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General
Cyrodiil, Cheydinhal, Zuflucht der DB; Wildnis, Arrius-See, Taucherfelsen
Tarik wachte erholt auf und ging zur Speisekammer um etwas zu essen. Am Tisch saßen noch zwei andere Meuchelmörder, beide im Rang eines Assassinen, so glaubte Tarik. Sie waren die beiden die man am besten auf die Glaubwürdigkeit von Gerüchten fragte.
“Hey, Amon”, sagten der Mann neben Tarik, ein Dunmer.
“Was ist Urdan?”, fragte der zweite, ein Rothwardone.
“Ich habe gehört es soll einen Mann geben, der meisterhaft seine Klingen schwingt, besser wie kein anderer”, antwortete Urdan
“Ach, das ist bestimmt wieder so ein Hochstapler der dieses Gerücht selbst in die Welt gesetzt hat und mit einem Claymore noch nicht einmal eine Ratte töten könnte”, brummte Amon.
“Nein, das ist nicht nur ein Gerücht. Viele Krieger sollen den Mann schon aufgesucht haben und er hat sie alle gelehrt. Jedoch ist niemand zurück gekehrt”, entgegnete der Dunmer.
“Ach ja? Sind wohl alle von Banditen getötet worden”, scherzte der Rothwardone und lachte.
“Nein, es wird behauptet der Mann lehrt die Leute und dann müssen sie einen Kampf auf Leben und Tod gegen ihn ausführen und nur wenn sie ihn besiegen, sind sie wahre Meister. Ansonsten seien sie keine wahren Meister”, sagte Urdan.
“So”, Amon hob die Augenbrauen,”das ist aber ein ungewöhnlicher Lehrmeister. Aber er meint es ernst. Das ist ja mal interessant.”
“Ja, ich würde ihn ja zu gerne aufsuchen aber ich kämpfe nur mit Dolchen und Kurzschwertern und der lehrt einen ja auf allen Klingenarten”, sagte Urdan mit Wehmut in der Stimme.
“Das wäre ein interessanter Kampf. Schade das man nicht weiß wo er wohnt”, sagte Amon.
“Man sagt er wohne in der Nähe des Taucherfelsens. Aber wo genau ist nicht bekannt”, entgegnete Urdan.
“Nun, dann wird es Zeit das der Mann einen neuen Schüler bekommt”, mischte sich Tarik in das Gespräch ein.
“Bist du wahnsinnig?”, fragte Urdan entsetzt.
“Das weiß allein Sithis oder die Mutter der Nacht”, entgegnete Tarik und verließ den Tisch.. Mit erstaunten Gesichtern schauten Amon und Urdan ihm hinterher.”Nun, ich denke wir werden einen weiteren guten Bruder verlieren”, sagte Amon missmutig und wandte sich wieder seinem Essen zu.
“Da hast du recht”, murmelte Urdan und trank einen Schluck Wein.
Tarik ging an seine Truhe, zog nur seine normalen Kleider an, nahm seinen Bogen und ein paar Pfeile sowie sein Langschwert. Dann nahm er noch einige Tränke, Salben und Verbände mit und verließ die Zuflucht durch den Brunnenschacht.”Das wird interessant. Hoffentlich ist dieser Mann nicht nur eine Fantasie eines zu besoffenen Abenteurers”, dachte Tarik. Er ging auf die nächstbeste Wache zu.”Guten Morgen Bürger. Kann ich euch helfen?”, fragte diese? “Ja ich suche den Taucherfelsen”, antwortete Tarik. Mit einem erstaunten Blick fing die Wache an zu erklären:”Also, nördlich von Cheydinhal, in den Jerall-Bergen, liegt der Arrius-See. Wenn ihr diesen See erreicht habt, geht ihr in nordwestlicher Richtung weiter. Dann müsst ihr nur noch den “Felsen” erklimmen und dann seid ihr auf dem höchsten Aussichtspunkt in Cyrodiil.”
“Danke, für die Weg-Beschreibung”, sagte Tarik und wollte sich schon auf den Weg machen als die Wache sagte:”Ich muss sowieso noch an den Arrius-See. Wenn ihr wollt könnt ihr mich das Stück begeleiten.” Erstaunt über das Angebot sah Tarik den Wachmann eine Weile an ehe er sagte:”In Ordnung. Ich begleite euch.”
“In einer halben Stunde vor dem Ost-Tor”, sagte die Wache und ging weg.
Tarik beschloss die Zeit noch zu nutzten um in der Neuland-Schenke etwas Vorräte zu kaufen.
Als er die Taverne betrat ging er direkt auf den Wirt zu und kaufte etwas Trockenfleisch, Äpfel und einen Tamika-Wein. Dann verließ der Kaiserliche die Neuland-Schenke und ging zum Ost-Tor. Dort sah er die Wache von eben wie sie gerade durch das Tor schritt. Tarik beschleunigte seine Schritte um noch durch das geöffnete Tor zu kommen und folgte der Wache in einigem Abstand bis sie außer Sichtweite der Torwache waren. Dann schloss Tarik auf und ging neben dem Wachmann her.
Eine ganze Weile schwiegen beide und Tarik machte sich über das Bevorstehende Gedanken.
“Was wenn es diesen Mann gar nicht gibt? Was wenn er schon Tod ist? Was wenn ich ihn finde? Werde ich die Ausbildung zur Bedingung eines Kampfes auf Leben und Tod akzeptieren?”>>Du würdest den nächsten Auftrag von Ocheeva erledigen wenn du nicht bereit wärst den Kampf auf Leben und Tod zu akzeptieren. Außerdem gefällt mir nicht das du wegen eines Gerüchts, von dem noch nicht einmal weißt ob es wahr ist, deine Zeit verschwendest. Das nächste Opfer könnte schon vor Sithis stehen......<<“Schweig und lass mich meine Entscheidungen selbst treffen!”, wies Tarik die Stimme, die er mittlerweile als sein böses Ich, seine dunkle Seite identifizierte, zurecht.”Wenn ich nicht aufpasse gewinnt sie die Überhand. Und dann werde ich nur noch Morden”, dachte der Kaiserliche resigniert.”Wobei, das habe ich ja schon die ganze Zeit getan, das war nicht “ich” sondern etwas anderes”, schoss es ihm durch den Kopf.
Tarik hatte seine Umgebung total vergessen und erschrak als der Wachmann sagte:”So, wir sind am Arrius-See angelangt. Jetzt müsst ihr nur noch in diese Richtung gehen und ihr werdet den Taucherfelsen finden.” Dabei zeigte er in die Richtung in die Tarik zugehen hatte. Der Kaiserliche verabschiedete sich von der Wache und war schon ein Stück gegangen als diese ihm nachrief:”Was wollt ihr eigentlich dort?” Tarik lächelte, drehte sich herum und sagte:”Ich gehe dem Gerücht des Klingenmeisters nach. Sollte er wirklich existieren werde ich ihn bitten mich zu trainieren.” Danach ging Tarik seines Weges und traf auf niemanden. Er folgte der gewiesenen Richtung und irgendwann gegen Mittag erreichte er den Anstieg zum Taucherfelsen.
“Da ist also der Taucherfelsen. Jetzt bin ich aber gespannt ob an dem Gerücht was dran ist”, dachte der Kaiserliche und begann mit dem Aufstieg, was nicht ohne Mühen gelang. Der Weg wurde stetig steiler und irgendwann musste Tarik klettern um überhaupt noch vorwärts zu kommen.”Na klasse, was muss der Typ sich auch einen so entlegenen Ort aussuchen? Könnte der nicht in der Kaiserstadt wohnen? Oder vielleicht ein Haus haben das auch allgemein gut bekannt ist? Nein, er muss ja unbedingt am Taucherfelsen hausen”, dachte er und lächelte künstlich. Nach einer halben Stunde war er auf der Spitze des Taucherfelsens angelangt. Der Anblick der sich Tarik dabei bot war unglaublich. Trotz der Jahreszeit konnte er in der Ferne den Weisgoldturm der Kaiserstadt ausmachen.”Wahnsinn. Einen solchen Augenöffner hat bekommt man nicht alle Tage zu sehen”, schoss es ihm durch den Kopf. Fast eine halbe Stunde lang genoss der Kaiserliche den Ausblick ehe er sich daran erinnerte weswegen er eigentlich gekommen war.
Tarik suchte die Spitze ab, jedoch konnte er nichts finden. Auch keine Versteckten Türen oder sonstiges.”Klingenmeister! Zeig dich! Ich bin gekommen um von dir zu lernen!”, sagte er mit lauer Stimme. Das einzige was er hörte war sein Echo, sonst blieb alles ruhig.”Es ist also doch nur ein Gerücht. Ein verdammtes Gerücht dem ich nachgegangen bin. Aber ich kann das Gerücht auch nicht aus der Welt schaffen. Naja ich ruhe mich hier noch etwas aus und dann beginne ich den Abstieg”, dachte er resigniert.
Nach einigen Minuten erstarrte Tarik als er eine Stimme hinter sich hörte:”Du willst also von mir trainiert werden. Dann wirst du auch sicherlich wissen das du am Ende des Trainings einen Kampf auf Leben und Tod gegen mich austragen musst. Akzeptierst du das darfst du dich herumdrehen, wenn nicht dann beginne jetzt den Abstieg.” “Aha, also gibt es den Mann doch. Soll ich es wirklich riskieren? Was wenn ich sterbe? Werde ich dann ein einsames Begräbnis finden? Irgendwo in der Wildnis?”, überlegte Tarik unsicher.”Ich bin soweit gekommen. Ich spiele jetzt nicht den Feigling!”, damit stand sein Entschluss fest.”Ich nehme an. Auch wenn es womöglich mein Ende bedeutet”, sagte der Kaiserliche mit fester Stimme.”Gut dann dreh dich jetzt um und hilf mir die Sachen raus zu holen. Ach übrigens mein Name ist Siegfried”, antwortete die Stimme.”Mein Name ist Tarik”, sagte Tarik und drehte sich herum. Er sah einen Kaiserlichen von etwa 50 Jahren.”Ihr müsst sehr fit für euer Alter sein wenn ihr schon die stärksten Ritter Cyrodiils bezwungen habt”, sagte Tarik.”Ganz Tamriels”, korrigierte ihn Siegfried. Zusammen schafften sie aus einer gut versteckten Höhle, deren Eingang kurz unterhalb der Spitze des Felsens lag, das benötigte Material nach oben auf die Spitze des Taucherfelsens.
Schlussendlich waren drei Tische, zwei Waffenständer, ein paar Trainingspuppen, alle möglichen Sorten von Klingenwaffen, 2 Ork Rüstungen, 2 Mithril Rüstungen und ein paar Schleifsteine nach oben geschafft worden. Siegfried plazierte die Puppen in der Mitte des Platzes, die Tische und Waffenständer am Rand. Die Waffe und Rüstungen kamen bei die Tische und die Waffen in die Waffenständer und teilweise auf die Tische. Dann begann Siegfried zu erklären:”Du trainierst in einer Rüstung deiner Wahl, aber nicht mit deiner Eigenen. Du trainierst mit allen Waffen, außer mit deinen Eigenen. Zum Schluss wird gekämpft. Es wird keine Gnade erteilt noch wird sie gewährt. Wir kämpfen ohne Tränke oder Gifte. Alles hängt von deinem Können ab. So weit verstanden?” “Ja”, antwortete Tarik.”Gut leg deine Ausrüstung und deine Kleider auf die Seite. Danach ziehst du eine Rüstung an und dann beginnen wir mit dem Training”, sagte Siegfried und wartete. Tarik legte mit aller Sorgfalt seine Waffen und Tränke auf den Boden, legte seine Kleider ab und zog danach die Mithril Rüstung an. Nach wenigen Minuten stand Tarik gerüstet vor Siegfried.”Gut fangen wir an”, sagte dieser.
“Zuerst nimmst du dir einen Dolch und machst dann folgende Übungen”, sagte Siegfried und machte es vor. Tarik staunte nicht schlecht, über die Beweglichkeit des Mannes, trotzt seines Alters.”Benutze dabei den Schild als Deckung”, fügte Siegfried noch hinzu.”Na dann mal los”, dachte Tarik und versuchte die Attacken und Finten gegen die Trainingspuppen auszuführen.
Nach mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen und eine Stunde später sagte Siegfried:”Gut, du kennst jetzt alle Attacken und Finten mit dem Dolch und weißt sie gegen einen Trainingspuppe einzusetzen. Nimm jetzt das Tanto und führe folgende Übungen durch”, sagte Siegfried und das Spiel begann von neuem. Wieder verging fast eine Stunde ehe Siegfried die Anweisung zum Waffenwechsel auf das Kurzschwert erteilte. Dieses mal ging es wesentlich schneller da Tarik im Gebrauch eines Kurzschwertes mehr vertraut war. Nach einer halben Stunde kam der Befehl zum Wechsel auf das Wakizashi. Dann dauerte es jedoch zwei Stunden ehe wieder der Befehl zum Wechsel kam, dieses mal auf das Langschwert.
Langsam begann das Training Tarik die Ausdauer zu rauben. Er atmete schwer und schwitzte unter seine Rüstung trotz der niedrigen Temperaturen.”Wenn das so weitergeht bin ich total erschöpft ehe ich gegen diesen Mann kämpfen muss”, dachte Tarik und versuchte nicht unnötig seine Ausdauer zu vergeuden. Mit dem Langschwert wurde es nicht einfacher und aufgrund der schwindenden Ausdauer dauerte es eineinhalb Stunden ehe wieder die Anweisung zum Wechsel erfolgte. Nun musste mit dem Katana die Attacken und Finten erfolgreich ausgeführt werden. Nach einer Stunde kam der Befehl zur Pause.”Ruhe dich 5 Minute aus dann legst du dein Schild ab und dann trainierst du auf den Zweihändern”, sagte Siegfried. Tarik nickte nur und war über die Pause erfreut. Dann ging es weiter mit dem Claymore. Die Übungen waren schwerer auszuführen und nach drei Stunden kam der letzte Wechsel-Befehl. Mit dem Dai-Katana, welches leichter war als das Claymore, dauerte es fast zwei Stunden ehe Siegfried den Befehl zum Beenden gab.”Gut gemacht, Tarik. Du bist besser als viele Schüler vor dir. Der einzige der die gleiche Leistung wie du brachte, wurde vor 2 Jahren von mir getötet. Jetzt ruh dich aus es ist schon spät. Wir nehmen die Rüstungen mit in die Höhle und die Waffen werden mit Tüchern abgedeckt. Dann stärkst du dich mit mir beim Abendessen. Am nächsten Morgen musst du die selben Übungen noch einmal machen. Viele sind vor Erschöpfung gestorben. Nun komm”, sagte Siegfried. Erleichtert über das Ende half er Siegfried noch etwas ehe sie in einer gemütlichen Höhle saßen und ein gutes Essen verzehrten. Dann legte sich Tarik erschöpft auf ein Lager aus Tierfellen und schlief sofort ein.
Irgendwann wurde Tarik wach, welche Tageszeit herrschte vermochte er nicht zu sagen da er in der Höhle war. Blinzelnd erhob sich der Kaiserliche und nahm ein karges Mahl zu sich.”Ausgeruht und bereit für die Übungen?”, fragte Siegfried. Tarik schaute sich um und erblickte Siegfried an der Luke.”Ja. Welche Tageszeit herrscht eigentlich?”, sagte Tarik.”Es ist Mittag. Los komm, du hast noch einen harten Tag vor dir”, antwortete Siegfried. Schulterzuckend erhob sich Tarik, zog seine Rüstung an und kletterte nach oben. Draußen empfing ihn ein kalter Wind der ihn frösteln ließ.”Keine Bange dir wird gleich wieder warm”, meinte Siegfried und schon begannen die Übungen von neuem. Dieses mal verlangte Siegfried noch mehr von Tarik ab und ließ ihn sogar alle Übungen wiederholen nachdem er sie einmal erledigt hatte. Total ausgelaugt aß Tarik etwas und viel völlig erschöpft wieder in sein Lager.
Als Tarik wieder aufwachte saß Siegfried auf einem Schemel und schien in Gedanken versunken.”Heute wieder Übungen?”, fragte Tarik.”Ja. Nur musst du die Übungen jetzt dreimal ausführen. Du hast einen langen Tag vor dir”, antwortete Siegfried. Nach einem kargen Mahl hatte Tarik seine Rüstung angezogen und fand sich kurz darauf wieder auf der Spitze des Taucherfelsens. Seufzend machte sich Tarik an die Arbeit und an diesem Tag wurde es wirklich hart. Siegfried hatte nicht untertrieben. Er forderte das letzte aus Tarik heraus und erst als es schon dämmerte hatte Tarik die Übungen zur Zufriedenheit von Siegfried abgeschlossen.
Wieder viel Tarik total erschöpft in sein Lager aus Tierfellen.
Als Tarik seine Augen öffnete war das erste an was er denken konnte:”Was passiert heute?” Diese Frage wurde sogleich von Siegfried beantwortet:”Jetzt geht es los. Schneefall hat während des Tages eingesetzt. Wir kämpfen nur im Fackelschein. Du darfst die Spitze nicht verlassen. Ich kämpfe in der selben Rüstung wie du. Die Waffen werden wie folgt genommen: Dolch, Tanto, Kurzschwert, Wakizashi, Langschwert, Katana, Claymore, Dai-Katana. Die Waffe wird gewechselt wenn man dem Kontrahenten eine Blutung oder Schnittwunde zufügen kann. Solltest du gewinnen, begräbst du meinen Leichnam und sollte ich gewinnen, begrabe ich dich an dem Ort wo auch die Schüler vor dir liegen.
Soweit alles klar?” Tarik nickte.”Gut, dann los.......”
Nach einer Stärkung und einer kurzen Vorbereitung standen sich Siegfried und Tarik, beide in einer Mithril Rüstung, gegenüber. “Jetzt wird sich zeigen wie gut du die Techniken beherrschst. Die Angriffe auf eine Trainingspuppe sind das eine, die Techniken gegen jemanden einzusetzen der sie perfekt beherrscht etwas anderes. Wie gesagt: Es wird keine Gnade erteilt noch wird sie gewährt. Und nun entscheidet sich unser Schicksal. Bereit? Dann los!”, waren Siegfrieds letzte Wort ehe er mit einem Dolch bewaffnet auf Tarik zustürmte.”Gut, wie war das noch mal.......”, dachte Tarik und versuchte sich zu erinnern. Doch ihm blieb wenig Zeit da Siegfried schon den ersten Stich ausführte. Tarik hielt sein Schild in die Richtung in der der Angriff ging, hielt jedoch gleichzeitig seinen Dolch so das er seine linke Schulter schützten würde. Wie erwartet traf der Dolch von Siegfried genau auf die Stelle, die Tarik mit seinem Dolch schützte.”Gut, aber wie wirst du reagieren wenn du keine Zeit mehr zum Überlegen hast?”, sagte Siegfried und Tarik beantwortete sich die Frage kurz darauf selbst. Jetzt ging es nur noch Schlag auf Schlag. Ein ums andere mal konnte Tarik sich nur noch mit einer Seitwärtsrolle oder mit einer Rolle in seinen Kontrahenten hinein retten. In manchen Fällen jedoch bewahrte ihn nur noch die Rüstung vor Schaden. Als Siegfried zu einem weiteren Angriff ansetzte, konnte Tarik nicht mehr reagieren und der Dolch zerfetzte sein Rüstung am linken Oberarm und fügte ihm eine Stichwunde zu. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht nahm Siegfried das Tanto und fuhr mit seinen Angriffen fort. Wieder konnte Tarik nur wenige Schläge parieren ehe er eine Verletzung am Bein davon trug. “Verdammt, wenn Siegfried so weiter macht bin ich bald unter der Erde. Und dabei habe ich etwas gegen mein verfrühtes Ableben”, dachte Tarik.”Du bist bis jetzt noch besser wie die Anderen vor dir. Mal sehen wie du dich hältst”, sagte Siegfried und setzte sogleich zum nächsten Angriff an, dieses mal mit dem Kurzschwert. Den Angriff konnte Tarik erfolgreich blocken und als sein Kontrahent wieder angreifen wollte, hielt dieser kurz darauf inne, nur um eine blutende Stickwunde nahe seines Halses festzustellen.”Wie?”, fragte Siegfried.”Dolche werfen zu können, kann einem einen guten Vorteil im Kampf verschaffen” antwortete Tarik und nahm das Tanto. Sofort ging der Kampf weiter. Tarik ahnte die Finte voraus und konnte den Angriff blocken, jedoch hatte er nicht mit der nachfolgenden Attacke gerechnet und so kam Siegfried schnell zum Wakizashi. Dann ging Tarik in die Offensive und schaffte es nach einigen Versuchen Siegfried in die Enge zu treiben. Dann kam der Kontrahent jedoch mit einer meisterlichen Finte und ehe Tarik sich versah hatte sein Oberkörper eine weitere blutende Wunde am linken Oberarm.”Verdammt. Das kann doch nicht wahr sein. Wieso kann ich kaum Angriffe abwehren? Warum?”, dachte Tarik und musste sogleich einem Angriff ausweichen. Da Siegfried jetzt schon ein Langschwert hatte, war Tarik erheblich im Nachteil. Was sich auch durch den nächsten Treffer bemerkbar machte. Mittlerweile war der Platz von roten Flecken übersäht. Mit dem Katana griff Siegfried immer schneller an und Tarik konnte nur mit Mühe die Finten erahnen. Schließlich zerfetzte ein weiterer Schwertschwung die Rüstung von Tarik an den rechten Rippen und öffnete seine etwas verheilte Wunde erneut. Mit einem Schmerzensschrei ging Tarik zu Boden. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er sich wieder auf, nur um direkt einen weiteren Angriff von Siegfried, jetzt schon mit einem Claymore bewaffnet, blocken zu müssen, welcher eine tiefe Kerbe im Schild hinterließ.”Irgendetwas muss mir einfallen, ansonsten wird das mein letzter Kampf und mein letzter Tag”, dachte Tarik resigniert und ging in einen halbherzigen Angriff über, welcher ihm nur eine weitere Wunde zufügte. Nun stand Siegfried mit dem Dai-Katana vor Tarik und dieser wusste das ihm nicht mehr viel Zeit zum Leben bleiben würde. Die Angriffe vielen noch heftiger aus als sonst. Tarik spürte wie seine Kräfte schwanden. Und urplötzlich sauste ein Angriff gegen sein Schild. Dieses wurde entzwei geschlagen und das Dai-Katana verewigte sich in seinem linken Oberarm. Da ging Tarik endgültig auf die Knie.”Nun, du hast gut gekämpft Tarik. Du warst bisher der Beste. Du wirst einen besonderen Platz in meinen Gedanken erhalten. Und nun sprich dein letztes Gebet”, sagte Siegfried und holte zum Schlag aus.
Da sah Tarik plötzlich sein Leben an ihm vorbei ziehen. Seine Kindheit, seine Eltern, sein Onkel, die Ausbildung, die Aufträge als Mitglied einer Söldnergruppe in Morrowind, der verhängnisvolle Auftrag, das Sterben seiner Kameraden, die Flucht, das erledigen seiner Verfolger, Anschluss in der Dunklen Bruderschaft, die Opfer, das Abenteuer mit Tarrior und Tirian, Siegfried wie er ihn lehrte und nun Siegfried wie er zum Todesstoß ausholte.”War das mein Leben? Waren 23 Jahre mein Leben? 23 Jahre nur um dann eine Erinnerung zu sein die mit dem Tod der Person verschwindet? Nein, das war nicht mein Ziel! Ich habe noch mehr vor im Leben. Ich werde mich nicht von ihm unterkriegen lassen!”, dachte Tarik und als sein Wille zurückkehrte verstand er auch den wirklichen Sinn des Trainings. Man soll die Finten und Tricks kennen, jedoch sollte man nicht vor jedem Angriff überlegen, sondern die Angriffe, Blocks und Finten müssen in Fleisch und Blut übergehen als seien sie das normalste der Welt. Nur dann beherrscht man den Klingenkampf wirklich.
Das Dai-Katana sauste auf Tarik hinab als dieser mit einer Rolle auswich und Siegfried mit einem flinken Streich eine Schnittwunde auf der Stirn zu fügte. Das Gesicht seine Kontrahenten spiegelte Erstaunen wieder. Ohne groß zu zögern nahm Tarik das Kurzschwert und attackierte Siegfried so schnell das dieser kaum mehr Zeit hatte mit seinem Zweihänder zu parieren. Schnell hatte dieser sich den nächsten Treffer eingefangen und Tarik nahm das Wakizashi.”Nein Siegfried. Ein Platz in deiner Erinnerung ist mir zu vergänglich. Sobald du stirbst werde ich vergessen sein. Und das war nicht das Ziel meines Lebens!”, sagte Tarik und schlitze Siegfried das Bein auf. Mit dem Langschwert wurde Tariks Reichweite größer und seine Angriffe besser. Siegfrieds Überraschung hielt an und so fing er sich gleich den nächsten Treffer ein, dieses mal am Handschuh. Mit dem Katana setzte Tarik gleich nach und konnte einen Volltreffer an Siegfrieds Schulter landen. Mit einem Schrei ging jetzt Siegfried zu Boden.”Du bist gut. Du hast Verstanden worum es geht. Aber leider wird es dir nichts nützen da diese Erkenntnis zu spät kam. Deine Kräfte schwinden!”, sagte Siegfried.”Da hat er recht. Aber seine Kräfte schwinden auch”, dachte Tarik und griff mit dem Claymore an. Da beide etwa die gleichen Bedingungen wieder hatten, wurde der Kampf auch ausgeglichener. Die Angriffe wurden heftiger und beide hatten Mühe ihre Zweihänder festzuhalten. Tarik erlitt noch ein paar leichte Schnitte ehe er den linken Oberarm von Siegfried aufschlitzen konnte. Trotz der Schmerzen und der Wucht des Angriffes konnte Siegfried stehen bleiben. Nun nahm auch Tarik sein Dai-Katana und der Kampf ging in die Endrunde.
Siegfried preschte nach vorne und Tarik wich einen Schritt zurück. Der Angriff zwang Tarik dazu, leicht in die Knie zu gehen.”Jetzt bist du des Todes! Stirb!”, schrie Siegfried und holte zum erneuten Schlag aus.”Das sehe ich anderes”, meinte Tarik und wich dem Schlag aus. Dann folgte ein Konterangriff welcher Siegfried zu Boden gehen ließ. Schwer atmend setzte Tarik seinen Zweihänder wenige Zentimeter neben Siegfrieds Kopf ab.”Gib auf. Du bist einer der besten Kämpfer. Du könntest so viel zur Sicherheit beitragen. Warum tust du es nicht?”, fragte Tarik.”Weil, ich keine Lust mehr habe für Geld irgendwelchen faulen Säcken zu dienen”, antwortete Siegfried.”Du könntest es freiwillig tun. Die Menschenwürden dich lieben”, meinte Tarik.”Nein, ich will nicht geliebt werden. Nirgends gibt es fairere Zweikämpfe als hier”, entgegnete Siegfried.”Das ist kein wirkliches Argument”, sagte Tarik.”Es wird keine Gnade erteilt und es wird auch keine Gnade gewährt!”, sagte Siegfried und packte sein Dai-Katana.”Aha, ich habe seinen wunden Punkt gefunden” dachte Tarik.
Plötzlich schnellte der Zweihänder von Siegfried hoch und öffnete Tariks Rippenwunde vollends. Mit einem gellenden Schrei ging Tarik zu Boden und wand sich vor Schmerzen im Schnee.”Beinahe hättest du mich getötet, doch nun wirst du sterben!”, sagte Siegfried und holte zum Todesstoß aus. Mit letzter Kraft rollte Tarik sich zur Seite und packte sein Dai-Katana. Dann rappelte er sich hoch und wehrte einen Hieb von Siegfried ab. Schnell drückte Tarik das Schwert seines Kontrahenten zur Seite und holte zu einem Schlag aus. Siegfried konnte nicht mehr reagieren und der Schlag spaltete seinen Helm und hinterließ eine 5cm tiefe Wunde auf der Schädeldecke. Nun sackte Siegfried auf die Knie und sein Kopf neigte sich nach vorne. Blut tropfte auf den Boden und färbte den Schnee rot.”Nun, du wolltest es nicht anders”, sagte Tarik und rammte seinen Zweihänder in den Nacken von Siegfried. Dann setzte er einen Fuß auf dessen Schulter und zog das Schwert wieder heraus. Siegfried viel vornüber und schon bald sammelte sich Blut um den Leichnam.
“Es ist vor rüber. Ich habe es geschafft”, dachte Tarik und mit letzter Kraft schaufelte er ein grab und legte Siegfried dort hinein, mit alle den Sachen. Die Tische, Waffenständer und Trainingspuppen wurden verbrannt. Dann kippte Tarik um und Dunkelheit umfing ihn.
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