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Mythos
Cyrodiil, Kaiserstadt, Tiber Septim-Hotel
"Es ist wirklich großartig hier. Sehr beeindruckend und wunderschön, diese Stadt": rief Tirian aus, als sie durch die Straßen der Kaiserstadt gingen. Zwar hatte er die riesigen Ausmaße und den Glanz von Gramfeste und Vivec gesehen, aber vielleicht wäre ihm trotzdem die Kaiserstadt so beeindruckend erschienen. Höchstwarscheinlich hätte die Kaiserstadt Eindruck auf ihn gemacht. Die weißen Gebäude aus Kalkstein und Marmor, aber vorallem der Weißgoldturm. Doch er beachtete sie garnicht. Seit sie Anvil verlassen hatten, hatte er das quälende Gefühl gehabt beobachtet und verfolgt zu werden. Mehr als einmal war ein stehen geblieben und hatte sich nervös umgeschaut. Doch hatte er nichts entdecken können. Doch er wusste das die beiden grauen Gestalten ständig in seiner Nähe waren. Er konnte es nicht wissen, doch er fühlte ihre Anwesenheit. Zu Anfang hatte er noch gedacht, das er vielleicht langsam Paranoid werde, aber als er sich den Brief des Telvanni in Erinnerung rief, wies vieles daraufhin, das er schon lange beobachtet wurde. Schließlich woher sollte es Behram sonst wissen? Jedes Mal wenn er sich diese Frage gestellt hatte, landete er bei der Beantwortung in einer Sackgasse. Der Magier kam ihm mit jedem Augenblick geheimnisvoller vor. Zwar hatte er seine beiden Schatten auf dem Weg nicht entdeckt, aber dafür hatte er jeden Angreifer im Voraus ausmachen können. Zwei Banditen, die die Beiden überraschen wollten waren rasch besiegt. Einige Wölfe stellten sich den beiden zwar auch Entgegen, aber als sie einige Feuerbälle kassiert hatten ergriffen sie lieber die Flucht, als sich dem Duo angekokelt zu stellen. Er hatte gehofft in der Kaiserstadt würde er sich etwas beruhigen, aber auch das hatte nicht geklappt. Egal wo die Graumäntel sich versteckten, er konnte sie nicht sehen, aber sie dafür wahrscheinlich ihn.
Er hatte garnicht auf die um ihn herum befindliche Stadt geachtet, er erwachte aus seinen Gedanken erst als Tirian wieder das Wort an ihn richtete: "Oh schau der Tempel des Einen. Ich hatte nicht gedacht das er so groß ist." Verwirrt schaute er sich um und folgte dann dem Finger des Jüngeren zu einem großen runden Gebäude das das Zentrum dieses Bezirks der Kaiserstadt zu bilden schien. Jedoch die einzige Reaktion, die ihm beim Anblick des Tempels, über die Lippen kam, war ein lustloses "Hm". Doch Tirian war begeistert. "Nagut er verkehrt mit den Händlern warscheinlich eher nur in Provinz- und kleineren Hafenstädten": versuchte er sich die Begeisterung seines Begleiters für die Kaiserliche Architektur zu erklären. Tarrior selbst bevorzugte eher die Architektur aus den verschiedenen Teilen seiner Heimat Morrowind. Hier in Cyrodiil fand er daher die Ayleiden-Ruinen am interessantesten. Vielleicht würde er ja mal einen Ausflug zu einer der Ruinen unternehmen, wenn das alles hier vorbei ist. Was ihn wieder auf den Gedanken brachte, was der Telvanni wohl mit dem Wissen über den Standort von Nekromantenverstecken anfangen will. Mittlerweile hatten sie den Baumgartenbezirk hinter sich gelassen und die Brücke zur Arkanen Universität überquert. Dort erwartete die beiden bereits ein Empfangskommando. "Der Zutritt zur Universität ist nur geladenen Magiern gestattet": wurden sie von zwei Kampfmagiern aufgehalten, die ihre Aufgabe scheinbar sehr ernstnahmen. "Ich bin Tarrior Gildres, Ratsherr von Haus Hlaluu. Ich bin im Auftrag meines Fürstenhauses hier um mit Erzmagier Traven über die Angelegenheiten in Morrowind im besonderen Bezug auf Vvardenfell zu sprechen": erklärte sich der Dunmer. Die beiden Kampfmagier wechselten ein paar Worte und gaben dann Tor und Weg frei. "Erzmagier Traven erwartet euch schon. Ihr solltet euch kurzfassen. Er sagte er hätte noch einige wichtige Dinge mit Kanzler Ocato zu besprechen betreffs dem Zwischenfall von Kvtach, also vergeudet seine Zeit nicht": gab ihm der Wachmagier zu verstehen, bevor sie ihre Füße durch das Tor auf das Gelände der Gilde setzten.
"Die Universität ist kleiner als ich dachte": gab Tirian offen bekannt. "Na rate mal warum der Zugang zum Gelände beschränkt wurde, nicht nur damit Traven sich nicht mit anderen Magier unter seinem "Niveau" abgeben muss, sondern auch damit sich die guten Herren nicht gegenseitig auf ihre Roben treten": gab Tarrior als Antwort. Der Jüngere sah ihn erst verwundert an, als er dann aber dessen Grinsen sah, verstand er das es Scherz gemeint gewesen war. Zwar kannten die beiden sich nicht ein bisschen aus, aber der Turm im Zentrum der Anlage schien vielversprechend. Als sie den Turm betreten hatten, stand der Hohe Magier von Cyrodiil schon vor ihnen. "Ah ihr müsst der Abgesandte von Haus Hlaluu sein. Kommt mit in mein Arbeitszimmer, wenn ihr etwas besprechen wollt und fasst euch kurz, ich habe noch zu tun. Achso und euer Begleiter wurde mir nicht angekündigt. Aber ich werde großzügig sein. Er darf hier bleiben bis wir mit der Besprechung fertig sind. Und nun kommt": begrüßte er die beiden gehetzt und stellte sich auf ein seltsames Symbol auf dem Boden der Kammer und verschwand. "Tirian warte hier. Scheinbar wird es nicht allzu lange dauern": sagte er. Der junge Dunmer nickte nur und sah zu wie Tarrior ebenfalls das Symbol betrat und verschwand. Die Teleportation ging schnell und er fand sich auf einem ähnlichem Symbol wieder. Der Raum war dunkel, es war kaum etwas zu erkennen. Er sah nur Traven der an einem kleinen Tisch saß und ihn zu sich herüber winkte. Als er sich gesetzt hatte, erschien zwischen den Fingern seines Gegenübers eine kleine Feuerkugel, mit der er eine Kerze vor sich entzündete. Dann erkannte er auch zwei dampfende Tassen Tee vor sich. "Zumindest hat er die Gastfreundschaft nicht vergessen": dachte er sich, als er sich die Tassen betrachtete und dann einige Milchsemmeln auf dem Tisch entdeckte.
"Nungut ehrenwerter Erzmagier, ich möchte eure Zeit nicht mehr als nötig beanspruchen. Es sieht so aus, die Lage zwischen der Magiergilde auf Vvardenfell und dem Haus Telvanni ist angespannt wie schon lange nicht mehr. Die Telvanni provozieren einen Streit. Wenn er eskaliert könnte er die Machtstellung des Kaiserreichs in Morrowind erheblich schwächen. Wenn die Magiergilde durch den Konflikt geschwächt wird, könnte ein Befreiungsschlag der traditionellen Häuser und des Tempels folgen. Das Interesse meines Hauses liegt aber eher beim Reich. Ein Konflikt und eine Eskalation der Unruhen in Morrowind wären sehr sehr schlecht für das Geschäft und das kann sich mein Haus keinesfalls leisten": erklärte er. Der Erzmagier lehnte sich in seinem Sessel zurück um über die Argumente des Dunmers nachzudenken und ließ den Blick dabei schweifen. Tarrior vergewisserte sich nochmals, das der Magier nicht hinsah und zog den Beutel unter seiner Rüstung hervor, der die Kräutermischung des Telvanni enthielt. Er hatte sie entdeckt als sie Anvil verlassen hatten. Scheinbar hatte einer der Graumäntel den Beutel unbemerkt hinein geschmuggelt. Langsam und Unbemerkt versenkte er den Inhalt in der Tasse des Erzmagiers. "Ihr habt Recht, ein Konflikt ist für beide Seiten inakzeptabel. Ich werde an die stellvertrende Erzmagierin des Vvardenfelldistriktes schreiben und ihr Anweisungen geben, die Magier unter Kontrolle zu halten. Die Lage sollte sich zumindest etwas entspannen, wenn die Telvanni-Ratsherren wieder genesen sind": gab er seine Entscheidung bekannt und nam einen großzügigen Schluck aus seiner Teetasse und nam sich zwei Milchsemmeln und kaute genüsslich darauf herum.
"Dieses Problem mit diesen Totenbeschwörern von den Telvanni ist wirklich schlimm": regte Tarrior ein neues Gesprächsthema an. "Ohja, sie sind aber bei weitem nicht so schlimm wie diese Nekromantenplage die gerade über Cyrodiil herfällt": führte Traven aus. "Ja, aber die Gilde muss doch bereits einige der Verstecke der Beschwörer kennen. Sie ist doch sicher mächtig genug diesen Abschaum zu finden und auszuradieren": hakte der Dunmer nach. "Natürlich weis ich wo wir dieses Pack finden, ich habe Spione in deren Reihen, leider waren sie nicht sehr zuverlässig, aber wir wissen um eine bestätigte kleinere Gruppe. Sie hat sich in der Nähe der Roxey-Herberge in der Moss-Felsenhöhle eingenistet. Wir warten bis der Stüzpunkt etwas größer ist und töten dann mehr Nekromanten auf einen Streich": erklärte der Erzmagier stolzgeschwillter Brust. "Oh ich glaube wir schweifen etwas ab Erzmagier. Ich habe eure kostbare Zeit schon zu lange in Anspruch genommen": gab Tarrior ihm zu verstehen, das er gehen wollte. "Oh natürlich ich habe ja auch noch zu tun. Tretet einfach wieder auf das Symbol und ihr kommt in die Eingangshalle zurück. Ach und nehmt ruhig die übrigen Milchsemmeln mit": verabschiedete Traven ihn. Der Dunmer packte sich das Gebäck ein und verließ den dunklen Raum über das Symbol. Tirian fand er in einem Buch lesend dort vor, wo er ihn zurückgelassen hatte. "Wir können gehen": rief er dem Jüngeren zu und verließ den Turm. Tirian folgte direkt hinter ihm. Als die beiden das Universitätsgelände verlassen und zum Tiber-Septim-Hotel gegangen waren, hatte Tarrior die Stadt um sich herum erneut ausgeblendet und sich wieder auf Überlegungen konzentriert warum Behram unbedingt den Standort von Nekromanten Stützpunkt wissen wollte. Als die beiden im Hotel zu Abend aßen war es draußen schon dunkel geworden. Zwecks etwas Schlaf und der Abfassung eines Briefes an Tel Uvirith ging er nach dem Essen und einigen Gläsern Wein auf sein Zimmer. Als er die Tür zugemacht und abgeschlossen hatte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
Langsam drehte er sich um und starrte in grauen formlosen Nebel unter der Kapuze des Graumantels. "Ihr habt eure Informationen bekommen, nehme ich an. Meister Meradanz hat gewusst das ihr es schaffen würdet. Gleich Morgen Früh werdet ihr aufbrechen und die Nekromanten in der Höhle meucheln, nur den Ober-Magier dieses Nekromatenverstecks nehmt ihr lebend gefangen": gab ihm der Graue neue Anweisungen. "Ich soll was tun? Wer weiß wieviele Totenbeschwörer da drin sind. Mir scheint es fast so als wolle dein Meister mich loswerden. Oder warum sollte ich sonst soetwas sinnloses tun, wie diese Schwarzmagier zu töten, aber ihren Anführer lebend gefangen zu nehmen?": fragte er wütend, fast schon schreiend nach. "Meister Meradanz ist auf der Suche nach etwas, dass er als "Alte Magie" bezeichnet. Und die Nekromanten scheinen in einer Ayleidenruine auf etwas gestoßen zu sein, das mit der Totenbeschwörung assoziiert werden kann, aber eigentlich mit einem fehlgeschlagenen Unsterblichkeitsprojekt der Ayleiden zusammenhängt. Wir haben einen gefangenen Nekromanten verhört, der gerade die Totenbeschwörerzelle in Morrowind über diese Entdeckung informieren wollte. Leider wusste er auch nichts genaues": erklärte ihm der immernoch Unbekannte. "Ich nehme mal an mir bleibt keine Wahl. Doch ihr könnt eurem Meister versichern, wenn ich das Amulett in Händen halte, wird er für diese Frechheit bluten": ließ er sich auf die Aufgabe an. "Er ahnte es bereits, ihr werdet schon noch verstehen": sagte sein Gegenüber und bewegte sich in den eine dunkle Ecke des Raumes und war verschwunden. Der letzte Satz verwirrte Tarrior bloß noch mehr. Was meinte er mit "noch verstehen". Was sollte er verstehen, das er es machen muss da der Herr Telvanni sich zu fein oder zu feige ist es selbst zu erledigen. "Vielleicht hatte er es auch nur einfach so gesagt": dachte er und ließ sich die Möglichkeit offen, das es vielleicht doch nur eine unwichtige Bemerkung war. Schnell setzte er noch einige Schreiben auf. Eine Warenforderung der benötigten Kisten Wein und anbei das nötige Gold, an die Surillie Brüder nach Skingrad. Eine weitere nach Bruma zu Olafs Bräu und Streu, um den nötigen Met zu bestellen. Auch hier wieder anbei das nötige Geld um die Rechnung zu tragen. Dann setzte er noch eine Warenforderung nach dem köstlichen cyrodiilischen Weinbrand auf. Diese sollte samt dem nötigen Gold an einen örtlichen Händler gehen, Thoronir vom "Fruchbaren Münzbeutel". Am Vormittag hatte er kurz einen Handzettel gesehen in dem für dieses Geschäft geworben wurde. Dann entledigte er sich seiner Rüstung und seiner Kleider und legte sich in das weiche Bett.
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