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Lehrling
Die Legende des Weißen Hengst Ordens
Vorgeschichte
Kapitel 1
Die Fahrenden Ritter
16 Tage war es her, dass Kyokaan, ein Argonier und Mitglied der Schattenschuppen, Schwarzmarsch mit geheimem Auftrag verlassen hatte. Über eine Woche hatte er in Leyawiin gelebt und sich einen Rang und Namen gemacht – „Fahrender Ritter des Ordens vom Weißen Hengst“. Im Grunde erlaubte ihm der Titel Fahrender Ritter überall hin zu reisen, ohne einen Lehnsherren darum zu bitten. Als Ritter standen ihm alle Herrentüren offen und was den Orden des Weißen Hengstes anging – bis jetzt kannte den Niemand. Gut in Leyawiin war er bekannt als der offizielle Gegner der Schwarzbogenbanditen und vertrat das Recht und Gesetz in der Grafschaft Leyawiin, außerhalb der Stadtmauern. Nach dem realistischen und ebenso tragischen Tod des gleichrangigen Ritters Mazoga war Kyokaan der Einzige Vertreter des Ordens und somit selbsternannter Ordensführer.
Gut gerüstet hatte er Leyawiin verlassen, um den Namen des Ordens in ganz Cyrodiil bekannt zu machen, und war nun im Schloß des Grafen von Bravil. Letzte Nacht wurde das Schloß ausgeraubt und ein Großteil der Wachen und Bevölkerung waren sich einig – das konnte nur der Graufuchs gewesen sein. Die Stadtgarde hatte die ganze Stadt abriegeln lassen und dem entsprechend herrschte große Aufregung im Empfangsraum des Schlosses von Bravil: „Der ganze Familienschatz und die Staatskasse wurde gestohlen? - So ein Ding kann nur der Legendäre Graufuchs durchziehen.“ „Ich brauche die Zustimmung des Grafen ihn als Fahrender Ritter jagen zu dürfen…“ „Den Gerüchten zu Folge, soll er ein Versteck im Hafenviertel der Kaiserstadt haben.“ „Ich bin ein Ritter aus Leyawiin. Ich habe gelobt, die Schwachen zu verteidigen, nie vor Feinden zu fliehen, niemals zu lügen und stets zu meinem gegeben Wort zu stehen, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein, immer für das Recht zu kämpfen und Ungerechtigkeit und Böses zu bekämpfen. Das ist eine Aufgabe nur für einen Ritter von Rang und Namen.“ Sprach Kyokaan lautstark zu den Wachen.
"Wenn Ihr noch einmal Euer dämliches Geplapper verlauten lasst, lasse ich euch verhaften!" Dieser Satz stammte nicht von den Wachen. Er stammte von einem kleinen Mädchen in Mitrilrüstung.
Gut - Kyokaan hatte schon die verschiedensten Meuchelmörder kennen gelernt und wusste, dass die, am harmlosesten Wirkenden, die Schlimmsten waren. Hatte er etwas von dem Mädchen zu fürchten? Sein scharfer Blick musterte das Wesen vor ihm. Sie war eine Waldelf, kleiner als er. Sie trug weder Ring noch Wappen, welche ihr einen Solchen Rang vermachen konnte, jeden nach Gutdünken verhaften zu lassen. Aber bei der Sache mit dem Schloß war Kyokaan vielleicht ein bisschen zu weit gegangen, oder hatte er nur zu dick aufgetragen? Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen bei dem Gedanken daran.
„Was geht da vor sich?“ das Mädchen wand sich in die Richtung, aus der die Laute kamen, die Stimme war von Graf Regulus Terentius. „Ab jetzt ist hier ein ruhigerer Ton angesagt. Wer ist der nächste?“
Mit hochrotem Kopf ging das Mädchen auf den Grafen zu und stellte sich vor. Sie war Mitglied der Kämpfergilde, hieß Melian und sie hatte keinen all zu hohen Rang in der Gilde. Eigentlich war sie Lehrling und erledigte Botengänge! Das Mädchen legte äußerst viel Wert auf ihre äußere Erscheinung und eins war sicher, die Kämpfergilde hatte nicht im Geringsten die Talente des Mädchens entdeckt und, oder gefördert. Die gepflegte äußere Erscheinung des Mädchens hatte sicherlich einige Septime gekostet. Aufträge für die Kämpfergilde zu erfüllen, war eine anständige Arbeit, dass die Gilde ihr Lehrlinge allerdings so gut bezahlt, war Kyokaan neu. Sie überreichte dem Grafen eine Schriftrolle und er schaute zufrieden, aber skeptisch hinein. "Gut, ich bin mit Eurer Arbeit zufrieden. Richtet der Gilde aus, dass ich noch eine genaue Rückmeldung gebe, sobald ich mir alles genau angesehen habe. Jetzt geht. Und wenn ich Euch noch einen Rat geben darf: Seid demnächst etwas leiser, wenn ihr Ärger vermeiden wollt. Vielleicht wäre auch eine Entschuldigung bei Eurem Streitpartner angebracht." Streitpartner – damit war ganz klar Kyokaan gemeint. Das Mädchen hatte noch weniger Rang und Namen als er es im entferntesten erahnt hätte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Nein, sie hatte Talent, nur müsste man es fördern…
„Wer ist der nächste?“ fragte der Graf gelangweilt. Als Kyokaan hervortrat, flüsterte die Wache dem Grafen etwas ins Ohr „Ach ja, ihr seid der Fahrende Ritter aus Leyawiin, auf der Suche nach Ruhm und Reichtum.“ „Nur nach Ruhm“ fiel ihm Kyokaan ins Wort „Ich stamme aus einer Adelsfamilie, die über Geld, aber nicht über Ruhm verfügte. Oder habt ihr jemals etwas vom Orden des Weißen Hengstes gehört?“ „Wahrlich nicht!“ entgegnete der Graf erheitert. „Das hätten wir also geklärt. In Bravil gibt es nichts zu tun für einen Fahrenden Ritter, also macht, dass ihr hinaus kommt.“
„Ist es mir wenigstens gestattet die Stadt zu verlassen?“ fragte Kyokaan mit gespielter Enttäuschung.
„Natürlich, geht wohin es Euch beliebt. Meine Wachen werden Euch nicht aufhalten.“ Sagte der Graf, sich einem Neuen Thema bereits zugewendet.
Mit gemischten Gefühlen verlies Kyokaan das Schloß.
"Ähm, also, entschuldigung... Ich wollte nur sagen.... Äh... Also es tut mir leid, dass ich Euch gerade so angefahren habe... Das war dumm von mir." Stammelte eine Stimme schüchtern hervor. Melian hatte am Schloßtor auf ihn gewartet, um sich zu entschuldigen. Kyokaan war gerührt.
„Der Ruhm und Rang von Euch in der Kämpfergilde scheint ja nicht weit her zu sein!“ begann er zu Antworten „Botengänge erledigt ihr?! Ich denke, dass ist unter Eurem Niveau. Wollt ihr mich als Knappe nach Kvatch begleiten? Wenn ihr mir gute Dienste leistet, werde ich Euch in Leyawiin zum Ritter schlagen. Der Rang eines Ritters öffnet Euch die Türen und Herzen der gehobenen Gesellschaft. Ihr könntet viel von mir lernen. Was sagt ihr zu meinem Vorschlag?“
Geändert von Kyokaan (05.10.2007 um 06:24 Uhr)
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