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Ehrengarde
Cyrodiil, Kaiserstadt
Die Kaiserstadt – das Zentrum von Cyrodiil.Hier gab es Alles – Korroption, Verbrechen, Gewalt.
Die Abendsonne betrahlte die hohen weißen Mauern der Kaiserstadt und färbte sie wunderschön Weinrot. Ein kühner Recke näherte sich der Stadt im eilenden Galopp. Er stellte sein Pferd in den Stall der Kaiserstadt und bestaunt den Sonnenuntergang und die tolle Aussicht über den Nieben bis hin zu den Bergen hinter Choroll. Es war ein schöner sonniger Tag gewesen und die Sicht war ungewöhnlich klar für Cyrodiil. Der Recke selbst trug Orkstiefel, Ebenerzbeinschienen, einen prunkvollen Orkharnisch, magisch rotschimmernde Handschuhe, einen Daedraschild, ein Silberlangschwert magisch blau leuchtend und einen Helm, der sein ganzes Gesicht bedeckte. Der Helm hatte goldene Hörner, war mit edlen Schriftzeichen und Diamanten verziehrt und verbarg sogar die Augen des Trägers. Er wirkte vornehm, mächtig, edel, kühl und furchteinflösend zugleich. Der Recke selbst redet nicht viel. Durch gestigen machte er aufmerksam auf das was er wollte. Als er die Kaiserstadt betrat wurde er von den Wachen erfurchtsvoll bestaunt. Die Kaierstadt erleuchtet in herrlichstem abendrot und die Ruhe, die auf den Straßen aufkahm zeugte von einem geselligen Tag, der seinem Ende zuging.
Thorr entschied sich im Tiber Septim Hotel zu übernachten. Es war das nobelste Hotel in der Kaiserstadt und eine Übernachtung kostet 40 Septime. Das Essen allerdings war unterster Durchschnitt und außer billigem Wein gab es nichts zu trinken. Man konnte gut schlafen hier, aber essen konnte man nicht gut. Gerade als Thorr das Hotel verlassen wollte, wurde er von einem Gast angesprochen. Der Gast trug edle Kleidung, doch war diese wie er selbt schmutzig und wirkte heruntergekommen. Ebenso heruntergekommen war die Art und Weise, wie er mit dem Mann in der Maske sprach.
„He Fremder, habt Ihr ein paar Münzen für mich? Dieser verfluchte Wachmann hat mich eben ausgeraubt und mir meinen letzteb Septim abgenommen.“
Thorr war erstaunt, dass das Lumpenpack nicht gleich ins Gefängnis geschmissen wurde. Zu seiner Zeit hätte es so was nicht gegeben. Die Geschichte, die der bettler und Dieb erzählte erheiterte allerdings Thorr sehr, so dass er dem Mann doch ein paar Münzen gab. Er erzählte, dass er im marktviertel beim klauen erwischt woorden wäre, obwohl er ausnahmsweise mal nichts geklaut hatte. Sozusagen im Voraus bestraft, dachte sich Thorr. Das er allerdings das Gefängnis nicht vorgezogen hatte, verärgerte Thorr ein bisschen. Wenigsten hätte er sich waschen können, wenn er schon in einem so feinen Etablissement rumhängt.
Die beste Kneipe in der Kaiserstadt war die „Luther Broads Pension“. Der Wirt hatte die Besten Weine der Provinz, Dunkelbier und alles was es sonst noch so gab und erkonnte die spannensten Geschichten erzählen. Seine Lieblingsgeschichten handelten von den Daedrafürsten Mephala und Vaermina, wobei er immer wieder von den Schreinen mit ihren Anhängern erzählte. Thorr hatte die Geschichte schon oft gehöhrt und auch diesmal fand er sie bei einem Hupen Dunkelbier spannend und gut. Der Wirt selbst erkannte Thorr unter seiner Maske nicht. Leicht besäuselt und gut gesättigt verließ Thorr die Kneipe gegen Mitternacht und schwankte Richtung Tieber Septim Hotel. Im Hotel war noch was los. Zwei Händler unterhielten sich noch über die steigende Angst der Bevölkerung vor den Daedras. Der eine beklagte sich, dass seine Geschäfte nicht mehr so gut liefen, der andere, dass er die Nachfrage nicht mehr befriedigen konnte, weil zuviel Bandieten auf den Straßen ihr Unwesen trieben. Thorr war an dem Gespräch nicht sonderlich interressiert und ging zu Bett.
Das Zimmer selbst war recht vornehm eingerichtet. Es gab eine Truhe, einen Kleiderschrank, einen Kerzenständer und eine Kommode. Mauerauskragungen, Teppiche und Bilder verschönerten den Raum. Thorr legte seine schwere Rüstung ab und legte sich in das Weiche Bett schlafen. Lage war es her gewesen, dass er das Letzte mal in der Kaiserstadt geschlaffen hatte und Erinnerungen an die guten alten Zeiten trugen ihn ins Land der Träume.
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Lehrling
Cyrodiil, Umland - Reise nach Bravil
Wie Kyokaan nach Hause gekommen war, wusste er nicht. Er erwachte und erinnerte sich noch daran in der Kneipe ein Lied von fahrenden Rittern gesungen zu haben. Ein kleiner Widerherstellungstrank brachte Kyokaan auf die Beine, beseitigte seinen Karter und ließ ihn klar denken. Er hatte vorerst genug von Leyawiin gesehen und wollte nun Richtung Kvatch aufbrechen um das Ausmaß der Zerstörung durch die Daedra einschätzen zu können. Sein Weg würde ihn über Bravil und Skingard nach Kvatch führen. Als Fahrender Ritter mit Wappen und Schild war dies nichts Ungewöhnliches. Also suchte er in seinem Kleiderschrank nach einer passenden Rüstung. Das Beste, was er hatte, war ein Elfenharnisch, Elfenstiefel, Mitrilbeinschienen, Mitrilhandschuhe und einen Mitrilhelm. Mit dem Wappenschild sah das ganze recht gut aus und brachte den edlen Ritter gut rüber. Jetzt brauchte er nur noch eine Waffe. Er hatte ein paar Dolche und ein Elfenkurzschwert, sowie etliche Keulen und Äxte. Kyokaan war zwar im Schwertkampf unterrichte worden, doch konnte er auch gleichgut mit einer Axt oder Keule umgehen. Im offenen Kampf schien ihm eine grobes Gerät sinnvoller zu sein. So packte er die schwerste Einhandkeule ein, die er fand, in der Hoffnung, dass er damit eventuelle Gegner erschlagen könnte. Dazu kamen noch ein Dolch für den Fall der Fälle, sein Feinstahlbogen, ein Köcher mit Pfeilen, das Reisetagebuch mit Feder und Tinte, Flickzeug für die Rüstungen und sein Reisealchemieset.
Proviant brauchte er nicht wirklich, da Bravil einen Tageslauf von Leyawiin entfernt war und er in der Wildnis genug finden würde, falls er Hunger hatte. Es war noch früh am Morgen, als Kyokaan die Stadt Leyawiin verließ. Im Argonischen Laufstiel huschte er die Straße entlang, vorbei an Brücken über den Nieben und der Unterkunft des Weißen Hengst Ordens.
Ein Stück weiter sah er ein Legionärspferd ohne Reiter. Beängstigt zog Kyokaan seine Keule. Hinter der nächsten Kurve hörte er Kampflärm. Der Legionär war vom Pferd abgesessen und bekämpfte einen Landdreugh. Das Untier hatte elektrische Energie, die es auf dem Legionär entlud. Seine Scheren versuchten die Rüstung des Legionärs zu zerschneiden. Kyokaan stürmte auf das Untier und knüppelte mit seiner Keule auf den Panzer, der unter der Wucht der Schläge krachte und platzte. Eine gallertähnliche Flüssigkeit spritzte dabei heraus. Das Tier war immer noch auf den Legionär fixiert und schrie unter den Schmerzen, verursacht durch Kyokaans Keule, auf. Ein mächtiger Schlag zertrümmerte den Schädel des Untiers und dieses sank Tod zu Boden. Der Legionär steckte seine Waffe weg und sprach zu Kyokaan „Wir sind immer im Dienst“. Kyokaan fragte sich, ob das auf Kaiserlich Danke hieß. Dreugh-Wachs war ein Vermögen wert und Magier bezahlten gut dafür. Alchemieexperten simulierten die Eigenschaften von Dreught-Wachs mit weniger seltenen Zutaten.
Weiter ging die Reise Richtung Norden im schnellen Laufschritt. Argonier hatten eine ausgezeichnet Kondition und waren im Durchschnitt sehr flink. Der nächste Ort hieß Staade. Das seltsame an dem Dorf war, dass kein Bauer das Feld bestellte oder auf die Schafe aufpasste. Kyokaan nutzte die Gelegenheit, um die Reifen Früchte zu Ernten und ein paar Hammelstücke in seinen Proviantbeutel zu stecken. Die Ausbeute würde ihn nach der alchemistischen Veredelung viel Geld einbringen. Weiter ging die Reise und am Fluß fand er wieder ein paar dieser seltsam bläulich schimmernden Pflanzen. Er konnte sie nicht richtig zuordnen, aber ernten.
Natürlich blieb die Reise nicht ohne Zwischenfälle. So stürmte ein Waldelf auf Kyokaan und wollte ihn offensichtlich ausrauben. Der Bandit fackelte nicht lange und schoß mit Pfeilen auf Kyokaan. Der Wappenschild und die Rüstung boten genug Schutz, um in dem Pfeilhagel keinen Schaden zu erleiden. Als die schwere Keule auf den Bogenschützen einschlug wechselte dieser die Waffe. Mit einem Dolch wollte er Kyokaan niederstechen. Immer aus der Reichweite des Dolches bleibend schlug Kyokaan mit der schweren Keule auf den kleinen Waldelf, der ohne nennenswerte Verteidigung unter den Treffern immer wieder aufschrie. Ein endgültiger Treffer auf den Kopf gab den auf den Boden vor Schmerzen wimmernden Waldelf die Beförderung ins Jenseits. Die Rüstung, die er trug, war ziemlich verdellt, würde aber bei einem Schmied noch etliche Septime einbringen. Da sie recht leicht war, hatte Kyokaan kein Problem sie zu verstauen.
Was er dann sah beunruhigte ihn ein wenig. Eine Feuerwand, eingeschlossen in Stein, stand abseits des Weges. Kyokaan hatte kein Interesse dieses Ding näher zu untersuchen und schlich sich davon weg. An einer weiteren Weggabelung lauerte der nächste Bandit. Er war schlecht ausgerüstet und muß wohl neu ins Geschäft eingestiegen sein. Zumindest wollte und brauchte der Bandit das Geld, dass Kyokaan ihn nicht geben wollte. Obwohl der Angreifer eine Silberaxt hatte, waren Schild und die edle Rüstung, die Kyokaan trug widerstandsfähiger und der Kampf erquickte Kyokaan mehr, als dass er ihn forderte.
Die Reise ging weiter an Ruinen vorbei und an leuchtenden Wolken. Die leuchtende Wolke allerdings griff Kyokaan an. Er hiebte mit seiner Keule hinein und spürte den Widerstand und Schaden, den er an der Wolke verursachte, als diese aber seine Magika- und Lebensenergie absaugte, begriff er, dass dieses seltsame Wesen zu mächtig war. Er begann zu fliehen, wurde aber verfolgt. In seiner Flucht kramte er einen Unsichtbarkeitstrank hervor, kippte ihn hinter und schlich sich abseits der Wege von der mysteriösen Lichtwolke weg. Ein bisschen entfernt davon begann er seine Lebensenergie wiederherzustellen und lief weiter. Er überquerte eine alte Holzbrücke und fand auf der anderen Seite jede Menge seltener Pflanzen, wie Drachenbaum, Tollkirsche, Lavendel, Johanniskraut, Bergmotten, Alraunen und vieles mehr. Beim Sammeln der Pflanzen und Kräuter fiel ihm gar nicht auf, wie der Himmel sich verdunkelte und ein gewaltiger Regenschauer über ihn hereinbrach. Die Rüstung, die er trug, war hochwertig und schützte ihn vor dem Regen. Da er nicht erst spät in der Nacht in Bravil ankommen wollte, lief er weiter. Doch die Straße war nicht sonderlich sicher. Ein Troll stürzte sich vom Wegrand auf ihn. Bevor er den Argonier erreichte hatte dieser bereits die schwere Keule gezogen und hiebte mit dem Knüppel nach dem Tier. Dieses wich zurück, ließ aber vom Angriff nicht ab. Der Argonier verhielt sich mit der Keule wie beim Schwertkampf. Stürmte zum Schlag vor und wich dann weit zurück, um nicht von den Pranken des Trolles getroffen zu werden. Trollfett war wertvoller als die meisten zutaten, allerdings ließ es sich durch alchimistische Veredelung besser verkaufen.
Kyokaan lief weiter Richtung Bravil und Rehe kreuzten seinen Weg. Hätte es nicht geregnet, hätte Kyokaan einige mit dem Bogen erlegt, aber im Regen machte das Ausnehmen von Rehen keinen Spaß und so lief er mit ihnen eine Weile um die Wette, bis sie die Straße kreuzten und auf der anderen Seite im Wald verschwanden.
Bravil – in der regnerischen Abenddämmerung war der Anblick nicht sehr beeindruckend. Der Wachmann vor dem Tor gab dem Fahrenden Ritter wertvolle Informationen über die Lage der Burg, Kapelle, Geschäfte und Gilden. Bravil hatte sogar einen Hafen.
Die Herberge zum Silberheim-am-Meer war gleich am Eingangstor und Kyokaan wollte sich erstmal von dem vielen Laufen ausruhen, mietet ein Zimmer, für das er 20 Septimen löhnte und legte sich zu Bett.
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Lehrling
Cyrodiil, Bravil
Es war fast Mittag, als Kyokaan aufstand. Er hatte jede Menge Kräuter gesammelt und begab sich nun zum Wirt. Obwohl der Wirt einen riesigen Weinbestand hatte, verkaufte er Kyokaan nur Lebensmittel. Kyokaan ließ eine Weinflasche der qualitativ guten Sorte dabei unbemerkt mitgehen. Wie er von einem Orkgast erfuhr, gehörten die Getränke nicht dem Wirt, sondern dem Ork. Da dieser Kyokaan nicht zum Trinken einlud, nahm er sich unbemerkt, was er wollte. Der nächste Gang war zum Händler. „Haus zum gerechten Handel“ nannte man die Bruchbude aus Holz. Die Elfe, die das Geschäft führte, trug schäbische Kleidung, hatte fettige Haare und Zahnlücken. Sie selber bezeichnet sich als hübsch, gerissen wäre der bessere Ausdruck, denn sie drückte den Preis für die Sachen, die ihr Kyokaan verkaufte gewaltig.
Das nächste Haus machte einen besseren Eindruck. Es war die Kämpfergilde von Bravil und seine Insassen waren nicht an neuen Rekruten interessiert. Geht nach Anvil, Choroll oder Cheydinal hatten sie gesagt. Alles Städte die nicht auf der Reiserute von Kyokaan standen.
Sein nächstes Ziel war der Laden „Hexenmeisters Glück“. Das Geschäft faszinierte Kyokaan, vor allem deshalb, weil der Händler ein Gegenstück zur Magiergilde bildet. Die Gespräche, die in Bravil über die Magiergilde geführt wurden, veranlassten Kyokaan dazu, dieses Haus um jeden Preis zu meiden.
Beim Stadtrundgang durch Bravil stolperte Kyokaan wieder über diese seltsam leuchtenden Wurzeln, die er gleich einsackte. Er hatte nun schon insgesamt 10 Stück von ihnen. Dann begab er sich zurück zur Herberge. Der Wirt hatte gerade nichts zu tun, also verwickelte er Kyokaan in ein Gespräch, das mehr den Charakter eines Monologes hatte.
„Habt ihr Euch umgesehen? Bravil ist die Kloake von Tamriel. Das „Silberheim“ ist der einzige anständige Ort in der Stadt. Ich weiß wirklich nicht, warum ich hier bleibe“ sprach der Wirt vom Silberheim mehr zu sich selbst, als zu Kyokaan. Die Antwort auf die Frage hätte Kyokaan ihm schon geben können. Er verlangte eine unverschämt hohe Summe für die Übernachtung in einem kleinen Raum mit Bett ohne Schränke. Das Bett war mehr ein Notlager und man konnte froh sein, wenn man alleine drinnen war. Es gab noch eine Schenke auf der anderen Seite der Stadt, die nur Stadtkundige finden würden. Weil diese so schlecht besucht war, war die Bewirtung und Beherbergung noch schlechter als hier. Im Grunde hatte das Silberheim ein Monopol in dieser Stadt, obwohl Preis und Leistung hier den Gipfel der Unverschämtheit demonstrierten.
„Ihr seid ein fahrender Ritter?“ fuhr der Wirt fort „Ursannes Mann, Aleron wird vermisst. Ich sah die Ärmste, wie sie in der Kapelle weinte und betete. Ich hoffe ihr könnt ihr helfen.“
Sind fahrende Ritter Wohltäter? – der Gedanke lief Kyokaan eiskalt über den Rücken. Vielleicht war die Tarnung doch nicht so gut? „Ich werde sehn, was ich tun kann“ würgte Kyokaan charmant hervor und ging auf sein Zimmer. Brauen war seine Beschäftigung für die nächsten Stunden. Zunächst köchelte er die tödlichsten Gifte zusammen Kobaldgalle, stahlblauer Rötling, Äpfel – gut durchziehen lassen und vorsichtig abfüllen. – Ahh – Ginkgo-Blatt, rauer Wüstling, Kartoffel – grinsen überkam Kyokaan. Er war wieder in seinem Element. Dann kamen noch ein paar Standardgifte und Tränke. Nach 2 Stunden war er fertig. Jetzt musste er nur noch die unbrauchbaren Tränke verscherbeln. Für seine Ausdauertränke wurde viel bezahlt. Sie waren sauber hergestellt und trotz der einfachen Mittel und Methoden hochwertig.
Der Tag war ein Erfolg gewesen. Kyokaan ging frühzeitig auf sein Zimmer, kippte die zwei geklauten Weinflaschen in sich hinein und schlief den Rausch der Zufrieden aus.
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Lehrling
Cyrodiil, Bravil
Tag 3 in Bravil
Es war 8:00 Uhr morgens als Kyokaan aufstand. Heute wollte er die öffentlichen Gänge absolvieren. Unter öffentlichen Gängen verstand er den Besuch hochrangiger Beamter und Adliger, diesmal als fahrender Ritter. Sein Weg führte ihn die Händlerstraße hinunter über eine Holzbrücke in die Burg. Es war ein schöner Tag, und obwohl Kyokaan bei Regen in Bravil ankam, regnete es hier deutlich weniger, als in Leyawiin.
Der Burggarten war in einem jämmerlichen Zustand. Offensichtlich konnte der Graf sich nicht mal einen Gärtner leisten und für solche Kleinigkeiten der Etikette hatte er nichts übrig. Auf der anderen Seite, war das der ideale Nährgrund für Pilze und Wildpflanzen, die Kyokaan fleißig erntete.
Die Empfangshalle war riesig und wirkte prunkvoll eingerichtet. Majestätisch thronte der Graf in der Mitte des hinteren Raumteiles. Da nur ein Thron vorhanden war, hatte eine Gräfin, sollte es eine geben, hier nichts zu sagen.
„Der Fahrende Ritter vom Weißen Hengstorden aus der Grafschaft Leyawiin bittet um eine Audienz!“ wurde Kyokaan angekündigt.
„Regulus Terentius, Graf Bravil. Nett von Euch, dass ihr Euch mir vorgestellt habt, Ritter, aber völlig unnötig.“ Begrüßte der Graf Kyokaan und in einer Tour fuhr er fort „Ich bin der Graf und ihr habt keinen Anlaß mit dem Grafen zu sprechen, oder? Gut. Das hätten wir geklärt, also macht, dass Ihr hinauskommt.“
So schroff wurde Kyokaan noch nie abgespeist. Der arrogante Kerl hatte offensichtlich keine Angst, mal den Falschen zu beleidigen. Kyokaan entfernte sich vom Grafen und sah sich ein bisschen um. Der Dienstbereich, Speisesaal und Küche waren für jedermann zugänglich. Sollte Kyokaan in Geldnot geraten, so brauchte er nur die Küche ausräumen. Sie war weder bewacht, noch waren die Ausgänge gesichert. Er begab sich nach dem recht unspektakulären Besuch beim Grafen wieder zur Herberge Silberblick. Obwohl es noch nicht mal Mittag war, legte sich Kyokaan mit Einnahme eines Schlafmittels ins Bett und wachte erst nach Mitternacht auf…
Tag 4 in Bravil
Kyokaan hatte Bravil bei Tag gesehen, nun wollte er es bei Nacht erforschen. Er legte sich die dunkle Rüstung seiner Zunft an und schlich sich ungesehen aus der Herberge. Sein erstes Ziel war das Haus des gerechten Handels. Schnell hatte er das schwere Schloß mit einem Dietrich geöffnet. Die Besitzerin war allerdings noch am Sauber machen, so dass er das Haus genauso schnell verließ, wie er es betreten hatte. Gegenüber lag „Dro´shanjis Haus“. Dro´shanjis war ein Khajiit und ein sehr geschickter wie es hieß. Das Haus bot nicht viel. Es war zweigeschossig und der Khajiit gehörte zu den ärmeren Einwohnern Bravils. Er hatte einen Haufen zu Essen, aber kaum Gegenstände von Wert. Eines allerdings fand Kyokaan gut. Der Khajiit besaß ein Buch „Die Wolfskönigin Band I“. Der Text selbst war recht langweilig, allerdings gab es in dem Buch eine Stelle, die das Knacken von Schlössern elegant und ausführlich beschrieb. Diese Technik musste Kyokaan beim Nächsten mal ausprobieren.
Weiter ging seine nächtliche Erkundungstour. In einigen Häusern fand er neben Lebensmitteln auch einige der seltsam leuchtenden Wurzelpflanzen. Die Bevölkerung von Bravil hatte nicht sonderlich viel Geld und Bravil gehörte mit Sicherheit zu den ärmsten Provinzen Cyrodiils. Dann allerdings stolperte Kyokaan über einen bis zum Rand abgefüllten Skomasüchtigen. Andere konnten noch stehen und kippten sich das Zeug unschiniert hinter. Keiner nahm Kyokaan wahr und ihre Taschen waren voller Geld. Sie waren so zugedröhnt, dass der Taschendiebstahl noch nie so leicht war und unbemerkt blieb. Die Hütte, vor der sie standen, war eine reine Skomahöhle. Die Flaschen lagen nur so rum und die Hehler bemerkten nicht einmal, wie Kyokaan ihr Dealergeld einsackte. Nach dem erfolgreichen Diebeszug schlich Kyokaan zurück zur Herberge. Er hatte die Hälfte der Häuser von Bravil infiltriert und in der nächsten Nacht kam die andere Hälfte dran. Wieviel Kohle er eingesackt hatte konnte er gar nicht sagen. Die Menge würde er erst noch zählen müssen, aber eins war sicher, es war viel Geld, sehr viel Geld.
Tag 5 in Bravil oder besser geschrieben Nacht
Kyokaan hatte den ganzen Tag geschlafen. Spät am Abend, weit nach Einbruch der Dunkelheit, verließ er in seiner schwarzen Rüstung die Herberge Silberblick-am-Meer. Heute war eine Hausinspektion des nördlichen Stadtteiles angesagt. Vom Silberblick schlich er sich ungesehen zum Haus gegenüber, die Treppe rauf und knackte das erste Schloß. Am Hauseingang stand das Nemensschild „Stadtschwimmer“. Die Leute von Bravil lästerten über ihn, woher er diesen Namen hatte und wo er wohl in der Stadt schwimmen würde? Stadtschwimmer war nicht sonderlich reich. Er besaß eine dieser leuchtenden Wurzeln, ein paar Lebensmittel und auf seinem Nachttisch lag ein dickes Buch – 2920, Letzte Saat. Das Buch behandelte die Geschichte der Friedensschließung zwischen Morrorwind und dem Kaiserreich. Es war sehr verwirrend geschrieben und hatte mehr Einzelgeschichten, die unabhängig von einander datumsmäßig aufgeschrieben wurden. Dann allerdings wurde das Buch spannend ein Mitglied der Murra Tong hatte den Prinzen und Erben des Kaiserreiches getötet und der Geschlossene Frieden war damit nicht offiziell gemacht. Das Buch beschrieb die Benutzung und Auswirkung von Speerfallen und wie man sich gut im Gras verstecken konnte, eine Eigenschaft, die bei der Jagd auf was auch immer von Nutzen sein konnte.
Sein nächstes Haus hatte das Namensschild Ranaline. Kyokaan kannte die Frau sie hing den ganzen Tag am Stadttor rum. Obwohl sie nicht schlief war sie nicht besonders Wahrnehmungsfreudig. Kyokaan stand direkt in ihrem Rücken und sie merkte nichts. Ab und an las sie in einem Buch, das sie immer wieder wegsteckte. Ein Zweites lag direkt auf ihrem Bett. Kyokaan wurde im Stehlen immer besser oder lag es an der Trantütigkeit einiger Bewohner Bravils zu späten Stunden? Die Resultate sprschen für sich. Die Frau hatte nicht gemerkt, wie Kyokaan langsam das Buch aus ihrer Tasche zog und das andere vom Bett mit gehen lies. Sie hatte nicht bemerkt, wie er ihre Vorratskammer plündert und bei hellem Kerzenlicht das Haus verließ. Im Licht der Straßenbeleuchtung laß er sich die Bücher durch. „Mankar Camorans Erläuterungen zum Mysterium Xarxas Buch I“ Der Schriftsteller war höflich und beleidigend zugleich dem Leser gegenüber. Ungewöhnlich am Schreibstiel war, dass der Leser direkt angesprochen wurde und das Buch mehr den Charakter einer Gebrauchsanweisung hatte. Der Text stammte offensichtlich von einem Geisteskranken, der einem Wahn zum Opfer fiel. Der Schreiber selbst Beruft sich auf ein Buch Namens Mysterium Xarxes, das ein Fürst Dagon, offensichtlich sein Herr, für ihn geschrieben hat. Mankar Camoran lädt den Leser des Buches ein in sein Paradies einzutreten, das durch vier Schlüssel erreicht werden kann. Den ersten Schlüssel las Kyrokaan gerade. Den zweiten Band kannte er schon aus Leyawiin. Offensichtlich hingen die Anhänger der Mystischen Morgenröte in jeder Stadt rum.
Im Untergeschoß war Ra´jiradhs Haus, dem Namen nach Khajiitisch. Die Katze schnurrte tief schlummernd in ihrem Bett. Sie hatte auch nicht viel Wertvolles zu Bieten, allerdings hatten die Bewohner von Bravil eine Schwäche für Bücher. „Dieb“ nannte sich die recht spannende Geschichte von Eslaf. Dies war der zweite Bande einer mindestens 3 Bändigen Geschichte. Der erste Band beschrieb das Bettelleben von Eslaf und Kyokaan musste sich das Buch besorgen, so sehr fesselte ihn dieser zweite Band. Er schrieb das Leben Eslaf und wie er zum Dieb wurde. Nie erwischt wurde er, weil er richtig Springen und Fallen konnte. Eine unglaubliche Akrobatiktechnik wurde in dem Buch beschrieben. Den nachfolgenden Band „Krieger“ würde sich Kyokaan auch noch besorgen müssen. In Ra´jiradhs Bücherregal stand noch ein anderes Buch. „Die Anhängerschaft des Graufuchses“ Es beschrieb den Zusammenschluß aller Diebe zu einer Gilde mit 3 langweiligen Regeln.
1. Stiehl niemals von einem anderen Gildenmitglied
2. Töte niemals jemanden bei deiner Arbeit. Wir sind nicht die Dunkle Bruderschaft. Tiere und Monster können bei Bedarf getötet werden.
3. Stiehl nicht von den Armen. Die Bauern und Bettler stehen unter dem persöhnlichen Schutz des Graufuchses, besonders im hafenviertel der Kaiserstadt.
Dann konnte man in dem Buch noch etwas über Beförderungen lesen. In Leyawiin war Kyokaan einem Hehler begegnet, der allerdings nur mit hochrangigen Dieben Geschäfte machte und Kyokaan kurzer Hand nach Bruma schicken wollte. Warum musste alles so weit entfernt sein. Das kalte Bruma war der letzte Ort, den Kyokaan auf seiner Reiserute hatte. Allerdings reizten ihn die Ansichten seiner Schwestergilde der Dunklen Bruderschaft.
In den anderen Häusern fand er außer ein paar Goldmünzen und Lebensmitteln nichts Erwähnenswertes. Er musste immer noch an die relativ sinnlosen Regeln der sogenannten Diebesgilde denken. Wieso sollte man Bettler bestehlen? Waren die in der Kaiserstadt so reich, dass es sich lohnt? Gedanken versunken schlich Kyokaan durch die Stadt und stand vor dem Haus des gerechten Handels. Mal sehn, ob die Schachtel immer noch putzt, fragte sich Kyokaan, als er das schwere Schloß nach der neuen Technik öffnete. Die Händlerin schlief tief und fest. Unbemerkt knackte er alle vorhanden Schlösser, räumte ihre Tageseinnahmen aus der Kasse aus und ließ alle Lebensmittel und Weinflaschen mitgehen. Rache ist süß, sprach er insgeheim zu sich. In Schwarzmarsch hätte er mal schnell sein Messer gezogen, aber ein Mord würde zuviel Aufmerksamkeit erregen und ihm war unklar, wie die Bürger von Bravil reagieren würden. Diebstahl langte fürs Erste. Voll beladen und erstaunt über das, was er alles unbemerkt schleppen konnte schlich Kyokaan in sein zimmer, das er für eine ganze Woche gemietet hatte. Er öffnete ein paar der geklauten Weinflaschen und ließ es sich in seinem kleinen Zimmer gut gehen, bis er total besoffen ein schlief.
„Ihr habt Euch zu stark angetrieben“ sprach eine liebliche Argonierin in seinem Traum „ und zuviel nachgedacht. Entspannt Euch.“ Ohja, der Traum war so Lebensecht, so real, „Vertraut Euren Instinkten. Seid einfach ihr selbst.“ Flüsterte die Argonierin in sein Ohr. „Kümmert Euch um die kleinen Dinge und die großen erledigen sich von selbst…“
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Ehrengarde
Reise nach Bruma
Es war gegen 8:00 Uhr Morgens, als Thorr aufwachte. Er zog seine schwere Rüstung an, und lief die Treppe zum Gastraum des Tiber Septim Hotels hinunter. „Frühstück bitte“ rief er dabei lautstark. Die ersten Gäste verließen bereits das Tieber Septim Hotel. Für Händler, die hier übernachteten waren sie zu spät dran und Thorr meinte einen der beiden Dunkelelfen zu kennen. Hastig und hektisch verließen sie das Hotel und Thorr erkannte diese Art. Es war Tarrior der Dunkelelf aus Morrorwind. Nur wo hatte er den Hammer? Seit dem Vorfall in Kvatch und dem Obliviontor hatte er nicht daran geglaubt, ihn wiederzusehen. Da es ihm gut zu gehen schien, konnte Thorr in aller Ruhe genüsslich Frühstsücken, das mit der Maske auf dem Kopf seltsam war, aber unproblematisch ging. Nun wollte er wissen, wie gut die Maske wirklich ist.
Er verließ das Tieber Septim Hotel und begab sich auf Hauptmannsuche an diesem herrlichen Sommertag und traf Hieronymus Lex im Baumgartenbezirk der Kaiserstadt. Der Wachmann war gut gelaunt und erkannte Thorr nicht. Er erzählt etwas vom Sieg über die Daedra in Kvatch, dass man die Tore schließen konnte und es noch Hoffnug gab. Weniger Hoffnungsvoll war seine vergebliche Suche nach dem Graufuchs. Dieser hatte ihn einst in der Kaiserstadt öffentlich vorgeführt und zum Narren gemacht und jetzt setzte dieser Mann alles daran ihn zu finden und zu verhaften. Das war eine aussichtslose Jagdt und eigentlich wurde er selbst seinem eigenen Schwur untreu, stehts die Ungerechtigkeit zu bekämpfen in dem er durch die erbitterte Suche nach dem Graufuchs alle anderen Pflichten extrem vernachlässigte. Thorr war mit dem Ergebnis zufrieden.
Der Beweis des Bettlers, das es Audens Avidius immer noch drauf hatte, Leute auf frischer Tat zu ertappen und abzukassieren erheiterte Thorr innerlich und mit leichtem und fröhlichem Herzen marschierte er ins Händlerviertel. Er besuchte den Alchemieladen zur Hauptzutat und zur goldenen Karaffe. Zwar braute Thorr keine Tränke, aber er kannte jemanden in Bruma, der Zutaten gegen Tränke tauschte. Dann begab er sich in Richtung Kaiserliche Ställe, um nach Hause zu Reisen.
Thorr ritt zuerst auf der Großen Straße, dem sognannten Ring um die Kaiserstadt und folgte der Red Road. In Bockbierquell bog er links ab. Es war ungewöhnlich ruhig in dem Dorf. Er nahm eine Abkürzung über Bleichersweg, einem anderen kleinen Dorf, um sich den langen Weg Talein und Bergauf über die Aylaidenruine Sercen zu ersparen. Am späten Abend erreichte er ohne nennenswerten Zwischenfall Bruma. Stellte sein Pferd ab und nahm den Helm ab. Er begab sich zu erst zur Magiergilde, um die vielen Zutaten abzugeben und am nächsten Tag Tränke dafür abzuholen. Selena freute sich über seinen Besuch und war fassunglos über die seltenen Zutaten die ihr Thorr brachte. Sofort begann sie, wie ein kleines Kind vor Freude, mit den Zutaten zu experimentieren.
Thorr begab sich anschließend in sein Haus, um die Schätze zu verstauen, von denen er sich nicht hatte trennen können. Erleichter und endlich mal wieder in vornehmer Kleidung verließ er sein Haus um in Olavs Streu und Bräu die Neuigkeiten während seiner Abwesendheit zu erfahren.
„Was gibt es Neues in Bruma?“ fragte Thorr Olaf.
„Du kennst doch diesen neulich hergezogen Alchemisten mit dem bösen Blick?“ „Elendil Sunlight!“ „Genau den. Der hatte neulich Besuch von einem seltsamen Fremden. Ungeheuerlich sag ich Dir. Wollte unbedingt zu Herrn Sunlight und hat den Buttler von Benlin dabei zu Tode erschreckt. Der Altmer trug einen halboffenen schwarzen Mantel mit Schulterklappen aus Stahl und einen Zweihänder. Wir haben zwar Sommer, aber trotzdem hab ich hier noch keinen Elfen halbnackt laufen sehen. Nunja ganz geheuer ist mir der Kerl nicht. Meine Frau findet ihn allerding, wie sagte sie gleich – sexy?!
Naja jetzt ist er fort und ich hab wieder Ruhe. Er hat vor zwei Tagen die Stadt bei Nacht und Nebel verlassen und ist Richtung Choroll aufgebrochen. Was er hier gesucht hat, weiß keiner, aber Olfand der Schmied hat ihm sein Schwert repariert. Er wurde sehr großzügig bezahlt. Irgenwie muß der fremde Olfand gerade mal nüchtern erwischt haben, HoHoHo.“
Da war sie wieder – die Lustige Geselligkeit der Nord und hielt noch lange an…
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