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Cyrodiil, Bruma
Arwen war ziellos durchs Land gewandert. Hatte mal in den Ställen ausgeholfen oder ein anderes Mal Botengänge für die Magiergilde übernommen. Von Stadt zu Stadt war sie gezogen, doch nirgends war der Wunsch entstanden, zu bleiben. Sie wusste nicht wirklich, was sie tun wollte, sollte, welchen Sinn ihr Dasein hatte. Während sie am Tag abgelenkt war, so kamen nachts in den Träumen ungebetene Erinnerungen zurück. Malukhat in seiner daedrischen Rüstung, Malukhat in seiner nassen daedrischen Rüstung, Malukhatvor der Ruine, Malukhat in der Ruine, Malukhat überall und allezeit. Wenn Arwen dann erwachte, blieb eine Leere und Trauer zurück, die noch Stunden anhielt.
Und so war sie - verfolgt von nächtlichen Träumen und trauriger Leere am Tag - in Bruma angekommen. Der Schnee war immer dichter gefallen, je höher sie in die Berge hinaufkam. Bruma selbst wirkte wie aus Zuckerguß gegossen. Ein weißer stiller Traum, der die Geräusche verschluckte. Ein Bild des Friedens, welches durchaus täuschen mochte, da man nie wusste, was hinter der Fassade vor sich ging.
Ihr erster Weg hatte sie auch hier in die Magiergilde geführt, da sie nach Arbeit fragen wollte, doch war ihr die hiesige Gildenführerin zwar freundlich, aber komplett unfähig vorgekommen. Da konnte sie - Arwen - ja mehr als diese Gildenführerin. Deren Haupttätigkeit offenbar darin bestand, dauernd einen Skamp zu beschwören. Warum auch immer. Möglicherweise war es die einzige Magie, die sie beherrschte. Arwen hatte irgendeine Entschuldigung gemurmelt und war schleunigst wieder verschwunden. Hin und wieder begegnete ihr auf der Straße ein Nord, welcher ihr den nordtypischen unfreundlichen Blick zuwarf, den diese Rasse speziell für ihre dunmerische Rasse geübt und perfektioniert zu haben schien. Diese Rasse, die Elfen hasste und oft genug damit prahlte, wieviele Elfen sie schon auf dem Gewissen hatten. Arwen wünschte ihnen innerlich die Pest, die Vampirkrankheit, eine Werwolfkrankheit und auch sonstige Übel an den Hals. Und das bitte schön alles auf einmal. Heilung ausgeschlossen. Da sie im Augenblick nicht wusste, was sie tun, wohin sie gehen sollte, enschloss sie sich, etwas von ihrem wenigen Gold in Olavs "Streu und Bräu" zu lassen und dort ein Zimmer zu mieten. Diese Herberge wirkte zwar schmuddelig und heruntergekommen, aber sie konnte sich hier zumindest ein Zimmer leisten. Die teils zweifelhaften Gestalten, welche im dämmerigen Raum herumlungerten, ignorierte sie einfach.
In ihrem Raum angekommen, fiel sie auf die schmuddelige Matraze und ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen war, dass sie sich die nächsten Tage mal umhören sollte, ob es hier außer Nords noch andere Einwohner gab und ob irgendeiner davon vielleicht etwas für eine Dunmerin aus Resdayn, welche weit von ihrer Heimat war, etwas zu tun hatte.
Geändert von Shiravuel (10.10.2007 um 09:09 Uhr)
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