An der Tür zum Gästezimmer blieb die Khajiit stehen. "Geisterbänlin? Was ist ein Geisterbänlin?" maunzte J'Shivrizza. "Und überhaupt! J'Shiv mußte sich in diesem Chaos aus weißem Eissand und Baumstämmen zurechtfinden. Auf der Straße wußte niemand, wo es wohnt. Also mußte ich mit einer kleinen Hilfe aus Wüstentagen meinen längst verwischten Fußspuren folgten. Kann J'Shiv etwas dafür, wenn die Haarlosen nie Magie sahen? J'Shiv wollte nur heraus aus diesem Wind. Und nun unter die Decke. Verrückte Stadt. Noch verrückter als die Kaiserstadt. Erst lande ich im Schnee, dann überfällt mich fast ein Waldelf, schließlich irre ich durch die Stadt, hin und her. J'Shiv weiß nicht einmal mehr, aus wievielen Geschäften sie flog, weil dort keine Roben verkauft wurden. Oder keine Khajiit willkommen waren. Oder beides. J'Shiv hat genug!"

Damit warf sie die Tür hinter sich zu und warf sich auf das Bett, welches daraufhin gefährlich quietschte. Von der Wanderung durch die Kälte hatte die Khajiit genug. Die Brille legte sie ab, ebenso den vom Schnee ganz feuchten Umhang. Ihre alte Robe, mit der sie schon in der Wüste ebenso wie am Boden des Sees Rumare gewandert war, behielt sie an. So warf sie die Decke über den Kopf und versuchte das Dröhnen in ihren Schläfen zu vergessen, welches sich einstellte, wenn sie zuviel ihrer Künste nutzte. Wie heute, als sie die Stadt vor dem Waldelfen rettete.

Ihre Träume handelten von Blumen in der Wüste, nach einem Regenschauer, wie er alle paar Jahre hereinbricht. Und um das Bett sprossen Blüten aus Magicka, rot und gelb und blau und violett, alle durchscheinend. Und jeder Windhauch ließ sie wie Nebel zerwabern, nur um sich in anderer Form neu zu bilden. Nur ein winziger Teil ihres Bewußtseins war sich diesem Schauspiel bewußt, ein kurzer Augenblick durch halb geöffnete Lider. Doch hätte J'Shivrizza nicht sagen können, ob das, was sie sah, magische Wirklichkeit oder Einbildung war - und es kümmerte die vor sich hin dämmernde Khajiit auch nicht.