Tarik hatte drei Tage lang nur seine Wunden versorgt, war in Cheydinhal herumgewandert, hatte Gerüchten gelauscht und hatte Tränke gebraut und verkauft. Seine Lederrüstung war auch schon wieder repariert. Leise stand er am frühen Morgen auf und frühstückte. Nur wenige waren um diese Uhrzeit schon wach.”Muss wohl an dem Saufgelage von gestern Abend liegen. Wie können die überhaupt jede Nacht so viel Alkohol vernichten?”, fragte er sich und biss noch einmal herzhaft in sein Käsebrot. Einen Becher Wasser später, ging Tarik zu Vincente um sich den nächsten Auftrag zu sichern.”Guten Morgen, Vincente. Hast du einen Auftrag für mich?”, fragte Tarik.”Ja, das wird auch der letzte Auftrag sein den ich euch geben werde. Danach müsst ihr euch für weitere Aufträge an Ocheeva, die Hüterin der Zuflucht, wenden”, sagte der Vampir und antwortete auf den fragenden Blick des Kaiserlichen:”Ich kümmere mich nur um die Neuzugänge. Nach diesem Auftrag habt ihr genug Erfahrung.
So und jetzt zum eigentlichen Auftrag: Ihr müsst einen Schmuggler töten, welcher einen reichen Kaufmann um sein Geld betrogen und diesen ins Gefängnis gebracht hat. Der Schmuggler ist ein Khajiit und er wird “der Retter” genannt. Warum weiß ich nicht aber um mehr über ihn herauszufinden müsst ihr euch an die richtigen Kreise wenden. Kriminelle, Süchtige, korrupte Wachen. Das Opfer wohnt in der Kaiserstadt, mehr wissen wir auch nicht”, sagte Vincente. Tarik nickte und lief sofort zurück zu seiner Truhe. Dort nahm er die Ausrüstung mit die er für den Auftrag brauchen würde. Dann verließ er die Bruderschaft, nickte den Wachen am Tor kurz zu als er Cheydinhal verließ und machte sich auf den Weg in Richtung Kaiserstadt.

Am späten Mittag erreichte er die Kaiserstadt und begab sich direkt ins Hafenviertel. Dort suchte er den nächstbesten Süchtigen auf. Die Person war ein Kaiserlicher, Mitte 20 und er sah.....verwahrlost aus.”Hasse Stoff? W.......Wenn nich da.....dann hhhauuu ap!”, sagte der Süchtige.”Hör zu mein Freund, ich suche den RETTER. Weißt du wo ich ihn finden kann?”, fragte Tarik. Der Kaiserliche gegenüber lachte, dann sagte dieser:”Iiichhh, sachh dir niiiemals wo der RETTER su finden is. Die jjanze Stadtwwachee is hinner ihm her.”
“Ok, ich besorge dir 3 Flaschen Skooma und ein Säckchen Mondzucker wenn du mir sagst wo ich ihn finden kann”, bot Tarik an. Der Mann überlegte sehr lange dann sagte er:”Ich neehmm ddich peim Wort. Zwei Häuser neebbben mir, vvvon dir aus lllinks”, sagte der Süchtige.“Danke”, sagte Tarik und machte sich auf den Weg. Kurz darauf betrat er ungesehen das Haus. Es war ein kleiner, schlichter Raum, mit einem Kamin, einem Bett und einem Tisch mit zwei Stühlen.”Da stimmt doch was nicht”, dachte der Kaiserliche und schluckte einen Lebenentdecken Trank. Da konnte er unter dem Bett etwas längliches ausmachen.

Plötzlich trat jemand in die Wohnung ein. Als Tarik sich rumdrehte erkannte er das Gesicht. Es war der Süchtige von eben, nur sah er dieses mal gefährlicher aus mit seiner Eisenaxt.”So und nun stirbt ein weiterer Spitzel der Stadtwache”, sagte dieser und stürmte auf Tarik los.”Spitzel der Stadtwache? Ach so, der RETTER wird ja von der Wache gesucht. Leider muss ich ihn da enttäuschen, ich bin von der Dunklen Bruderschaft”, ging es Tarik durch den Kopf. Ohne groß zu zögern, zog er sein Kurzschwert und wich dem ersten Schlag mit einem Seitwärtsschritt aus. Der Kaiserliche schlug immer wieder gezielt nach Tarik so dass dieser immer mehr in eine Ecke gedrängt wurde und der Mann stand siegessicher vor ihm.”Jetzt stirb!” Die Axt sauste direkt auf Tariks Schädel zu, jedoch hatte er etwas dagegen und warf sich in den Kaiserlichen hinein. Überrascht viel dieser nach hinten und die Axt zu Boden. Dann stach Tarik zu, jedoch wich der Kaiserliche dem Stich aus. Bevor der Mann seine Axt erreichen konnte, traf ihn ein Schwertstreich im Rücken. Mit einem kurzen Aufschrei ging der Kaiserliche zu Boden. Mit einem Stich ins Genick wurde der Kampf beendet.”Oha, das ist eine interessante Taktik. Der vermeintlich Süchtige wird zur tödlichen Gefahr, nur das er dieses mal seinen Gegner unterschätzt hat. Jedoch war ich auch etwas unvorsichtig. Der Typ könnte noch mehr solcher Leibwächter haben”, überlegte er.
Langsam ging Tarik zur Tür, zog sein Langschwert und in einer schnellen Bewegung rammte er es mitten in das Bett. Die Aktion zeigte fast die erwünschte Wirkung. Blitzschnell kroch der Khajiit aus dem Bett hervor und verschwand im Hafenviertel.”Verdammt, ich habe ihn entkommen lassen. Ich Idiot!”, dachte Tarik und war wütend auf sich selbst. Dann entdeckte er jedoch Blutflecken auf dem Boden, und er fand sie sogar noch vor der Haustür.”Das ist meine einzige Chance”, dachte Tarik. Schnell steckte er seine Schwerter weg und folgte unauffällig der Spur. Ständig mit einem Auge seine Umgebung beobachtend musste Tarik einige Umwege machen um ja nicht aufzufallen. Die Spur führte quer durch das Hafenviertel und endete schließlich in einer Sackgasse.”Das darf doch nicht wahr sein, ich wurde schon wieder reingelegt. Der Schmuggler ist auch mit allen Wassern gewaschen”, dachte er und wollte sich resigniert auf den Rückweg machen als er einen, unter alten Decken, verborgenen Kanaldeckel samt Blutspur entdeckte.”Aha, so läuft der Hase also. Na warte dich kriege ich noch.” Rasch öffnete Tarik den Deckel und stieg hinein. Wie erwartet fand er auch hier die Blutspur. Durch den trüben Fackelschein konnte er erkennen wo der Khajiit gewesen war. Der Kaiserliche folgte der Spur und fand ein paar tote Ratten später den Khajiit in der Ecke eines Raumes, als dieser sich mit einer Wache unterhielt. Was Tarik aber zu Ohren kam war unglaublich:
“Verdammt hat dich schon wieder eine Wache verfolgt?”, fragte die Wache. Der Khajiit zuckte mit den Schultern.”Ich sollte mich am besten mal an meine Freunde wenden und da ein Machtwort sprechen”, sagte die Wache. Zustimmend nickte der Khajiit.

Tarik nahm seinen Bogen, legte einen Pfeil an und schoss. Der Pfeil bohrte sich in die Hauptschlagader des RETTERS und schon lag dieser, sich vor schmerzen windend, auf dem Kanalboden. Die Wache schaute entsetzt auf und ehe sie reagieren konnte flog ein weiterer Pfeil auf sie zu, dieser bohrte sich jedoch nur leicht in die Rüstung.”Verdammt, das wird ungemütlich”, dachte Tarik und zog sein Langschwert. Die Wache stürmte auf Tarik zu und dieser wich dem ersten Angriff aus. Sofort schlug die Wache ein zweites mal zu. Der Angriff konnte von Tarik geblockt werden und ein Konter folgte nur einen Wimpernschlag später. Die Rüstung verhinderte eine tiefe Wunde bei der Wache. Jedoch schlug sie Tarik das Schwert aus der hand und stieß ihn weg. Als Tarik wieder auf den Beinen war, stürmte die Wache, bereit ihm den Todesstoß zu geben, auf ihn zu. Tarik wich in letzter Sekunde aus und stellte der Wache dabei noch ein Bein. Die Wirkung war verheerend: Die Wache viel vorne über und der durch den Helm geschützte Kopf machte Bekanntschaft mit der Wand. Bewusstlos blieb der Mann liegen. Ohne genau zu wissen warum er es tat nahm Tarik sein Schwert und stach es in das Genick des Mannes. Plötzlich stach er wieder und wieder und wieder auf den toten Mann ein bis er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.”Was bei allen Göttern mache ich da? Werde ich wahnsinnig? Die Wache war doch schon nach dem ersten Stich tot! Wird das Morden von Personen die eigentlich nur eine Haftstrafe erwarten oder von gar unschuldigen Personen zur Sucht? Werde ich wirklich zu einem gewissenlosen Mörder?”, fragte sich Tarik.>>Der Nekromant war vogelfrei<< meldete, sich eine Stimme.”Das ist ja wieder etwas anderes und nun schweig!”, fauchte Tarik die Stimme an. Kopfschüttelnd verließ er die Kanalisation der Kaiserstadt.

Er fand sich am Rande des Hafenviertels wieder und machte sich sofort auf den Weg zurück in die Zuflucht. Dieses mal schwamm Tarik jedoch durch den Rumarsee um den Gestank loszuwerden und um Zeit zu sparen. Dann lief er den Weg zurück war bemüht sich nicht von seinen Gedanken zu überwältigen zu lassen und erreichte am Abend total erschöpft Cheydinhal. Er nickte den Wachen zu und begab sich als erstes in eine Badehaus wo er sich den Dreck vom Körper wusch.”Ah, das tat gut. Jetzt schnell in die Zuflucht”, dachte Tarik und machte sich auf den Weg. Ungesehen schlich er in das Haus und erreichte bald die Zuflucht.

Dort setzte er sich an den Tisch und begann zu essen. Jedoch konnte Tarik nur mit Mühe etwas Fleisch hinunter würgen. Mit einem flauen Magen suchte er Vincente auf. Dann berichtete er ihm das der RETTER nun tot sei.”Wunderbar, ihr seid ein wahrhaft guter Mörder. Hier bekommt ihr eure 300 Septime. Den Nächsten Auftrag erhaltet ihr von Ocheeva. Viel Glück”, sagte der Vampir und reichte Tarik einen kleinen Beutel. Nickend nahm Tarik ihn entgegen und legte sich schlafen.”Hoffentlich komme ich mit meinen Gedanken klar”, war das letzte was er denken konnte bevor er einschlief.