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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil lauschte fasziniert den Worten der Bretonin. Wenngleich er vieles von dem, was sie sagte, natürlich wusste, so merkte er doch, dass sie über ein ausgesprochen fundiertes Wissen verfügte und mit Sicherheit eine großartige Heilerin war. Nur die Sache, wie man an die Essenzen ohne Kalzinator und dergleichen herankam, war ihm neu. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen ohne seine teuren Geräte zu arbeiten und die bestmöglichsten Ergebnisse zu erzielen. Das war ihm immer laienhaft erschienen und wenig erfolgversprechend. Aber wenn die Frau (wie hieß sie eigentlich?) das machte, die eindeutig wusste, was sie tat, dann musste das halt im Notfall auch so gehen. Und wer konnte schon sagen, ob er in den kommenden schweren Zeiten, welche Cyrodiil bevorstanden, immer seine Geräte bei sich haben würde.
"Könnt Ihr die Sache mit den Essenzen ohne Alchemiegeräte bitte nochmals wiederholen?", fragte er daher. Er musste es sich genau merken, ganz genau. Nur Akatosh selbst wusste, ob und wann dieses Wissen ihm vielleicht das Leben retten würde.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil setzte für einen kurzen Moment einen fragenden Blick auf, mit dem er sie fixierte. Dann schien er sich anders zu besinnen und stellte Ihr seine nächste Frage. Langsam dämmerte es der Bretonin, warum er sie eben so angesehen hatte. Scheinbar kannte er immernoch nicht Ihren Namen. Talasma hatte in Ihrer Geschwätzigkeit diese Kleinigkeit übersehen.....vieleicht sollte sie dafür noch dankbar sein, denn sonst würde bald halb Cyrodiil Ihren Namen kennen, Nachrichten über sie würden im Rappenkurier erscheinen und die Leute stünden vor Ihrer Tür schlange um............sie vertrieb diesen Unsinnigen Gedanken mit einem kopfschütteln, dass die Locken nur so fliegen lies.
"Naasira, Ihr könnt mich Naasira nennen." Den Nachnamen verschwieg sie vorerst lieber. Wer wusste welche Verbindungen nach Camlorn der Altmer pflegte.
"Nunja, eure Geräte liefern natürlich hochprozentigere Essenzen, als es die einfachen Methoden können. Doch einem Bauern ist nicht geholfen, wenn er diese Essenzen nicht zur Hand hat und nicht alle können sich die teuren Tränke der Alchemisten leisten. Und solltet Ihr unterwegs sein, dann könnt Ihr unmöglich alle Eure Gerätschaften mit Euch tragen und unterwegs benutzen." Die Priesterin sah sich mit suchendem Blick in der Gaststube um....auf einem Tisch in der Nähe standen noch ein paar einsame Süsskuchen. Sie griff sich einen Kuchen, ein Baumwolltuch und einen Krug Wasser. Nun fing sie an den Kuchen zu zerbröseln und gab die Krümel auf das Tuch. Die Kuchenkrümel vermischte sie mit dem Wasser zu einem dicken Brei. "Ein Trank mit der Essenz des Süsskuchens wird einen Kranken relativ schnell heilen. Habt Ihr dieses nicht zur Hand und Ihr müsst einen Verletzten versorgen, so wird dieser Breiumschlag die Giftstoffe aus der Wunde ziehen. Es gibt keine Entzündung und die Verletzung wird besser heilen.....nicht so schnell wie ein Trank, doch der Verletze wird überleben."
"Für viele Blüten reicht es schon, wenn Ihr einen Topf mit heissen Wasser zusetzt. Die Blätter dazugebt und das ganze ziehen lasst. Dies wird dann kein Trank, sondern ebenfalls ein Umschlag. Tränkt Baumwolltücher damit. Doch vorsicht, das Zeug macht ecklige, grüne Flecken. Wurzeln lasst Ihr im kalten Wasser ziehen. Am besten ein paar Stunden........"
Hinter den Fenstern der Taverne wurde es langsam immer heller, während die Sonne über den Himmel wanderte.
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Und es war tatsächlich passiert: sein Essen war kalt geworden, so aufmerksam und interessiert hatte er Naasira (endlich wusste er ihren Namen) zugehört.Und fasziniert beobachtet, was sie mit dem Kuchen anstellte. Also so funktionierte das. Irgendwie geisterte ihm plötzlich der Ausdruck "Erste Hilfe" durch den Kopf. So könnte man diese Vorgehensweise wirklich nennen. Wenngleich sie auch noch nicht wirklich zur Heilung beitrag, so beseitigte sie doch die schlimmsten Folgen einer Verletzung oder Vergiftung und gewährleistete das Überleben.
Also ein Topf heißes Wasser, Blüten und Blätter hinein und das Ganze ziehen lassen. Dann auf ein Baumwolltuch und einen Umschlag daraus machen.
Und Wurzeln sollten im kalten Wasser ziehen.
Er sah hoch. Der Tag schien schon recht fortgeschritten zu sein und doch hatte er gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen war.
"Ich danke Euch für die erste Unterweisung", sprach er, da er sah, dass die Bretonin trotz allem, was sie nebenbei getan und gelehrt hatte, bereits zuende gegessen hatte. "Sagt, wann können wir uns morgen treffen und wo, um die Praxis anzugehen?", fragte er sie dann und der vorbeihuschenden Talasma drückte er das Gold für die gemeinsame Mahlzeit in die Hand. Und sogar 5 Septime mehr, da er ausgesprochen guter Stimmung war.
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Das ziehen im Rücken zeigte Naasira, dass sie tatsächlich schon eine ganze Weile auf dieser Bank gesessen hatte.
"Ich danke Euch für die Einladung zum Essen. Ihr kennt die Kapelle von Stendarr? Geht einfach an der Kapelle vorbei und dann das letzte Haus. Ich erwarte Euch dann nach dem Frühstück und zieht keine zu teuren Kleider an, es wäre schade drum."
Sie lies absichtlich offen, was genau sie damit meinte und wandte sich mit einem zufriedenen Lächeln der Tavernentür zu.
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Nach dem Frühstück also. Hmm, alle Leute frühstückten zu verschiedenen Zeiten und irgendwie fühlte Elendil sich nicht sonderlich schlauer. Wer sagte denn, dass nicht entweder er oder Naasira erst gegen Mittag frühstückten? Oder mit dem ersten Morgengrauen. Keine guten Sachen anziehen? Er hatte nur eine alte Robe. Die nutzte er zum Brauen der Tränke und natürlich hing sie in Bruma. Nun ja, dachte er seufzend, dann würden eben doch gute Dinge einige Flecken abbekommen.
Und er würde halt morgen früh einfach mal zum besagten Haus wandern in der Hoffnung, dass die junge Heilerin dann schon wach war. Denn er, Elendil, war nämlich ein Frühaufsteher.
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