Endlich hatte Elendil alles, was er auf seine Reise nach Skingrad mitnehmen wollte, zusammengesucht. Mehr denn je wünschte er sich, dass in Cyrodiil Levitation möglich und so alltäglich wie in Morrowind wäre, aber irgendwelche seltsamen Schwingungen, Barrieren, was auch immer, verhinderten hier diese angenehme Art der Reise. Auch die noch einfacherere Reisemöglichkeit der Teleportation war hier nicht gegeben. Wie so oft grübelte Elendil darüber nach, wieso in einem Land solche Dinge normal, während sie im Nachbarreich einfach nicht machbar waren. Eine logische Erklärung gab es seiner Meinung nach dafür nicht, zumal in diesem Land, welches einst den Ayleiden gehört hatte. Wenn dieses Volk nicht hochmagisch begabt gewesen war, dann wusste er wirklich nicht ....

Mit diesen Überlegungen beschäftigt schritt er durch Bruma und bald darauf durch das Stadttor und an dem Pferdezucht- und Verkaufsstall vorbei. Der Wind pfiff eisig und trotz warmer Kleidung hatte er bald das Gefühl durchgefroren bis auf die Knochen zu sein. Die Spitzen seiner Ohren fühlte er schon nicht mehr und er fragte sich, warum er diese Reise nicht auf den Sommer verschoben hatte. Zu groß war wohl seine Neugier auf dieses neue und offenbar hochbegabte magische Talent gewesen, welches eine Khajiit sein sollte. Was er persönlich nicht glaubte. Wahrscheinlich war da irgendein besoffener Nord an dem Gerücht schuld und hatte einen Argonier nicht von einem Khajiit unterscheiden können. Argoniern traute er nämlich so etwas weitaus eher zu. Diese Rasse zeichnete sich im Allgemeinen durch ihre sanfte Art und große Weisheit aus. Khajiit hatten seiner Meinung nach immer für große Diebeskünste gestanden. Diese Meinung hatte er zwar geändert, als er J'Shivrizza traf, aber seitdem standen Khajiit für ihn für das absolute Chaos, Katastrophen jeglicher Art, vollkommener Undankbarkeit und Verantwortungslosigkeit. Dies alles war seiner Meinung nach noch entschieden schlimmer als Diebeskünste. Gegen Diebe konnte man sich wappnen, gegen das Chaos und das Unvorhergesehene gab es leider kein Mittel. Außer man würde alle Khajiit ausstopfen. ...

Er schritt rascher aus, doch dummerweise fiel der Schnee auch immer dichter. Wenn das so weiter ging würde er seinen Weg eher erraten als sehen können. Für einen Morgen war es auch dadurch sehr dunkel und die Wolkendecke schien immer dichter zu werden. Der Altmer wirkte einen Lichtzauber, doch trotz dessen Stärke schien er kaum den Schneefall zu durchdringen. Nicht einmal Wölfe waren bei diesem Wetter unterwegs. Was Elendil diesen nicht verdenken konne. Offenbar blieb außer ihm jeder lieber im Trockenen und in der Wärme. Er verfluchte innerlich seine Wissensbegierde und eigene Neugier, welche ihn zu dieser Jahreszeit auf den Weg nach Skingrad gebracht hatte. Allerdings würde er auch jetzt nicht mehr umkehren. Doch er begann ernsthaft darüber nachzudenken, ob er nicht irgendwann sein Domizil in Anvil aufschlagen solle. Dort waren Schneefall und Temperaturen wie diese hier unbekannt. Allerdings war die kleine südliche Hafenstadt dafür bekannt, dass dort die Leute pausenlos auf den Straßen unterwegs waren und jedem, ob er es hören wollte oder nicht, mit irgendwelchen Geschichten und Gerüchten in den Ohren lagen. Was ihm persönlich zutiefst zuwider war. Da bevorzugte er doch die schweigsamen harten Nords, die ihren Mitbürgern wenigstens nicht dauernd auf die Nerven gingen.

Und so wanderte Elendil durch die eisige Landschaft Richtung Tal.