserlichen Begleiter gerichtet.
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General
Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab; Wildnis; Hrotanda Vale
Kurze Zeit später kamen beide Dunmer auf Tarik zu.”Dann kommt der Heiler als doch mit. Die Schufterei hätte ich mir sparen können. Aber was solls......”, dachte der Kaiserliche.
"Da wir nun vollständig sind, sollten wir aufbrechen. Joran ich bin neu hier in Cyrodiil und kenne nicht jedes zerfallene Gemäuer in diesen Landen, denn geschweige deren Standort. Daher denke ich das es besser wäre wenn ihr uns führen würdet, als das wir quer durch das Unterholz stolpern und vielleicht noch in ein Obliviontor hinein laufen", sagte Tarrior und Tarik verstand es aufruf zur Eile. Er kontrollierte seine Ausrüstung, befestigte sein Gepäck, schnallte sich sein Schwertgehänge um, befestigte den Köcher und den Bogen auf seinem Rücken und war bereit. Nach der Verabschiedung von der Wirtin standen im noch leeren Schankraum, wenn man die dreier Gruppe und die Wirtin von der Zählung ausschloss."So von mir aus kann es losgehen", warf Tarrior in die Runde. Tirian nickte nur zustimmend. Die beidem Dunmer schauten erwartungsvoll den Kaiserlichen an.”Witzbold. Ich bin seit 5 Jahren das erste mal wieder hier in Cyrodiil. Ich habe in Kvatch gelebt und kenne das colovianische Hochland noch von meiner Jugend, doch das war vor 13 Jahren! Der Kerl hat Nerven!”, dachte Tarik und nickte.”Gut, dann los. Folgt mir”, sagte er und verließ die Taverne, gefolgt von den Dunmern.
Die Stadt schlief noch zu dieser frühen Morgenstunde, nur die Wachen waren in den Straßen anzutreffen. Hier und da rauchten Schornsteine, wohl nur weil die Bewohner die Kälte der vergangenen Herbstnacht aus ihren Häusern vertreiben wollten. Mit raschen, aber unauffälligen, Schritten bewegte sich Tarik in Richtung Nordtor vorbei an der großen Eiche, welche auch das Wahrzeichen auf dem Wappen von Chorrol bildete. Die Wachen öffneten mit misstrauischen Blicken das Tor und die kleine Gruppe verließ Chorrol.
Als sie außerhalb der Sichtweite der Torwache waren, blieb Tarik stehen.”Ok, wir haben vielleicht noch eineinhalb Stunden bis die Sonne aufgeht und bis Hrotanda Vale ist es noch ein gutes Stück. Folgt mir rasch, aber so leise wie möglich”, sagte der Kaiserliche. Tarik zog seine Kapuze über den Kopf und fing an zu laufen, jedoch sehr leise, genau wie er es gelernt hatte. Die Gruppe folgte dem Weg noch eine Weile ehe sie nach rechts in den Wald lief.”Los, beeilt euch”, trieb Tarik die beiden Dunmer an. Sie konnten mit ihm Schritt halten, wie anstrengend es für sie war vermochte er nicht abzuschätzen.”Vielleicht noch eine knappe Stunde und wir haben noch gut ein viertel des Weges vor uns. Zwar käme man über den Hauptweg schneller ans Ziel, jedoch wäre dies zu auffällig.....Verdammt, das wird knapp. Wenn sich der Nebel lichtet sehen sie uns sofort”, dachte der Kaiserliche und beschleunigte sein Schritte noch etwas. Die Gruppe durchquerte einen kleinen Bach, kämpfte sich durch das Unterholz und zirka eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang saßen sie hinter einem großen Gebüsch.”Ok, wir sind da. In vielleicht einer halben Stunde geht die Sonne auf. Ich schaue mir jetzt das Gebiet rund um den Eingang an, wartet ihr beiden hier......und gebt keinen Muchs von euch” sagte Tarik, legte seinen Rucksack ab und schlich aus dem Gebüsch.
Nach einigen Metern entdeckte Tarik zwei Nekromanten wie sie missmutig vor dem Eingang, welcher scheinbar am Ende der bogenförmigen Treppe lag.”Na wunderbar, das erschwert die Sache. Keine Mauer oder Wand die den Blick versperrt. Wenn noch mehr Nekromanten den Eingang bewachen wird es kritisch”, dachte er und schlich weiter. Kurze Zeit später hatte er den Eingang umrundet und hatte 3 Wachen ausmachen können. Angestrengt dachte Tarik über einen Angriffsplan nach.”Wenn keiner von den dreien sich vom Eingang entfernt wird es schwierig alle drei zu töten ehe Alarm geschlagen wird.......”, dachte der Kaiserliche als er einen Nekromanten rufen hörte:”Ich geh mich mal erleichtern, bis gleich.”
Am liebsten hätte Tarik laut aufgelacht.”Das läuft ja besser als geplant, oder ist es eine Falle ?” Alles auf eine Karte setzend schlich Tarik dem einen Nekromanten hinterher. Als dieser hinter einer dichten Baumreihe verschwunden war, zog Tarik einen Dolch und ging ganz nah ran, als plötzlich der Nekromant zusprechen anfing:”Warum muss immer ich die Morgenwache machen? Was hat das mit Nekromanten Training zu tun? Ich will endlich gegen die Magiergilde kämpfen. So gerne würde ich beim Überfall auf die Magiergilde in Chorrol dabei sein. Aber der Chef will ja erst in einer Woche angreifen und dafür holt er schon jetzt die Verstärkung hierher. Zusätzlich 50 Mann eine Woche lang zu ernähren wird ganz schön anstrengend. Daher muss wieder ich den Laufburschen spielen.......Essen und Trinken kaufen, Kleidung besorgen und so weiter und so fort. Die Magiergilde ausspionieren darf ich nicht. Das dürfen die anderen. Das ganze ist so ungerecht. Könnte ich das ganze doch nur jemandem erzählen. Aber wenn ich es tue werde ich bestraft. Der Bretone drehte sich herum und erblickte Tarik:”Oh! Hast du mich belauuuuuhhh.” Zu mehr kam er nicht mehr da seine Kehle durchgeschnitten worden war.”Das war ganz schön knapp. Beinahe hätte mich der Typ verraten. Aber er hat mir nützliche Infos gegeben”, dachte der Kaiserliche.”Verdammt gleich geht die Sonne auf! Jetzt muss ich Fersengeld geben”, dachte er mit einem Anflug von Panik und filzte rasch die Leiche des Nekromanten jedoch ohne etwas zu finden.
Rasch schlich der Kaiserlich zurück zu den beiden Dunmern und beobachtete auf dem Weg dorthin ständig die zwei verbliebenen Nekromanten.”Ok, Tarrior, Tirian hört mir zu. Wir haben vielleicht noch ein oder zwei Minuten ehe unsere Deckung auffliegt. Vor de Eingang stehen noch zwei Nekromanten. Haltet Fernkampfzauber bereit um eventuell Anzugreifen”, sagte Tarik. Danach holte Tarik seinen Bogen, legte einen Pfeil an und zielte auf den ersten Nekromanten. Langsam begann sich der Nebel zu lichten und erste schwache Sonnenstrahlen erhellten den Wald. Tariks Anspannung wuchs, da er warten musste bis ein Nekromant dem anderen den Rücken zu kehrte. Immer heller wurde es und Schweißperlen begannen sich auf seiner Stirn zu bilden, da er unter höchster Anspannung stand, sowohl körperlich wie auch geistlich. Der Nebel war fast ganz verschwunden als ein Nekromant sich leicht von dem Eingang entfernte, wohl um seinen Kameraden zu suchen. Da ließ Tarik die Sehne los und der Pfeil bohrte sich in den Brustkorb des einen Nekromanten, welcher tot umfiel. Der andere drehte sich herum und entdeckte Tarik. Sofort lief der Nekromant in Richtung Eingang, doch ehe er die Treppe erreichen konnte streckte ihn der zweite Pfeil nieder.
Erleichtert atmete Tarik aus und lief zu den beiden Leichen. Er konnte nur 50 Septime erbeuten. Langsam ging er die Treppe hinunter und stand vor der Tür, die beiden Dunmer hinter ihm. Vorsichtig öffnete er die Tür und die Gruppe ging hinein. Leise schloss Tarik wieder die Tür und flüsterte:”Willkommen in Hrotanda Vale.”
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Mythos
Cyrodiil, Chorrol u. Hrotanda Vale
Der Kaiserliche setzte einen missmutigen Gesichtsausdruck auf, aber sagte nichts als sie das "Eiche und Krummstab" verließen. Gleich schlug ihm wieder die Kälte entgegen. Es stand unwiderruflich fest. Der Spätherbst wurde langsam zum Winter. Jedoch war dieser Morgen anders. Die steife und recht kalte Herbstbrise streichelte über sein Gesicht, doch anders als sonst war ihm die Kälte nicht unangenehm. Tarrior fand sie fast schon belebend. Er konnte es wieder spüren das Feuern in seinem Innern. Es war wieder entfacht. Er war erregt sollte doch diese Mission die letzte sein, die er für den Telvanni erledigen würde. Er würde sich nicht nocheinmal einspannen lassen, eher würde er ihn, seine Diener und seinen geliebten Zaubererturm in Brand setzen, als noch einmal seinen Sklaven zu spielen. Während er seinen Gedanken nachhing und die Gefahr der Ruine fast volkommen vergaß, wuchs in Tirian die Unruhe. Im Gegensatz zu seinem Begleiter war dessen Gedankenwelt ein einzelnes Chaos. Hatte er sich doch noch entschieden mit zu kommen, er konnte seinen Freund unmöglich im Stich lassen. Aber jetzt erschien es ihm mehr und mehr wie ein Himmelfahrtskommando. Er wusste wie stark sein Freund sein konnten und dieser Joran Veran schien es auch faustdick hinter den Ohren zu haben. Doch er war eher ein kleines Licht, Heiler und kein Krieger. Jedoch war er bereit sein Leben eben in einem Kampf zu riskieren, aber nicht gegen irgendwelche Banditen oder Tiere nein, es mussten unbedingt gleich Nekromanten und deren Diener sein. "Reiß dich zusammen Tirian. Du schaffst das schon. Tarrior und der Kaiserliche wollen freiwillig darein und haben auch keine Panikanfälle. Bleib ruhig und gib dein Bestes": versuchte er sich gedanklich zu beruhigen, jedoch blieb die erhoffte Wirkung aus.
Der Kaiserliche führte sie mit festem und schnellem Schritt durch die noch immer ruhige Stadt. Straßenlaternen spendeten das einzige Anzeichen von Licht. Die Flammen ließen Schatten an den Mauern der Gebäuden Chorrols tanzen. Die einzigen Leute die unterwegs waren, waren sie selbst und die eifrigen Männer der Stadtwache. Diese waren entweder volkommen mies gelaunt in der Kälte und am frühen Morgen Wache zu schieben, schliefen oder hatten sich Betrunken um der Kälte trotzen zu können. Sie hatten das Stadttor erreicht, als eine starke Brise durch die Stadt fegte. Tarrior drehte sich nochmals um, um einen letzten Blick auf das schöne Chorrol zu werfen. Seine Blicke fuhren über das Eiche und Krummstab die Türme der Kapelle und die der Burg, als sie wieder bei der großen Eiche anlangten glaubte er etwas dahinter erkennen zu können. Als ein weiterer Windstoß durch die Straßen blies dachte er einen grauen Umhang oder Mantel hinter der Eiche hervor Wehen zu sehen. Doch bei seinem nächsten Wimpernschlag war er verschwunden. Genau wie die Gruppe, denn diese verließ mit einem Nicken an die Torwächter die Stadt. Noch einige Meter weiter drängte der Kaiserliche aus der Hörweite der Wachen, bis er stehen blieb. "Ok, wir haben vielleicht noch eineinhalb Stunden bis die Sonne aufgeht und bis Hrotanda Vale ist es noch ein gutes Stück. Folgt mir rasch, aber so leise wie möglich": sprach er zu ihnen zog sich seine Kapuze ins Gesicht und setzte den Marsch fort. "Nein, also wirklich ich hätte mir jetzt noch drei Stunden zeit gelassen und noch ein zweites Frühstück gemacht": dachte der ältere Dunmer. Tirian selbst blieb wortlos, nur sein Gesicht verzehrte sich ab und zu und hinter seiner Stirn schien es wie wild zu arbeiten.
Der Weg den ihr kaiserlicher Begleiter einschlug führte im wahrsten Sinne über Stock und Stein. Sie schlugen sich durch Unterholz und Gestrüpp, vorbei an mächtigen und alten Bäumen der Ländereien der Grafschaft Chorrol, welche mit mächtigen Stämmen in die Höhe wuchsen. Die Blätter bedeckten den Waldboden und waren mit Nässe volkommen voll gesaugt und machten ihren Reiseweg noch beschwerlicher, da die ständige Gefahr bestand auszurutschen. Leises Fluchen drang ab und zu aus Tarriors Mund, Tirian ertrug es ohne Klagen und ihr Führer hätte selbst warscheinlich nicht zu gegeben das der Weg anstrengend war, schließlich hatte er ihn gewählt. Jedoch konnte sich der Ältere Dunmer denken was Joran bewogen hatte, diesen Weg zu wählen. Die Ansiedlungen der Ayleiden waren einst mächtige Städte gewesen, also waren sie vermutlich einmal auch mit Straßen verbunden gewesen. Diese wären zwar einfacher zu passieren gewesen, aber man hätte sie auf Meter gesehen und das wenn sie Glück hatten. Die Chance das sie die Pfade nach Hrotanda bewachten war nicht gerade gering. Trotz der relativen Mühen, bewegte sich die Dreier-Gruppe sehr agil durch den Wald und mit einer Geschwindigkeit, die sich der Dunmer vermutlich nicht einmal selbst zu getraut hatte. Und dank des Tempos das der Kaiserliche vorlegte und die anderen beiden hielten, schafften sie es glücklicherweise noch vor Sonnenaufgang nach Hrotanda. Hier in diesen Regionen war der Nebel noch recht dicht, jedoch würde sich dies mit den wärmenden Sonnenstrahlen ebenfalls erledigt haben. Die Gruppe kniete sich hinter einen der größeren Büsche. Zwischen ihnen und den Ruinen lag eine Freifläche auf der sie vermutlich sofort entdeckt werden würden. "Ok, wir sind da. In vielleicht einer halben Stunde geht die Sonne auf. Ich schaue mir jetzt das Gebiet rund um den Eingang an, wartet ihr beiden hier......und gebt keinen Muchs von euch": gab der Kaiserliche den Beiden zu verstehen bevor er seinen Rucksack ablegte und aus dem Versteck schlich. "Vermutlich um den Feind auszukundschaften. Aber den Kommentar hätte er sich auch sparen können. Ich hatte ja nicht gerade vor durch die Ruine zu rennen und ein Blechtrommelkonzert zu geben": dachte er und verdrehte dabei unmerklich die Augen.
Nach einem Zeitraum in dem er dachte ihr Begleiter habe sie hier auf dem Präsentierteller sitzen lassen und wäre jetzt zurück in Chorrol Wein trinken, tauchte Joran wieder auf. Seine Stimme klang gehetzt. Er gab Anweisung sich mit Magie notfalls bereit zu halten um Nekromanten nieder zu strecken. Er gab zu verstehen das sie in ein paar Minuten auffliegen würden. Tarrior konnte da nur zustimmen die Sonne schickte ihr erstes Licht bereits über den Horizont, es würde nicht mehr lange dauern bis er sich über das Land zu senken begann und Nebel und Schatten vertrieb. Er sammelte bereits die Magie in seinen Händen. Nur ein Ausbruchsversuch der Nekromanten und einer von ihnen würde zu einem menschlichen Fackel werden. Auch zwischen Tirians Fingern knisterte es. Er bereitete einen Blitz vor zwar nicht mächtig genug einen Gegner beim ersten Treffer niederzustrecken, aber zumeist war der Schock gewaltig genug den Gegner zu lähmen, bis der Junge in der Lage war ihm noch zwei von der Seite entgegen zu schleudern. Im Endeffekt brauchten sie dies jedoch garnicht zu tun. Der Kaiserliche war wirklich ein meisterlicher Bogenschütze. Ein gezielter Schuss und der erste Nekromant lag tot auf dem Boden. Der zweite wollte Auffahren und Alarm schlagen. Tarrior war bereit ihn einzuäschern, aber sein vermeindliches Ziel kam nur ein paar Schritte weit bevor auch es mit einem Pfeil im Rücken tot im Staub liegen blieb. Ein Wink und die Beiden erhoben sich und schlichen zusammen mit Joran auf den Eingang zu. Dieser durchsuchte noch schnell die Leichen der beiden Ahnenschänder, dann ging es weiter. Auch der ältere Dunmer blieb noch kurz neben einer der Leichen stehen, spuckte auf sie und folgte seinen beiden Begleitern zu der schweren Eisentür, die den Eingang zur Ruine bildete. Mit einem metallischen Schaben und Knarren schob sie das Tor nach innen, gingen hinein und vereinten sich mit den Schatten, als der Kaiserliche die Tür wieder schloss. "Wilkommen in Hrotanda Vale": flüsterte er den beiden zu.
Tarrior hatte etwas über die alten Ayleiden gelesen und Forschungsberichte über die Ruinen gesehen, aber selbst hatte er sich wenig mit ihnen oder ihrer Architektur beschäftigt. Doch jetzt verstand er. Die Hochelfen des cyrodiilischen Herzlandes mussten so begabt im Umgang mit der Magie gewesen sein, wie die Dwemer mit ihrer Technik. Die Ruine war schon erstaunlich. Manche Gänge waren so niedrig das ein Nord gerade so aufrecht darin laufen konnte, andere waren, soweit er es aus Erzählungen wusste sehr hoch und endeten in majestätischen Hallen. An den Wänden zogen sich interessante und zugleich verwirrende Muster entlang, die scheinbar zur Dekoration angebracht worden waren. Langsam und leise bewegten sie sich durch das Zwielicht der Ruine. Die einzigsten Lichtquellen, waren die seltsamen Kristalle, welche ein bläulich-weißes Schimmern abgaben. Tirian hatte zunächt Licht mit einem Zauber erschaffen wollen. Nach einem resignierenden Kopf schütteln seitens Joran hatte er die Idee sogleich wieder verworfen. Die drei hatten nur dann gesprochen, wenn es unbedingt nötig gewesen war, auf Fallen waren sie bisher nicht gestoßen, jedoch begannen sie in der Entfernung Stimmen zu hören. Als sie näher kamen entdeckten sie eine Gruppe aus fünf Nekromanten und einigen Skelettwächtern. Wieder waren es allesamt Novizen oder Lehrlingen. Nur einer von ihnen schien ein begabterer Magier zu sein. Direkt in die Wand eingelassen vor der sie standen, war eine Niesche, scheinbar des Quartier des Magiers mit dem sich die Lehrlinge unterhielten. "Joran was schlagt ihr vor, wie wir diese Bastarde am besten erledigen? Und wenn wir sie erledigt haben, können wir ja eine kurze Pause in dem Quartier einlegen und das weitere vorgehen besprechen": schlug er vor und erwartete mit wachsender Spannung eine Antwort des Kaiserlichen. Ihm juckte es in den Fingern einen dieser Grabschänder zu grillen oder mit seinem Schwert in Stücke zu hacken.
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General
Cyrodiil, Hrotanda Vale
Die Gruppe folgte dem Gang der Ayleiden-Ruine.”Also sind die Geschichten wahr, die manche Abenteurer erzählt haben. Ayleiden-Ruinen sind wirklich erstaunlich. Prächtige Hallen, alte Fallen die immer noch funktionieren,......”, Tarik rief sich die Erzählungen wieder ins Gedächtnis die er so oft während seiner Jugend in den Tavernen gehört hatte. Manche waren gelogen, doch manche erwiesen sich als wahr. Die Gruppe ging durch große Hallen deren Ende man nicht sehen konnte, durch niedrige Gänge und ständig begleitet von dem bläulich-weißem Schimmern der Kristalle. Tirian wollte mehr in Licht in Form eines Lichtzaubers erschaffen, jedoch schüttelte Tarik resigniert den Kopf.”Mit mehr Licht würden wir uns nur selbst Verraten. Wohl oder Übel ist das Schimmern der Kristalle das einzige Licht auf unserem Weg”, dachte er und beobachtete wieder den Weh vor ihnen um eventuelle Fallen rechtzeitig zu erkennen. Der Wortwechsel beschränkte sich auf das nötigste und Tarik fragte sich immer wieder welcher Deadra ihn geritten hatte in diesem Unterfangen mitzumischen.”Warum sind bisher noch keine Fallen aufgetaucht? Das gefällt mir nicht, überhaupt nicht. Eine Ayleiden-Ruine ohne Fallen ist wie ein Nord der freiwillig auf Alkohol verzichtet. Das gibt es einfach nicht.........oder doch?” der Kaiserliche war nicht sicher was er davon halten sollte. Plötzlich waren Stimmen zu hören, Stimmen die immer lauter wurden, je weiter die Gruppe in die Ruine vordrang.
Als sie näher kamen entdeckten sie eine Gruppe aus fünf Nekromanten und einigen Skelettwächtern. Wieder waren es allesamt Novizen oder Lehrlingen. Nur einer von ihnen schien ein begabterer Magier zu sein. Direkt in die Wand eingelassen vor der sie standen, war eine Nische, scheinbar des Quartier des Magiers mit dem sich die Lehrlinge unterhielten. "Joran was schlagt ihr vor, wie wir diese Bastarde am besten erledigen? Und wenn wir sie erledigt haben, können wir ja eine kurze Pause in dem Quartier einlegen und das weitere vorgehen besprechen”, schlug Tarrior vor. Tarik konnte diesem Vorschlag nur zustimmen.
“Ich schleiche mich rechts rum zur Brücke, ihr beiden geht hinter die Säulen. Passt auf die Skelletwachen auf. Ich werde den begabten Magier aufs Korn nehmen. Sobald er fällt, attackiert ihr die Skeletwachen. Die Nekromanten Lehrlinge dürften das geringste Problem darstellen. Macht aber schnell, denn wenn sich die Lehrlinge von ihrem ersten Schock erholt haben wird es ungemütlich, irgendwelche Einwände?”, sagte Tarik und sein Vorschlag wurde akzeptiert.”Gut, dann los.”
Die beiden Dunmer gingen so leise wie nur irgend möglich hinter die Säulen. Sobald Tarik sich sicher war das sie ihr Ziel erreicht hatten schlich er rechts vorbei und machte sich auf den Weg zur Brücke. Jedoch musste er halt machen, da genau vor ihm eine Skeletwache stand. Sie hatte den Rücken zu ihm gekehrt und der Kaiserliche musste jetzt schnell handeln, wenn der Überraschungsmoment noch auf ihrer Seite bleiben sollte. Ganz langsam drehte sich Tarik mit dem Skelet um an ihm vorbei zu kommen.”Oh, man warum muss sowas immer nur mir passieren?”, dachte Tarik. Konzentriert schlich er so um immer im Rücken des Untoten zu bleiben. Jedoch blieb dieser stehen und machte keine Anstalten sie zu bewegen.”Ganz vorsichtig........verdammt!”, dachte er und zog blitzschnell sein Kurzschwert und hackte dem Skelett, welches ihn gerade bemerkt hatte, den Schädel ab. Jedoch blieb das von den anderen Nekromanten nicht unbemerkt. Sofort beschworen sie einige Untote Diener hervor und hielten nach dem Angreifer ausschau. Schnell steckte Tarik sein Kurzschwert weg, zog seinen Bogen und schoss auf den stärksten der 5 Nekromanten. Der Pfeil traf jedoch einen Lehrling da dieser unbewusst in die Schussbahn gelaufen war. Jedoch wurde die Gruppe wieder abgelenkt da Feuer- und Blitzbälle auf die Verbliebenen zuschossen. Tarik vergiftete einen seiner Pfeile und zielte konzentriert auf den starken Magier. Der Pfeil traf ihn in die Schulter und sofort verstummte dieser. Der Kaiserliche ging in den Nahkampf über und stürmte auf die Nekromanten zu. Ein weiterer war bereits gegrillt worden. Der erste Lehrling bemerkte Tarik zu spät und war einen Augenblick später einen Kopf kürzer. Nun waren nur noch 2 Nekromanten da runter der starke Magier, sowie 5 beschworene Kreaturen. Der letzte Lehrling fiel unter dem Angriff der beidem Dunmer. Der letzte Nekromant beschwor noch 3 weitere Kreaturen und schickte sie gegen Tarik. Er und seine anderen drei Monster gingen auf Tarrior und Tirian zu. Die Zombies waren zwar in der Überzahl jedoch waren sie nicht so schnell wie der Kaiserliche. Der erste Untote war schnell beseitigt. Die anderen zwei Umzingelten Tarik und dieser musste zwei Schläge wegstecken. Mit einem Rundumschlag brachte er die Zombies auf Distanz. Dann stürmte er auf den einen zu und teilte einige Schläge aus. Jedoch musste er sofort wieder in die Defensive gehen da die Zombies ihm wieder in den Rücken fallen wollten. Eine ganze Weile ging der Kampf so weiter, bis Tarik schließlich einen weiteren Untoten niederstrecken konnte. Ein stöhnen sagte ihm das der Zombie ihm gleich große Schmerzen zufügen würde. Im Wissen ob seiner Hilflosigkeit in dieser Situation warf er sich voller Verzweiflung auf den Boden.
Plötzlich wurde es still, sehr still. Tarik öffnete die Augen und sah das der Magier von den beiden Dunmern getötet worden war.”Da habe ich noch mal Glück gehabt. Beinahe hätte mich der Zombie erwischt”, dachte er und schluckte einen schwachen Heiltrank. Danach begann der Kaiserliche die Leiche zu filzen. Jedoch waren eine Flasche Cyrodiilscher Branntwein und 20 Septime sehr wenig.”Tarrior schien etwas für ihn verwertbares in der Leiche des starken Magiers gefunden zu haben", dachte er.”Tja, das ganze lief nicht so ganz nach Plan”, sagte Tarik und fuhr fort:”Das Skelet hatte mich bemerkt und so musste ich es töten, was jedoch von den Nekromanten bemerkt wurde.........an der Sache bin ich schuld.”
In der Nische waren allerlei alchemistische Zutaten und drei Beutel Gold. Tarik warf Tarrior und Tirian je einen Beutel Gold zu, da er nicht alles für sich wollte.
Versteckte unter Tüchern fand Tarik eine große Kiste. Der Kaiserliche zog ein Bund Dietriche aus seiner Tasche und fing an in das Schloss zu knacken. Zwei Minuten später war das Schloss geknackt. Ganz vorsichtig öffnete Tarik den Deckel und der Inhalt war überraschend.”Wenn mich mein stümperhaftes Magiewissen nicht täuscht sind das Welkynd Steine”, dachte er. Er nahm sich einen aus der Kiste und ließ die anderen beiden für die Dunmer liegen. Sorgfältig wurde der Stein in ein Tuch gewickelt und im Rucksack verstaut.
“Der erste Angriff ging ja teilweise gründlich daneben”, stellte Tarik fest.”Eigentlich waren es ja drei Nekromanten vor der Ruine. Der dritte ging in den Wald und ich folgte ihm. Er sprach mit sich selbst wie ungerecht er das Training fand und so konnte ich heraus hören wie er sagte das zusätzlich 50 weitere Nekromanten in der Ruine seinen, da sie einen Angriff auf die Magiergilde in Chorrol planen. Falls wir jetzt entdeckt wurden, dürften wir gleich großen Besuch bekommen, falls nicht dann vermute ich spätestens jetzt verdammt viele Fallen.
Was meint ihr Tarrior Gildres?”, sagte Tarik und wartete auf eine Antwort des Dunmers.
Geändert von Skyter 21 (12.11.2007 um 13:49 Uhr)
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Ritter
Cyrodiil, bei Chorrol
„Ach, wisst Ihr… ich und meine Kumpanen, wir sind lediglich Kuriere! Unser Boss, ein Kaufmann aus der Kaiserstadt, hat mal wieder zu spät bemerkt, dass er ja viel zu wenig Wein hat für das morgige Geschäftsessen von grösster Wichtigkeit! Sollen ganz wichtige Leute kommen, Ihr versteht, Verträge abschliessen, einen drüber trinken, ja… wäre ganz schön peinlich, wenn der köstliche Weinstrom mitten in den Verhandlungen plötzlich versiegen würde, nicht?“
Der Mann, der sprach und auf dem Kutschbock neben dem Fahrer sass, trug einen Fellpanzer und wirkte eigentlich harmlos… doch der betont kollegiale Umgangston, den er gleich zu Beginn anschlug, irritierte Karrod. Da wurde man mitten in der Nacht von einem Unbekannten angesprochen, der noch dazu bewaffnet war und vielleicht hinter der nächsten Wegbiegung seine Kumpels am Start hatte, um dem Kutscher bei lukrativ aussehender Ladung den Wagen auszuräumen und er gab bereitwillig Auskunft über seine Absichten… ein gesunde Portion Misstrauen wäre doch angebracht, herrje! Es schien, als ob der Sprecher sich dessen im selben Moment auch bewusst geworden war, soweit Karrod im Schein der Fackel seine Gesichtszüge erkennen konnte und schien sich unter Karrods kritischem Blick ein wenig verlegen zu winden.
„Und was treibt Euch dazu, mitten in der Nacht, kurz nach Anbruch der Nacht, auf dieser unsicheren Strasse die vielen Kilometer in die Kaiserstadt hinter euch zu bringen? Es hätte wohl auch gereicht, im Morgengrauen loszufahren, euer Kaufmann gedenkt sich ja kaum noch vor Mittag zu betrinken, nicht?“ Karrod wölbte seine linke Augenbraue – das sah so furchtbar eindrucksvoll aus, dass er es in früheren Jahren regelmässig vor dem Spiegel geübt hatte – um seinem Zweifel noch mehr Ausdruck zu verleihen. „Ein Achsenbruch und Ihr wärt erledigt. Und der Herr Kaufmann übrigens auch.“
Dieser entgegnete: „Ach, Ihr kennt ihn nicht, unseren Arbeitsgeber! Läuft mal was nicht so, wie es ihm gefällt, dann wird er zur Furie, zu einem richtigen Drachen! Wenn er seine Lieferung jetzt will, dann kriegt er sie besser jetzt. Ihr solltet Ihn mal erleben, wenn er wieder einen seiner Anfälle hat – nicht schön ist das, gar nicht schön! Hehe, weißt du noch, letztes Mal…“ und knuffte den Kutscher in die Seite, der allerdings etwas perplex schien und einige Sekunden brauchte, um zu realisieren, dass ihm soeben das Wort erteilt worden war. „Ah, ja, klar, dass war mir mal w –„
„Ihr seht also“, ergriff sein Nachbar gleich wieder das Wort ohne ihn ausreden zu lassen, „wir sind friedliche kleine Tagelöhner, die lediglich den Zorn ihres Arbeitgebers fürchten und deshalb so irre sind, mitten durch die Nacht zu fahren. Eure Sorge ist wahrlich rührend, danke Euch, danke Euch, aber wir haben ja immerhin eine Fackel dabei, nicht wahr?“
„Äh…“ Karrod war ein wenig überrumpelt vom Wortschwall seines Gegenübers, aber langsam baute sich sein Misstrauen ab – schien doch nichts dabei zu sein. Er fand es zwar immer noch im höchsten Grade bescheuert, zu dieser Zeit durch die Landschaft zu holpern, aber das war ja nun wirklich nicht sein Problem, wenn der Knilch nicht auf ihn hören wollte.
„Na gut, dann zieht mal schön von dannen! Viel Glück bei Eurem wagemutigen Vorhaben, es dünkt mich zwar immer noch eine dumme Idee, aber jeder wie’s ihm beliebt!“ Da rüttelte es plötzlich an seinem Schwertgurt. Hm, sein Magen schien wohl noch am Verdauen zu sein. „Auf Wieders – was zum Teufel?“ Karrods Schwert hatte sich aus seiner Scheide gelöst und schwebte nun vor ihm. Wie bitte ging denn das ? Waren nun nicht mal mehr seine geliebten Stahlschwerter sicher vor diesem magischen Unfug? Oder hatte er so viel getrunken gehabt, dass er jetzt sein Schwert tanzen sah? Gleich begann es wohl auch noch mit ihm zu reden, oder wie?
„Sie hat irgendwas gemacht! Los! Weg hier!“, rief da plötzlich der Kerl auf dem Wagen, der sich langsam wieder in Bewegung gesetzt hatte. Hier war doch wirklich irgendwas faul? Wer war „sie“?
„Halt!“, rief Karrod, „Ihr wartet mir jetzt schön –" doch der Wagen preschte schon an ihm vorbei, so dass er schleunigst zur Seite springen musste, sonst wäre er im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder gekommen. „Mistkerle, verfluchte!“ Der Wagen gewann zwar an Geschwindigkeit, doch war er noch nicht ausser Reichweite – Karrod sprintete sofort los, dem Wagen hinterher. Wie gut, war seine schöne Glasrüstung so leicht, ein eingedoster Ritter hätte ihn seiner Stahlrüstung jetzt ordentlich das Nachsehen gehabt, so schön sie auch glänzen mochte.
Karrod erreichte den Wagen – ein beherzter Sprung und er landete auf der Wagenfläche. Die im Übrigen ziemlich leer aussah, in Anbetracht der Tatsache, dass sie den nötigen Wein für ein ganzes Gelage liefern sollte. Dafür war da eine Kiste und ein grobschlächtiger Kaiserlicher, in dessen Hand ein Stahldolch blitzte.
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