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Mythos
Cyrodiil, Roxey Herberge/ Moss-Felsenhöhle
Recht früh am Morgen war er aufgewacht und hatte sich angezogen, seine Rüstung angelegt und sein Gepäck fertig gepackt. Er saß an einem Tisch in seinem Zimmer und starrte in die schwächer werdene Flamme der Kerze, welche er vor drei Stunden angezündet hatte. Vor seinen Augen erschienen wieder Szenen aus dem Schwarzen Turm in Oblivion. Der Kampf gegen die Horden von Dremoren, den Dremora-Fürsten, den Hammer und dann nur Feuer, Flammen, Hitze und Schwärze. Es klopfte an der Tür und plötzlich verlosch die kleine Kerzenflamme. "Tarrior bist du wach? Ich dachte wir wollten noch Frühstück machen bevor wir aufbrechen": erkannte er Tirians Stimme. Er schulterte sein Gepäck und öffnete die Tür. "Alles hat nur noch auf dich gewartet": begrüßte er den jüngeren Dunmer. Tirian wurde rot. "Naja nicht jeder ist ein Frühaufsteher": rechtfertigte er sich. "Man müsste meinen deine Arbeit verlangt lange Wach- und kurze Aufwachphasen. Es sei denn natürlich du bist nicht richtig ausgelastet": mutmaßte Tarrior. "Nunja auf einem Handelsschiff wo die Matrosen und Passagiere sich nur über Übelkeit beklagen hat man nicht soviel zu tun, wie immer gedacht wird. Und wenn ein stinkbetrunkener Matrose mit Ruhr behandelt werden will, dann überhört man gerne das Klopfen an seiner Tür und schläft lieber noch etwas länger": erklärte er und grinste bei seinem letzten Satz. Auch Tarrior musste leicht schmunzeln. Die beiden gingen gemeinsam die Treppe hinunter und setzten sich an einen Tisch in der großen Eingangshalle des luxeriösen Hotels.
Schnell wurde ein üppiges, jedoch recht teures Frühstück geordert, welches ebenfalls recht schnell vor ihnen stand. Während sie Brot und Wurst mit etwas Wasser oder im Falle von Tarrior mit Wein herunter spülten, fing der Dunmer ein Gespräch an. "Tirian, ich ändere unsere Reiseplanung. Wir wollten ja eigentlich nach Skingrad, die Stadt der Alchemie und der Winzerei, doch ich muss noch zur Roxey-Herberge um mich dort mit jemandem zu treffen. Die Herberge liegt meinen Informationen nach nördlich der Kaiserstadt auf der anderen Seite des Rumare-Sees in der Nähe von Cheydinhal": log er ihn an, aber er konnte ihm ja nicht einfach erzählen, dass er Nekromanten jagen würde nur weil ein gewisser Telvanni-Zauberer es von ihm verlangte. "Nunja wenn du unbedingt willst oder musst, komme ich natürlich mit. Ich hab noch ne Weile Landgang, das Schiff legt erst in ein paar Wochen wieder ab. Der Kapitän wartet auf eine große Lieferung aus Bravil. Also ich bin dabei. Und in Herbergen trifft man ja auch die interessantesten Leute, vielleicht treffe ich ja einen Heiler-Kollegen": erklärte sich der Jüngere mit Tarriors Plänen einverstanden. Als die beiden mit ihrem Essen fertig waren, gab Tarrior die drei Warenforderungen an die Rezeptionistin des Hotels weiter, sie solle einen Boten damit beauftragen die Briefe samt dem Gold zu versenden. Dann ließ er sich einen Beutel, den Haus Hlaluu für seine Unkosten hatte hinterlegen lassen, aushändigen und bezahlte die Rechnung. Als sie gerade das Hotel durch die Tür verlassen wollten, hörte der Dunmer das Scheppern einer Rüstung auf der Treppe. Eine hochgewachsene Gestalt, scheinbar ein Nord in Rüstung, schleppte sich die Treppe hinunter. Schon im Laufen rief er nach Frühstück. Sein Gesicht konnte der Dunmer nicht erkennen, er trug einen Vollhelm einer Maske nicht ganz unähnlich, der sein Gesicht vollständig bedeckte. Eigentlich wollte er wissen wer dieser Nord sei, aber er hatte keine Zeit zu verschenken. Da schulmeisterte er sich sogar noch selbst, überhaupt Zeit vergeudet zu haben, wegen einem Nord der scheinbar dumm genug ist, mit einem Vollhelm etwas essen zu wollen. Er hatte weis Akatosh wirklich keine Zeit für diesen unwichtigen Kram, daher machte er, ohne abzuwarten das der Mann den Helm abnahm, auf dem Absatz kehrt und öffnete die Tür.
Dann verließen sie das Tiber Septim und die Kaiserstadt.
Nachdem sie Weye durchquert hatten folgten sie der Straße, welche um den Rumare See herumführte. Ab und zu trafen sie auf ein paar Wegelagerer, die Wegzoll verlangen wollten. Tarrior jedoch bezahlte den Wegzoll gerne, zumindest mit den Blut der Wegelagerer. Während Tirian seine Fähigkeiten als Heiler einsetzte um seinen Freund zu heilen oder ihn zu stärken, setzte er dem Abschaum mit kräftigen Schwertschlägen zu. Das Ergebnis waren drei tote Banditen und zwei schwerverletzte auf der Flucht. Der Dunmer hatte noch kurz die Taschen durchsucht und ein Haufen Gold, Schmuck und ein paar Edelsteine gefunden, die sie warscheinlich irgendwelchen Passanten abgeknöpft hatten und hatte diese als Aufwandsentschädigung einbehalten. Der restliche Weg verlief recht ruhig. Es gab keine weiteren Zwischenfälle. Tirian nutzte die Zeit die ayleidischen Ruinen und die Ruinen der Festungen zu bestaunen. Es war schon früher Nachmittag als die beiden die Herberge erreichten. Zummindest wies das Schild draufhin, dass es sich dabei um die Herberge handelte, zu der sie auch wollten. Vor dem kleinen Gebäude war ein Pferd angebunden und ein paar Betrunkene lehnten schlafend an der Wand. Als sie die Taverne betraten nahmen sie gleich die stickige doch aromatische Luft auf. Es roch nach Wein, stärkerem Alkohol, Eintopf und gebratenem Fleisch. Der Schankraum war recht voll. Scheinbar schienen hier viele Reisende einzukehren, andere schienen auf Grund ihrer Kleidung eher Dauergäste zu sein. Tirian hatte schnell einen freien Tisch gefunden, den ein betrunkener Bretone unfreiwillig geräumt hatte. Doch der Nord mit dem dieser sich über irgendeine unwichtige Sache gestritten hatte, hatte schlagende Argumente vorweisen können. Der Streit hatte dann mit einer blutigen Bretonennase und einem blauen Nordauge geendet. Schlussendlich war es nicht nur für einen freien Tisch, sondern auch für eine kleine Zwischenunterhaltung gut gewesen. Die beiden Streithähne mittlerweile bewusstlos wurden dann auch recht schnell einfach vor die Tür gesetzt. Belustigt erzählte die Wirtin, das sie einem bewusstlosem Nord, der beim Würfelspiel selbst seine Oberkleider verspielt hatte, als Werbefläche benutzt hatte. Sie hatte ihm den Namen ihrer Herberge auf die Brust geschrieben und ihn dann an den Straßenrand gesetzt. Tarrior grinste über den netten Einfall der guten Frau und orderte zwei ordentliche Krüge Dunkelbier und setzte sich zu seinem Freund an den Tisch.
Die beiden unterhielten sich fast den ganzen Nachmittag über Tirians Reisen und Tarriors zwischenzeitliche Erlebnisse, zu dessen Glück wollte der Jüngere nichts genaueres über den Zeitraum wissen in dem er noch ein Dagoth gewesen war. Und umso später es wurde, umso größer wurde auch die Anzahl der leeren Krüge auf dem Tisch, obwohl warscheinlich mehr als die Hälfte von ihm selbst stammten, zeigte sich doch gegen sieben Uhr die Wirkung der sechs Krüge Dunkelbier, bei dem jüngeren Dunmer. Er sagte er müsse nur mal kurz an die Luft und wollte aufstehen, aber zu mehr war es dann nicht gekommen. Er kippte augenblicklich nach vorne über und er konnte ihn kaum noch auffangen. Dann setzte er ihn langsam zurück in den Stuhl. "Hmm, merke Schlafmittel in Verbindung mit Alkohol ist nicht gut. Das nächste Mal weniger nehmen": machte sich der Dunkelelf gedanklich Notizen. Zwar war der nun mittlerweile besinnungslose Tirian stark angetrunken gewesen, aber warscheinlich hätte er um in diesen Zustand zu geraten noch eine ganze Menge mehr trinken müssen. Doch solange konnte er nicht warten. Langsam ging er zur Theke hinüber, er merkte auch schon Folgen seiner elf Krüge, ein leichtes lallen und ein leichtes Schwanken, aber nichts was ihm hätte beim Kämpfen gefährlich werden können. "Bringt den Jungen hoch auf ein Zimmer und tragt mich für das Zimmer direkt daneben ein, hier ist Gold für die Nacht und für Frühstück": wies er an. "Und ihr?": fragte die Bretonin als er die Herberge verlassen wollte: "Warum für euch?" "Ich habe etwas zu erledigen das mein Begleiter nicht unbedingt wissen muss. Wenn er vor morgen früh aufwacht, sagt ihm ich schlafe nebenan und er solle mich nicht stören. Bin ich zum Morgen nicht wieder da, sagt ihm ich wäre etwas früher aufgestanden und würde einen kleinen Spaziergang machen. Bin ich gegen Mittag noch nicht zurück, sagt ihm er soll ohne mich nach Bravil gehen und mich dort in der "Einsamen Freier Unterkunft" treffen, wenn nicht soll er Cyrodiil wie geplant verlassen": gab er Anweisungen. Die Wirtin setzte eine besorgte Miene auf. "Wenn ihr nicht zurückkommt, soll ich das so verstehen ...": druckste sie besorgt herum. "das ich tot bin? Ja.": führte der Dunmer den Satz zu Ende packte die nötigste Ausrüstung zusammen und verließ die Herberge. Er wusste, wenn er nicht spätestens bis Mittag zurück wäre, hätten die Nekromanten ihn getötet, gefangen genommen oder ihn in einen Wiedergänger verwandelt. Bravil war nur gedacht um Tirian nicht unnötige Sorgen zu machen. Von der "Einsamen Freier Unterkunft" hatte er nur mal gerüchteweise gehört. Es soll das mit Abstand heruntergekommenste Gasthaus in ganz Cyrodiil sein. Natürlich hoffte er das es nicht soweit kommen würde.
Nach Aussage Travens befand sich die Moss-Felsenhöhle direkt hinter der Taverne auf einer bewaldeten Anhöhe. Nach den Gesprächen die er aufgeschnappt hatte, war vor kurzem eine größere Zahl von Männern und Frauen dort gesichtet worden. Eine alte Nord-Zauberrin, von der man angenommen hatte sie wäre eine Nekromantin wurde mit ihrem kleinen Gefolge vertrieben. Sie nannten sie die "Gräberfinderin". Derzeit schien die Höhle, also scheinbar von einer größeren Nekromanten Truppe bewohnt zu werden, als wie die der Nord-Hexe. Der Weg war kurz gewesen und nun stand er vor dem hölzernen Verschlag, der scheinbar die Tür bilden sollte. Mit lautem Knarren öffnete er den Zugang in den Untergrund. Jeder Assasine hätte sich über sein Vorgehen beschwert, aber warum leise sein, er hatte schließlich niht vor sich zu verstecken, sondern das ganze Ahnenschänder Pack zu meucheln und oder zu rösten. Noch konnte er sich nicht entscheiden wie er beginnen sollte. Doch als er etwas in das Höhlensystem vorgedrungen war, wurde ihm diese Entscheidung bereits abgenommen. Skelette standen direkt vor ihm. Diese reagierten erstens nicht gerade empfindlich auf Feuer und außerdem waren sie bereits so nahe, das sich ein Nahkampf mit Schwert, sowieso kaum noch vermeiden ließ. Er zog sein neuestes Silberlangschwert, die anderen waren schon vor einiger Zeit unbrauchbar geworden, eines war zu Klump gegangen, das andere in Oblivion zu einer Kugel zusammengeschmolzen. Glücklicherweise hatte er damals in Chorrol einen Haufen der glänzenden Schwerter eingepackt gehabt. Die Skelette waren nur mit einfachen Langschwertern bewaffnet, die Kleidung die einige noch in Fetzen an ihren Körpern trugen, wiesen draufhin, dass es sich bei den nun Untoten einstmals um Förster des Kaiserreichs gehandelt haben könnte. Doch war das durchaus recht unwichtig. Die Skelette waren schlecht gearbeitet, eine Laienarbeit. Jeder, selbst jemand der absolut garnichts über Nekromantie wusste, das das eine schlechte Arbeit war. Denn schließlich konnte jeder ahnen, das es nicht Sinn und Zweck sein konnte, das die Knochenhaufen ihre knöchernden Gliedmaßen verloren, bevor sie überhaupt einen Kampf begonnen hatten. Tarrior hatte leichtes Spiel mit dem ungeordneten Haufen. Die Knochen die nicht schon zu Anfang abgefallen waren, wollten spätestens nach dem zweiten Schwerthieb nicht mehr an ihrem Platz bleiben, auch Schädel fielen gerne mal von den knöchernden Schultern. Bei den besser gearbeiteten Untoten half dann trotz vieler anderer, taktischerer Möglichkeiten, stures draufhauen doch am besten.
Ein paar Meter und Knochenhaufen später, erspähte er auf dem Boden ein gespanntes Seil. In Betracht der Sachlage, das gerade in diesem Moment ein Nekromant eine Gruppe aus drei Zombies, scheinbar eine Patroullie auf ihn zu führte und einen Angriffsbefehl gab, als er den Dunmer entdcekte, kappte er einfach mal das Seil. Ein übergroßer an der Decke befestigter Morgenstern, erfasste die Zombies und spießte sie auf. Sie hingen sich wehrend auf den Stacheln, während sie ihr Unleben verließ. Der Nekromant war zur Seite gesprungen und wollte sich gerade einen neuen Diener beschwören. Doch fehlte diesem leider die Konzentration, da Tarrior sogleich anfing ihn mit Feuerbällen zu berarbeiten. Als dann die Robe im Flammen stand und der dunkle Beschwörer, schreiend den Gang auf und ablief konnte der Dunmer nur grinsen. Sein Gegner schmiss sich in den Dreck und wälzte sich hin und her und tatsächlich gelang es ihm die Flammen zu löschen, zitternd kam er wieder hoch. Doch der Dunmer stand direkt vor ihm und schenkte ihm ein verächtliches Grinsen, drückte ihm seine Hand auf die Brust. Die Augen des Totenbeschwörers weiteten sich, als er Begriff, doch es war zu spät. Ein Blitz zuckte auf, der Nekromant wurde drei Meter durch den Gang geschleudert, doch diesmal blieb er liegen, er war tot. "Ein guter Anfang, doch dies war sicher nur ein Adept, Laie oder Lehrling, oder wie auch immer diese Ahnenschänder ihre Nichtskönner bezeichnen mögen. Es wird schwieriger werden, ich muss vorsichtig sein": dachte er und trank einen kleinen Trank um sein Magicka wiederherzustellen, er hatte es bei dem Kampf etwas verausgabt. Seine Rüstung und sein Körper hatten zu seinem Glück nicht einen Kratzer abbekommen. Der restliche Weg durch das Höhlensystem verlief ähnlich. Scheinbar waren sogar einige kleine Nebenhöhle erst frisch gegraben worden zu sein und beherbergten Schlaf- und Arbeitskammern der stärkeren Nekromanten. Diese plünderte er gleich aus. Die Wachen bestanden aus den üblichen Wesen auf die man halt auch treffen würde, wenn man einen verwunschenen Friedhof besichtigen würde.
Die Untoten in den hinteren Teilen der Höhle waren von wesentlich besserer Qualität und hatten Tarrior mehr als einmal beinahe den Kopf gekostet. Doch die wenigen Nekromanten auf die er getroffen war, waren ebenso schwache Laien wie der erste auf den er in der Höhle getroffen war. Langsam begann er sich zu fragen, wo all die stärkeren Magier waren. Die Frage hatte sich jedoch erübrigt als er eine weitere leere Schlafkammer durchquert hatte und durch einen schwarzen Vorhang getreten war. Dahinter befand sich eine größere Höhle scheinbar der Versammlungsraum und sonst das Gemach des Obernekros hier. In der Höhle befanden sich so gut sieben junge Lehrlinge und fünf ältere Magier. Dann stand ein weiter Magier vor der kleinen Versammlung. Seiner Statur und seinem Akzent nach ein Kaiserlicher, der lange in Hammerfell gelebt haben musste. Tarrior hatte vor einiger Zeit mit vielen Händlern aus Hammerfell zu tun, die versuchten Handelsverträge über Ebenerzlieferungen abzuschließen. Alle hatten einen ähnlichen Akzent und es waren nicht alle Rothwardonen gewesen. Der Kaiserliche, welcher scheinbar Anführer der Nekromanten der Höhle war, verkündete Neuigkeiten, irgendein ein wirres Zeug über Fortschritt, Ruinen und Ausgrabungen. Auch fielen die Worte Magie, Forschung, Unsterblichkeit, Wiedergänger und Meister Mannimarco desöfteren. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, hallte ein begeistertes Raunen durch die Höhle. Dann wurde darüber abgestimmt wer als nächster für die Leichenbeschaffung zuständig wäre.
Der Dunmer wurde langsam ungeduldig und eigentlich weckten das Thema Ahnenschändung und Totenbeschwörung, sowieso sehr negative Gefühle in ihm, vorallem Wut. Er schaute sich nochmal in der Höhle um. Einige Preparier- und Arbeitstische, alchemistisches Gerät, Fackeln, Wandteppiche, einige Regale mit Tränken und Büchern. Zwei Schatztruhen und wie sollte es auch anders sein Untote als Wächter. Die Nekromanten saßen ungefähr in der Mitte der Höhle auf einfachen Holzbänken und der Kaiserliche, welcher noch vor kurzem gestanden hatte, setzte sich in einen einfachen, grobgearbeiten, thronartigen Stuhl, während zwei Skelettwächter in stählerner Rüstung sich an seine Seite gesellten. "Warscheinlich haben die Beschwörer neben ihrer Magie und ihren Wächtern noch Waffen bei sich. Es könnte schwierig werden. Frontal komme ich hier vielleicht doch nicht weiter": überlegte er, doch da fiel ihm eine unbenutzte schwarze Magierrobe auf, die lieblos über einem kleinen Stuhl, nichtmal drei Meter von ihm weg, lag. Leise machte er ein paar große Schritte. Die Magier waren abgelenkt, denn ein weiterer Nekromant, diesmal ein kleiner Bosmer, präsentierte einen untoten Paladin, den er an einer Leine führte wie einen Hund, zumindest behauptete der Waldelf, das es sich bei dem Zombie um einen früheren Paladin gehandelt hatte. Kopfschüttelnd zog Tarrior sich die Robe über. "Die Zähne und der Körper sind zu schlecht für einen Paladin. Der Körper ist abgemagert, die Zähne halb ausgefallen oder schon schwarz. Die Muskeln unterentwickelt Narben und Tatoowierungen wohin das Auge sieht. Ganz offensichtlich jemand aus der untersten Schicht, ein Bandit vielleicht. Ihm schien ein Finger abgeschnitten worden zu sein, die Strafe für das Betrügen beim Würfel- oder Kartenspiel. Ein Paladin hätte soetwas sicher keinesfalls gemacht. Langsam und elegant trat der verkleidete Dunmer nun auf die Gruppe zu.
"Wer bist du?": ertönte die Stimme des Kaiserlichen und die anderen drehten sich erschrocken um. "Ich bin Telmael Uvirath aus Schwarzmarsch. Ich bin Totenbeschwörer. Man hat mich aus meiner Heimat vertrieben und ich suche Obdach in einer der Nekromantenzellen hier in Cyrodiil": sprach er und schritt weiter auf den Kaiserlichen zu. Er hatte bereits drei Flaschen eines Magiebannentranks griffbereit. Niemand hielt ihn auf. Der Kaiserliche hatte sich mittlerweile von seinem Thron erhoben und war knallrot im Gesicht, was für einen lichtscheuen und leichenblassen Nekromanten schon eine beachtliche Leistung darstellt. "Welcher idiotische Trunkenbold hat dir erzählt, dass wir hier einen Posten unterhalten": fragte er fast schon brüllend. Doch Tarrior ging ohne zu antworten einfach weiter, bis er grinsend, welches man aber wegen der tiefen Kapuze nicht zu sehen vermochte, vor dem Obernekromanten stand. "Nun?": herrschte ihn der Kaiserliche nochmals an. Er schwieg einen Moment. "Lasst mich mal überlegen. Ahja jetzt weis ich es wieder. Es war Hannibal Traven": sagte er und riss sich die Kapuze vom Kopf. Noch bevor die geschockten Nekromanten überhaupt reagieren konnten, warf er seine Magie bannen Tränke. Zuerst klappte der angebliche untote Paladin zusammen, die beiden Skelett-Wächter ließen sich ebenfalls nicht lange bitten, als sie Bekanntschaft mit dem Inhalt der Fläschchen machten. Doch mittlerweile hatten sich die Magier von ihrem ersten Schock erholt und riefen ihre untoten Krieger zu Hilfe. Tarrior ging erstmal auf Abstand zu dem Kaiserlichen und wartete noch einen Moment, bis auch die Laien es endlich hingekriegt hatten ein paar Zombies herbeizurufen. Genau die Chance auf die er gewartet hatte. Er streckte seinen Geist aus und Drang in die Wiedergänger der Laien ein und erlangte die Kontrolle über diese. Die geistige Verbindung die den Beschwörer, in diesem Falle den Nekromanten dazu befähigt seine beschworene Kreatur unter Kontrolle zu halten, ist bei den schwachen Laien leicht zu trennen und zu übernehmen. Auch schaftte er es zwei der Lehrlinge, zwei recht einfältige Nord ebenfalls so zu manipulieren, das sie nun ihre Mitmagier für Feinde hielten. Der Angriff aus den eigenen Reihen war überraschend für die verwirrten Totenbeschwörer gekommen und es brach Chaos aus. Die Magier, dessen noch vernünftige Lehrlinge und die Untoten der Magier gegen die manipulierten Lehrlinge und die schwachen Untoten der Lehrlinge. Bald schon gerieten die Schwächeren in Bedrängnis und einige in Panik. "Das ist der richtige Augenblick": befand der Dunmer und setzte nun seine Zerstörungsmagie gegen die Magier ein. Feuerbälle und Blitze flogen oder zuckten durch die Höhle und hagelten auf die Gruppe ein. Jedoch antworteten die Robenträger in entsprechender Weise. Er kassierte ebenfalls einige Blitze aber auch Eiszauber. Die Feuerzauber, welche sie ebenfalls einsetzten zeigten jedoch keine Wirkung. Die Blitze schmerzten und hatten an manchen Stellen seine Rüstung beschädigt. Dann formte Tarrior einen Feuerball mit größerer Sprengkraft und Flächenwirkung, aber verbrauchte dabei, fast seine gesamtes restliches Magicka. Jedoch verfehlte der magische Angriff seine Wirkung nicht, als er in die Menge krachte und diese ruckartig auflöste. Zombies, Skelette, Laien lagen tot auf dem Boden. In kürzester Zeit hatte Tarrior, der sich bisher bis auf seine Magie geschont hatte, die Entfernung überbrückt und stand nun vor den Nekromanten, welche sich nach dem letzten Angriff noch nicht ganz hochgerappelt, denn geschweige wieder formiert hatten. Das Langschwert hiebte auf das Fleisch ein. Einige leisteten noch Widerstand und konnten ihm ein paar kleine Wunden zu fügen, das meiste hielt jedoch seine Chitin-Rüstung ab, da sie nur Dolche oder Kurzschwerter verwendeten, mit denen die Hälfte offensichtlich nichteinmal umgehen konnte. Schlussendlich lagen jedoch die Ahnenschänder tot im Staub des Höhlenbodens.
Der Kaiserliche war zuerst nicht zu entdecken, doch dann hörte der Dunmer einen Schrei und sah in dessen Richtung. Der Altar war ihm vorher garnicht aufgefallen man hatte ihn eine kleine Felsennische gehauen. Der Kaiserliche hielt einen überlebenden Lehrling am Armfest. "Nein Meister bitte nicht": flehte der Laie. Doch dann saugte er ihm schon sämtliche Lebensenergie aus dem Körper, zumindest vermutete er es, da der Lehrling kurz darauf umkippte und die Wunden, des Obermagiers sich geschlossen hatten. "Nun denn, Telmael Uvirath aus dem schönen Schwarzmarsch, dann zeig doch mal was du kannst": rief er ihm zu und beschwor ein Skelett und einen Clanbann an seine Seite, die er auch gleich in den Kampf schickte, während er mit einigen Fernangriffszauber selbst in den Kampf eingriff. Damit hatte der Dunkelelf nicht gerechnet, er sah sich nun drei Gegnern statt nur einem stark geschwächten kaiserlichen Totenbeschwörer gegenüber. Als die ersten Frostzauber auf ihn zu flogen baute er schnell einen Feuerschild auf um sie abzuwehren und um seine untoten Dienerschaften auf Abstand zu halten. Mit seinen letzten Resten Magicka wollte er den Wiedergängern eins auf den Pelz, eher die verfaulende Haut brennen, jedoch hatten seine halbherzigen Feuerbälle nicht wirklich Erfolg. Seine Magie war erschöpft. Er hätte sich den Toten auch im Nahkampf gestellt, aber gegen zwei starke Gegner im Nahkampf anzutreten, während man aus der Entfernung mit Zaubern beharkt wird, sind die Aussichten auf einen Sieg genauso schlecht. Er rannte auf die Gegner zu und wollte wenigstens versuchen sie niederzustrecken, obwohl er wusste, das er es kaum schaffen konnte, er war zu erschöpft und seine Tränke hatte er mit seinem restlichen Gepäck dort zurückgelassen, wo er die Robe angezogen hatte, nur die Magiebannentranke hatte er mit genommen. Jetzt verfluchte er sich dafür. Doch kurz bevor er sich auf die Diener des Totenbeschwörers stürzen wollte, erschienen neben ihm zwei Gestalten. Zwei halbdurchsichtige Schemen, grau. Es waren keine normalen Geister und Gespenster, wie man sie in Cyrodiil vorfand. Nein es waren Ahnengeister, wie man sie fast ausschließlich in Morrowind fand. Behüter und Lehrer der heutigen Generation. Er konnte seine Ahnen auch beschwören, aber er hatte nicht mehr genug Energie dafür gehabt, aber wer hatte ihm geholfen? Er drehte sich um und für einen Moment glaubte er zwei graue Mäntel in den Schatten verschwinden zu sehen. "Warum sollten sie mir helfen? Aber wenn sie es nicht waren, wer soll sonst die Ahnengeister zu meiner Hilfe gesandt haben? Egal hier gilt es einen Kampf zu gewinnen": dachte er nach, aber lenkte seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem Kampf zu. Die beiden Geister stürzten sich auf die Untoten und Tarrior rannte weiter auf den Totenbeschwörer zu. Wich einigen Frostzaubern aus und zog sein Schwert. Der Nekromant schaute sich verzweifelt um, er war immer weiter zurück gegangen und hatte nun die Höhlenwand im Rücken, es gab kein Entkommen mehr für ihn. Er zog sein Kurzschwert, doch kurzerhand hiebte Tarrior es beiseite und entwaffnete ihn somit. Dann riss er sich die Robe vom Körper und entblößte seine Rüstung unter der er eine Spruchrolle hervorzog. Der Nekromant wollte gerade eben noch einen Zauber sprechen, doch daraus wurde nun nichts mehr. Der Zauber der Spruchrolle hatte sich schneller im vollen Umfang entfaltet und ihn mit Mühsal und Schweigen belegt und ihn somit volkommen bewegungs- und kampfunfähig gemacht. Die Geister waren stark. Sie fielen ein letztes Mal über die wild um sich schlagenden Wiedergänger her und vernichteten sie. Die Vier, Ahnengeister, sowie Skelett und Zombie lösten sich augenblicklich auf. Er wuchtete den Totenbeschwörer auf einen der Prepariertische und fesselte ihn an diesen. Er schaute sich noch etwas im Raum um. Neben allen Wertsachen, sackte er auch alles ein, was ihm wie Notizen oder Utensilien der Nekromantie oder der Magie erschienen, die Meradanz haben wollte. Dann kam er zu dem Prepariertisch zurück. Er löste den Zauber auf und wandte sich seinem gefesselten Opfer zu. "So und nun zu dir. Ich brauche Informationen und ich werde sie bekommen": sprach er mit ruhiger Stimme und zog einen eingewickelten Gegenstand aus seinem Gepäck, welches er nun wieder bei sich hatte.
Geändert von KingPaddy (28.09.2007 um 17:02 Uhr)
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