-
Mythos
Cyrodiil, Anvil, Zu des Grafen Waffen
Ein Felsengrat am Meer. Nur grobe schwarze Felsen. Eine steinige rutschige schwarze Küste. Das Wasser dunkel, der Himmel Wolken verhangen und schwarz. Die Stille wurde nur vom monotonen Rauschen von Wind und Wasser durchbrochen. Doch weder ein Vogel noch ein Fisch, nicht das geringste Anzeichen von Leben regte sich. In seinem schwarzen Mantel wäre die Gestalt in dem gratigen Gebiet kaum aufgefallen. Auch jetzt wirkte der ausgezehrte dahin wankende Schemen mehr tot als wirklich am Leben. In der Entfernung zuckten Blitze auf und erhellten den Himmel für einige kurze Augenblicke. Die Gestalt verharrte einen Moment und wankte dann ziellos weiter gen Horizont. Die roten Augen waren trüb und kraftlos geworden, das Gesicht ausgezehrt. Volkommen ohne jedweden Willen, ohne jedwede Spur Lebens, wie eine steinerne aschefarbene Maske. Der Blick leer ebenfalls volkommen Tod. Ein weiterer Blitz durchbrach den dunklen Himmel und schlug rechts neben ihm ein. Er ging weiter ohne auch nur die geringste Notiz davon zu nehmen. Sein Geist schweifte, wirbelte umher und war nicht imstande einen klaren Gedanken zu bilden. Doch während er weiter über den schier endlos scheinenden Felsgrat schritt und dabei ab und zu in das Tiefe unergründliche dunkle Wasser starrte, wurde es schwarz.
Sein Geist ordnete sich. Die Gedanken kamen zurück und verrieten Panik. Er fühlte Schmerz und die Finsternis schien zu erdrücken, wollte sie vertreiben, wollte entkommen und schlug mit einem Ruck die Augen auf. Einen kurzen Moment dachte er er wäre immernoch in Finsternis gefangen, dann aber nam er sanftes Licht war, das Fenster war abgedunkelt worden. Schweißgetränkt und schweratmend ließ er sich zurück auf sein Kissen sinken und starrte benommen und verwirrt an die Decke. Tarrior war erwacht. Minuten blieb er so liegen, ohne zu denken, ohne zu fühlen. Einfach nur ins Leere starren. Doch dann erklang ein sanftes Klopfen an der Tür. "Herein": ein knappes krächzend klingendes Wort war seine Antwort. Die Tür zu seinem Zimmer wurde geöffnet und eine grüngewandete Bretonin betrat den Raum. ".. Naa-ssi-... Naasira?": brachte der Dunmer leicht benommen hervor. "Oh wie schön das ihr wach seid. Ihr wart mehr als vier Tage bewusstlos und habt unter starkem Fieber gelitten. Ich fürchtete schon ihr würdet garnicht mehr erwachen. Und wer ist diese Naasira? Eure Frau? Mein Name ist Jolinja, Heilerin im Dienste der Neun": sprach die Frau mit einer sanften und beruhigenden Stimme. "Sie ist es nicht? Ich hätte schwören können sie wäre .... Und was meint sie mit vier Tage bewusstlos?": ging es Tarrior, welcher langsam wieder einen klaren Geist bekam, durch den Kopf.
Eine Weile konnte er nichts anderes machen als die Bretonin anzustarren. Ein kurzes unerwartetes Räuspern der Frau lies den Dunmer zusammen zucken, dann schlug sie die Decke zurück und fing an sich die Wunden zu besehen und den Verbände zu entfernen. "Ihr seid mit schweren Brandwunden übersät gewesen, als ihr hier angekommen seid. Auch waren von eurer Rüstung nur noch einige halb verkohlte Teile an eurem Körper übrig, von eurer restlichen Kleidung nicht zu reden": fing sie ein Gespräch an, warscheinlich nur um die peinliche Stille zu vertreiben. "Wo bin ich hier? Und wo sind meine Habseligkeiten?": fragte der Dunkelelf stockend. "Beruhigt euch. Eure Habseligkeiten befinden sich dort drüben in der Truhe und in dem Schrank gleich daneben, man hat sie von eurem Pferd abgeladen und hierher verbracht, wie euch auch. Ihr wart vor vier Tagen auf den Rücken eures Pferdes festgebunden und schwer verwundet hier in der Stadt eingetroffen. Man hat euch gleich hierher in die Taverne gebracht und einen Heiler, um genauer zu sein mich, gerufen. Dies hier ist die Taverne "Zu des Grafen Waffen" ": erklärte die Heilerin. Bei dem Namen der Taverne horchte er auf. Dies war doch auch der Ort an dem er sich mit einem alten Freund treffen wollte. Dann fiel ihm ein, das diese Taverne in Anvil liegen musste. Er war hier in Anvil? Bloß wie war er dort hingekommen? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: "Natürlich jetzt fällt es mir wieder ein. Asgar! Er war es der mich über mein Pferd gelegt und das Pferd Richtung Anvil geschickt hatte. Vielleicht ist der Kaiserliche doch kein so übler Kerl, wie Thorr gedacht hatte". Doch bei dem letzten Namen wurde er wieder nachdenklich. Er hatte Thorr nachdem sie aus dem Reich des Vergessens zurückgekehrt waren nirgends gesehen nur den Kaiserlichen. Er war doch nicht womöglich, getötet worden, als er den Stein entfernt hatte? Aber selbst wenn würde es jetzt nichts mehr ändern, wenn er sich darüber den Kopf zerbrach. Außerdem schien es wenig sinnvoll da der Nord erstens sehr stark war und auf sich selbst aufpassen konnte und zweitens, dass er selbst es wohl schlimmer erwischt hatte, als seine Begleiter.
In Gedanken versunken, zuckte der Dunmer erneut zusammen, als die Heilerin wieder das Wort an ihn richtete: "Die Brandwunden sind gut verheilt, wir brauchen keine neuen Verbände anzulegen, dennoch solltet ihr euch in den nächsten Tagen etwas zurückhalten. Eure restlichen Verletzungen sind nicht allzu schlimm und wurden scheinbar schon vorzeitig mit einem Heiltrank versorgt. Ich denke ihr könnt euch schon wieder etwas bewegen, am besten geht nach draußen und genießt etwas das Wetter und die Sonne. Sie würde euch sicher gut tun. Das schlimmste worunter euer Körper noch zu leiden scheint, scheint Erschöpfung zu sein. Ich weiß zwar nicht, was mit euch passiert ist, aber ihr hattet euch scheinbar volkommen verausgabt. Einige der Stadtwachen die euch hierherbrachten hielten euch schon für Tod." Die Bretonin stand von dem Stuhl auf, auf dem sie sich gesetzt hatte und verließ das Zimmer daraufhin und schloss leise die Tür hinter sich. Langsam erhob sich Tarrior im Bett und schlurfte hinüber zu dem Schrank auf den die Bretonin zuvor gedeutet hatte. Er erkannte tatsächlich Teile seines Reisegepäcks und natürlich auch seine Kleidung. Schnell hatte er sich angezogen und entdeckte einen alten Leinensack zu seinen Füßen. "Ich bin mir sicher das der nicht mir gehört": dachte er und schaute sich den Inhalt mal genauer an, nur um festzustelln, dass es sich bei dessen Inhalt um die verbliebenden Teile seiner Rüstung handelte. Dann durchsuchte er die Truhe und fand auch gleich das Objekt seiner Begierde. Eine Feldflasche gefüllt mit Alkohol. Er öffnete sie und nam einen kräftigen Schluck nur um festzustellen, das der Inhalt kein Sujamma, sondern nur noch einfaches Wasser war. Dennoch leerte er die Flasche in nur drei gierigen Zügen um seinen Durst zu stillen. Langsam wankte Tarrior nun hinaus ins Tageslicht, nachdem er dem Wirt für die freundliche Aufnahme einige Septime gegeben hatte. Die Sonne war angenehm warm und hinterließ ein sanftes prickeln auf der aschfarbenen Haut des Dunmers, welcher einen kleinen Spaziergang durch die Straßen unternahm um sich, wie von der Heilerin vorgeschlagen, zu kurieren. Nichts ahned, dass es in einem Leben, wie seinem, kein Moment der Ruhe so einfach einkehren wird.
Stichworte
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln