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Waldläufer
Cyrodiil, Chorrol
Elendil fragte sich im Stillen, ob die junge Bretonin vor ihm da versuchte, ihn auszuhorchen. Natürlich verfügte er über ein Grundwissen. Nur war es eben keinesfalls sein Spezialgebiet. Sein Spezialgebiet waren hervorragende Tränke und Möglichkeiten, Leute per Magie zu grillen, schockzufrosten, ihnen Blitze um die Ohren zu schleudern ebenso wie für Licht zu sorgen, Charme zu versprühen, den er selbst natürlich nicht besaß und lauter solch überaus nützliche Kleinigkeiten. Die Frau vor ihm jedoch funkelte ihn so herausfordernd an, als hätte er - Elendil - ihr ein unmoralisches Angebot unterbreitet. Nun ja, hatte Talasma nicht erzählt, dass sie entführt worden war? Vielleicht machten Entführungen das aus Leuten. Kurz überlegte er, ob er mit einem Charme-Zauber arbeiten sollte, aber vermutlich würde sein Gegenüber das - anders als die meisten Stumpfköpfe - sofort merken. Sie hatte magisches Talent, war eine Bretonin. Eine Nord hätte er sofort damit bearbeitet und die hätte ihm dann die Stiefel geleckt, aber eine magisch begabte Bretonin würde dies nicht nur merken, sondern vermutlich irgendeinen Heilzauber schlichtweg umkehren, so dass er, Elendil, dann wahrscheinlich seine Därme um den Hals tragen würde oder irgendeine ähnliche Scheußlichkeit.
"Ja, natürlich verfüge ich über Grundkenntnisse", begann er daher in einem Tonfall, der dem, was andere als Freundlichkeit bezeichneten, wenigstens in etwa nahe kam. "Ich kann jeden entsprechenden Trank brauen, das war es aber auch schon. Salben gehören bei mir auf quietschende Türen und mit Verbänden würde ich vermutlich schreiende Patienten eher knebeln, damit sie ruhig sind anstelle den Verband richtig anzulegen. Und Anatomie? Nun ja, alle Leute haben im Allgemeinen zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf. Dazwischen steckt der Rumpf. Logischerweise. Anders sähe es seltsam aus", fügte er grübelnd hinzu, da er sich plötzlich jemanden vorstellte, der seinen Kopf unter dem Arm trug. Eine ziemlich scheußliche Vorstellung.
"Mein Spezialgebiete sind Tränke aller Art und Zerstörungs-, Veränderungs- und Illusionsmagie. Für die Heilkunde blieb da niemals Zeit und sowieso kann keiner alles beherrschen, was es in den verschiedenen Schulen gibt. Wer das behauptet, überschätzt sich schlichtweg oder gibt einfach nur an. Insofern: Euer Spezialgebiet ist die Heilkunde und von daher sehe ich, dessen Spezialgebiet sie nicht ist, keinen Grund, warum ich sie nicht bei Euch lernen sollte. So Ihr denn wollt", fügte er abschließend hinzu.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Die Erklärungen Ihres Gegenübers klangen logisch und ausserdem schien er bemüht ein freundliches Gesicht zu machen. Auf Naasira wirkte es zwar eher als würde er Eisennägel kauen.....aber immerhin.
Als sein Blick auf einmal, bei den Überlegen wie die Anatomie des Körpers beschaffen ist, glasig wurde und sein Geist kurz abschweifte, erkannte Naasira den wahren Gelehrten....Nein, so jemand war wohl kaum ein Köder. Er war einfach echt.
Bei seinen Erläuterungen, was er mit Verbänden so alles anstellen wollte, konnte die Bretonin sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nur zu oft hatte sie eben dieses Bedürfniss verspürt, wenn sie einen besonders wehleidigen Patienten behandelte. Wie die meisten Heiler konnte Naasira es nicht ausstehen, wenn die Patienten wehleidig wurden und jammerten.
"Auch wenn ich Euch sagen muss, dass diese Verwendung von Verbänden manchmal auch angebracht scheint, so gibt es doch andere Stellen wo sie der Gesundheit des Kranken mehr dienen." Nun wirkte die Priesterin Ihrerseits abwesend und began mehr in sich reinzumurmeln.
"Natürlich brauchen wir etwas Platz..... und Ruhe.......meine Ausrüstung....die Vorräte nicht zu vergessen." Sie fixierte Elendil nachdenklich. "Das können wir nicht hier erledigen. Gebt mir einen Tag Zeit alles vorzubereiten. Ihr wisst ja offensichtlich bereits, dass ich gerade eben erst wieder heimgekehrt bin. Wie ich sehe wolltet Ihr hier auch essen. Leistet mir doch Gesellschaft und wir können schonmal ein paar Dinge erörtern." Mit einem Schmunzeln fügte sie hinzu. "Man würde das wohl Theorie nennen."
Geändert von Naasira (02.03.2008 um 18:51 Uhr)
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Waldläufer
Chorrol, "Eiche und Krummstab"
Elendil verkniff sich ebenfalls ein Grinsen, als er bemerkte, dass die junge Frau ebenfalls so manchesmal nicht abgeneigt schien, ihre Patienten zu knebeln. Er verstand, dass sie einiges vorbereiten wollte, doch auch Theorie klang doch schon mal gut. Und Abendessen noch besser.
"Gern", erwiderte er daher mit einem leichten Lächeln. Und es war ihm nicht anzumerken, ob seine plötzliche gute Laune von dem Gedanken an baldiges Essen oder an die erste Theorie herrührte. Aber wie jeder Gelehrte war er wissbegierig und so konnte es auch leicht geschehen, dass Essen einmal kalt wurde, wenn er mit etwas beschäftigt war, was seinen Geist forderte.
"Wisst Ihr was? Ich lade Euch zum Essen ein", meinte er fast schwungvoll (sofern man bei Elendil Sunlight überhaupt von Schwung sprechen konnte). "Esst, was Ihr mögt, bestellt Euch einen guten Wein und dann erörtern wir schonmal die ersten Dinge."
Geändert von Elendil Sunlight (02.03.2008 um 18:59 Uhr)
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Bisher war Naasira immer in der Rolle der Schülerin gewesen. Nun sollte sie selber mal einen Schüler haben. Also gut.
Auf jedenfall schien Ihr gegenüber das Nägelkauen aufgegeben zu haben und wirkte nun, wenn schon nicht fröhlich, doch entspannt. Die Einladung zum Essen nahm die Bretonin gerne an.
Die Bretonin fing an über die Lebenskraft spendenden Pflanzen und Substanzen zu sprechen. Ausserdem wie man an Ihre Essenzen drankam, wenn man mal nicht zufällig Kalzinator, Retorte..usw zur Hand hatte.
Nebenbei stellte sie im Geiste schonmal eine Liste der Pflanzen auf, die sie bis zur praktischen Übung unbedingt noch sammeln oder kaufen musste.
Zwischendurch wurde das Essen serviert, doch trotz des Hungers der Bretonin, sprach sie zwischen den Bissen weiter mit dem Altmer über die verschiedenen Zutaten. Bald war sie sich sicher, dass Ihr Gegenüber eine schnelle Auffassungsgabe und eine Neigung zur Ungeduld hatte........
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil lauschte fasziniert den Worten der Bretonin. Wenngleich er vieles von dem, was sie sagte, natürlich wusste, so merkte er doch, dass sie über ein ausgesprochen fundiertes Wissen verfügte und mit Sicherheit eine großartige Heilerin war. Nur die Sache, wie man an die Essenzen ohne Kalzinator und dergleichen herankam, war ihm neu. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen ohne seine teuren Geräte zu arbeiten und die bestmöglichsten Ergebnisse zu erzielen. Das war ihm immer laienhaft erschienen und wenig erfolgversprechend. Aber wenn die Frau (wie hieß sie eigentlich?) das machte, die eindeutig wusste, was sie tat, dann musste das halt im Notfall auch so gehen. Und wer konnte schon sagen, ob er in den kommenden schweren Zeiten, welche Cyrodiil bevorstanden, immer seine Geräte bei sich haben würde.
"Könnt Ihr die Sache mit den Essenzen ohne Alchemiegeräte bitte nochmals wiederholen?", fragte er daher. Er musste es sich genau merken, ganz genau. Nur Akatosh selbst wusste, ob und wann dieses Wissen ihm vielleicht das Leben retten würde.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil setzte für einen kurzen Moment einen fragenden Blick auf, mit dem er sie fixierte. Dann schien er sich anders zu besinnen und stellte Ihr seine nächste Frage. Langsam dämmerte es der Bretonin, warum er sie eben so angesehen hatte. Scheinbar kannte er immernoch nicht Ihren Namen. Talasma hatte in Ihrer Geschwätzigkeit diese Kleinigkeit übersehen.....vieleicht sollte sie dafür noch dankbar sein, denn sonst würde bald halb Cyrodiil Ihren Namen kennen, Nachrichten über sie würden im Rappenkurier erscheinen und die Leute stünden vor Ihrer Tür schlange um............sie vertrieb diesen Unsinnigen Gedanken mit einem kopfschütteln, dass die Locken nur so fliegen lies.
"Naasira, Ihr könnt mich Naasira nennen." Den Nachnamen verschwieg sie vorerst lieber. Wer wusste welche Verbindungen nach Camlorn der Altmer pflegte.
"Nunja, eure Geräte liefern natürlich hochprozentigere Essenzen, als es die einfachen Methoden können. Doch einem Bauern ist nicht geholfen, wenn er diese Essenzen nicht zur Hand hat und nicht alle können sich die teuren Tränke der Alchemisten leisten. Und solltet Ihr unterwegs sein, dann könnt Ihr unmöglich alle Eure Gerätschaften mit Euch tragen und unterwegs benutzen." Die Priesterin sah sich mit suchendem Blick in der Gaststube um....auf einem Tisch in der Nähe standen noch ein paar einsame Süsskuchen. Sie griff sich einen Kuchen, ein Baumwolltuch und einen Krug Wasser. Nun fing sie an den Kuchen zu zerbröseln und gab die Krümel auf das Tuch. Die Kuchenkrümel vermischte sie mit dem Wasser zu einem dicken Brei. "Ein Trank mit der Essenz des Süsskuchens wird einen Kranken relativ schnell heilen. Habt Ihr dieses nicht zur Hand und Ihr müsst einen Verletzten versorgen, so wird dieser Breiumschlag die Giftstoffe aus der Wunde ziehen. Es gibt keine Entzündung und die Verletzung wird besser heilen.....nicht so schnell wie ein Trank, doch der Verletze wird überleben."
"Für viele Blüten reicht es schon, wenn Ihr einen Topf mit heissen Wasser zusetzt. Die Blätter dazugebt und das ganze ziehen lasst. Dies wird dann kein Trank, sondern ebenfalls ein Umschlag. Tränkt Baumwolltücher damit. Doch vorsicht, das Zeug macht ecklige, grüne Flecken. Wurzeln lasst Ihr im kalten Wasser ziehen. Am besten ein paar Stunden........"
Hinter den Fenstern der Taverne wurde es langsam immer heller, während die Sonne über den Himmel wanderte.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Und es war tatsächlich passiert: sein Essen war kalt geworden, so aufmerksam und interessiert hatte er Naasira (endlich wusste er ihren Namen) zugehört.Und fasziniert beobachtet, was sie mit dem Kuchen anstellte. Also so funktionierte das. Irgendwie geisterte ihm plötzlich der Ausdruck "Erste Hilfe" durch den Kopf. So könnte man diese Vorgehensweise wirklich nennen. Wenngleich sie auch noch nicht wirklich zur Heilung beitrag, so beseitigte sie doch die schlimmsten Folgen einer Verletzung oder Vergiftung und gewährleistete das Überleben.
Also ein Topf heißes Wasser, Blüten und Blätter hinein und das Ganze ziehen lassen. Dann auf ein Baumwolltuch und einen Umschlag daraus machen.
Und Wurzeln sollten im kalten Wasser ziehen.
Er sah hoch. Der Tag schien schon recht fortgeschritten zu sein und doch hatte er gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen war.
"Ich danke Euch für die erste Unterweisung", sprach er, da er sah, dass die Bretonin trotz allem, was sie nebenbei getan und gelehrt hatte, bereits zuende gegessen hatte. "Sagt, wann können wir uns morgen treffen und wo, um die Praxis anzugehen?", fragte er sie dann und der vorbeihuschenden Talasma drückte er das Gold für die gemeinsame Mahlzeit in die Hand. Und sogar 5 Septime mehr, da er ausgesprochen guter Stimmung war.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Das ziehen im Rücken zeigte Naasira, dass sie tatsächlich schon eine ganze Weile auf dieser Bank gesessen hatte.
"Ich danke Euch für die Einladung zum Essen. Ihr kennt die Kapelle von Stendarr? Geht einfach an der Kapelle vorbei und dann das letzte Haus. Ich erwarte Euch dann nach dem Frühstück und zieht keine zu teuren Kleider an, es wäre schade drum."
Sie lies absichtlich offen, was genau sie damit meinte und wandte sich mit einem zufriedenen Lächeln der Tavernentür zu.
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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach dem Frühstück also. Hmm, alle Leute frühstückten zu verschiedenen Zeiten und irgendwie fühlte Elendil sich nicht sonderlich schlauer. Wer sagte denn, dass nicht entweder er oder Naasira erst gegen Mittag frühstückten? Oder mit dem ersten Morgengrauen. Keine guten Sachen anziehen? Er hatte nur eine alte Robe. Die nutzte er zum Brauen der Tränke und natürlich hing sie in Bruma. Nun ja, dachte er seufzend, dann würden eben doch gute Dinge einige Flecken abbekommen.
Und er würde halt morgen früh einfach mal zum besagten Haus wandern in der Hoffnung, dass die junge Heilerin dann schon wach war. Denn er, Elendil, war nämlich ein Frühaufsteher.
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