Jiriki hatte die Gegend um Cheydinhal und mit ihr das Gewitter hinter sich gelasen. Der Altmer war die ganze Nacht durchgewandert und den halben Tag ebenso, bis er sich gegen Mittag in einer offenbar verlassenen Höhle ausgeruht hatte. Er war an den Arrius-Höhlen vorbeigekommen und hatte auch die Drachen-Steine gesehen. Ihm war klar, dass dies ein Umweg nach Bruma war, aber sein Ziel lief ihm ja nicht weg. Schon deshalb nicht, weil es nicht wusste, dass er kam. Außerdem wohnte es nicht in Bruma, aber Jiriki benötigte verschiedene Tränke und er hatte von einem hervorragenden Alchemisten und Magier namens Elendil Sunlight gehört. Der ebenfalls der altmerischen Rasse angehörte. Jiriki wusste nicht, ob dieser sich zur Zeit in Bruma befand, aber das würde er früh genug feststellen. Er hatte Zeit. Viel Zeit.

Der Hochelf wollte sich mit dem Land vertraut machen. Eine seiner obersten Regeln, die er sich selbst gesetzt hatte, war, dass er sich immer und überall auskannte. Nur dann hatte er im Zweifel auch einen Vorteil, denn gerade die Einheimischen kannten sich häufig in ihrem eigenen Land nicht so gut aus, sofern es keine Jäger, Fallensteller oder sonstige Naturbewohner waren.

Seine Gedanken schweiften frei umher, während er durch die einsame Landschaft zog, deren Ruhe lediglich mal durch einen einsamen Wolf oder einen Bären unterbrochen wurde. Doch selbst die Tiere gingen Jiriki lieber aus dem Weg. Oder vielleicht soltle er sagen: gerade die Tiere, denn mit ihrem natürlichen Instinkt schienen sie mehr zu spüren als selbst die Humanoiden aller Rassen und diese begegneten ihm ja schon mit einem gesunden Respekt. Was auch besser für sie war.

Hin und wieder juckte die eigenartige Tätowierung, die seine Brust bedeckte und jedesmal stand die Welt kopf und seine Gedanken schienen ins Nirgendwo zu driften. Haß flammte dann in ihm auf. Unbändiger Haß, Blutlust und mörderische Absichten. Aber auch eine fremde und höchst eigenartige Macht durchströmte ihn dabei, welche ihm das Gefühl von Unbesiegbarkeit vermittelte. Und jedesmal schaffte er es gerade eben noch, diesen eigenartigen Einfluß abzuwehren. Doch es kostete ihn immer mehr Kraft und er fürchtete den Tag, an dem er diesen Kampf verlieren würde. Und doch würde er genau diese Kraft benötigen, wenn er dem letzten seiner gesuchten Opfer gegenübertrat. So oder so, er hatte das deutliche Gefühl, dass er letzlich nur verlieren konnte. Doch würde er die Ursache seiner Qual mit ins Grab nehmen und somit einen letzten Triumpf feiern können.