„Ach ja, da fallen mir noch die Geister ein. Habt Ihr schonmal einen Geist gesehen? Da gibt es verschiedene Formen. Die Zombies, Skelette und niederen Geister mögen kein Feuer, Hohe Geister aber, also alle großen Spektralformen können über Feuer nur lachen. Jedenfalls wenn Geister lachen könnten. Was sie vermutlich nicht können. Wo war ich? Ach ja, hohe Spektralformen hassen jegliche Blitzzauber. Gegen Eis sind sie allerdings alle immun. Hohe wie niedrige. Ist ja auch irgendwie logisch. Sie sind tot und kalt. Warum sollte ihnen Kälte dann noch etwas ausmachen, falls Ihr mir folgen könnt." Diese belehrenden und weisen Worte stammten von einem Gelehrten, einen Altmer, einem, der offensichtlich wusste wovon er sprach.

Geister und Geistergeschichten – Thorr hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Geschichten frei erfunden waren, doch wenn der Gelehrte an Geister glaubte, dann stellte er es nicht in Frage.
Geister, Daedras – gibt es denn überhaupt nichts Gutes mehr in dieser Welt? Thorr überkamen düstere Gedanken. Biltzzauber? Wo zum Henker sollte Thorr Blitzzauber herbekommen? Kann man nicht einen Knüppel nehmen und die Geister Totschlagen? Totschlagen? Die sind ja schon Tod?

Mit einem Lächeln verbarg Thorr seine Verzweiflung und seinen Zorn. Freundlich antwortet er „Nein, werter Elendil Sunlight, ich bin noch keinem Geist, Zombie oder Skelett begnet. Diese Kreaturen der Totenbeschwörung halten sich für gewöhnlich – dank der Magiergilde – nicht in Städten und auf den Landstraßen auf. Die Magiergilde hat die Situation voll unter Kontrolle, allerdings beängstigt die Vorstellung ein wenig, das in finsteren Höhlen und abgelegenen Orten das Böse nur darauf lauert, eine Chance zum Herauskriechen zu bekommen. Hier in Bruma, auf jeden Fall, sind wir vor Geistern sichern. Ich bedanke mich für die Erforschung des Stabes und die Lehreichen Worte und wünsche ihnen noch einen anegnehmen und schönen Tag.“ Mit diesen Worten verließ Thorr das Haus von Elendil Sunlight und stapfte durch den Schnee davon.

Es war ein schöner Tag, obwohl Elendil es geschafft hatte Thorrs gute Laune mit glaubwürdigen Geistergeschichten zu vermiesen. Er begab sich erstmal nach Hause. Holte einen Cyrodilischen Branntwein aus seinem Getränkelager und kippte ihn in einem Zug herunter. Das Gebräu brannte ein wenig in Thorrs Mund und Kehle und hinterlies dann ein wollig warmes Gefühl in der Magengend. Mit Branntwein hatte Thorr vorerst auch seine Sorgen weggespühlt. Aber er war alt genug um zu wissen, dass die Illusion nicht von langer dauer war. So begab er sich mit einem guten Wein aus Skingard in sein Schlafgemach. In diesem Stand nicht nur ein Bett, ein Truhe mit den Wertvollsten schätzen, die er gefunden hatte, eine Kommode mit verschiedensten Kleidungsstücken und extrafächern, in denen er außergewöhnliche Seelensteine aufbewahrte, ein Schreibtisch und 3 Bücherregale. In den Bücherregalen hatte Thorr im Laufe der Zeit die verschiedensten Bücher gestapelt. Die Meisten kamen aus der Kaiserstadt, einige hatte er aber auch aus Leyawiin bringen lassen, oder in Choroll gekauft. Die meisten hatte er schon gelesen, doch würde er sie jetzt unter einem anderen Blickwinkel betrachten und Geistergeschichten nicht mehr unter ulk verbuchen. Thorr suchte und suchte, aber er hatte kein Fachbuch über Geister.

So entschloß sich Thorr erstmalig sich dem Tagebuch des Boten zuzuwenden und einen Buch mit dem Titel Geheimnisvolles Akavir: „Akavir bedeutet Drachenland, … Einst versuchte Ada´Soom Dir-Kamal, ein König der Dämonen, Morrowind zu erobern, doch Almalexia und der König der Unterwelt zerstörten ihn am Roten Berg…“ Roter Berg, Almalexia, Thorr errinnerte sich an die Geschichten. Sie hatte versucht, die Götter der Nord mit den Göttern der Elfen zu verbinden. Daraus wurden später die Neun. Arrggch – Götter! Daedras sind viel lustiger. Die Tun was – zwar Böses, aber sie tun was! Thorr nahm einen kräigen Schluck Wein – upps die Flasche ist leer. Nadann, ein kühles Dunkelbier ist mir momentan lieber, obwohl Skingards Weine kühl recht gut schmecken…

Nach einem Kleinen Nordgeschäft hatte sich Thorr sein Bierchen geholt und widmete sich der Übersetzung des Tagebuches vom Boten. Das Teil war Uralt und lange her – wer war Reman, ein Kaiserlicher?
Die Leiche des Boten verriet im Vorraus, dass er im überbringen der Nachricht versagt hatte. Die Geschichte beschreibt auf wunderbare Art und Weise wie der Akaviri verrekt ist. Offensichtlich trug der Bote keine Rüstung, so dass einfache Wölfe ihn ernst haft verletzen hatten können. Allerdings beschreibt er einen Haufen Kreaturen – wahrscheinlich Oger –, die Leider im Laufe der Zeit nicht weniger geworden sind. Die Abschiedsworte des Boten Tzenzin hatten etwas Menschliches und seine letzten gedanken waren seiner Frau gewidmet. Warum ein so wichtiger Zugang nicht bewacht war, blieb Thorr allerdings ein Rätsel. Die Akaviri wurden geschlagen und der verzweifelte Missionsversuch, einen Boten zum Hauptquartier zu schicken von wilden Tieren vereitelt.

Reman – nein in Thorrs kleiner Bibliothek war kein Hinweis auf einen Reman. Das musste vor der Gründung des Kaiserreiches sein. Trotz allem glaubte die Gräfin von Bruma an ein Artefakt im Fahlen Pass. Thorr hatte genug vom Lesen und begab sich zu später Stunde noch in Olavs Streu und Bräu…