Als Tarik aufwachte fühlte er sich seltsam. Kaum Kraft und sein Körper schmerzte.”Wo bin ich?”, fragte er sich.”Was ist als letztes geschehen?”, jedoch vermochte der Kaiserliche sich an nichts zu erinnern. Er versuchte sich aufzurichten, jedoch wurde dieser Versuch von heftigen Schmerzen vereitelt. Tarik stieß einen Seufzer aus und ließ sich wieder in sein Bett fallen. Dann umfing ihn wieder Dunkelheit.

Als Tarik die Augen aufschlug hatte er keine Ahnung wo er war, merkte aber schnell das eine Person neben seinem Bett saß.”Wer sind sie?”, fragte er. Die Person erschrak, fasste sich aber wieder schnell.”Ich bin Tiberius Matius. Kaiserlicher Händler und Kapitän. Ich bin zuständig für Waren- und Personentransporte”, antwortete Tiberius. Nach kurzem Schweigen sprach dieser weiter:”Ich habe dich auf dem Taucherfelsen gefunden. Du hattest Fieber und warst verletzt. Dann habe ich dich in die Kaiserstadt gebracht. Dort wurdest du von einem Geist nachts heimgesucht. Dann habe ich dich nach Skingrad gebracht. Dort wurdest du von einem Assassinen der Dunklen Bruderschaft angegriffen. Jetzt befindest du dich auf dem Weg nach Stros M’Kai. Wir sind vor einer Stunde aufgebrochen. Kannst du mir erklären warum du zweimal angegriffen wurdest?”, sagte Tiberius mit einem fragenden Blick. Tarik seufzte.”Nun, gut. Bestellen sie die Ranghöchste Wache hier her und einen Schreiber. Ich will ihnen alles erzählen. Ich will auch für das was ich getan habe bestraft werden. Mein Geld ist ja noch da” antwortete Tarik. Als alle anwesend waren, begann Tarik seine Geschichte zu erzählen, alles von Anfang an. Die Anwesenden machten erstaunte Gesichter bei einigen Passagen. Als der Kaiserliche seine Geschichte beendet hatte, sagte der Wachhauptmann:”Nun in Anbetracht der Tatsache das sie in einer illegalen Organisation gearbeitete haben und die Personen die sie ermordet haben, vor allen dingen den Mord an Nedoen haben sie eine hohe Geldstrafe bzw. lange Haftstrafe zu erwarten. Das sie ein Geständnis gemacht haben wird berücksichtigt. Joran Veran, die Geldstrafe liegt bei 10.000 Septimen. Können sie die zahlen?”,f ragte der Wachmann. Tarik zählte sein Geld ab und kam auf 7000 Septime.”Mehr habe ich nicht”, sagte der Kaiserliche.”Nun, ich werde den Fall dem Kommandanten auf Stros M’Kai vorlegen. Rechnen sie mit einer Strafe von 1 bis 6 Monaten. Im schlimmsten Fall 5 Jahre. Sie werden dann ins Gefängnis verlegt wenn ihre Wunden verheilt sind”, sagte der Hauptmann. Tarik nickte.”Ich habe es nicht anders verdient”, sagte er und legte sich wieder hin. Dann umfing ihn Dunkelheit.

Die Nacht plagten Tarik Albträume und Fieber. Mehrmals wachte er in Scheiß gebadet und schreiend auf. Immer wieder zog sein Leben an ihm vorbei.”Warum wurde ich von der Bruderschaft angegriffen? Ich habe ja nichts verraten, nichts bevor sie mich angegriffen haben. Jemand muss eine Anschuldigung gegen mich gut belegen können. Aber wer? Wer beneidete meine Erfolge? Wer?”, fragte sich Tarik immer wieder. Jedoch kam er zu keiner befriedigenden Antwort und die Tatsache das er ständig das Bewusstsein verlor, machte das Grübeln darüber auch nicht einfacher.
Irgendwann gewann Tarik wieder sein Bewusstsein und er spürte wie er getragen wurde. Jedoch konnte er keinen Muskel bewegen so schlecht ging es ihm. Er hörte Vogelkreischen und das Rauschen des Meeres. Stimmen waren zu hören, dann fiel er wieder in Ohnmacht.

Mit einem mal war Tarik hochgeschossen und stand im Bett. Er atmete schwer und spürte den Schweiß auf seiner Stirn. Auch war ihm so heiß wie als würde er über einem Feuer schweben.”Ah, sie sind wach. Gut ich habe mir ihren Bericht durchgelesen und das Geld angenommen. Ich will das sie mir das ganze noch einmal persönlich erzählen. Dann werde ich das Strafmaß feststellen. Aber vorher trinken sie das. Es wird ihnen gegen ihre Beschwerden helfen”, sagte eine Stimme und eine Hand reichte dem Kaiserlichen einen Becher mit Flüssigkeit. Ohne groß nachzudenken trank Tarik die Flüssigkeit in einem Zug. Sofort breitete sich ein Gefühl von Wärme in seinem Körper aus. Dann begann er zu erzählen. Nach der Schilderung viel Tarik wieder in Ohnmacht.

Als der Kaiserliche wieder zu sich kam, fand er sich in einer Zelle wieder. Gegenüber der Zellentür war in die Mauer ein kleines Loch eingelassen, welches vergittert war. Dort viel auch das einzige Licht von draußen herein. Ansonsten erhellten nur Fackeln den Kerker. Auf der linken Seite, knapp vor der Wand war ein Schemel, ein Tisch, ein Holzteller, ein Holzbecher und eine Steinkanne. Auf dem Teller lag ein Laib Brot. Rechts war Stroh in einer Ecke, daher vermutete Tarik das das die Ecke zum erleichtern war. Tarik fand sich neben dem Tisch auf einem Sackleinen wieder. Das Kopfkissen war ein Sack mit Stroh. Die Decke war ein Sack mit etwas Stroh darin.”Wie lange bin ich schon hier?”, fragte sich Tarik. Seine Verletzungen waren geheilt, zumindest soweit das sie sich nicht mehr entzünden konnten. Langsam stand er auf und ging zur Zellentür. Soweit der Kaiserliche in die anderen Zellen sehen konnten, fand er nur noch gebrochene Männer und Frauen vor. In ihrem Willen gebrochen. Auch wenn ihre Tat vielleicht illegal war, so verspürte der Kaiserliche doch Mitleid mit diesen gestalten die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren.”So wird es auch mir ergehen, je nach dem wie lange ich hier drin bleiben muss”, schoss es Tarik durch den Kopf. Dann wandte er sich ab, aß etwas von seinem Brot und trank einen Schluck Wasser. Um sich die Zeit zu vertreiben ging Tarik an die Zellentür und suchte das Gespräch mit den anderen Gefangenen.

“He, wie heißt ihr? Wie seid ihr hier her gekommen?”, fragte Tarik. Manche hoben den Kopf, schauten ihn an und ließen ihren Kopf wieder sinken. Manche schüttelten nur den Kopf. Ein paar traten an ihre Zelltüren.”Wie wir hier her gekommen sind?”, wiederholte ein Rothwardone seine Frage.”Wir alle sind entweder wegen lausigen Verbrechen wie das Stehlen von Nahrungsmitteln, Geld oder Kleidung verhaftet worden. Da wir aber alle arm waren und kein Geld hatten wurden wir ins Gefängnis gesteckt. Normalerweise ist man da nicht länger als 2 oder 3 Wochen. Aber manche sitzen für ein solches Vergehen schon seit Jahren fest............Oder andere haben korrupte Wachleute entdeckt und wurden wegen Verbrechen die sie gar nicht begangen haben verurteilt. Einige sitzen deshalb schon seit fast 20 Jahren hier drin. Einer von denen bin ich”, sagte der Rothwardone.”Und warum bist du hier?”, fragte er den Kaiserlichen.”Ich habe für eine illegale Organisation gearbeitet. Dann wollte ich mich aus persönlichen Gründen von dieser Organisation entfernen, doch ich wurde von einem Mitglied verraten. Wieso weiß ich nicht, aber ich konnte Gott sei Dank einen großen Teil meiner Strafe bezahlen. Dann habe ich ein Geständnis abgelegt und bin dann hier rein gesteckt worden”, sagte Tarik.”Wie lange bin ich eigentlich schon hier?”, fragte er noch. Der Rothwardone schmunzelte und sagte:”Seit fast drei Tagen.” Tarik hob erstaunt die Augenbrauen. Dann nickte er und entfernte sich wieder vom Gitter. Der Kaiserliche setzte sich auf seinen Schemel und begann nachzudenken.

Gegen Abend wurde ihm ein Zettel gereicht auf dem Stand das er 6 Monate im Gefängnis bleiben müsse.”Dann habe ich ja noch genug Zeit um nachzudenken”, dachte Tarik und ließ sich ein sein Lager fallen.