Poch Poch Poch „AUFSTEHEN!“ hämmerte es gegen die Zimmertür. Thorr fühlte sich durch den Lärm genötigt zu Antworten. „Ich steh ja schon auf…“ waren seine Worte.
Müde wusch er sich und legte seine Ausrüstung an. Was war passiert. Gestern gab es eine kleine Kneipenschlägerei, dann war Thorr zu Bett gegangen und hatte sich noch einen Schlummertrunk gegönnt. Poch Poch Poch.
Thorr öffnete die Tür und die Wirtin fiel ihm dabei fast entgegen. „Ich haben Frühstück gemacht, Euer Freund sagen ihr müssen bald losreiten.“ sagte sie. Thorr packte noch seine Sachen zusammen und folgte ihr ein paar Minuten später die Treppe herunter.
Tarrior war schon unten und schaute noch selsamer aus als sonst. Er unterhielt sich mit der Wirtin, dann gab er ihr ein Schriftstück und sagte zu Thorr "Nun von mir aus können wir los Thorr.“
Seit wann ist er Ortskundig schoß es durch Thorrs Kopf.
„Guten Morgen, Tarrior!“ begrüßte er ihn „Nur nicht so hastig. Ich werde erstmal Frühstücken. Wer weiß wann ich wieder was Essbares kriegen. Aus Kvatch kommen in letzter Zeit nicht die tollsten Nachrichten, da sollte man nur gut genährt hinreisen.“
„Das Frühstück ist schon an einem noch ganzen Tisch angerichtet, als Höhepunkt des Frühstückes gibt es Napfkuchen. Soll ich den Herren etwas für die Reise Einpacken?“
Fragte Talasma.
„Nicht nötig.“ Antwortet Thorr „ich werde hier ausgiebig und gemütlich Frühstücken.“
Es ging schon auf 9 Uhr zu als Thorr endlich mit seinem Frühstück fertig war. Er hatte unglaubliches verdrückt und die Kajit bewirtet ihn wie eine Mutter. Offensichtlich war sie froh, dass endlich mal einer ihre Küche zu schätzen wusste. Tarrior brodelte schon vor ungedult, aber vielleicht war es gerade das, was das Frühstück so versüßte.

Nun brachen Thorr und Trrior auf. Über den großen Platz und das Tor von Choroll gingen sie zu Fuß zu den Ställen. Thorr band wieder Tarriors Pferd an seinem fest und mit wildem Galopp ging es los. Sie nahmen auch diesmal die kleinen, unscheinbaren Wege, weit ab von Gobelinhöhlen, Räubern und Schlimmeren. Es war ein ritt durch lichte Wälder, über Wiesen und Feldern. Thorr machte einen Bogen um jede Ortschaft, Hütte, Höhle oder Ruine. Wer weiß was uns da aufhält, dachte er sich. Es fing schon an zu Dämmern, als Thorr rauchwolken am Horizont sah. Nach Einbruch der Dunkelheit werden wir da sein, dachte er sich. Die Sonne war schon längst untergegagen und der Mond schien nun auf die plötzlich vor ihnen auftrauchende große Pflasterstraße. An der nächsten Weggabelung bog Thorr rechts ab und ließ die Pferde langsam traben. An der darauffolgenden Wegkeuzung stand das Richtungsschild „Kvatch“. Dem folgend ging es auf die brennede Stadt zu.
Kvatch – früher war es eine sehr schöne Stadt. Thorr verrichtet gern seinen Dienst in Kvatch, die Stadtwache war immer zu späßen aufgelegt und selbst der Herzog hatte eine für Adelige ungewöhnlich batürlichen Humor gehabt. Nun würde sich vor ihm die Wahrheit offenbaren. So wie sein einstiger Traum - zu den Klingen zu gehöhren – sich in Luft auflöste, lösten sich die Erinnerungen an ein blühendes fröhliches Kvatch in Rauch auf.
Wortlos und gedanken versunken ritt Thorr den Hügel hinunter mit Tarrior im Schlepptau immer auf die brennede Stadt zu. In der Talsohle hatten Überlebende aus Kvatch ihr Lager aufgeschlagen. Es waren nicht viele Bürger, die Alchemistin der Magiergilde aus Kvatch erkannte Thorr wieder, doch seine einstigen Kumpel waren nicht hier. Jeder der Kämpfen konnte musste noch in der Stadt sein oder schlimmeres, dachte sich Thorr.
Tarrior und Thorr stiegen vom Pferd.