„Mit übermenschlicher Anstrengung kann man eine Weile das Abrutschen verhindern. Aber eines Tages macht man einen falschen Schritt, verpasst ein winziges Detail … und dann ist man für ewig weg vom Fenster.“
Es war schon fast 9:00 Uhr morgens, als Thorr aus seinen Träumen erwachte. Noch immer säuselte sein Kopf. Er hatte sehr lange geschlafen, so an die 14 Stunden und fühlte sich verändert – stärker geworden? Er verließ die Herberge ohne zu Frühstücken. Ihn trieb vor allem die Sehnsucht nach gutem Essen voran und in Kvatch gab es gutes Essen – dachte er zumindest. Als Thorr die Herberge verließ, konnte er die Straße hinunter weit blicken, soweit, dass er das Meer und die Stadtmauer von Anvil sah.
Es dauerte nicht lange und er hatte die Weggabelung nach Kvatch erreicht. Ein Hungriger Wolf kreuzte seinen Weg und griff ihn an. Thorr stieg vom Pferd und erschlug den Wolf. So Aggressiv hatte er die Tiere noch nie erlebt. Normaler Weise suchten Wölfe immer das Weite und nicht den Kampf. Bevor es nach Kvatch die Bergstraße hochging war ein Lager. In ihm waren Bürger von Kvatch. Einige begrüßten ihn freundlich. Als Thorr die Tore von Kvatch erreicht hatte, traute er seinen Augen kaum. Die Stadt lag in Trümmern, Schutt und Schlamm. Die Tore waren unbewacht. Als Thorr sie durchschritt, wusste er auch, warum keine Wachen da waren. Da gab es nichts mehr zu bewachen. Die ganze Stadt war wie ausgestorben. Er ging zu den Überresten der Kapelle. Sie schien noch intakt zu sein. In ihr waren einige Menschen, einige beteten, andere begrüßten ihn freundlich. Thorr ging zum Altar und berührte ihn. „Frohlocket! Euer Glaube hat Eure Gebrechen von Euch genommen“ ertönte eine sanfte Stimme in seinem Kopf und mit dem Zauber der Heilung kam auch die Erinnerung – an Oblivion, die Daedras, Tarrior – wie er den Hammer der Vholendrung hielt, Asgar – der immerfreundliche Kaiserliche, die Bosmer – und ihr tragisches Ende…

Thorr brauchte neue Ausrüstung und die würde er in Kvatch nicht bekommen. So musste er wohl oder übel über Skingard nach Bruma reisen. Es war schon Mittag, als er Kvatch verließ. Die Straße zwischen Kvatch und Skingard war reich an Kräutern, jedoch in diesen Zeiten bei weitem nicht sicher. Trotzdem wählte Thorr diesen Weg. So lief er einige Zeit von Kraut zu Kraut, bis er zum ersten Lager. Hier hatten sich Banditen niedergelassen. Ein Rotwadrone in Elfenrüstung stürmte mit einem Vulkanglashammer auf Thorr zu. Thorr zog sein Schwert und bereitet einen Schildblock vor. Kurz bevor der Hammer einschlug, schleuderte Thorr dem Rotwardronen seinen Daedraschild entgegen. Dieser taumelte so getroffen zurück, dass er dabei gleich seinen Hammer fallen ließ. Das war die Chance dem Banditen das Fürchten zu lehren. Schnell hiebte Thorrs Schwert unaufhaltsam auf den Banditen ein. „Gnade!“ winselte dieser. Hatte er anderen Gnade gewährt? durchzuckte Thorr ein Gedanke. Dann stieß er Erbarmungslos zu. Tod sank der Rotwadrone zu Boden. Thorr durchsuchte ihn und nahm die wertvollsten Sachen mit. Es fing bereits zu Dämmern an als er den Rastplatz betrat. Er bereitet sich aus dem Proviant den er dabei hatte und ein paar frischen Kräutern ein gutes Abendessen vor, trank sein letztes Bier aus und machte noch eine Portion fürs Frühstück. Heute Nacht würde er im Freien schlafen.

Früh am Morgen stand Thorr auf. Die Sterne leuchten am Himmel und die Morgendämmerung grüßte am östlichen Horizont. Schnell hatte er den Frühstücksimbiß verdrückt und führte seine Reise fort.
„Muuuhhrrrbbbbrrrrmmmmuuuhhhh“
Dieser grässliche Laut kam von einem Minotauren. Dies war kein gewöhnlicher Minotaure. Das war ein Fürst seiner Gattung. Thorr sprang von seinem Pferd und stürmte dem Monster entgegen. Sein Schild hielt den anstürmenden Minotauren auf und rettet seinem Pferd das Leben. Das Untier sapperte ihn mit einer stinkenden Flüssigkeit voll und fauchte ihn an. Sein Schild und seine Rüstung schienen sich aufzulösen. Thorr wusste, dass er mit einem Schlag-Block abtausch diesen Kampf nicht gewinnen konnte. So entschied er sich für eine neue Taktik. Mit zurückweichenden Wirbelschlägen setzte er dem Untier zu. Dieses Stürmte erneut auf Thorr ein. Thorr machte einen Ausweichschlag nach rechts und ließ das Ungetüm an sich vorbei laufen. Mit kräftigen Schlägen hiebte er dem Vieh in den Rücken. Dieses fing an zu taumeln und nach ihm zu suchen. Sein Ende war bald da. Thorr lud noch einmal sein magisches Schwert auf und stach damit zu. Die Seele des Tieres wanderte in einen großen Seelenstein. So ein großer gefüllter Seelenstein war sehr wertvoll und die Magier rissen ihm die Teile immer mit leuchtenden Augen aus der Hand. Sein Schild und seine Rüstung allerdings waren vollkommen kaputt. Thorr hatte noch ein paar Reperatursets, die aber nur für ein dürftiges flicken langten.
Thorr entschied sich darauf hin keine Zeit mehr mit Kräutern sammeln zu verbringen, sondern am Stück durchzureiten. Der Plan war gut, nur hatte er mit dem Banditen auf der Brücke nicht gerechnet. Dieser stellte sich ihm mit einem Vulkanglaskolben in den weg. Glücklicher Weise war der Kampf nicht von langer Dauer. Der Khajiit hatte recht wenig Erfahrung im Kampf und viel den zornigen Schlägen von Thorr zum Opfer. Weiter ging es an diesem schönen sonnigen Tag. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen, Rehe tollten über die Wiese, alles schien darauf ihn zu deuten, dass der letzte Teil des Weges unbeschwerlich und ohne Zwischenereignisse sein würde. Noch eine Wegkurve und er würde auf die Türme Skingards blicken können.

Was war das? Ohhh ja, Thorr wusste was ihm da im Weg stand – ein Obliviontor.
Zurück reiten so kurz vorm Ziel lag nicht in seiner Natur. Umgehen konnte er es nicht mit seinem Pferd. Und durchschlagen konnte er sich auch nicht mit seiner kaputten Ausrüstung. Banditen gaben den Weg manchmal im Gegenzug für Gold frei, aber mit den Wesen aus Fürst Dargons Welt konnte er nicht verhandeln. So entschied er sich im Galopp daran vorbeizureiten. Gedacht getan, gab er seinem Roß die Sporen. Im schnellen Tempo ritt er daran vorbei. Ein Blitz zuckte und ein Clanbann nahm die Verfolgung auf. Thorr hatte Glück im Unglück. Ein Bandit kreuzte seinen Weg und so wurde der Sturmartronarch abgelenkt. Den Clanbann musste er allerdings selbst erledigen. Kurz vor Skingard sprang er vom Pferd. Er hatte einen kleinen Vorsprung dank des schnellen Fuchses. Mit dem Schild fing er den Ansturm des Clanbann ab. Die Ausrüstung schepperte ganz schön. Dann teile Thorr nur noch kräftige Schläge aus. Die Methode zeigte unerwartet Wirkung. Durch den Mächtigen Schwertschlag wurde der Clanbann zurückgeworfen. Dieser registrierte den Rückstoß nicht und hiebte mit seinem Schädel in der Luft herum. Bevor er näher kam knallte Thorrs Schwert erneut auf ihn ein. Außer Puste steckte Thorr sein Schwert ein und schnitt dem Monster die Klaue ab. Dann schwang er sich auf sein treues Roß und zog stolzen Hauptes in Skingard ein.