„Wacht auf mein Herr, wir wollen schließen!“ Thorr sah die alte Frau fassungslos an. Blickte um sich, er war in einem Gastraum. In Skingard! Er musste wohl gelangweilt über Essen, Wein und schnöde Gäste eingschlafen sein. Sowas konnte nur in Skingard passieren. Überall anderswo war mehr in Kneipen los.

Thorr ging auf sein Zimmer, nahm einen guten Schluck Schattenbannwein und packte seine Sachen zusammen. Er hatte nicht vor noch länger in Skingard zu vergammeln. Unten im Gastraum weckte er die nun im Bett liegende Wirtin, bezahlte seine Zeche und verließ mitten in der Nacht die Stadt. Die Stadtwachen stellten sich immer Quer, wenn man mit seinem Pferd die breite Gasse durch Skingard reiten wollte. Wozu war die Fahrinne überhaupt da, wenn nich dazu?
Nichts half, Thorr musste den Weg um die Stadt rum reiten. Im Morgengrauen war dieser Ritt gar nicht so schlecht. Ziehllos lies Thorr sein Pferd laufen. Er folgte der Straße und wurde von einer inneren Kraft Richtung Kaisertstadt getrieben. Mit Sicherheit würden sie ihn dort erkennen, aber etwas zwang ihn, diesen Weg einzuschlagen.

Er ritt weiter ohne anzuhalten, um die Straße von wilden Tieren zu säubern. Im Schlepptau waren zwei Oger und ein Minotaure. Als ihm ein Legionsförster begegnete, entschied er sich, den armen Legionär nicht seinem Tod zu überlassen. Er zog einen Silberzweihänder aus der Satteltasche des Pferdes und stürmte dem Legionär hinterher in den Kampf. Oger waren der Reichweite eines Zweihänders weit unterlegen. Ihre Fausthiebe trafen weder Thorr noch sein Schwert und die schwere Klinge hiebte in das Fleisch der großen Tiere. Blut spritzte umher und Fleischfezen lösten sich von den Ogerkörpern. Unter zurückweichenden Schritten teile Thorr dank der extrem großen Reichweite von Zweihändern jedemenge Treffer aus und die Oger sanken Tod zu Boden. Der Legionär kämpfte immer noch mit dem Minotaurer. Dieser war noch recht jung. Eigentlich war der Legionär auch nicht Kampferfahrener. Obwohl er zweifelsohne Mutig war, stellte er sich im Kampf nicht sonderlich geschickt an. Thorr hiebte mit drei mächtigen Schlägen das Tier von hinten nieder. Der Legionär steckte seine Waffe weg und verließ mit coolen und unfreundlichen Sprüchen den Kampfplatz. Der Jungspund hätte wenigstens Danke sagen können, ärgerte sich Thorr. Die Hörner von Minotauren waren einiges Wert und die magisch schimmernden Zähne von Orgern wurden genauso gut bezahlt. So packte Thorr dies Trophähen ein und ritt weiter.

Ein inneres Verlangen lies Thorr veranlassen die Straße mit seinem Pferd zu verlassen um schnurstracks Ostwärts zu reiten. Durch den Wald streifend kam Thorr an einen Schrein. In der Nähe von Bruma gab es einen ähnlichen, der von hässlichen Menschen umringt war, niederträchtig wirkte und abstoßend war. Dieser hier war anders, ein Verlangen durchfuhr Thorr, das aus dem tiefsten Abgrund seiner Seele herausschrie.
Er stieg vom Pferd und begann mit den dort anwesenden Leuten zu sprechen. Der Oberprister bot Thorr an, mit dem Daedrafürsten ein Geschäft zu machen. Dieser Schrein war dem Daedrafürsten Clavicus Vile gewidment. Thorr hatte sich nie mit der Welt der Daedra wirklich befasst. Jetzt sah er sich allerdings direkt damit konfrontiert. Der Deadrafürst wollte 500 Septime für eine Audienz. Thorrs Seele brannte vor Neugier und er bezahlte die Summe ohne darüber nachzudenken. Der Deadrafürst war plötzlich in seinem Kopf. Eine angenehme Männliche Stimme flüstere ihm etwas von einer mächtigen Waffe ins Gewissen. Thorr sollte nach einem Wesen namens Umbra suchen und ihm das Umbraschwert zurückbringen.

Die Suche sollte in Pells Tor beginnen. Als Thorr den Schrein verließ, war der Hund vom Altar verwschwunden und eine kleine Hundestatur befand sich in seiner Tasche. Leider konnte er sich von dem Ballast nicht trennen. Der Hund selbst nannte sich Barbas. Er versuchte Thorr zu erklären, dass das Schwert nicht in den Besitz seines herrn gelangen darf. Pells Tor war nicht weit weg von diesem Schrein. Eine halbe Stunde zu Pferde oder 2 Stunden zu Fuß. Das Kaff bestand aus 3 Häusern und die Leute selbst waren Farmer und Jäger. Es gab nicht viel in dem Dorf und zu Fremden waren die Einheimischen zwar freundlich, aber nicht besonders Informativ. Thorr musste sich von seiner Charmantesten Seite zeigen. Er begann von seinen Abenteuern zu prahlen, lustige Witze zu erzählen, gruslige Geschichten und was ihm sonst so einviel. Irgendwie tauten die Leute auf und begannen von Umbra zu sprechen. Das eine einfache Frau namens Lenwin dieses seltsame Schwert fand und darauf hin sich Umbra nannte. Das Schwert selbst hat eine unglaublich scharfe pechschwarze Klinge und kann angeblich Seelen stehlen. Sie hatte sich durch den Besitz des Schwertes verändert und wurde eine der schrecklichsten und mächtigsten Kriegerinnen aller Zeiten. Es gab keinen Krieg, an dem sie nicht teilnahm. Die Beweggründe des Kampfes waren ihr vollkommen egal, hauptsache es wurde dabei getötet. Sie hatte nicht nur Soldaten getötet, sondern auch Frauen und Kinder.
Einige sprachen davon, dass sie in der Nähe der Aylaidenruine Vindasel gesehen wurde. Thorr kannte die Ruine, hatte allerdings für Achäologie nicht viel übrig. Er entschloß sich den Weg zu laufen und sein Pferd hier im Ort zu lassen. Nach kurzem Fußmarsch erreichte Thorr die Ruine. Zumindest das, was von dem einstigen Bauwerk übrig war. Vor dem Eingang hausten ein Frostatronarch und ein Daedra. Eine Ungwöhnliche Kombination dachte sich Thorr, als er die beiden auf sich zustürmen sah. Als Nord war er gegen Frost widerstandsfähig, doch konnten die Eispranken des in Cyrodiil seltenen Wesens mächtigen Schaden anrichten. Noch ungewöhnlicher war, dass es sich hir in warmen gefilden aufhielt. Thorr verschwendet keine Zeit mit Blocken. Sein Silberschwert hiebte geziehlt Eisblöcke von dem Atronarchen und seinen mächtigen Schlägen wich Thorr sogut es ging aus. Die Hiebe des Deathrod musste die schwere Rüstung auffangen. Thorr hatte schon einige Treffer einstecken müssen, ehe den Frostatronach das Schicksal der Zeit segnete. Dann wand er sich dem Deathrod zu. Hinter seinem schweren Schild hatte nun Thorr Zeit neue Kraft und Ausdauer zu sammeln. Ein ordentlicher Schildblock ließ das Ungetüm wanken und Thorr setzte starkte Hiebe mit seinem Schwert nach. Kurze Zeit später sank der Deathrod tot zu Boden.

Wenn der Empfang hier drausen schon so heftig ist, was wird mich wohl darinnen erwarten? Fragte sich Thorr.
Die Ruine schien schon lange Zeit Verlassen zu sein. Ab und an stolperte Thorr über eine Ratte. Ratten lösten auch jedemenge Fallen hier aus, so dass Thorr nicht mal in so was stolperte. Umbra selbst fand er in einer großen Halle im Zentrum der Ruine. Was sie hier trieb war unklar. Offensichtlich wollte sie sich und das Schwert vor der Welt verstecken.
Thorr hatte nicht erwartet eine so freundliche Person hier zu treffen sie bat ihn wieder zu gehen und erzählte, wie sie eins wurde mit dem Schwert, dass das Schwert sie beherrscht und das sie jahrelang die Klinge mit seelen gefüttert hatte. Sie hatte Menschen, Elfen, Krieger, Prister, Könige Bettler, Männer, Frauen und Kinder dem Schwert geopfert. Alle hatten für den Hunger des Schwertes geblutet.
„Sie alle habe ich sterben sehen und doch verlangt Umbra nach mehr.“ Verzweifelt wirkte die Frau, zwischen Vernumft und Gehorsam dem Schwert gegenüber hin und her gerissen. Ängstlich fürchtet sie den Rachedurst der Einwohner von Pells Tor. Fragend richtet sie sich an Thorr. „… Aber was ist mit Euch? Was wollt ihr hier? Meinen Tod? Mein Schwert? Ich stelle Euch vor die Wahl, bleibt hier und ihr werdet sterben oder verschwindet und ihr werdet leben!“

Eine ungewöhnlich Wahl und Thorr war schon drauf und dran zu gehen, als der Hund anfing ihn ins Gewissen zu reden. Der ungebetene Ratgeber erzürnte Thorr mit seinen Sprüchen so sehr, dass er wutentbrannt sein Schwert zog und auf Umbra zu stürmte. Die gute Frau wollte eigentlich wissen, wie er sich entschieden hatte. Nach zwei Schwerttreffern wusste sie es. Sie zog ihr Schwert und begab sich in Kampfposition. Umbra war kleiner als Thorr und so blickte er auf sie herab. Sie holte mit ihrem Schwert aus und die Klinge wurde von Thorrs Schild geblockt, rutschte am Daedraschild entlang und schnitt ein Stück seiner Rüstung am Bein weg. Verdammt scharf das Schwert dachte sich Thorr. Die Frau konnte gut zuschlagen und die Gerüchte über die beste Kriegerin aller Zeiten hatten einen Wahren Kern. Thorr verhielt sich erstmal passiv, um die Kampftechnik seines Gegenübers zu erkunden und um nach Lücken in der Deckung zu suchen. Dabei viel ihm auf, dass die Verursachten Wunden aufgehört hatten zu bluten und recht schnell zu heilen begannen. Umbra bot wenig Lücken zum Reinschlagen. Die Treffer die Thorr landet, reichten nicht aus um sein gegenüber zu bezwingen. Hier halfen nur Unfaire Methoden. Er verkroch sich hinter seinem Daedraschild und holte eine Giftampulle hervor, die er gekonnt über die Klinge seines Schwertes schüttet. Jetzt wartet er auf den passenden Augenblick. Thorr hatte erkannt, dass Umbra sich beim Schlagen gern verausgabte. Im Richtigen Augenblick einen Konterblock angesetzt brachte sie zum Zurücktaumeln und gab Thorr die Zeit mächtige Schwertschläge auszuführen. Jetzt! Mit aller Kraft stürmte Thorr gegen Umbras Angriff und brachte die Frau in schwerer Ebenerzrüstung zum Taumeln. Mit einem heftigen Schlag hiebte Thorrs Klinge durch Umbras Rüstngschwachstellen in ihr Fleisch. Ein weiteres mal Taumelte sie zurück und Thorr setzte noch ein paar Schläge nach. Einen solchen Konter hatte sie noch nicht erlebt. Wutentbrannt hämmerte sie auf Thorrs Schild und seine Schwere Rüstung schien dabei immer dünner zu werden. Obwohl es ein sehr starkes Gift war, das einen ausgewachsen Eber töten konnte, zeigte es bei Umbra nicht die gewünschte Wirkung. Mehr als ein Husten löste es nicht aus. Thorr wiederholte seinen Konter mit einem anderen Gift. Irgenwas wird sie schon umbringen. Diesmal Taumelte Umbra öfters. Noch zwei dreimal und der Kampf währe zugunsten Thorrs ausgegangen. Umbra hatte allerdings die Taktik Thorrs durchschaut. Sie täuschte einen Schlag vor und Thorrs Block ging ins leere. Die schwarze Klinge durchscnitt seine Rüstung mühelos und hiebte eine Kerbe in sein Fleisch. So einen Treffer hatte Thorr noch nie kassiert. Er zog sich schnell zurück und kippte Heiltränke in sich hinein. Die Verletzung war tief, aber nicht tödlich. Umbra attakiert auf Neue. Im Schutz seines Schildes flüchte Thorr noch einmal aus der Reichweite von Umbras Schwert. Er musste schnell kontern, sonst würde die Wirkung des Giftes verfliegen. Nocheinmal vergiftet er seine Klinge und blockte diesmal nicht Umbras Angriff, sondern wich ihm auf Messers Schneide aus, so dass Umbra sich an ihm vorbeidrehte. Jetzt setzte Thorr einen geziehlten Stich in ihre Hüfte. Er hörte die Rüstung unter der Wucht des Stiches krachen und Umbra sank zusammen. Schnell hiebte Thorr nach, doch die Frau war nicht Tod zu kriegen. Vom Boden aus Schlagend verschaffte sie sich genug Abstand um wieder aufzustehen. Wütend stürmte sie auf Thorr, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie oder ich, stürmte Thorr ihr entgegen, hob seinen Schild und überrannte sie im Schutz des Schildes. Umbra Taumelte weit zurück und Thorr hiebte nur noch mit aller Kraft auf die Frau ein. Geh in Deckung haucht ihm sein Instinkt ein. Er hob sein Schild und krachend schlug umbras Schwert auf diesen und schleudert Thorr zurück. War Umbra am Zug? Hatte sie Gewonnen? Hämisch grinnste die Frau zu Thorr am Boden herunter „Umbra hat Hunger!“ erklang ihre Stimme wiederhallend in den kalten Räumen. Thorr stürmte der zum Todesschlag ausholenden Umbra entgegen und rammte mit voller Wucht sein Schwert in ihr Herz. Krachend und quitschend schob sich die Klinge duch die Rüstung in ihr Herz. Blut lief aus Ihrem Mund und mit einem Lächeln der Erlösung lies sie ihr Schwert fallen. „Ich bin frei hauchte sie Thorr entgegen.“

Erschöpft sank Thorr neben ihr zu Boden. Wieviel Zeit vergangen war konnte er nicht einschätzen, als er sich wieder erhob. Seine Rüstung bestand nur noch aus Fetzen. Die von Umbra war genauso Reperaturbedürftig. Mit seinen Reperatursets versuchte Thorr die größten Teile wieder zusammenzuflicken. Einen Kampf brauchte er auch nach der Notreperatur mit dem Schrott nicht anzufangen. Er sackte alles ein, was er fand und betrachte ebenfalls die schwarze Klinge. Sie war Messerscharf, sein eigenes Schwert wirkte dagegen wie eine Stumnpfe Waffe. Da war sie wieder! Die ungebente Stimme und diesmal empfohl sie das Schwert zu behalten. Wozu? Um genauso wie Umbra zu werden? Was hat ihr all der Ruhm gebracht? Verkrochen hatte sie sich in eine Ruine…
Thorr verließ die Ruine, nachdem er sich genug ausgeruht hatte und genug Stärkungs- und Heiltränke eingenommen hatten. Die Sonne schien im Osten. Der Kampf und die Erhohlung hatten fast einen ganzen Tag gedauert. Er ging zurück zum Dorf und berichtet ihnen wie es Umbra ergangen war und das er das unheilige Schwert entsorgen werde. In ihren Augen war Thorr ein Held. Er ritt noch immer mit einer erschöpfenden Leere zum Daedraschrein zurück. Griff das Schwert nach seiner Seele? Er wollte das Ding so schnell wie möglich los werden. Der Deadrafürst zeigte sich als äußerst Dankbar. Er schenkte Thorr eine Maske, die gleichzeitig als schwerer Helm zu gebrauchen war. Hinter dieser Maske konnte Thorr sein Gesicht verbergen. Niemand konnte ihn so erkennen und er fragte sich ob die Daedra oder Aedra dieses Schicksal für ihn geplamt hatten. Er setzte den helm auf schwang sich auf sein Pferd und ritt Richtung Kaiserstadt…