Eine Berührung an der Schulter, eine Stimme die sie eigentlich hätte erkennen sollen und die Aufforderung zu verschwinden. Das alles schien einer anderen Person zu gelten und erst der Todesschrei des herangestürzten Banditen holte sie in die Wirklichkeit zurück. Braune Augen betrachteten den Mann vor Ihr.

Der Kämpfer in Glasrüstung drehte sich nun wieder zu der Bretonin und drückte Ihr mit allem Nachdruck einen Finger gegen die Brust. Seine Aufforderung hierzubleiben und nichts anzustellen wurde durch den Druck gegen Ihre Brust noch unterstrichen.
" Am Boden liegende Gegner sticht man nicht einfach so ab wie Vieh.“ Hatte sie Ihn schon vorher mit, vor erstaunen weit aufgerissenen Augen, angesehen, öffnete sie bei diesem Satz entrüstet den Mund. Doch bevor Ihr eine Erwiederung auf diese Unverschämtheit einfiel, war er auch schon weg. Die Priesterin begnügte sich damit ihm einen giftigen Blick hinterherzuwerfen und sich demonstrativ die Stelle zu reiben, wo er mit seinem Finger rumgepickst hatte. Wie kam er nur auf den Gedanken sie hätte diesen Mann töten wollen?

Gedankenverloren scharrte die ehemalige Gefangene in den Trümmern rund ums Haus, doch es war nichts brauchbares zu finden. Mit nachdenklichen Blick fixierte sie den kleinen Schuppen neben dem Haus. Lediglich kleine Rauchfahnen zeugten davon, dass der Brand mittlerweile auch das Nebengebäude erfasst hatte. Doch der Weg nach Chorrol war weit und sie hatte nicht die Absicht mit leerem Magen dorthin zu wandern.
Sie konzentrierte sich auf Ihren eigenen Körper und sah sich selber in einer stabilen Luftblase stehen. Dieses geistige Bild schob sie aus sich raus, bis um sie herum tatsächlich ein leichtes Leuchten zu sehen war. Im Moment wirkte dieser Schild violett und hätte keinen Schutz vor den Flamen geboten. Nun sah sie sich das Feuer im Haus an und der Schild nahm langsam eine rötliche Färbung an. Sie konnte nur hoffen, dass dieser Feuerschild stark genug war. Mit einem kurzen Stossgebet zu Akatosh verschwand sie in dem schwelenden Schuppen.

Abschätzend betrachtete Naasira den zurückkehrenden Karrod. Er wirkte wie ein Spitzbube, dem gerade ein ausgesprochen guter Streich gelungen war.
Als die Kleider in Flammen aufgingen, lachte sie Ihrem Gegenüber zu. Scheinbar hatte
Akatosh Ihr einen wahren Paladin zum Retter bestimmt. Naja, auch Götter können Sinn für Humor haben.

"Mein Name ist Naasira D..", schnell schluckte sie Ihren Nachnamen wieder runter und nun wusste sie auch warum Ihr der Paladin so seltsam vertraut wirkte. Er war ebenfalls ein Bretone und wusste eventuell auch was mit Ihrem Nachnamen anzufangen. Bevor sie von einigen geldhungrigen Entführern befreit, direkt von einem erleuchteten Krieger im Namen Akatoshs, wieder zurückverfrachtet wurde, verschwieg sie diesen Teil erstmal lieber.
"Ich konnte etwas von der Verpflegung retten. Es ist nicht viel, doch besser als nicht. Seid Ihr verletzt? Benötigt Ihr heilung......?", wiedermal brach sie ab, diesmal weil Ihr auffiel, dass sie den Namen Ihres Retters noch gar nicht kannte.