Elendil wirke in der Magiergilde von Skíngard in sich gekehrt. Er prabbelte etwas von einem Zauberstab der Beherrschung von Goblins, ohne einen tieferen Wert darin zu erkennen. Er sprach von ganzen Herrscharen, die man mit diesem Stab befehligen könnte… Thorr schwelgte dabei kurz in Träumen, wie Herrscharren von Goblins über Cyrodiil herfielen, der Herrführer Thorr … ein kurzes Schütteln überkam ihn. Solche Gedanken hatte er früher nie gehabt. Ehre und Kodex waren seine Höchsten Ziele gewesen. Seit dem hatte sich viel geändert. Hatte er sich geändert?
„Ich danke für die Tränke.“ Entgegnete Thorr zu Elendil. „ich bleibe noch eine Nacht in Skingard und werde dann morgen über die Kaiserstadt nach Bruma reisen. Den Stab hole ich mir bei Euch ab, sobald ihr wieder in Bruma seid.“
Da Elendil sehr beschäfftigt wirkte, verließ Thorr mit einer Abschiedsverbeugung die Magiergilde.

Skingard, die Stadt der Weine, der engen Gassen, hohen Türme und überhängenden Balkone. Thorr gefiel die erdrückende Enge der Stadt nicht wirklich. Als Nord fühlte er sich auch nicht an einem so sonnigen Tag hier wohl. Trotz alledem wollte er seine Abreise nicht überstürzen. Er schlenderte durch die Stadt und ging auch mal zur Burg hoch. Obwohl er amtlich früher oft die Burg besucht hatte, hatte er den Grafen noch nie zu Gesicht bekommen. Es war ein seltsamer Gedanke, der Thorr durch den Kopf dabei sausste. Jeder sprach Erfurchtsvoll vom Grafen, aber ohne besonderen Anlaß oder Empfehlung kam man an seinem Dienstpersonal nicht vorbei und eine Frau hatte der Graf, den man nie sah, zwar auch, aber von einem öffentlichen Leben war da keine Spur. Gedankenverloren schlenderte Thorr wieder in die Stadt, über die Brückenbauten in die andere, südliche Stadthälfte. Diese war mehr der Religion und dem Wohnen gewidmet. Eine riesige Kathedrahle hatte die Stadtverwaltung von Skingard für ihre Bürger da hingezimmert. Der Glaube an die Neun – die Nords hielten recht wenig davon. Das die Neun sein Schicksal prägen sollten, daran glaubte Thorr nicht, dass sie auch jene heilten, die nicht an sie glaubten, beeindruckte ihn allerdings schon.

Das Südviertel bestand aus einfacheren Häusern und hier lebte die Unter- und Mittelschicht. Gaststätten die man hier antraf waren billiger und bei weitem nicht so luxeriös wie im Nordviertel. Hier hingen auch die Bettler rum, wobei einer von ihnen Touristen gern schlichte Geschichten erzählte und Thorr ihm daraufhin ein paar Goldmünzen schenkte. Die Stadtwachen hatten hier auch viel damit zu tun, Gerüchte über die Herrenhäuser der anderen Grafschaften zu verbreiten. Das lenkte zumindest von den eigenen Problemen im Herrenhaus ab.

So neigte sich der Tag gegen Abend und Thorr verschwand wieder im Gastraum der Herberge „Zur Westebene“ und wartet gelangweilt darauf, dass noch irgendetwas passieren würde…