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Mythos
Cyrodiil, Hrotanda Vale, Halle der Zeremonien
"Du willst es also tatsächlich machen und hast natürlich, deinen einzigen zu gebrauchenen Helfer außer Gefecht gesetzt. Wie edel von dir. Du wirst langsam weich. Was hätte dich früher andere gekümmert. Und vorallem was kümmert dich dieses Ungetüm? Fliehe soll doch die dekadente Magiergilde zu sehen, wie sie mit diesem Monstrum fertig wird. Wenn du dich auf diesen jämmerlichen Assasinen Joran verlässt, dann bist du schon sogut wie Tod": redete die Stimme wieder auf ihn ein. "Dieser Kaiserliche ist ein jämmerlicher Narr das er hier geblieben ist. Lass ihn hier verrotten du schuldest ihm garnichts. Du hättest ihn gleich töten sollen. Er hat dich belogen und betrogen. Du wärst auch ohne ihn zurecht gekommen. Verschwinde von hier. Schließlich wenn der Untote entkommt kannst du durch die Asche wandeln und an dich nehmen was über bleibt. Nichts ist so wichtig. Weder dieser kleine Narr Tirian noch der Kaiserliche noch alle anderen in Cyrodiil, wenn sie sterben was kümmert es dich?": flüsterte sie ihm weiter zu. Langsam öffnete Tarrior die Augen. Doch er befand sich nicht in der Halle in den Tiefen der alten Ayleidenruine Hrotanda Vale. Vor ihm prasselte ein Feuer und er war umgeben von einer luxeriösen Einrichtung an hölzernen Möbeln, Wandteppichen. Ein Raum, den er kannte. Sein altes Haus auf dem Odai Plateu. Wieder vernahm er die Stimme in seinem Kopf. "Denk daran wer du bist. Dieses Kaiserliche und Cyrodiilische Pack gehen dich so wenig ab wie die Landesverräter dort. Morrowind ist alles was zählt. Den daran wer du bist"; ermahnte sie ihn. Jetzt fiel es ihm ein. Der Kampf im schwarzen Turm im Reich von Mehrunes Dagon wieder ein. "Vholendrung, die Visionen, die Stimme, der der ... Mann mit der Maske": dachte er.
Im selben Augenblick schälte sich eine Gestalt in den Roben eines Erleuchteten Schläfers aus dem Schatten. Die Gestalt trug eine gewaltige goldene Maske, kam näher und blieb vor dem Dunmer stehen. Seine Augen weiteten sich. "Du hast erkannt wer du bist. Erkenne deine Bestimmung, dein wahres Schicksal, Dagoth Gildres. Haus Dagoth ist es! Morrowind ist es! Diese Narren sollen erzittern lass sie sterben und kehre zurück. Sie haben keinerlei Bedeutung für dich. Weder dieser Joran noch dieser ekle Nord oder der andere Kaiserliche. Sie sind aller unbedeutener Abfall. Was befasst du dich hier fern von deiner Heimat mit diesen Kreaturen": beeinflusste ihn der Maskierte weiter. "Deine Bestimmung, dein Schicksal. Morrowind. Haus Dagoth. Und vorallem du wirst diesen Behram Meradanz töten für diese Frechheit, jaa verwehre dich nicht. Erkenne dich. Dagoth Gildres": wurde weiter erklärt. "Nein!": schrie er hinaus. "Mein Schicksal bestimme ich selbst. Wer seid ihr überhaupt, das ihr in meinen Geist eindringt": warf er dem Robenträger entgegen. Die Gestalt hob die Hände und führte sie zu der Maske. Sie hob sie langsam an und plötzlich durchzuckte eine Welle der Erinnerung erneut Tarriors Körper. Die Erinnerung an die letzte Vision in Oblivion kehrte zurück. Die gleiche Gestalt sie hatte die Maske abgenommen. Das Bild wurde jetzt glasklar. Er öffnete erneut und schaute seinen gegenüber wie damals in die Augen und was er sah waren seine eigenen. Vor ihm stand er selbst. Das Gesicht seines Gegenübers jedoch volkommen emotionsfrei und ohne die geringste Rührung. "Erkennst du es nun? Es ist deine Bestimmung. Dagoth! Du bist der Erbe. Wir sind der Erbe. Dein Platz ist nicht hier an der Seite dieses menschlichen Abschaums. Kehre zurück, der Lich wird die jämmerlichen Sterblichen schon ihre Narretei vor Augen führen. Du kannst dich deinem Dasein nicht verweigern": wurde die Stimme eindringlicher, die zwar von dem Mann zu kommen schien, obwohl dieser seine Lippen nicht bewegte. Sein Kopf drohte langsam aus den Nähten zu platzen.
Immer wieder redete die Gestalt auf ihn ein. Vor ihm liefen Bilder seines Lebens ab. Bilder aus der Zeit im Kult des Sechsten Hauses. Von den Dwemerruinen seinen Lehrmeistern bis zu Vivec dem Fall Dagoth Ur's und Gefühle des Hasses auf das Kaiserreich und alle Fremdländer. Doch dann drängten sich gegen den Willen seines scheinbaren Zwillings andere Bilder hinein. Bilder von den Abenteuern die er mit Tirian bestritten hatte, sowie unzähliger Treffen. Bilder der Ratsversammlungen des Hauses Hlaluu und seines Bekannten Gilluks dem Argonier, sowie dem schicksalhaften Tag in Balmora vor einigen Monden. Das Luftschiff, Aurek der Nord , Cyrodiil, Bruma, Thorr und ihre Reise durch Cyrodiil. Der Abend in Chorrol, Naasira, Kvatch Asgar, die Bosmer und das Oblivion-Tor, gesellte sich dazu. Dann folgten Bilder der Visionen und der Kämpfe bis schlussendlich die Vision des Mannes mit dem Maskierten Mann. Und er wusste es. "Vielleicht bin ich ein Dagoth und trage das Erbe des Hauses in mir, aber noch immer entscheide ich mein Schicksal selbst. Vielleicht bin ich Dagoth Gildres gewesen. Doch ich weiß wer ich jetzt und hier bin. Der der zählt. Ich bin Tarrior Gildres aus dem Hause Dagoth": warf er seiner Kopie entgegen streckte die Arme aus und umklammerte den Leib des Mannes. "Das Erbe und mein Wille sind eins. Weder Tarrior Gildres noch Dagoth Gildres, sondern ein Mann der sich mit seiner Vergangenheit versöhnt": sagte er entschlossen und das undurchdringlich erschienende, steinerne, Gesicht seines Doppelgängers verriet die Erkenntnis und Furcht. Die Augen des zuvor Maskierten weiteten sich und sein Körper löste sich langsam in der Umarmung auf und verschmolz mit Tarrior. "Dagoth und Dunmer sind nun eines": hörte er die Stimme nun zum letzten Mal. Die Umgebung des Herrenhauses begann zu zerbröckeln und löste sich letzendlich in blauem Schimmer auf. "Tarrior Gildres aus dem Hause Dagoth": flüsterte er leise, bis das Licht ihn ganz verschlang.
Als er die Augen öffnete sah er den Kristall, den alten ayleidischen Talisman Geistkerker in seinen Händen liegen. Das blaue Licht erfüllte den Raum. Benommen sah er sich um. Sein Körper schmerzte fürchertlich und sein Geist war ermattet. Erst nach einigen Augenblicken sah er die große grünleuchtende Gestalt in seiner schwarzen Rüstung. Den Streitkolben im Anschlag wollte sie wohl gerade ein schwarzes am Boden liegendes Bündel zerschmettern, das er dann doch als Joran identifizieren konnte. Scheinbar erschrocken über das blaue Leuchten wandte sich der "Lich" von seinem Ziel ab. Nur um dann erschrocken zurück zu weichen, aber nur einem Moment. Die Kreatur reagierte reflexartig und stürmte nach drei hastigen Schritten, die sie zurückgewichen war nun auf den Dunmer los. Mehrere Blitze entfesselte sie. Der Dunmer dachte dies wäre das Ende, doch schnell stellten sich zwei Ahnengeister dem magischem Angriff in den Weg. Das Knistern in seinen Händen war zum unüberhörbaren Rauschen angewachsen. Der Untote versuchte zwar alles um zu ihm zu kommen doch zu spät, denn weitere Ahnengeister behinderten sein voran kommnen. Er wusste wem er diese Unterstützung zu verdanken hatte, hatte er seine beiden grauen Begleiter doch fast vergessen. Joran hatte ihm die nötige Zeit gegeben die Magie des Talismans zu reaktivieren und nun gaben Behrams kleine Diener ihm die nötigen Augenblicke die Macht des Steins zu bündeln. Welch Ironie wenn man bedachte das er sie hatte vernichten sollen, wäre er seiner angeblichen Bestimmung gefolgt. "Danke Joran": murmelte er unmerklich.
Gerade hatte der Lich es geschafft und wollte dem hilflosen Dunmer den Schädel mit dem schweren eisernen Kriegsgerät zerschlagen, da riss Tarrior seine Auge auf und fixierte den Lich mit allen Sinnen und entllies die Magie. Eine Woge geballter bläulich schimmernder Magie entwich dem Kristall und erfasste den Lich. Das grüne Leuchten geriet wie die Kreatur ins Wanken, bläuliche Linien Adern gleich durchzogen Rüstung und Körpern. Laut und weit hallend, heulend und schreiend wand sich der Licht unter der Wirkung des Zaubers. Ein weiterer lauterer und markerschütternem Schrei hauchte der Untote endgültig sein Leben aus, als sein Körper unter gewaltigen Lärm zerbarst und sich in hunderte Seelen auflöste, welche das Heulkonzert fortsetzend durch die Halle und dann nach draußen schwirrten. Plötzlich färbte sich der Kristall in seiner Hand grün. Der Talismane schien die Essenz des Untoten gefangen zu haben. Die Energien welche von den Ayleiden genutzt worden waren um die Seelen zu diesem Monster zu vereinigen lagen nun frei. Eine gewaltige Explosion entlud sie und zerstörte endgültig die Stabilität der Halle. Die Erde bebte und der unterirdische Raum begann einzustürzen. Er war volkommen fertig. Sein Körper schien unter ihm nachzugeben und er drohte umzukippen, doch fing ihn jemand auf. Joran war an seiner Seite erschienen. Er hatte sich wieder sich seine Kleidung wieder über die Rüstung gezogen und scheinbar auch seine Waffen an sich genommen. "Hier geht alles den Bach runter, wir müssen sofort hier heraus": sagte er gehetzt und wollte sich den Dunkelelfen über die Schulter legen. "Das schaffen wir niemals. Wir müssten durch die Tunnel zurück in die Halle in der die Nekromanten ihr Lager bezohen hatten, doch die Tunnel sind lang und werden durch die Erschütterungen ebenfalls gleich einstürzen": sagte Tarrior mit schlaffer und resignierender Stimme. Doch schien der Kaiserliche noch lange nicht bereit sein Leben aufzugeben und wankte mit dem dem Dunmer auf dem Rücken Richtung Ausgang.
"Ehre. Zuvor hatte er die Aussage des Assasinen für bedeutunglose Floskel gehalten, mit der dieser versucht hatte sich wichtig zu machen. Doch jetzt erkannte er das der Kaiserliche es wohl doch ernst gemeint hatte und tatsächlich Ehre besaß. Er ließ sich von seinem Begleiter absetzen. Zwar konnte er kaum laufen, doch Joran würde es ohne ihn vllt. schaffen. Doch da stürzten vor ihnen einige große Brocken von der Hallendecke und versperrten den Ausgang. "Dann war es das wohl": dachte er, bevor er von Joran weggerissen wurde. Er spürte eine kräftige Hand auf seiner Schulter und sah hinter seinem Begleiter einen der Grau-Mäntel stehen und den festen Griff der Hand kannte er auch und brachte sie mit dem anderen Grau-Mantel in Verbidnung. Er sah gerade noch den erschrockenden Ausdruck in den Augen Jorans bevor alles Weiß vor seinen Augen wurde. Als er wieder etwas warhnahm hörte er zuerst das Zwitschern der Vögel und die sanfte Berührung des Windes in seinem Gesicht. Dann sah er Gras welches sich durch eine dünne Schneeschicht gedrückt hatte. Scheinbar hatte es geschneit als sie in der Ruine gewesen waren. "Die Ruine!": dachte er dann und kam einen Augenblick später in Gedanken zu Joran. Hastig schaute er sich um. Dann entdeckte er den Kaiserlichen, er lag im Schnee. Scheinbar hatte ihn jemand mit einem gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht gesetzt. Er nahm etwas Schnee zur Hand und schmolz ihn in seiner Hand. Allein schon dies fiel ihm schwer, doch die Schmerzen in seinem Arm waren auch wieder da. Dann schüttete er dem Kaiserlichen das entstandene Wasser ins Gesicht und dieser erwachte. Nach einigem fluchen über die unsanfte Aufweckmethode beruhigte er sich wieder und schien in Erinnerungen zu kramen um vermutlich die Frage zu beantworten wie sie aus der Ruine gekommen waren. "Wie ...?": fragte er einige Sekunden später. "Ich habe keine Ahnung, Zufall vielleicht auch ein Wunder": sagte er doch wusste er, dass die Grau-Mäntel sie gerettet hatten, vermutlich mit einem Rückkehr Zauber, doch Joran sollte scheinbar nichts davon wissen, sonst hätten sie ihn wohl nicht bewusstlos gemacht.
Sie befanden sich nur eine Gruppe Büsche vom Eingang der Ruine entfernt und trafen auf der anderen Seite auch gleich auf Tirian und den Altmer, sowie das Gepäck der Dunmer. Die beiden Nekromanten lagen gefesselt daneben. Mit offenem Mund stand Tirian da, als sich die beiden Männer aus den Büschen schlugen und auf ihn zu kamen. "Was zum ... Wie bei ...": stammelte er bis Tarrior jedoch kurz vor ihm zusammenbrach. Einen Moment lang immernoch geschockt von dem plötzlichen Wiedersehen und dann von dem Sturz, stand er reglos da, bevor die antrainierten Reflexe des Heilers zum Vorschein kamen. In Sekundenbruchteilen war er bei seinem Freund. Der Dunmer war bei Bewusstsein, sein Gesicht jedoch von Schmerz verzerrt. Auf der Suche nach dem Grund dafür entdeckte er, das die Hand seines Freundes begann schwarz anzulaufen. Er zog einen Dolch aus seinem Stiefel und schnitt die Lederriemen der Armschiene auf. Sofort quoll Blut darunter hervor. Als er sie abnahm entdeckte er es. ein offener Bruch. Der Knochen war geborsten und hatte sich durch die Haut gebohrt und schaute nun hinaus, es blutete. Währenddessen hatte der Arm begonnen sich langsam schwarz zu färben. "Wie lange hast du das schon?": fragte der Junge ungeduldig doch fiel ihm die Antwort selbst ein, als er daran dachte wie Tarrior in der Ruine versucht hatte die Armschiene zu lockern. "Verflucht nochmal. du hast dich mit dieser Verletzung dem Lich gestellt du bist verrückt! Und glaub mir die Sache mit dem Lähmungsgift wird noch ein Nachspiel haben": sagte er und machte sich an die Arbeit. Er schiente den Arm notdürftig, bandagierte ihn und sandte etwas heilende Magie in den Körper Tarriors. "Kannst du Laufen": fragte er den Dunmer besorgt. Er nickte. Dann gab Tirian dem Altmer Anweisung die zwei Skampe erneut zu beschwören. Sie luden sich die Nekromanten und das Gepäck auf. Joran, dem vermutlich noch zig Fragen auf der Zunge brennen mussten, warscheinlich angefangen mit ihrer plötzlichen Rettung, hatte die ganze Zeit scheinbar ungerührt daneben gestanden. "Joran, wir machen uns jetzt auf den Weg nach Chorrol. Ihr könnt gerne mit uns kommen. Das wäre mir sogar fast lieber, denn ich und Tarrior sind ausgelaugt, er ist scheinbar sogar zu nichts mehr zu gebrauchen im Moment. Für Banditen wären wir ein einladenes Ziel. Aber wenn ihr jetzt euren eigenen Dingen nachgehen wollt, verstehe ich dass. Wir haben ja auch noch die Skampe und nach Chorrol ist es ja auch nicht mehr soweit": sagte Tirrian dem Assasinen und erwartete eine Antwort bevor sie endlich aufbrechen konnten.
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