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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread #2 (Signatur aus!)

  1. #321

    Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab

    "Okay ich bin soweit einverstanden. Ich werde so subtil wie möglich vorgehen um nicht gleich den Feind auf uns zu hetzen. Wenn wir trotzdem bemerkt werden, werde ich schon dafür Sorge tragen das keiner der uns gesehen hat Alarm in der Ruine geben kann. Und natürlich könnt ihr euch versichert sein, ich habe auch nicht die Absicht nur einen der dunklen Magier dort entkommen zu lassen”, sagte Tarrior Gildres.

    “Ok, dann will ich hoffen das diese Aussage mehr als heiße Luft ist. Ansonsten wird es die erste und letzte Ayleiden Ruine sein die ich je von innen gesehen habe.........dieses Unterfangen ist verglichen mit meinen Abenteuern , als ich noch Söldner war, mehr als ebenbürtig. Für diesen Auftrag hätten wir mindestens 1000-2000 Draken pro Kopf gefordert. Und jetzt mache ich es für einen Lohn von vielleicht 200-500 Septime. Abgesehen von der Belohnung, damals sind wir mit 8 Mann in so eine Ruine rein und jetzt? Vielleicht 2 oder 3 Abenteurer, welche sich zum ersten mal über den Weg laufen wollen so etwas überleben? Welcher Deadra hat mich geritten, als ich mich der Dunklen Bruderschaft anschloss? Sheograth persönlich?”, dachte Tarik und wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen als ihn der größere Dunmer fragte:”Was ist das für eine Flüssigkeit?”

    Der Kaiserliche wandte seine Augen von der Flüssigkeit ab und sah dem Dunmer direkt ins Gesicht.”Das hier ist das stärkste Stillegift, welches ich besitze. Damit kann ich einen Magier für einige Zeit zum Schweigen bringen und ihm gleichzeitig sein Magicka entziehen. Wirkt wenn man es auf Waffen aufträgt oder wenn es getrunken wird......und es reichen schon wenige Tropfen damit es gut wirkt”, antwortete Tarik und steckte die Flasche wieder weg.

    “Da es anscheinend keine weiteren Einwände gibt möchte ich gerne von euch wissen, was habt ihr hier in Cyrodiil zu suchen? Seid ihr auf der Flucht oder habt ihr einfach mal Lust nach cyrodiilscher Landluft bekommen?”, fragte Tarik und konnte sich ein kleines Mundwinkel zucken nicht verkneifen.
    Danach holte er seine Pfeife, stopfte sie mit Tabak und stach sie an. Dann beobachtete er die Dunmer und musterte sie eingehend.

  2. #322

    Bruma, Cyrodiil

    Die Tage waren zu Elendils großer Erleichterung weiterhin ruhig und friedlich geblieben. Kein Nord, der sich offenbar irgendwie in den Kopf gesetzt hatte, ihn, Elendil, als seinen besten Freund zu betrachten, keine durchgeknallte Khajiit. Sein Haus schien wieder wahrhaftig im selbst zu gehören und ein Ort des Friedens und der Ruhe zu sein, wo man gemütlich Tränke brauen, neue Rezepte ausprobieren oder - abends vor dem Kamin - Bücher lesen konnte. Der Winter wurde hier oben immer präsenter. Fast täglich fielen lautlos dicke Schneeflocken und dämpften alle Geräusche, die von der Stadt aus hätten hereindringen können. Wenn es allerdings nicht schneite, dann schien die Sonne von einem klaren blauen Himmel. Dennoch war es eisig kalt. Das Klima hier war wahrhaftig nicht unbedingt für einen Altmer geschaffen und so verließ Elendil möglichst selten das Haus. Dennoch musste er hin und wieder zur Magiergilde, um seine Tränke wieder zu verkaufen. Glücklicherweise war diese nicht weit von seinem Haus entfernt und Bruma sowieso nicht so groß. Erst gestern war er dort gewesen und wie es in den meisten Magiergilden so üblich war, machten irgendwelche Neuigkeiten schnell die Runde. Wobei Elendil sich fragte, wie Neuigkeiten um diese Jahreszeit Bruma erreichten. Der Rappenkurier kam hier jedenfalls nicht hin. Dennoch hatten mehrere Magier der hiesigen Gilde von einer neuen Magierin in Skingrad gesprochen, welche höchst seltsame neue Zauber verkaufte. Die noch dazu sehr wirkungsvoll zu sein schienen und den im Allgemeinen eher nutzlosen Zauberschulen Veränderung und Mystik zu einer ganz neuen und richtigen Bedeutung verhalfen.

    Elendil grübelte infolgedessen darüber nach. Neue Zauber waren im Allgemeinen eher selten. Hin und wieder passierte sowas zwar, aber dann handelte es sich eher um uralte, längst vergessene Zauber, die durch irgendeinen Buchfund wieder aktuell wurden. Dass jemand aber gänzlich neue Zauber erfand, die noch dazu derart durchschlagend Mystik und Veränderung zu wirklichem Nutzen verhalfen, war seltsam. Sehr seltsam. Wenn es sich nicht um irgendwelche, durch die Kälte hervorgerufene, Phantastereien handelte, dann musste da eine wahrhaft begnadete Magierin aufgetaucht sein. Aber warum nur in Skingrad? Jemand mit solchen Fähigkeiten wäre doch, Empfehlung hin oder her, längst zur Geheimen Universität gerufen worden. Um eine Khajiit sollte es sich handeln. Daran zweifelte Elendil allerdings. Die wenigsten Khajiit waren wirklich magisch begabt und wenn er an die wandelnde Katastrophe J'Shivrizza dachte, dann schauderte er noch immer.

    Elendil grübelte und grübelte und kam schließlich zu dem Schluss, dass er vielleicht dem eisigen Bruma mal eine Weile den Rücken kehren und selbst Skingrad aufsuchen sollte. Ihm schauderte zwar allein bei dem Gedanken, dass er längere Zeit durch die eisige Kälte müsste dafür, aber falls an den Gerüchten wirklich was dran war, dann wollte er sich diese Zauber mal ansehen. Und die Magierin dazu, die fähig war, derart Großes zu leisten.

    Und so begann Elendil ein paar seiner Habseligkeiten, die unverzichtbar für so eine Reise waren, zusammenzupacken und sich langsam, aber sicher auf seinen Weg nach Skingrad vorzubereiten.

  3. #323
    Joran erklärte das es sich bei der Flüssigkeit um ein starkes Stillegift handle. Das Opfer sei nach dem Kontakt nicht mehr in der Lage Zauber zu wirken, auch würde es dem Getroffenen das Magicka entziehen. "Eine wirklich schreckliche Waffe gegen jeden noch so starken Magier": dachte sich Tarrior. Weiter erklärte der Kaiserliche das sich das Gift auf Waffen oder Pfeile auftragen ließ um den Gegner die Wirkung auch während eines Kampfes spüren zu lassen. Der Dunmer entwickelte langsam einen gewissen Respekt gegenüber dem Kurzlebigen. "Er ist wirklich gut auf die Begegnung mit den Nekromanten vorbereitet": bemerkte er in Gedanken. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, steckte er das Fläschchen mit dem Stillegift wieder weg. "Da es anscheinend keine weiteren Einwände gibt möchte ich gerne von euch wissen, was habt ihr hier in Cyrodiil zu suchen? Seid ihr auf der Flucht oder habt ihr einfach mal Lust nach cyrodiilscher Landluft bekommen?": fragte er anschließend. Die beiden bemerkten ein kurzes Zucken der Mundwinkel. Warscheinlich war ihm nicht einmal im Ansatz klar, wie Ernst der Grund für die verfluchte Reise nach Cyrodiil war. Aber das musste, konnte und vorallem wollte er ihrem neuen Gefährten nicht auf die Nase binden. "Also mich hat die Suche nach einem Artefakt hierher verschlagen, eine nette Belohnung erwartet mich in der Heimat": teilte er ihm den Scheingrund seiner Reise mit.

    "Und Tirian ....": wollte er fortfahren, als sich der Jüngere von Beiden erhob. "Ich wollte eigentlich mit meinem Freund etwas Cyrodiil erkunden, aber stattdessen werden wir wohl eine Nekromanten und Untoten verseuchte Ruine durchforsten und leben dabei mit der ständigen Gefahr drauf zu gehen": Gab er seine Reisegründe mit wütendem Unterton zum besten. Tarrior wollte fragen was los sei und seinen Begleiter beruhigen, doch Tirian machte kehrt und lief in Richtung Gästezimmer. "Dann wird er uns wohl nicht begleiten": stellte er fest und war insgeheim froh ihn nicht mit in Gefahr bringen zu müssen. Allerdings war er verwundert über das Verhalten seines Begleiters und zu gleich besogrt darüber ob sie die Mission auch zu zweit schaffen würden. Jedoch war er zuversichtlich, denn Joran schien sich gut vorbereitet zu haben. "Ich denke auch das wir alles wichtige besprochen haben. Ich werde mich jetzt zu Bett begeben, denn morgen früh wollen wir ja los und da will ich ausgeschlafen sein": verabschiedete er sich von dem Kaiserlichen und folgte seinem Begleiter zu den Schlafräumen.

  4. #324

    Cyrodiil, Chorrol

    Karrod war übel. Himmeltraurig übel! Verfluchter Alkohol… wieso musste er es auch dauernd übertreiben? Er hätte sein Oblivion-Abenteuer auch mit einigen Krügen weniger begiessen können… im Moment fühlte er sich, als ob eine ganze Meute Dremora auf seinen Gedärmen Walzer getanzt hätte. Und dann noch der ganze Stadt-Mief – er musste mal wieder an die frische Luft! Dass es in den Städten auch immer so stinken musste… widerwärtig!
    Er entschloss sich kurzerhand, einen kleinen Spaziergang zu machen. Die schöne Landschaft um Chorrol lud geradezu dazu ein, ein wenig über die grünen Hügel und durch die idyllischen Haine zu spazieren. Es hatte zwar schon begonnen, einzudunkeln, aber was soll’s, dann hatte er bestimmt seine Ruhe dort draussen.
    Kaum hatte Karrod das Stadttor passiert, konnte er förmlich spüren, wie sich sein Zustand wieder zu bessern begann – die frische, kühle Luft tat gut und sein Magen beruhigte sich so schnell, wie er den letzten Krug Bier geleert – nein, besser nicht daran denken, sonst geschah noch ein Unglück.
    Friedlich war es hier, in freier Wildbahn… nur er, Karrod und die Natur. Das muntere Zirpen der Grillen, der sanfte Luftzug des Windes, das Rascheln kleiner Tiere im Dickicht… war das eben ein Reh?
    Wenn man hier draussen stand, war es schon unverständlich, wie sich Menschen freiwillig in enge, stinkende und lärmende Städte begeben konnten.
    Doch was war das? In der Ferne sah er ein Licht. War es ein Licht? Eine Fackel würde anders ausschauen. Es wirkte irgendwie blass, surreal… wie ein Schleier. Ein Irrlicht? Nein, Irrlichter pflegten sich anders zu bewegen… unsteter, während dieses hier eine relativ klare Linie durch die Nacht beschrieb. War es ein Wanderer? Wer war so leichtsinnig und würde nach Einbruch der Dunkelheit eine Reise antreten? Nur Leute, die sich bei Tageslicht nicht blicken durften… Banditen, Mörder, Schmuggler… also am besten ignorieren? Vielleicht war es ja nur jemand aus Chorrol, der wie er einen kurzen Spaziergang unternahm… was aber, wenn es ein Verbrecher war? Jemand, der eine Bedrohung für die friedliebenden Bürger Chorrols darstellte? Sollte er so jemanden einfach seines Weges ziehen lassen? Vielleicht war es sogar ein flüchtiger Gefangener? Dann konnte er sich sogar noch was dazuverdienen, indem er ihn wieder dorthin brachte, wo er hingehörte.
    Die Entscheidung war gefallen. Er ging in Richtung des sonderbaren Lichtes. Wenn ihn sein Orientierungssinn nicht foppte, verlief hier ein Trampelpfad, der öfters von Kaufmännern verwendet wurde, die die Tavernen und den Hof Chorrols belieferten. Doch welcher Kaufmann war schon so leichtsinnig, seine Ware um diese Zeit liefern zu wollen? Ein Stein, der dem Kutscher entging, würde unter Umständen schon ausreichen, um den Wagen mit einem Achsenbruch hier in der Wildnis stranden zu lassen. Perfekte Beute für Banditen oder wilde Tiere. Und die Lieferung würde auch nicht ankommen, was Geld und unter Umständen sogar einen Kunden kosten würde. Hier war etwas faul!
    Kurz darauf erreichte Karrod den Pfad. Der Wagen war noch einige hundert Meter entfernt. Der Kutscher wird kaum Notiz von ihm genommen haben, da er ganz ohne Licht unterwegs war. Der Mond erhellte die Umgebung zwar mit seinem schönen, unwirklichen Licht, doch nahm man jemanden, der, dazu noch in einer dunkelgrün gefärbten Glasrüstung am Wegrand kauerte, kaum wahr.
    Als der Wagen, dessen Kutscher wenigstens so vernünftig war, nicht schnell zu fahren, wenn er schon mitten in der Nacht unterwegs war, nur noch einige Meter entfernt war, trat er auf die Strasse. „Guten Abend, die Herren! Wieso zu so später Stunde noch unterwegs?“
    Er konnte erkennen, dass es nicht nur eine Person auf der Kutsche war. Ob es leichtsinnig war, sich gleich zu Beginn zu erkennen zu geben?

  5. #325

    Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab

    "Also mich hat die Suche nach einem Artefakt hierher verschlagen, eine nette Belohnung erwartet mich in der Heimat”, beantwortete Tarrior die Frage.
    "Und Tirian ....”, wollte er fortfahren als der kleiner von beiden Aufstand."Ich wollte eigentlich mit meinem Freund etwas Cyrodiil erkunden, aber statt dessen werden wir wohl eine Nekromanten und Untoten verseuchte Ruine durchforsten und leben dabei mit der ständigen Gefahr drauf zu gehen”, gab er seine Reisegründe mit wütendem Unterton zum besten.”Oha die sind sich überhaupt nicht einig. Das wird die Sache erschweren”, dachte Tarik als Tirian verschwand. "Dann wird er uns wohl nicht begleiten": stellte Tarrior fest. "Ich denke auch das wir alles wichtige besprochen haben. Ich werde mich jetzt zu Bett begeben, denn morgen früh wollen wir ja los und da will ich ausgeschlafen sein": verabschiedete sich der Dunmer von ihm und folgte Tirian zu den Schlafräumen.

    Schweigen erfüllte den Tisch und Tarik dachte über das Gespräch nach.”Wenn der Heiler nicht mit spielt werden wir verdammt viele Tränke brauchen, ansonsten geht das Abenteuer schneller in die Hose als uns lieb ist”, dachte er und zog an seiner Pfeife.”Ich sollte mir besser ein Zimmer mieten und anfangen die Tränke für Morgen zu brauen.”
    Tarik rief die Wirtin und mietete sich ein Zimmer. Dann ging er nach oben und schloss seine Tür ab. Im Zimmer legte er seine Ausrüstung ab und platzierte seine Alchemie Ausrüstung auf dem Tisch.

    Der Kaiserliche fing an Tränke für das bevorstehende Abenteuer zu brauen.“Also, das zerkleinern..., destillieren......und abfüllen”, murmelte Tarik vor sich hin und fing an über seine risikoreichste Entscheidung nachzudenken.”War es wirklich richtig sich der Dunklen Bruderschaft anzuschließen? Was wenn ich verraten werde? Was wenn ganz Cyrodiil weiß das ich ein Mörder bin? Dann werde ich fliehen müssen, aber wohin? Morrowind? Oder soll ich nach Stros M’kai zurückkehren und Seemann werden?.......”.
    Spät in der Nacht hatte Tarik die letzten Vorbereitungen abgeschlossen und ließ sich müde in sein Bett fallen.

    Tarik schlug die Augen auf und schaute aus dem Fenster.”Verdammt ich muss mich beeilen wenn der Angriff im Morgengrauen noch durchführbar sein soll”, dachte der Kaiserliche und fing an seine Sachen zusammen zu suchen. Als er seine Rüstung und seine gewöhnliche Kleider angezogen, seine Waffen befestigt und die Tränke eingepackt hatte, ging er nach unten.

    Im Schankraum entdeckte Tarik die beiden Dunmer. Sie schienen sich mit einem Nord-Boten zu unterhalten.”Ich frühstücke erst mal”, dachte er. Bei der Wirtin bestellte er sich ein Frühstück welches auch satt hielt und noch etwas Proviant für die Reise. Als das ganze Essen an einem Tisch stand bezahlte er die Rechnung und fing an zu essen. Nebenbei wickelte er noch Lebensmittel in Tücher ein und verstaute sie in seinem Rucksack.”Bin mal gespannt wie es jetzt weitergeht. Kommt Tirian jetzt mit oder müssen Tarrior und ich alleine durch diese Ruine?”, dachte er und nahm noch einen Schluck Wasser. Dann schaute er in Richtung der Dunmer.

  6. #326

    Cyrodiil, Im Wald ausserhalb von Chorrol

    "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hier hebt sie auf, der bringt sie nach Haus ...und der kleine Dicke....." Tränen liefen Ihr über die Wange und sie war nichtmal in der Lage diese wegzuwischen. Stattdessen wiederholte sie flüsternd diesen alten Kinderreim und jedesmal streckte sie den passenden Finger und krümmte Ihn wieder. So versuchte sie zu vermeiden, dass Ihr die Hände einschliefen und zugleich bekämpfte sie so die aufsteigende Panik.
    Die Kiste schien sich nun auf einem Fuhrwerk zu befinden. Nachdem sie die Stadttore passiert hatten, ging es nun stetig voran. "Sie werden mich doch wohl nicht bis Hochfels in dieser Kiste lassen?" Verzweifelt stemmte sie ein weiteres mal den Rücken gegen die Kistenwand. Doch da bewegte sich nichts. Ihre Fingernägel hakten sich in einen kleinen Spalt zwischen den Brettern und sie kratze und schabte solange, bis ein kleiner, zarter Lufthauch von Ihrem spärlichen Erfolg kündete. Doch immerhin fiel der Bretonin nun das Atmen leichter. Sie drückte die blutigen Fingerspitzen mit den eigerissenen Nägeln aneinander und schloss fest die Augen.
    Mit einem aprupten Schlag kam der Wagen zum stehen. Eine fremde Stimme erhob sich und kurz darauf antwortete einer Ihrer Entführer. Der Ton war Leutselig, die fremde Stimme jedoch schien weiter misstrauisch. In Windeseile versuchte die Priesterin sich einen Plan zurechzulegen. Etwas, dass den Fremden aufmerksam machen würde.....
    nochmehr Leutseligkeit von Seiten der Entführer....ein Lachen, und die Stimme des Fremden. Nun scheinbar beruhigt.
    "Bei allen Höllen OBLI...", weder der deftige Fluch, noch die Tritte gegen die Truhenwand schienen aufmerksamkeit zu erregen. Doch der Mann hatte nun seine Position geändert und Naasira konnte schemenhaft einen gerüsteten Krieger erkennen. An seiner Seite reflektierte ein Schwert das Licht. Sie konnte an den Stimmen hören, dass die Männer sich am Verabschieden waren. Fest heftete Naasira den Blick auf das funkelnde Schwert. Alles andere versank um sie herum im Nichts.....nur das Schwert, wie es sich aus der Scheide löste und sich mit dem Griff in die Hand seines Besitzers drückte.
    Es war nicht das stärkste Talent der Priesterin, doch der Zauber glückte und sie konnte spüren, wie die Hand das Schwert nahm und die Last vom Zauber ablies......
    Und plötzlich war die Umwelt wieder da. Ihr lautes, angestrengtes Keuchen übertönte fast die aufgeregte Stimme des Entfühers. "Sie hat irgendwas gemacht. Los! Weg Hier!!!"
    Geändert von Naasira (04.11.2007 um 23:54 Uhr)

  7. #327

    Cyrodiil, Bruma und der Weg nach Skingrad

    Endlich hatte Elendil alles, was er auf seine Reise nach Skingrad mitnehmen wollte, zusammengesucht. Mehr denn je wünschte er sich, dass in Cyrodiil Levitation möglich und so alltäglich wie in Morrowind wäre, aber irgendwelche seltsamen Schwingungen, Barrieren, was auch immer, verhinderten hier diese angenehme Art der Reise. Auch die noch einfacherere Reisemöglichkeit der Teleportation war hier nicht gegeben. Wie so oft grübelte Elendil darüber nach, wieso in einem Land solche Dinge normal, während sie im Nachbarreich einfach nicht machbar waren. Eine logische Erklärung gab es seiner Meinung nach dafür nicht, zumal in diesem Land, welches einst den Ayleiden gehört hatte. Wenn dieses Volk nicht hochmagisch begabt gewesen war, dann wusste er wirklich nicht ....

    Mit diesen Überlegungen beschäftigt schritt er durch Bruma und bald darauf durch das Stadttor und an dem Pferdezucht- und Verkaufsstall vorbei. Der Wind pfiff eisig und trotz warmer Kleidung hatte er bald das Gefühl durchgefroren bis auf die Knochen zu sein. Die Spitzen seiner Ohren fühlte er schon nicht mehr und er fragte sich, warum er diese Reise nicht auf den Sommer verschoben hatte. Zu groß war wohl seine Neugier auf dieses neue und offenbar hochbegabte magische Talent gewesen, welches eine Khajiit sein sollte. Was er persönlich nicht glaubte. Wahrscheinlich war da irgendein besoffener Nord an dem Gerücht schuld und hatte einen Argonier nicht von einem Khajiit unterscheiden können. Argoniern traute er nämlich so etwas weitaus eher zu. Diese Rasse zeichnete sich im Allgemeinen durch ihre sanfte Art und große Weisheit aus. Khajiit hatten seiner Meinung nach immer für große Diebeskünste gestanden. Diese Meinung hatte er zwar geändert, als er J'Shivrizza traf, aber seitdem standen Khajiit für ihn für das absolute Chaos, Katastrophen jeglicher Art, vollkommener Undankbarkeit und Verantwortungslosigkeit. Dies alles war seiner Meinung nach noch entschieden schlimmer als Diebeskünste. Gegen Diebe konnte man sich wappnen, gegen das Chaos und das Unvorhergesehene gab es leider kein Mittel. Außer man würde alle Khajiit ausstopfen. ...

    Er schritt rascher aus, doch dummerweise fiel der Schnee auch immer dichter. Wenn das so weiter ging würde er seinen Weg eher erraten als sehen können. Für einen Morgen war es auch dadurch sehr dunkel und die Wolkendecke schien immer dichter zu werden. Der Altmer wirkte einen Lichtzauber, doch trotz dessen Stärke schien er kaum den Schneefall zu durchdringen. Nicht einmal Wölfe waren bei diesem Wetter unterwegs. Was Elendil diesen nicht verdenken konne. Offenbar blieb außer ihm jeder lieber im Trockenen und in der Wärme. Er verfluchte innerlich seine Wissensbegierde und eigene Neugier, welche ihn zu dieser Jahreszeit auf den Weg nach Skingrad gebracht hatte. Allerdings würde er auch jetzt nicht mehr umkehren. Doch er begann ernsthaft darüber nachzudenken, ob er nicht irgendwann sein Domizil in Anvil aufschlagen solle. Dort waren Schneefall und Temperaturen wie diese hier unbekannt. Allerdings war die kleine südliche Hafenstadt dafür bekannt, dass dort die Leute pausenlos auf den Straßen unterwegs waren und jedem, ob er es hören wollte oder nicht, mit irgendwelchen Geschichten und Gerüchten in den Ohren lagen. Was ihm persönlich zutiefst zuwider war. Da bevorzugte er doch die schweigsamen harten Nords, die ihren Mitbürgern wenigstens nicht dauernd auf die Nerven gingen.

    Und so wanderte Elendil durch die eisige Landschaft Richtung Tal.

  8. #328

    Cyrodiil, Choroll - Eiche und Krummstab

    In Bruma ging es Abends im Olaf Streu und Bräu richtig ab. In der Winterlichen Jahrezeit hatten viele Nords das Bedürfnis sich in die Hütten zurückzuziehen. Umso voller war es bei Olafs Streu und Bräu. Gestern hatte die Bardin Brumas dort noch zu ihrem Besten gegeben. Skortja war auch wieder mit von der Partie gewesen. So verbrachte Thorr ein paar gemütliche Tage, bis er sich aufraffen konnte Bruma zu verlassen.

    Es war noch früh am Morgen, als Thorr sein Haus verließ. Seinen Ruhestand und das Leben in der Kämpfergilde hatte er sich gemütlicher vorgstellt. Nunja Thorr gehörte zu denen die Abends saufen und morgens arbeiten konnten. Er konnte auch am nächsten Morgen fliegen. Diesmal allerdings voll auf die Fresse. Die Stadtwache hatte es immer noch nicht geschafft die Eisschollen auf den Wegen zu beseitigen. Fluchend stand Thorr auf und rutschte zu den Ställen. Sein Pferd hatte auf den Wegen heute einen sicheren Stand als Thorr. Erst im langsamen Trab, später im Galopp ritt Thorr auf verschlungen Pfaden nach Choroll. Alles Gesindel tieb sich in letzter Zeit auf den großen Straßen rum, so war auf den Nebenwegen nichts Bedeutendes los. Am späten Nachmittag erreichte Thorr Choroll. Die Stadt versank im Herbstnebel und Thorr beeilte sich ein Zimmer zu mieten. Die Khajiit wirkte sehr besorgt und wollte Thorr zu etwas drängen, doch der Nord wollte sich erstmal frisch machen und was essen.

    Die Gaststube war ziehmlich leer, als Thorr sie betrat um sein Abendessen zu genießen. Talsama tischte das Beste vom Besten auf und setzte sich mit Tränen in den Augen an Thorrs Tisch „Naasira wurde entführt!“
    „Wer ist Naasira?“ fragte Thorr unverständlich. „Meine Freundin, die bretonische Heilerin der Stadt, die mich mit Eurer Hilfe und der eines Dunkelelfen vor den Vampierjägern gerettet hatte.“ Thorr errinnerte sich an die kleine Bretonin, die einsam hier in der Gaststätte gesessen hatte. „Wie kommt ihr darauf? Weiß die Stadtwache schon davon?“ fuhr Thorr fort. „Die wissen nichts – ich wollte ihr etwas zu essen bringen und ein Einzugsgeschenk für ihr neues Haus. Es ist gegenüber der Kirche.“ Thorr ließ der Khajiit Zeit die Ganze Geschichte zu erzählen „Ich klopfte an die Türe, als diese dabei aufging. In dem Haus war eine ganz schöne Unordnung. Putzzeug und Staub lagen wild durcheinander. So hinterläßt keine Frau ihr Haus.“ ergänzte sie als Beweis der Entführung. „Gut ich werde mir morgen den Tatort ansehen.“ versprach ihr Thorr „Nicht morgen, heute“ bedrängte ihn die Katze und schubste ihn regelrecht vom Stuhl. „Nagut“ sprach Thorr, „aber dafür gehen die Übernachtungskosten und das Essen aufs Haus“ forderte Thorr von ihr „Bitte eilt Euch“ flehte die Katze. Thorr ging aus sein Zimmer und holte vier Fackeln. Dann begab er sich zur Kirche von Choroll und zu dem besagten Haus. Die Türe war immer noch offen. Thorr konnte am Schloß und Schanier keine Einbruchsspuren erkennen. Die Türe wurde eindeutig von innen geöffnet. Also kein Einbruch, dachte sich Thorr. Die Heilerin musste, wie die Wirtin gesagt hatte, sie erwartet haben. Seltsame Spuren waren da. Der oder die Eindringlinge mussten den Putzeimer abbekommen haben. Offensichtlich hatte die Frau sich erfolglos gewehrt. Warum es den Stadtwachen nicht aufgefallen war, blieb vorerst ungeklärt. Im Fackelschein konnte Thorr ein paar Weizenkörner im Schlamm finden. Sie waren nach der Wasserattake verstreut worden. Die Kampfhandlungen, sofern es überhaupt welche gab, spielten nur im Eingangsbereich. Vermutlich waren die Täter zu Zweit oder zu Dritt, gut organisiert und magisch begabt. Die Bretonin musste von ihnen gelähmt oder auf ungewöhnliche Weise gezähmt und in einen Weizensack gesteckt worden sein. Dann hat man sie durch die Stadt geschmuggelt.

    Thorr ging zurück zur Gaststätte. Neue Gäste hatten sich eingefunden. Die Khajiit nahm sich die Zeit, sich kurz zu Thorr zu setzen. „Habt ihr was herraus gefunden?“ „Ja“ antwortet Thorr leise, fast flüsternd „Sie wurde entführt, damit es nicht auffällt hat man sie betäubt und in einen Weizensack gesteckt. Um mehr zu erfahren muß ich mit ihren letzten Kontaktpersonen sprechen. Wann habt ihr sie zuletzt gesehen?“ „Vor zwei Tagen. Kurz bevor sie verschwand. Der Dunkelelf mit den Roten Haaren war auch hier. Sie hatten sich kurz unterhalten, bevor sie auf ihr Zimmer ging. Der Dubkelelf war nicht allein. Zwei üble Schurken waren bei ihm.“ „Tarrior bräuchte sie nicht zu entführen“ fiel Thorr ihr mit einem Lächeln im Gesicht ins Wort. „Sie war Gast in meiner Herberge und wollte sich hier dauerhaft niederlassen. Dafür hat sie sich das Haus gekauft und eine Menge Geld bezahlt. Dann war sie noch Möbelkaufen und im Buchladen. Was sie dort wollte hat mir Renoit nicht verraten. Vielleicht steckt sie dahinter?“
    „Ich kann heute nichts mehr tun, zwei Tage sind eine lange Zeit. Ich werde mich morgen im Schloß umhören und bei den Händlern. Eines ist sicher. Sie lebt noch.“ „Wie kommt ihr denn darauf?“ fragte die Khajiit. „Da waren keine Blutspuren und ein Mörder würde sich nicht die Mühe machen, erst sein Opfer durch die Gegend zu tragen.“ Freudig über die Nachricht brachte ihm die Khajiit noch eine ihrer besten Weinflaschen und ließ Thorr fürs erste in Ruhe.

    Während Thorr in sein Weinglas und das Feuer schaute, ging er in Gedanken noch mal den Tatort durch. Er hatte schon mit vielen Banditen zu tun gehabt. Thorr versuchte sich an die Bretonin zu errinnern. Damals war sie traurig gewesen. Sie war mukulös und hatte schon einige Erfahrung im Umgang mit Schwerten gehabt. Die Tätter mussten sie aus dem Nichts überfallen haben. Ein kalter Schauer lief Thorr über den Rücken. – Illusionsmagie – Thorr war ein Lehrling dieser Schule, hatte sich aber nie damit ernsthaft befasst. Heilerin? Hatte die Konkurenz zugeschlagen? Thorr erschrak! Er wusste nicht vor was. Unruhig ging er auf sein Zimmer und verschloß dreifach die Tür. Eigentlich wollte er nach Anvil reisen, aber hier war was Schlimmes in Gang geraten. Unruhig wälzte er sich in seinem Bett hin und her…
    Geändert von Thorr (07.11.2007 um 10:45 Uhr)

  9. #329
    Kaum hatte sich Tarrior sein Nachthemd angezogen gehabt und war ins Bett gefallen, da schlief er auch schon fest. Sein Schlaf war ruhig und traumlos gewesen, so wie schon lange nicht mehr. Daher war er ausgeruht und recht munter trotz der frühen Morgenstunde aufgewacht. Ein kurzer Blick aus dem Fenster genügte. Die Sonne würde seiner Einschätzung nach erst in zwei bis drei Stunden aufgehen. Das Land und die Stadt waren noch immer in herbstlichen Nebel und das Zwielicht des bevorstehenden Tages getaucht. Sein Blick schweifte über die Dächer. Einige andere schienen sich auch schon aus den Betten gequält zu haben, denn aus einigen der Schornsteinen stieg Rauch auf. Vermutlich versuchten die Leute die Kälte der Nacht aus ihren Häusern zu vertreiben. Er war froh das er hier in einer Herberge nächtigte. Die Wirte sorgten meistens dafür das die Kamine in ihren Gasthäusern ständig in Betrieb waren, zum Wohle der Gäste. Abgesehen von Zeiten des Hochsommers. Nur zaghaft wandte er seinen Blick von der in ruhiger Dunkelheit liegenden Stadt ab und kümmerte sich darum Kleider und Rüstung anzulegen. Als er sein Gepäck und seine Ausrüstung fertig machen wollte, fiel ihm ein kleines verschnürtes Päckchen auf. Er legte es auf das Bett. Nicht fähig sich an den Inhalt erinnern zu können, öffnete er den Knoten. Das Päckchen löste sich in ein großes Stück Tuch auf, in welches irgendetwas eingewickelt worden war. Er schlug es auf und entdeckte den Inhalt. Knochensplitter, mit blutbesudelte Knochensplitter und Schalen. Er wollte auffahren, als er an manchen Stellen eingravierte Runen entdeckte. Langsam wich der Schreck aus seinem Leib vor ihm lagen die Überreste seiner Knochenrüstung, welche noch immer über und über mit dem Blut des Dremora-Fürsten bedeckt waren. Am liebsten hätte er sie zu einem Schmied gebracht, mit ihr fühlte er sich dreimal so sicher wie in der einfachen und leichten Chitin-Rüstung, aber hier in Cyrodiil konnte sie nicht repariert werden. Die Rüstung war ein besonderes Stück und noch dazu ein Geschenk Haus Hlaluus gewesen sie konnte, sollte und musste in Morrowind repariert werden. Nur dort wurden die standfesten Knochen der einheimischen Tiere auch noch perfekt verarbeitet. Mit Unmut wickelte er die Einzelteile seiner einstigen Rüstung ein und schnürte sie wieder zu einem Päckchen zusammen und verstaute sie auf dem Boden des Schrankes, der in seinem Zimmer stand. Noch ein kurzer Blick aus dem Fenster und er schulterte sein Gepäck, verließ sein Quartier und kehrte in den Schankraum zurück.

    Der Großteil der Kerzen und Fackeln war erloschen, der Raum roch aber immernoch nach dem köstlichen Abendessen. Dann nam er einen anderen Geruch war. Die Khajhit brat ein paar Eier mit Speck. Als er an den Thresen ging um etwas zu bestellen, fand er dort schon einen Teller und drei fertige Lunchpakete vor. Er fuhr zusammen als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Langsam drehte er sich um und aus den Schatten schälte sich eine Gestalt. Es war Tirian. Tarrior setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf. "Ich kann dir den Spaß doch unmöglich alleine gönnen. Wenn du schon solchem Wahnsinn nachgehen musst, dann will ich dabei sein": gab der Jüngere als Antwort, als er den fragenden Gesichtsausdruck des Älteren Dunmers bemerkte. "Ich habe bereits Vorkehrungen getroffen. Ich habe schonmal mit dem Frühstück begonnen und habe uns etwas Wegzehrung beschafft": fügte er hinzu und deutete auf die Lunchpakete. Tarrior schnappte sich seinen Teller und setzte sich an einen Tisch in der Nähe der Tür, an dem dem Tirian bereits an seinen Frühstück saß. Mehr als ein kurzes Gespräch in dem der Ältere versuchte seinen Freund nochmals über die Gefahren aufklärte und mit ihm nochmals den Plan durch ging, blieb es ruhig am Tisch. Zumindest bis Tirian das Thema "Joran" anschnitt. "Dieser Joran Veran ist mir suspekt": stellte er fest. Tarrior zuckte nur mit den Schultern. "Ja schon, aber er wird auf unserer Mission eine Hilfe sein, denke ich. Er scheint zu wissen was er tut. Und er sollte es lieber nicht wagen uns zu hintergehen": erklärte er.

    Schnell waren Teller und Gläser gelehrt und der Ältere spülte noch mit einem kleinen Schluck Schnaps nach. Sie müssten bald aufbrechen, aber Joran war noch nicht im Schankraum erschienen, daher hatten sie beschlossen ihn zu wecken falls er noch schlief, jedoch wurden sie jäh unterbrochen, als ein Mann das Eiche und Krummstab betrat. Es war ein Nord kurzgeschorene Haare und kurz getrimmter Bart, die Kleidung durchnässt. "Ich muss mit einem gewissen Tarrior Gildres sprechen. Ich habe eine Nachricht für ihn": verkündete er. "Das bin ich": meldete er sich zu Wort und gesellte sich zu dem durchnässten Boten. "Ich komme aus Bruma. Herr Aurek Lichbrand schickt mich euch eine Botschaft zu übermitteln. Er hat mir aufgetragen euch zu sagen, dass die Reperatur des Luftschiffes nur schleppend voran geht. Es wurde in Lager aus Hütten und Zelten aufgeschlagen und der Großteil der Trümmer konnte geborgen werden. Die nötigen Ersatzteile sein auf dem Weg und würden bald in Leyawin ankommen, da die Bergpässe wegen des nahenden Winters fast zugeschneit sind. Der einziehende Winter in den Jerall Bergen würde das unterfangen ebenfalls schwer behindern. Er benötigt für die Reperaturen noch einen der großen Kristalle aus einer Ayleidenruine für die Reperatur und würde es begrüßen wenn ihr irgendwo einen besorgen könntet": übermiittelte der Nord die Nachricht. "Okay richte ihm aus das ich versuchen werde an einen Kristall zu kommen. Und richte ihm aus, das ich es zu wissen wünsche ob er zwei Männer kennt, die sich ständig in grauen Kutten verhüllen. Ich möchte so schnell wie möglich Antwort": teilte er dem Boten mit. Dieser nickte und machte sich wenn auch widerwillig aus der Herberge und auf den langen Weg zurück nach Bruma.

    "Wer ist denn Aurek?": fragte der Junge. "Der Nord mit dem ich hier her kam. Er war soetwas wie der Chef auf dem Luftschiff, glaube ich zumindest": erklärte Tarrior. Wieder wollte er sich in Richtung Gästezimmer zu wenden, als er an einem der Tische den Kaiserlichen bemerkte. Dieser hatte scheinbar gerade sein Frühstück gegessen. "Da wir nun vollständig sind, sollten wir aufbrechen. Joran ich bin neu hier in Cyrodiil und kenne nicht jedes zerfallene Gemäuer in diesen Landen, denn geschweige deren Standort. Daher denke ich das es besser wäre wenn ihr uns führen würdet, als das wir quer durch das Unterholz stolpern und vielleicht noch in ein Obliviontor hinein laufen": trieb er den Kaiserlichen an. Noch ein kurzer Moment der Vorbereitung in der das Gepäck geschultert und die Ausrüstung kontrolliert wurde später, verabschiedete sich Tarrior von Talasma. "So von mir aus kann es losgehen": warf er in die Runde. Tirian nickte nur zustimmend. Die Blicke der beiden waren nun auf Joran Veran, ihren Kaiserlichen Begleiter gerichtet.

  10. #330

    Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab; Wildnis; Hrotanda Vale

    Kurze Zeit später kamen beide Dunmer auf Tarik zu.”Dann kommt der Heiler als doch mit. Die Schufterei hätte ich mir sparen können. Aber was solls......”, dachte der Kaiserliche.
    "Da wir nun vollständig sind, sollten wir aufbrechen. Joran ich bin neu hier in Cyrodiil und kenne nicht jedes zerfallene Gemäuer in diesen Landen, denn geschweige deren Standort. Daher denke ich das es besser wäre wenn ihr uns führen würdet, als das wir quer durch das Unterholz stolpern und vielleicht noch in ein Obliviontor hinein laufen", sagte Tarrior und Tarik verstand es aufruf zur Eile. Er kontrollierte seine Ausrüstung, befestigte sein Gepäck, schnallte sich sein Schwertgehänge um, befestigte den Köcher und den Bogen auf seinem Rücken und war bereit. Nach der Verabschiedung von der Wirtin standen im noch leeren Schankraum, wenn man die dreier Gruppe und die Wirtin von der Zählung ausschloss."So von mir aus kann es losgehen", warf Tarrior in die Runde. Tirian nickte nur zustimmend. Die beidem Dunmer schauten erwartungsvoll den Kaiserlichen an.”Witzbold. Ich bin seit 5 Jahren das erste mal wieder hier in Cyrodiil. Ich habe in Kvatch gelebt und kenne das colovianische Hochland noch von meiner Jugend, doch das war vor 13 Jahren! Der Kerl hat Nerven!”, dachte Tarik und nickte.”Gut, dann los. Folgt mir”, sagte er und verließ die Taverne, gefolgt von den Dunmern.

    Die Stadt schlief noch zu dieser frühen Morgenstunde, nur die Wachen waren in den Straßen anzutreffen. Hier und da rauchten Schornsteine, wohl nur weil die Bewohner die Kälte der vergangenen Herbstnacht aus ihren Häusern vertreiben wollten. Mit raschen, aber unauffälligen, Schritten bewegte sich Tarik in Richtung Nordtor vorbei an der großen Eiche, welche auch das Wahrzeichen auf dem Wappen von Chorrol bildete. Die Wachen öffneten mit misstrauischen Blicken das Tor und die kleine Gruppe verließ Chorrol.

    Als sie außerhalb der Sichtweite der Torwache waren, blieb Tarik stehen.”Ok, wir haben vielleicht noch eineinhalb Stunden bis die Sonne aufgeht und bis Hrotanda Vale ist es noch ein gutes Stück. Folgt mir rasch, aber so leise wie möglich”, sagte der Kaiserliche. Tarik zog seine Kapuze über den Kopf und fing an zu laufen, jedoch sehr leise, genau wie er es gelernt hatte. Die Gruppe folgte dem Weg noch eine Weile ehe sie nach rechts in den Wald lief.”Los, beeilt euch”, trieb Tarik die beiden Dunmer an. Sie konnten mit ihm Schritt halten, wie anstrengend es für sie war vermochte er nicht abzuschätzen.”Vielleicht noch eine knappe Stunde und wir haben noch gut ein viertel des Weges vor uns. Zwar käme man über den Hauptweg schneller ans Ziel, jedoch wäre dies zu auffällig.....Verdammt, das wird knapp. Wenn sich der Nebel lichtet sehen sie uns sofort”, dachte der Kaiserliche und beschleunigte sein Schritte noch etwas. Die Gruppe durchquerte einen kleinen Bach, kämpfte sich durch das Unterholz und zirka eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang saßen sie hinter einem großen Gebüsch.”Ok, wir sind da. In vielleicht einer halben Stunde geht die Sonne auf. Ich schaue mir jetzt das Gebiet rund um den Eingang an, wartet ihr beiden hier......und gebt keinen Muchs von euch” sagte Tarik, legte seinen Rucksack ab und schlich aus dem Gebüsch.

    Nach einigen Metern entdeckte Tarik zwei Nekromanten wie sie missmutig vor dem Eingang, welcher scheinbar am Ende der bogenförmigen Treppe lag.”Na wunderbar, das erschwert die Sache. Keine Mauer oder Wand die den Blick versperrt. Wenn noch mehr Nekromanten den Eingang bewachen wird es kritisch”, dachte er und schlich weiter. Kurze Zeit später hatte er den Eingang umrundet und hatte 3 Wachen ausmachen können. Angestrengt dachte Tarik über einen Angriffsplan nach.”Wenn keiner von den dreien sich vom Eingang entfernt wird es schwierig alle drei zu töten ehe Alarm geschlagen wird.......”, dachte der Kaiserliche als er einen Nekromanten rufen hörte:”Ich geh mich mal erleichtern, bis gleich.”
    Am liebsten hätte Tarik laut aufgelacht.”Das läuft ja besser als geplant, oder ist es eine Falle ?” Alles auf eine Karte setzend schlich Tarik dem einen Nekromanten hinterher. Als dieser hinter einer dichten Baumreihe verschwunden war, zog Tarik einen Dolch und ging ganz nah ran, als plötzlich der Nekromant zusprechen anfing:”Warum muss immer ich die Morgenwache machen? Was hat das mit Nekromanten Training zu tun? Ich will endlich gegen die Magiergilde kämpfen. So gerne würde ich beim Überfall auf die Magiergilde in Chorrol dabei sein. Aber der Chef will ja erst in einer Woche angreifen und dafür holt er schon jetzt die Verstärkung hierher. Zusätzlich 50 Mann eine Woche lang zu ernähren wird ganz schön anstrengend. Daher muss wieder ich den Laufburschen spielen.......Essen und Trinken kaufen, Kleidung besorgen und so weiter und so fort. Die Magiergilde ausspionieren darf ich nicht. Das dürfen die anderen. Das ganze ist so ungerecht. Könnte ich das ganze doch nur jemandem erzählen. Aber wenn ich es tue werde ich bestraft. Der Bretone drehte sich herum und erblickte Tarik:”Oh! Hast du mich belauuuuuhhh.” Zu mehr kam er nicht mehr da seine Kehle durchgeschnitten worden war.”Das war ganz schön knapp. Beinahe hätte mich der Typ verraten. Aber er hat mir nützliche Infos gegeben”, dachte der Kaiserliche.”Verdammt gleich geht die Sonne auf! Jetzt muss ich Fersengeld geben”, dachte er mit einem Anflug von Panik und filzte rasch die Leiche des Nekromanten jedoch ohne etwas zu finden.
    Rasch schlich der Kaiserlich zurück zu den beiden Dunmern und beobachtete auf dem Weg dorthin ständig die zwei verbliebenen Nekromanten.”Ok, Tarrior, Tirian hört mir zu. Wir haben vielleicht noch ein oder zwei Minuten ehe unsere Deckung auffliegt. Vor de Eingang stehen noch zwei Nekromanten. Haltet Fernkampfzauber bereit um eventuell Anzugreifen”, sagte Tarik. Danach holte Tarik seinen Bogen, legte einen Pfeil an und zielte auf den ersten Nekromanten. Langsam begann sich der Nebel zu lichten und erste schwache Sonnenstrahlen erhellten den Wald. Tariks Anspannung wuchs, da er warten musste bis ein Nekromant dem anderen den Rücken zu kehrte. Immer heller wurde es und Schweißperlen begannen sich auf seiner Stirn zu bilden, da er unter höchster Anspannung stand, sowohl körperlich wie auch geistlich. Der Nebel war fast ganz verschwunden als ein Nekromant sich leicht von dem Eingang entfernte, wohl um seinen Kameraden zu suchen. Da ließ Tarik die Sehne los und der Pfeil bohrte sich in den Brustkorb des einen Nekromanten, welcher tot umfiel. Der andere drehte sich herum und entdeckte Tarik. Sofort lief der Nekromant in Richtung Eingang, doch ehe er die Treppe erreichen konnte streckte ihn der zweite Pfeil nieder.

    Erleichtert atmete Tarik aus und lief zu den beiden Leichen. Er konnte nur 50 Septime erbeuten. Langsam ging er die Treppe hinunter und stand vor der Tür, die beiden Dunmer hinter ihm. Vorsichtig öffnete er die Tür und die Gruppe ging hinein. Leise schloss Tarik wieder die Tür und flüsterte:”Willkommen in Hrotanda Vale.”

  11. #331

    Cyrodiil, Chorrol u. Hrotanda Vale

    Der Kaiserliche setzte einen missmutigen Gesichtsausdruck auf, aber sagte nichts als sie das "Eiche und Krummstab" verließen. Gleich schlug ihm wieder die Kälte entgegen. Es stand unwiderruflich fest. Der Spätherbst wurde langsam zum Winter. Jedoch war dieser Morgen anders. Die steife und recht kalte Herbstbrise streichelte über sein Gesicht, doch anders als sonst war ihm die Kälte nicht unangenehm. Tarrior fand sie fast schon belebend. Er konnte es wieder spüren das Feuern in seinem Innern. Es war wieder entfacht. Er war erregt sollte doch diese Mission die letzte sein, die er für den Telvanni erledigen würde. Er würde sich nicht nocheinmal einspannen lassen, eher würde er ihn, seine Diener und seinen geliebten Zaubererturm in Brand setzen, als noch einmal seinen Sklaven zu spielen. Während er seinen Gedanken nachhing und die Gefahr der Ruine fast volkommen vergaß, wuchs in Tirian die Unruhe. Im Gegensatz zu seinem Begleiter war dessen Gedankenwelt ein einzelnes Chaos. Hatte er sich doch noch entschieden mit zu kommen, er konnte seinen Freund unmöglich im Stich lassen. Aber jetzt erschien es ihm mehr und mehr wie ein Himmelfahrtskommando. Er wusste wie stark sein Freund sein konnten und dieser Joran Veran schien es auch faustdick hinter den Ohren zu haben. Doch er war eher ein kleines Licht, Heiler und kein Krieger. Jedoch war er bereit sein Leben eben in einem Kampf zu riskieren, aber nicht gegen irgendwelche Banditen oder Tiere nein, es mussten unbedingt gleich Nekromanten und deren Diener sein. "Reiß dich zusammen Tirian. Du schaffst das schon. Tarrior und der Kaiserliche wollen freiwillig darein und haben auch keine Panikanfälle. Bleib ruhig und gib dein Bestes": versuchte er sich gedanklich zu beruhigen, jedoch blieb die erhoffte Wirkung aus.

    Der Kaiserliche führte sie mit festem und schnellem Schritt durch die noch immer ruhige Stadt. Straßenlaternen spendeten das einzige Anzeichen von Licht. Die Flammen ließen Schatten an den Mauern der Gebäuden Chorrols tanzen. Die einzigen Leute die unterwegs waren, waren sie selbst und die eifrigen Männer der Stadtwache. Diese waren entweder volkommen mies gelaunt in der Kälte und am frühen Morgen Wache zu schieben, schliefen oder hatten sich Betrunken um der Kälte trotzen zu können. Sie hatten das Stadttor erreicht, als eine starke Brise durch die Stadt fegte. Tarrior drehte sich nochmals um, um einen letzten Blick auf das schöne Chorrol zu werfen. Seine Blicke fuhren über das Eiche und Krummstab die Türme der Kapelle und die der Burg, als sie wieder bei der großen Eiche anlangten glaubte er etwas dahinter erkennen zu können. Als ein weiterer Windstoß durch die Straßen blies dachte er einen grauen Umhang oder Mantel hinter der Eiche hervor Wehen zu sehen. Doch bei seinem nächsten Wimpernschlag war er verschwunden. Genau wie die Gruppe, denn diese verließ mit einem Nicken an die Torwächter die Stadt. Noch einige Meter weiter drängte der Kaiserliche aus der Hörweite der Wachen, bis er stehen blieb. "Ok, wir haben vielleicht noch eineinhalb Stunden bis die Sonne aufgeht und bis Hrotanda Vale ist es noch ein gutes Stück. Folgt mir rasch, aber so leise wie möglich": sprach er zu ihnen zog sich seine Kapuze ins Gesicht und setzte den Marsch fort. "Nein, also wirklich ich hätte mir jetzt noch drei Stunden zeit gelassen und noch ein zweites Frühstück gemacht": dachte der ältere Dunmer. Tirian selbst blieb wortlos, nur sein Gesicht verzehrte sich ab und zu und hinter seiner Stirn schien es wie wild zu arbeiten.

    Der Weg den ihr kaiserlicher Begleiter einschlug führte im wahrsten Sinne über Stock und Stein. Sie schlugen sich durch Unterholz und Gestrüpp, vorbei an mächtigen und alten Bäumen der Ländereien der Grafschaft Chorrol, welche mit mächtigen Stämmen in die Höhe wuchsen. Die Blätter bedeckten den Waldboden und waren mit Nässe volkommen voll gesaugt und machten ihren Reiseweg noch beschwerlicher, da die ständige Gefahr bestand auszurutschen. Leises Fluchen drang ab und zu aus Tarriors Mund, Tirian ertrug es ohne Klagen und ihr Führer hätte selbst warscheinlich nicht zu gegeben das der Weg anstrengend war, schließlich hatte er ihn gewählt. Jedoch konnte sich der Ältere Dunmer denken was Joran bewogen hatte, diesen Weg zu wählen. Die Ansiedlungen der Ayleiden waren einst mächtige Städte gewesen, also waren sie vermutlich einmal auch mit Straßen verbunden gewesen. Diese wären zwar einfacher zu passieren gewesen, aber man hätte sie auf Meter gesehen und das wenn sie Glück hatten. Die Chance das sie die Pfade nach Hrotanda bewachten war nicht gerade gering. Trotz der relativen Mühen, bewegte sich die Dreier-Gruppe sehr agil durch den Wald und mit einer Geschwindigkeit, die sich der Dunmer vermutlich nicht einmal selbst zu getraut hatte. Und dank des Tempos das der Kaiserliche vorlegte und die anderen beiden hielten, schafften sie es glücklicherweise noch vor Sonnenaufgang nach Hrotanda. Hier in diesen Regionen war der Nebel noch recht dicht, jedoch würde sich dies mit den wärmenden Sonnenstrahlen ebenfalls erledigt haben. Die Gruppe kniete sich hinter einen der größeren Büsche. Zwischen ihnen und den Ruinen lag eine Freifläche auf der sie vermutlich sofort entdeckt werden würden. "Ok, wir sind da. In vielleicht einer halben Stunde geht die Sonne auf. Ich schaue mir jetzt das Gebiet rund um den Eingang an, wartet ihr beiden hier......und gebt keinen Muchs von euch": gab der Kaiserliche den Beiden zu verstehen bevor er seinen Rucksack ablegte und aus dem Versteck schlich. "Vermutlich um den Feind auszukundschaften. Aber den Kommentar hätte er sich auch sparen können. Ich hatte ja nicht gerade vor durch die Ruine zu rennen und ein Blechtrommelkonzert zu geben": dachte er und verdrehte dabei unmerklich die Augen.

    Nach einem Zeitraum in dem er dachte ihr Begleiter habe sie hier auf dem Präsentierteller sitzen lassen und wäre jetzt zurück in Chorrol Wein trinken, tauchte Joran wieder auf. Seine Stimme klang gehetzt. Er gab Anweisung sich mit Magie notfalls bereit zu halten um Nekromanten nieder zu strecken. Er gab zu verstehen das sie in ein paar Minuten auffliegen würden. Tarrior konnte da nur zustimmen die Sonne schickte ihr erstes Licht bereits über den Horizont, es würde nicht mehr lange dauern bis er sich über das Land zu senken begann und Nebel und Schatten vertrieb. Er sammelte bereits die Magie in seinen Händen. Nur ein Ausbruchsversuch der Nekromanten und einer von ihnen würde zu einem menschlichen Fackel werden. Auch zwischen Tirians Fingern knisterte es. Er bereitete einen Blitz vor zwar nicht mächtig genug einen Gegner beim ersten Treffer niederzustrecken, aber zumeist war der Schock gewaltig genug den Gegner zu lähmen, bis der Junge in der Lage war ihm noch zwei von der Seite entgegen zu schleudern. Im Endeffekt brauchten sie dies jedoch garnicht zu tun. Der Kaiserliche war wirklich ein meisterlicher Bogenschütze. Ein gezielter Schuss und der erste Nekromant lag tot auf dem Boden. Der zweite wollte Auffahren und Alarm schlagen. Tarrior war bereit ihn einzuäschern, aber sein vermeindliches Ziel kam nur ein paar Schritte weit bevor auch es mit einem Pfeil im Rücken tot im Staub liegen blieb. Ein Wink und die Beiden erhoben sich und schlichen zusammen mit Joran auf den Eingang zu. Dieser durchsuchte noch schnell die Leichen der beiden Ahnenschänder, dann ging es weiter. Auch der ältere Dunmer blieb noch kurz neben einer der Leichen stehen, spuckte auf sie und folgte seinen beiden Begleitern zu der schweren Eisentür, die den Eingang zur Ruine bildete. Mit einem metallischen Schaben und Knarren schob sie das Tor nach innen, gingen hinein und vereinten sich mit den Schatten, als der Kaiserliche die Tür wieder schloss. "Wilkommen in Hrotanda Vale": flüsterte er den beiden zu.

    Tarrior hatte etwas über die alten Ayleiden gelesen und Forschungsberichte über die Ruinen gesehen, aber selbst hatte er sich wenig mit ihnen oder ihrer Architektur beschäftigt. Doch jetzt verstand er. Die Hochelfen des cyrodiilischen Herzlandes mussten so begabt im Umgang mit der Magie gewesen sein, wie die Dwemer mit ihrer Technik. Die Ruine war schon erstaunlich. Manche Gänge waren so niedrig das ein Nord gerade so aufrecht darin laufen konnte, andere waren, soweit er es aus Erzählungen wusste sehr hoch und endeten in majestätischen Hallen. An den Wänden zogen sich interessante und zugleich verwirrende Muster entlang, die scheinbar zur Dekoration angebracht worden waren. Langsam und leise bewegten sie sich durch das Zwielicht der Ruine. Die einzigsten Lichtquellen, waren die seltsamen Kristalle, welche ein bläulich-weißes Schimmern abgaben. Tirian hatte zunächt Licht mit einem Zauber erschaffen wollen. Nach einem resignierenden Kopf schütteln seitens Joran hatte er die Idee sogleich wieder verworfen. Die drei hatten nur dann gesprochen, wenn es unbedingt nötig gewesen war, auf Fallen waren sie bisher nicht gestoßen, jedoch begannen sie in der Entfernung Stimmen zu hören. Als sie näher kamen entdeckten sie eine Gruppe aus fünf Nekromanten und einigen Skelettwächtern. Wieder waren es allesamt Novizen oder Lehrlingen. Nur einer von ihnen schien ein begabterer Magier zu sein. Direkt in die Wand eingelassen vor der sie standen, war eine Niesche, scheinbar des Quartier des Magiers mit dem sich die Lehrlinge unterhielten. "Joran was schlagt ihr vor, wie wir diese Bastarde am besten erledigen? Und wenn wir sie erledigt haben, können wir ja eine kurze Pause in dem Quartier einlegen und das weitere vorgehen besprechen": schlug er vor und erwartete mit wachsender Spannung eine Antwort des Kaiserlichen. Ihm juckte es in den Fingern einen dieser Grabschänder zu grillen oder mit seinem Schwert in Stücke zu hacken.

  12. #332

    Cyrodiil, Hrotanda Vale

    Die Gruppe folgte dem Gang der Ayleiden-Ruine.”Also sind die Geschichten wahr, die manche Abenteurer erzählt haben. Ayleiden-Ruinen sind wirklich erstaunlich. Prächtige Hallen, alte Fallen die immer noch funktionieren,......”, Tarik rief sich die Erzählungen wieder ins Gedächtnis die er so oft während seiner Jugend in den Tavernen gehört hatte. Manche waren gelogen, doch manche erwiesen sich als wahr. Die Gruppe ging durch große Hallen deren Ende man nicht sehen konnte, durch niedrige Gänge und ständig begleitet von dem bläulich-weißem Schimmern der Kristalle. Tirian wollte mehr in Licht in Form eines Lichtzaubers erschaffen, jedoch schüttelte Tarik resigniert den Kopf.”Mit mehr Licht würden wir uns nur selbst Verraten. Wohl oder Übel ist das Schimmern der Kristalle das einzige Licht auf unserem Weg”, dachte er und beobachtete wieder den Weh vor ihnen um eventuelle Fallen rechtzeitig zu erkennen. Der Wortwechsel beschränkte sich auf das nötigste und Tarik fragte sich immer wieder welcher Deadra ihn geritten hatte in diesem Unterfangen mitzumischen.”Warum sind bisher noch keine Fallen aufgetaucht? Das gefällt mir nicht, überhaupt nicht. Eine Ayleiden-Ruine ohne Fallen ist wie ein Nord der freiwillig auf Alkohol verzichtet. Das gibt es einfach nicht.........oder doch?” der Kaiserliche war nicht sicher was er davon halten sollte. Plötzlich waren Stimmen zu hören, Stimmen die immer lauter wurden, je weiter die Gruppe in die Ruine vordrang.
    Als sie näher kamen entdeckten sie eine Gruppe aus fünf Nekromanten und einigen Skelettwächtern. Wieder waren es allesamt Novizen oder Lehrlingen. Nur einer von ihnen schien ein begabterer Magier zu sein. Direkt in die Wand eingelassen vor der sie standen, war eine Nische, scheinbar des Quartier des Magiers mit dem sich die Lehrlinge unterhielten. "Joran was schlagt ihr vor, wie wir diese Bastarde am besten erledigen? Und wenn wir sie erledigt haben, können wir ja eine kurze Pause in dem Quartier einlegen und das weitere vorgehen besprechen”, schlug Tarrior vor. Tarik konnte diesem Vorschlag nur zustimmen.
    “Ich schleiche mich rechts rum zur Brücke, ihr beiden geht hinter die Säulen. Passt auf die Skelletwachen auf. Ich werde den begabten Magier aufs Korn nehmen. Sobald er fällt, attackiert ihr die Skeletwachen. Die Nekromanten Lehrlinge dürften das geringste Problem darstellen. Macht aber schnell, denn wenn sich die Lehrlinge von ihrem ersten Schock erholt haben wird es ungemütlich, irgendwelche Einwände?”, sagte Tarik und sein Vorschlag wurde akzeptiert.”Gut, dann los.”

    Die beiden Dunmer gingen so leise wie nur irgend möglich hinter die Säulen. Sobald Tarik sich sicher war das sie ihr Ziel erreicht hatten schlich er rechts vorbei und machte sich auf den Weg zur Brücke. Jedoch musste er halt machen, da genau vor ihm eine Skeletwache stand. Sie hatte den Rücken zu ihm gekehrt und der Kaiserliche musste jetzt schnell handeln, wenn der Überraschungsmoment noch auf ihrer Seite bleiben sollte. Ganz langsam drehte sich Tarik mit dem Skelet um an ihm vorbei zu kommen.”Oh, man warum muss sowas immer nur mir passieren?”, dachte Tarik. Konzentriert schlich er so um immer im Rücken des Untoten zu bleiben. Jedoch blieb dieser stehen und machte keine Anstalten sie zu bewegen.”Ganz vorsichtig........verdammt!”, dachte er und zog blitzschnell sein Kurzschwert und hackte dem Skelett, welches ihn gerade bemerkt hatte, den Schädel ab. Jedoch blieb das von den anderen Nekromanten nicht unbemerkt. Sofort beschworen sie einige Untote Diener hervor und hielten nach dem Angreifer ausschau. Schnell steckte Tarik sein Kurzschwert weg, zog seinen Bogen und schoss auf den stärksten der 5 Nekromanten. Der Pfeil traf jedoch einen Lehrling da dieser unbewusst in die Schussbahn gelaufen war. Jedoch wurde die Gruppe wieder abgelenkt da Feuer- und Blitzbälle auf die Verbliebenen zuschossen. Tarik vergiftete einen seiner Pfeile und zielte konzentriert auf den starken Magier. Der Pfeil traf ihn in die Schulter und sofort verstummte dieser. Der Kaiserliche ging in den Nahkampf über und stürmte auf die Nekromanten zu. Ein weiterer war bereits gegrillt worden. Der erste Lehrling bemerkte Tarik zu spät und war einen Augenblick später einen Kopf kürzer. Nun waren nur noch 2 Nekromanten da runter der starke Magier, sowie 5 beschworene Kreaturen. Der letzte Lehrling fiel unter dem Angriff der beidem Dunmer. Der letzte Nekromant beschwor noch 3 weitere Kreaturen und schickte sie gegen Tarik. Er und seine anderen drei Monster gingen auf Tarrior und Tirian zu. Die Zombies waren zwar in der Überzahl jedoch waren sie nicht so schnell wie der Kaiserliche. Der erste Untote war schnell beseitigt. Die anderen zwei Umzingelten Tarik und dieser musste zwei Schläge wegstecken. Mit einem Rundumschlag brachte er die Zombies auf Distanz. Dann stürmte er auf den einen zu und teilte einige Schläge aus. Jedoch musste er sofort wieder in die Defensive gehen da die Zombies ihm wieder in den Rücken fallen wollten. Eine ganze Weile ging der Kampf so weiter, bis Tarik schließlich einen weiteren Untoten niederstrecken konnte. Ein stöhnen sagte ihm das der Zombie ihm gleich große Schmerzen zufügen würde. Im Wissen ob seiner Hilflosigkeit in dieser Situation warf er sich voller Verzweiflung auf den Boden.

    Plötzlich wurde es still, sehr still. Tarik öffnete die Augen und sah das der Magier von den beiden Dunmern getötet worden war.”Da habe ich noch mal Glück gehabt. Beinahe hätte mich der Zombie erwischt”, dachte er und schluckte einen schwachen Heiltrank. Danach begann der Kaiserliche die Leiche zu filzen. Jedoch waren eine Flasche Cyrodiilscher Branntwein und 20 Septime sehr wenig.”Tarrior schien etwas für ihn verwertbares in der Leiche des starken Magiers gefunden zu haben", dachte er.”Tja, das ganze lief nicht so ganz nach Plan”, sagte Tarik und fuhr fort:”Das Skelet hatte mich bemerkt und so musste ich es töten, was jedoch von den Nekromanten bemerkt wurde.........an der Sache bin ich schuld.”
    In der Nische waren allerlei alchemistische Zutaten und drei Beutel Gold. Tarik warf Tarrior und Tirian je einen Beutel Gold zu, da er nicht alles für sich wollte.
    Versteckte unter Tüchern fand Tarik eine große Kiste. Der Kaiserliche zog ein Bund Dietriche aus seiner Tasche und fing an in das Schloss zu knacken. Zwei Minuten später war das Schloss geknackt. Ganz vorsichtig öffnete Tarik den Deckel und der Inhalt war überraschend.”Wenn mich mein stümperhaftes Magiewissen nicht täuscht sind das Welkynd Steine”, dachte er. Er nahm sich einen aus der Kiste und ließ die anderen beiden für die Dunmer liegen. Sorgfältig wurde der Stein in ein Tuch gewickelt und im Rucksack verstaut.

    “Der erste Angriff ging ja teilweise gründlich daneben”, stellte Tarik fest.”Eigentlich waren es ja drei Nekromanten vor der Ruine. Der dritte ging in den Wald und ich folgte ihm. Er sprach mit sich selbst wie ungerecht er das Training fand und so konnte ich heraus hören wie er sagte das zusätzlich 50 weitere Nekromanten in der Ruine seinen, da sie einen Angriff auf die Magiergilde in Chorrol planen. Falls wir jetzt entdeckt wurden, dürften wir gleich großen Besuch bekommen, falls nicht dann vermute ich spätestens jetzt verdammt viele Fallen.
    Was meint ihr Tarrior Gildres?”, sagte Tarik und wartete auf eine Antwort des Dunmers.
    Geändert von Skyter 21 (12.11.2007 um 14:49 Uhr)

  13. #333

    Cyrodiil, bei Chorrol

    „Ach, wisst Ihr… ich und meine Kumpanen, wir sind lediglich Kuriere! Unser Boss, ein Kaufmann aus der Kaiserstadt, hat mal wieder zu spät bemerkt, dass er ja viel zu wenig Wein hat für das morgige Geschäftsessen von grösster Wichtigkeit! Sollen ganz wichtige Leute kommen, Ihr versteht, Verträge abschliessen, einen drüber trinken, ja… wäre ganz schön peinlich, wenn der köstliche Weinstrom mitten in den Verhandlungen plötzlich versiegen würde, nicht?“
    Der Mann, der sprach und auf dem Kutschbock neben dem Fahrer sass, trug einen Fellpanzer und wirkte eigentlich harmlos… doch der betont kollegiale Umgangston, den er gleich zu Beginn anschlug, irritierte Karrod. Da wurde man mitten in der Nacht von einem Unbekannten angesprochen, der noch dazu bewaffnet war und vielleicht hinter der nächsten Wegbiegung seine Kumpels am Start hatte, um dem Kutscher bei lukrativ aussehender Ladung den Wagen auszuräumen und er gab bereitwillig Auskunft über seine Absichten… ein gesunde Portion Misstrauen wäre doch angebracht, herrje! Es schien, als ob der Sprecher sich dessen im selben Moment auch bewusst geworden war, soweit Karrod im Schein der Fackel seine Gesichtszüge erkennen konnte und schien sich unter Karrods kritischem Blick ein wenig verlegen zu winden.
    „Und was treibt Euch dazu, mitten in der Nacht, kurz nach Anbruch der Nacht, auf dieser unsicheren Strasse die vielen Kilometer in die Kaiserstadt hinter euch zu bringen? Es hätte wohl auch gereicht, im Morgengrauen loszufahren, euer Kaufmann gedenkt sich ja kaum noch vor Mittag zu betrinken, nicht?“ Karrod wölbte seine linke Augenbraue – das sah so furchtbar eindrucksvoll aus, dass er es in früheren Jahren regelmässig vor dem Spiegel geübt hatte – um seinem Zweifel noch mehr Ausdruck zu verleihen. „Ein Achsenbruch und Ihr wärt erledigt. Und der Herr Kaufmann übrigens auch.“
    Dieser entgegnete: „Ach, Ihr kennt ihn nicht, unseren Arbeitsgeber! Läuft mal was nicht so, wie es ihm gefällt, dann wird er zur Furie, zu einem richtigen Drachen! Wenn er seine Lieferung jetzt will, dann kriegt er sie besser jetzt. Ihr solltet Ihn mal erleben, wenn er wieder einen seiner Anfälle hat – nicht schön ist das, gar nicht schön! Hehe, weißt du noch, letztes Mal…“ und knuffte den Kutscher in die Seite, der allerdings etwas perplex schien und einige Sekunden brauchte, um zu realisieren, dass ihm soeben das Wort erteilt worden war. „Ah, ja, klar, dass war mir mal w –„
    „Ihr seht also“, ergriff sein Nachbar gleich wieder das Wort ohne ihn ausreden zu lassen, „wir sind friedliche kleine Tagelöhner, die lediglich den Zorn ihres Arbeitgebers fürchten und deshalb so irre sind, mitten durch die Nacht zu fahren. Eure Sorge ist wahrlich rührend, danke Euch, danke Euch, aber wir haben ja immerhin eine Fackel dabei, nicht wahr?“
    „Äh…“ Karrod war ein wenig überrumpelt vom Wortschwall seines Gegenübers, aber langsam baute sich sein Misstrauen ab – schien doch nichts dabei zu sein. Er fand es zwar immer noch im höchsten Grade bescheuert, zu dieser Zeit durch die Landschaft zu holpern, aber das war ja nun wirklich nicht sein Problem, wenn der Knilch nicht auf ihn hören wollte.
    „Na gut, dann zieht mal schön von dannen! Viel Glück bei Eurem wagemutigen Vorhaben, es dünkt mich zwar immer noch eine dumme Idee, aber jeder wie’s ihm beliebt!“ Da rüttelte es plötzlich an seinem Schwertgurt. Hm, sein Magen schien wohl noch am Verdauen zu sein. „Auf Wieders – was zum Teufel?“ Karrods Schwert hatte sich aus seiner Scheide gelöst und schwebte nun vor ihm. Wie bitte ging denn das ? Waren nun nicht mal mehr seine geliebten Stahlschwerter sicher vor diesem magischen Unfug? Oder hatte er so viel getrunken gehabt, dass er jetzt sein Schwert tanzen sah? Gleich begann es wohl auch noch mit ihm zu reden, oder wie?
    „Sie hat irgendwas gemacht! Los! Weg hier!“, rief da plötzlich der Kerl auf dem Wagen, der sich langsam wieder in Bewegung gesetzt hatte. Hier war doch wirklich irgendwas faul? Wer war „sie“?
    „Halt!“, rief Karrod, „Ihr wartet mir jetzt schön –" doch der Wagen preschte schon an ihm vorbei, so dass er schleunigst zur Seite springen musste, sonst wäre er im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder gekommen. „Mistkerle, verfluchte!“ Der Wagen gewann zwar an Geschwindigkeit, doch war er noch nicht ausser Reichweite – Karrod sprintete sofort los, dem Wagen hinterher. Wie gut, war seine schöne Glasrüstung so leicht, ein eingedoster Ritter hätte ihn seiner Stahlrüstung jetzt ordentlich das Nachsehen gehabt, so schön sie auch glänzen mochte.
    Karrod erreichte den Wagen – ein beherzter Sprung und er landete auf der Wagenfläche. Die im Übrigen ziemlich leer aussah, in Anbetracht der Tatsache, dass sie den nötigen Wein für ein ganzes Gelage liefern sollte. Dafür war da eine Kiste und ein grobschlächtiger Kaiserlicher, in dessen Hand ein Stahldolch blitzte.

  14. #334

    Colovanisches Hochland

    Der Wagen war wieder in Bewegung und die Tatsache, dass Naasira die Zähne fest aufeinanderpressen musste um sich nicht auf die Zunge zu beissen, zeigte dass sich die Reisegeschwindigkeit deutlich erhöht hatte. Die Forderung anzuhalten, wurde von den Entführern offensichtlich ignoriert.
    Ein lautes Rumpeln lenkte die Aufmerksamkeit der Bretonin auf das Geschehen auf der Ladefläche. Durch Ihr Luftloch konnte sie ein grünes Schimmern erkennen, dass eindeutig von einer Glasrüstung stammte. Nur Anhand der Geräusche konnte sie den folgenden Kampf verfolgen. Das Gefährt schien währenddessen seine Fahrt in unverminderter Geschwindigkeit fortzusetzten. Der Kampf wurde heftiger, das Fluchen der Männer wurde zumindestens lauter und schliesslich gab es ein lautes Krachen direkt neben Ihrer Kiste und diese wurde geräuschvoll über die Ladefläche geschoben. Durch den Schlitz konnte sie nun wieder das grüne Schimmern und ein paar Haare erkennen. Der Kämpfer war wohl neben der Kiste zu Boden gegangen und rang nun mit seinem Gegner. "Würdet Ihr diesem Kerl nun endlich die Rübe abschlagen!!" Wutentbrannt stemmte die Priesterin Beine und Rücken gegen die Kistenwände und tatsächlich machte die Kiste einen kleinen Hupfer. "Arghhh!" Ihr Ausruf mischte sich mit einem kleinen Schmerzenslaut von draussen. Der Wagen bekam einen spürbaren Schlag ab und geriet dabei ins Schlingern. Die Kiste rutschte über die Ladefläche und die eingesperrte Bretonin nahm nur noch ein deutliches Klatschen wahr. Dann wurde es wieder ruhig auf dem Gefährt. Nach kurzer Zeit verlangsamte der Wagen die Fahrt. Ihr vermeintlicher Retter war verschwunden.

    Um sich von Enttäuschung und Verzweiflung nicht wegreissen zu lassen, steigerte Naasira sich in das einzige andere Gefühl, dass Ihr noch blieb. Ihre Wut. Und wer wäre wohl ein besseres Ziel, als der Krieger, der nun wieder verschwunden war. "Kämpfer! Pah, nur Muskeln, kein Hirn. Was kann man schon erwarten von einem Kämpfer ohne Magie!" Die Tatsache, dass Ihre eigene Magie sie hier auch nicht retten konnte, ignorierte sie einfach. "Wie eine dieser grünen Weinflaschen aus Skingrad. Hübsch anzusehen, doch der Inhalt bereitet nur Kopfweh! Kein Verlass auf diese Kämpfer...." Der letzte Satz kam leise und bitter. Und eigentlich meinte sie damit nicht den Kämpfer in Glasrüstung, sondern schimpfte auf Ihren Nord, weil Ihr sonst nichts anderes geblieben war.

    Langsam wurde es merklich kälter und der Weg schien nun bergauf zu führen, denn Ihr Körper wurde merklich gegen ein Ende der Kiste gedrückt. "Sie bringen mich in die Berge, Richtung der Grenze zu Hammerfell und von da aus......" Sie schloss die Augen und verdrängte den Gedanken wohin sie der weitere Weg führen sollte. Irgendwann übermannte sie die Müdigkeit und sie fiel in einen unruhigen Schlummer.

    Sie erwachte durch den dumpfen Schlag mit dem die Kiste aufgesetzt wurde. Dem folgte ein schwindelerregendes Gefühl zu fallen und im nächsten Moment blendende Helligkeit eines Lagerfeuers. Fast erwartete sie gefesselt zu werden, doch der Mann entfernte sich einfach von Ihr. Und nur zu bald wurde Ihr klar, warum dies auch nicht nötig war. Mittlerweile waren sie tief in den Bergen. Die Landschaft ringsum war Schneebedeckt und ausserdem waren sie und die Entführer nichtmehr alleine. Zu den 3 Entführern war nun eine Bande von 5 Söldnern dazu gestossen. An eine Flucht war somit nicht zu denken.

    So würdevoll wie möglich zog die Bretonin sich zu einer geschützten Stelle zurück und gab sich ganz den Anschein keine Gefangene zu sein. Die Tatsache, dass Ihre Muskeln und Sehnen noch ganz verkrampft waren, erschwerte den würdevollen Abgang beträchtlich. Eigentlich humpelte sie nur zu einem trockenem flecken Erde, um sich dort mit einem Ächzen niederzulassen. Ein kleines Feuer strahlte seine Wärme aus und löste so langsam die verkrampfte Muskulatur. Sie war nichtmehr müde, stattdessen fixierte Ihr Blick die züngelnden Flammen und sie lies Ihre Gedanken rastlos wandern.

  15. #335

    Cyrodiil, Hrotanda Vale, Halle des Trainings

    Der Kaiserliche stimmte seinem Vorschlag zu und hatte auch sogleich schon einen Plan parat, wie die Sache anzugehen sei. Links der Niesche gab es einen von einigen Säulen gesäumten Bereich, der sich perfekt als Deckung eignen würde. Joran würde sich in den Rücken der Nekromanten bewegen und sie aus dem Hinterhalt mit gezielten Bogenschüssen angreifen. Er und Tirian würden sich in der Zwischenzeit hinter den Säulen veborgen haben und würden mit ihrer Magie eingreifen. Kaum war der Plan beschlossene Sache begaben sich die drei in ihre Positionen. Ihr Begleiter verschwand recht schnell im Dunkeln und somit aus ihrem Blickfeld. Die Beiden nahmen ihre Position hinter der ersten Reihe Säulen ein. Da fiel Tarrior ein nützlicher Zauber ein den er vor einigen Jahren mal erlernt hatte um sich in den dunklen Höhlen Morrowind besser zurecht zu finden. Der Zauber Infravision würde seine Augen schärfen und seine Blicke würden selbst die Dunkelheit und das Zwielicht der Ruine durchdringen können. Kaum war der Zauber ohne viel aufsehends gewoben worden, entdeckte er es auch schon. "Was macht dieser Narr da?": sagte er so laut das Tirian es gehört haben musste. Aber sein Begleiter starrte nur mit angespanntem Gesicht in die Dunkelheit. Erst sekunden später kam die Reaktion. "Was meinst du?": fragte der Jüngere. "Unser Begleiter tanzt scheinbar mit einem der Skelettwächter... Oh Nein bei allen Deadra, er hat dem Skelett den Schädel abgeschlagen. Wir aber sollen leise sein. Komm Tirian jetzt wirds ernst": berichtete er seinem Freund die Ereignisse.

    Der Heiler begann etwas Magie in seinen Fingern zu sammeln, während Tarrior noch einige Momente lang das Geschehen beobachtete. Der Kaiserliche hatte einen der Lehrlinge mit seinem Bogen niedergestreckt, der Pfeil hatte aber ganz eindeutig dem Magier gegolten. Entweder das oder er konnte voraussehen das der Lehrling in diesem Moment genau in diese Richtung laufen würde. Egal! Die Lage hatte sich verschärft. Nicht nur die Magier sondern auch ein halbes Dutzend beschworener Untoter wollten in diesem Moment ein Stück des Kaiserlichen. Ihr Begleiter hatte nun nur noch sein Kurzschwert zur Verfügung und wurde aus allen Richtungen bedrängt. Ein kurzes Zeichen Und die beiden Dunmer sprangen aus ihren Verstecken. Ein Handzeichen Tarriors später und die Luft lud sich in dem einen Moment auf und wurden in dem anderen von großer Hitze zerschnitten. Blitze und Feuerbälle erfüllten den Gang und prasselten auf den Feind ein. Während der Kampf andauerte musste der Kaiserliche einige Male in die Deffensive gehen. Tarrior hielt es nicht mehr aus, außerdem musste er sein Magicka schonen. Er formte einen Feuerball von noch etwas stärkerer Intensität ließ ihn in eine Gruppe Untoter krachen, zog seine Klinge und gab dem Kaiserlichen seine Unterstützung. Dieser jeodch kauerte am Boden. Der Dunmer nam an das er von etwas am Kopf getroffen worden sein musste. Zumindest hoffte er das. Denn die anderen Gründe wollten ihm nicht so recht behagen, schließlich wollte er ja nicht mit einem labilen Menschen durch eine gefährliche, sehr gefährliche Ayleidenruine.

    Ein Hieb und der überraschte Zombie, welcher Joran gerade in Stücke reißen wollte ging nun endgültig tot zu Boden. Der Nekromant der nun inmitten seiner toten Lehrlinge stand wurde von zwei kleinen Blitzen erfasst und taumelte, aber Zeit zur Besinnung wurde ihm nicht gewährt. Ein Hieb der mächtigen Silberklinge Tarriors zerfetzte dem Nekromanten die Kehle und brachte diesen endgültig zum schweigen. Ruhe legte sich über die Gänge und langsam trat Tirian zu den Beiden. Leicht wankend kam Joran wieder hoch, aber hatte sich nur sekundenbruchteile später wieder in der Gewalt. Ohne weitere Worte begann er für sich scheinbar selbst verständlich die Leichen der Nekromanten zu untersuchen, fand dabei aber nichts sonderlich wertvolles, doch Tarrior durchsuchte die Robe des Nekromanten etwas genauer und stieß auf ein kleinen metallenen Stab, von der Länge her wie die einer Hand. Er bestand augenscheinlich aus Silber oder einem Metall das diesem zum verwechseln ähnlich sah. An der seite waren wieder diese kleinen blauen Kristalle eingelassen die für das Licht in der Ruine sorgten. Am oberen Ende war eine kleine Kette aus Silber befestigt und signalisierte das, das Kleinod wohl wie ein Amulett getragen werden sollte. Da ihm dieser Gegenstand aber eindeutig ayleidisch erschein, zog er es lieber vor nicht die Testperson dafür zu spielen. Dafür fand er nach kurzem weitersuchen ein kleines Notizbuch. "Vielleicht sind das ja die Objekte nach denen der Telvanni gesucht hat": dachte er, aber konnte nicht genauer darüber nachgrübeln da der Kaiserliche mittlerweile dazu übergegangen war die Niesche zu plündern, nachdem er noch kurz erklärt hatte wie es zu dem nicht geplanten Zwischenfall gekommen sei.

    Drei Säcke mit Gold konnte er auftreiben wobei er sich nur einen nahm und die anderen den beiden Dunmern überließ. Und das war noch nicht alles. Joran war wirklich schnell bei der Hadn, wie Tarrior fand. Er hatte schnell eine Truhe entdeckt und diese mit ein paar wenigen Versuchen mit seinen Dietrichen, welche er auch ziemlich schnell bei der Hand hatte, geknackt. Doch ihr Inhalt verblüffte den Dunmer. Velkyndsteine. Scheinbar machten die Nekromanten nicht nur Ausgrabungen, sondern waren bereits dazu übergegangen alles auszuplündern. Ihr Begleiter nahm sich auch hier nur einen der drei Steine und überließ den Dunmern den Rest, doch diesmal nahm Tarrior sie beide an sich. Ayleidenartefakte konnten wertvoll und gefährlich zu gleich sein und wer weiß ob der Nekromant nicht schon daran herum manipuliert hat. Doch Joran war warscheinlich eh mehr an dem Geld interessiert mögliche Folgen konnten ihm ja egal sein. "Der erste Angriff ging ja teilweise gründlich daneben”, stellte ihr Begleiter fest.”Eigentlich waren es ja drei Nekromanten vor der Ruine. Der dritte ging in den Wald und ich folgte ihm. Er sprach mit sich selbst wie ungerecht er das Training fand und so konnte ich heraus hören wie er sagte das zusätzlich 50 weitere Nekromanten in der Ruine seinen, da sie einen Angriff auf die Magiergilde in Chorrol planen. Falls wir jetzt entdeckt wurden, dürften wir gleich großen Besuch bekommen, falls nicht dann vermute ich spätestens jetzt verdammt viele Fallen": sagte er.

    Hatte Joran eine Antwort erwartet, so konnte er noch ein Weilchen darauf warten. Tarrior hatte vorallem über den letzten Satz einen Moment nachgedacht, schloss die Augen und fing an sich zu konzentrieren. Er streckte seinen Geist in das Tief des Dunkels der Gänge hinein. Nach einigen Momenten spürte er etwas ganz in ihrer Nähe eine Ansammlung mehrerer Energien. Eine Halle und trainierende Nekromanten. Er wollte sich gerade wieder zurück ziehen, als er schwere magische Schwankungen aus den Tiefen der Ruine warnahm aber so sehr es auch wollte, er konnte sie nicht erfassen. Schlussendlich gab er es auf und öffnete die Augen. "Hmm, Das was ihr sagt ist wirklich beunruhigend. Ein Überfall auf die Magiergilde in Chorrol. Diese verdammten Ahnenschänder werden mutiger und gewinnen an Stärke. Fünfzig zusätzliche dunkle Magier sind nicht gerade wenige und wer weiß wie groß die Belegschaft hier in der Ruine schon zuvor gewesen ist. Weiter auf diesem Weg liegt eine große Halle wo gerade ca. 20 Magier und Lehrlinge die Nekromantie und die Anwendung von Zerstörungsmagie üben, die Energien waren eindeutig. Aber bei den verschiedenen Mustern ist es mir nicht möglich gewesen zu ermitteln, ob und wieviele Untoten-Wächter es dort gibt. Ich denke mal wir sollten uns die Situation dort ansehen, bevor wir entscheiden wie wir vorgehen. Reingehen und kaputtschlagen ist wohl nicht angebracht, zumindest wenn ihr nicht als Zombie-Nachspeise enden wollt": gab er die längst fällige Antwort.

    Zwar schienen dem Kaiserlichen noch einige Fragen auf der Zunge zu brennen, aber Tarrior deutete sofort zum Weitergehen. "Weiteres Vorgehen, meines Erachtens nach nur mit weiteren Informationen die uns dort vorne erwarten": erklärte er und zeigte auf einen quadratischen Durchgang am Ende des Ganges durch den mehr Licht hineinfiel. Langsam schlichen sie vorwärts auf das Licht zu. An den Seiten des Ganges wurde an manchen Stellen die Wand aufgerissen und weitere Räume und Nieschen aus dem Erdreich gehoben. Sie enthielten nur einfache grobe Holzmöbel und ein Bett und waren allesamt leer warscheinlich waren die Nekromanten die hier untergebracht waren, alle beim Training in der Halle. "Wir haben nachher noch Zeit sie zu durchsuchen": würgte Tarrior eine Anfrage seitens Tirians ab, als sie den Durchgang erreicht hatten und ihre Augen sich langsam an das Licht gewöhnten. Sie waren oberhalb der Halle auf einer Galerie, welche mit einem schicken Eisengeländer flankiert wurde. Unter ihnen befand sich die Halle in der die dunklen Magier ihre widerwärtige Kunst übten. An den Seiten verliefen in regelmäßigen Abständen Treppen die nach unter zu dem Trainingsbereich führten. Die Galerie selbst zog sich an den Wänden entlang und bildete eine obere Etage mit Aussicht auf das Trainingsgeschehen unter ihnen. gegenüber war in die Galerie ein kleiner Balkonauswuchs eingelassen worden, von dem man aus die versammlungen betrachten konnte. Unter diesem Balkon befand sich nach erstem Abschätzen ein gewaltiges Tor aus Eisen oder schwerem Holz, eingelassen ein großes silbernes Symbol, dessen Bedeutung der Dunmer nicht zu ergründen vermochte. Aber vermutlich musste es in die tieferen Teile der unterirdischen Anlage führen, dort wo die Quartiere der meisten Nekromanten, ihrer wichtigsten Magier und des Expeditionsführers liegen mussten und nattürlich auch die Sklavenzellen. In den tiefen Bereichen der Festung, dort wo die Nekromanten ihre Ausgrabungen machten und auf Artefakte stießen deren Macht ihnen keinesfalls in die Hände fallen durfte.

    Gerade als er noch nachdachte und mit Joran beraten wollte wie sie am besten diese ganzen Nekromanten besiegen sollten, meldete sich Tirian zu Wort. "Was ist das eigentlich für ein komisches Muster auf dem Boden dort": fragte er und deutete auf einen großen Bereich in dem die Magier miteinander trainierten. Tarrior der sich mit Ayleiden nicht gut auskannte und das Muster nur für reine Dekoration hielt, schüttelte den Kopf. Doch die Augen des Kaiserlichen weiteten sich beim Anblick des Gebildes. Atemlos wegen seiner Aufregung stieß er fast schon zischend hervor:"Eine Falle".
    Geändert von KingPaddy (17.11.2007 um 22:20 Uhr)

  16. #336

    Colovianisches Hochland

    Irgendwie war das Karrod jetzt gar nicht recht, dieser ganze Schlamassel – spazieren gehen wollte er doch, wenn er sich richtig erinnerte? Ja, genau, ein wenig die Beine bewegen, das gute Essen verdauen und seinen Magen beruhigen… wieso zum Henker fand er sich dann jetzt auf einer Wagenfläche wieder, die in halsbrecherischem Tempo durch die Nacht raste und musste sich von einem Banditen bedrohen lassen? Was bitte schön hatte er falsch gemacht, wo zum Teufel hatte sein narrensicherer Plan, einen gemütlichen Abend zu verbringen, eine Lücke, dass im nun sowas dazwischen kommen musste? Spaziergang! Nicht, mit Betonung auf nicht, ganz speziell auf den Buchstaben n, i, c, h und t, nächtliches Massaker vor dem zu Bett gehen! Zum heulen war’s! Was musste er auch immer so vorbildlich sein! Verfluchtes Paladin-Dasein! Ein Söldner würde sich jetzt bereits auf dem Nachhauseweg befinden, nochmals an das gute Essen denken, innerlich den morgigen Tag durchgehen und schlafen! Schlafen !
    Ach.

    Egal, solche Gedanken wollten ihm jetzt auch nicht recht helfen, denn der Kaiserliche, der von ausserordentlich massiger Statur war, schien nicht die Absicht zu haben, mit ihm mitjammern zu wollen – für das hätte er den Dolch wohl kaum gebraucht. Und einen angeschnittenen Laib Brot oder Käse sah er auch nirgends. Seine Absichten waren ziemlich offensichtlich.
    Der Kaiserliche stürzte sich auf ihn. Karrod fing seinen rechten Arm ab und verhinderte, dass der Dolch, der im Übrigen sehr scharf aussah, seinen empfindlichen Magen bei der Verdauung störte. Mit seiner Rechten verpasste er seinem Gegner einen wuchtigen Schlag ins Gesicht, was diesen sogleich zu Fall brachte. Karrod wollte sich auf ihn stürzen, da traf ihn etwas Hartes in die Brust – der Mistkerl, mit dem er vorhin geplaudert hatte und der angesichts der mörderischen Geschwindigkeit des Wagens den Sprung vom Kutschbock auf die Ladefläche nicht wagte, hatte ihm einen Stein angeworfen und rief dem Kaiserlichen irgendwas zu. Karrod geriet ins Schwanken und da der Wagen just in diesem Moment eine unebene Stelle der Strasse passierte, haute es ihn der Länge nach hin auf den Boden – unmittelbar neben die Kiste. Neben die Kiste, die reden konnte. Reden? Eine Kiste? „Rübe“ und „abschlagen“ hörte er doch ganz deutlich! Was zum Teufel! Langsam wurde ihm die ganze Sache hier zu bunt. Fliegende Schwerter, sprechende Kisten… verboten gehörte sowas!
    Karrod richtete sich so schnell er konnte wieder auf und zog sein Schwert – irgendwie fühlte er sich so sicherer. Der Kaiserliche rannte direkt auf ihn zu – er schien, den Dolch verloren, nun vollkommen auf seine Körpermasse zu setzen, die wohl ausgereicht hätte, einen Guar, der sich für den Weihnachtsmann hielt, zurück durch den Kamin zu quetschen. Karrod hob das Schwert und machte sich bereit, im letzten Moment auszuweichen – als der verfluchte Wagen schon wieder ein Schlagloch erwischte! Karrod geriet ins Stolpern, der Kaiserliche traf ihn völlig unvorbereitet und ohne dass Karrod ihm auch nur noch den kleinsten Kratzer hätte verpassen können und zack – flog er in hohem Bogen aus dem Wagen. Und schlug ganz, ganz fest auf, wie ihm sein Schädel verriet, als er einige Minuten später wieder zur Besinnung kam, mitten in der staubigen Strasse, alle Vieren von sich gestreckt.
    „Autsch“, meinten seine Rippen, als er sich aufzurichten versuchte. Ein kurzer Zauber und es blieb nur noch ein Prickeln übrig – lediglich sein Schädel brummte noch ziemlich. Und das war definitiv nicht mehr sein Kater von vorhin.
    Nachdem er nun eine Viertelstunde dort sass, begann er langsam wieder klar zu denken. Was für komische Leute waren denn das? Banditen? Sonderlich viel hatten sie nicht geladen, von dem her kann es ja nicht allzu schlimm gewesen sein… oder? War vielleicht auch besser so – kein Blut geflossen und er schaffte es bestimmt noch bis zum Morgengrauen zu seinem Bett in der Taverne.
    Karrod kapierte zwar noch immer nicht ganz alles, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass es mittlerweile ziemlich spät war. Er griff nach seinem Schwert – völlig normal, es wollte nicht mehr fliegen. Gut soweit. Nur die Kiste… eine Kiste redete nicht! Vielleicht war’s ja der Kutscher… ja, das war’s wohl… oder das Pferd, dachte er grinsend.
    Er raffte sich auf und machte sich in Richtung Chorrol auf. Für die Verdauung hatte er ja jetzt weiss Gott genug getan. Jetzt hiess es Schlafen. Jawoll.
    Nach drei Schritten blieb er wieder stehen – er erstarrte. Er drehte sich langsam um, mit völlig gleichgültiger Miene, wie es schien und blickte in die Dunkelheit, in die soeben der Wagen davon geholpert war.
    Es war nicht die Kiste – und es war auch nicht das Pferd. Nein. Es war jemand in der Kiste, der gesprochen hatte! Und freiwillig reiste wohl niemand in einer Kiste.
    „Verflucht“, sagte Karrod und trat ausserordentlich missgelaunt nach einem Stein.

  17. #337

    Bruma

    Als er den Magier in der Geheimen Universität um Zutritt zu der Bibliothek der Magiergilde gebeten hatte teilte dieser ihm mit, das er erst Mitglied der Magiergilde werden und Empfehlungen von allen örtlichen Magiergilden einholen musste. Außerdem hatte der Magier ihm geraten, mit Bruma anzufangen, da schon bald der Winter einbrechen würde und dann eine Reise in diese Stadt dann sehr anstrengend und gefährlich werden würde. Deshalb war Kamahl auch sofort in diese Stadt aufgebrochen.

    Kamahl hatte das Gefühl wieder auf Solstheim gelandet zu sein. Er fror trotz der warmen Kleidung, die er unter der Rüstung trug ganz fürchterlich und das obwohl nach Auskunft des Magiers der Winter noch nicht angefangen hatte. Wie kalt musste es hier oben erst sein, wenn der Winter wirklich hereingebrochen war? Kamahl wollte das lieber gar nicht erst wissen.
    Obwohl er seine magischen Kräfte lieber geschont hätte musste er kurze Zeit später doch noch einen Feuerschildzauber aussprechen, um nicht ganz zu erfrieren. Er war diese verdammte Kälte einfach nicht gewohnt.

    Er konnte es nicht glauben. Er hatte den Weg nach Bruma auf sich genommen, war unterwegs halb erfroren, währe fast von dem Nord gelyncht worden den er nach dem Weg zur Magiergilde gefragt hatte und stand jetzt stand er spät abends halb erfroren und todmüde vor Jeanne Frasoric, der Gildenleiterin von Bruma, die ihm mitteilte das er für die Empfehlung bis morgen früh eine große Tranklieferung für die Gräfin fertig machen sollte. Selena, die Gildenalchimistin hatte sich leider eine Grippe eingefangen und konnte deshalb die Tränke nicht herstellen und Elendil, das einzige andere Mitglied der Skingrader Magiergilde, das sich mit Alchemie auskannte, hatte vor kurzem die Stadt verlassen. Und nachdem sie ihm den Alchemieraum mit dem Zutatenlager gezeigt und ihm eine mehrseitige Liste mit einigen teils recht aufwändigen Tränken überreicht hatte hatte sie ihm eine gute Nacht gewünscht und war ins Bett gegangen.
    Geändert von eissceda (22.11.2007 um 21:53 Uhr) Grund: Sig aus, ich muss mich noch daran gewöhnen, das ich auch eine hab.

  18. #338

    Cyrodiil, Hrotanda Vale

    Tarrior schwieg eine ganze Weile. Tarik schaute sich in der Halle um.”Vielleicht kann uns die große Halle noch sehr nützlich sein”, dachte er."Hmm, Das was ihr sagt ist wirklich beunruhigend. Ein Überfall auf die Magiergilde in Chorrol. Diese verdammten Ahnenschänder werden mutiger und gewinnen an Stärke. Fünfzig zusätzliche dunkle Magier sind nicht gerade wenige und wer weiß wie groß die Belegschaft hier in der Ruine schon zuvor gewesen ist. Weiter auf diesem Weg liegt eine große Halle wo gerade ca. 20 Magier und Lehrlinge die Nekromantie und die Anwendung von Zerstörungsmagie üben, die Energien waren eindeutig. Aber bei den verschiedenen Mustern ist es mir nicht möglich gewesen zu ermitteln, ob und wie viele Untoten-Wächter es dort gibt. Ich denke mal wir sollten uns die Situation dort ansehen, bevor wir entscheiden wie wir vorgehen. Reingehen und kaputtschlagen ist wohl nicht angebracht, zumindest wenn ihr nicht als Zombie-Nachspeise enden wollt", sagte Tarrior und gab damit die überfällig Antwort. Sofort hatte Tarik neue Fragen und wollte sie auf den Dunmer loslassen. Dieser jedoch gab das Zeichen zum weiter gehen und so schwieg der Kaiserliche."Weiteres Vorgehen, meines Erachtens nach nur mit weiteren Informationen die uns dort vorne erwarten": erklärte er und zeigte auf einen quadratischen Durchgang am Ende des Ganges durch den mehr Licht hineinfiel.
    Langsam schlichen sie vorwärts auf das Licht zu. An den Seiten des Ganges wurde an manchen Stellen die Wand aufgerissen und weitere Räume und Nischen aus dem Erdreich gehoben. Sie enthielten nur einfache grobe Holzmöbel und ein Bett und waren allesamt leer wahrscheinlich waren die Nekromanten die hier untergebracht waren, alle beim Training in der Halle. Tarik schaute sich die Umgebung an und warf ab und zu einen Blick auf das Ende des Ganges."Wir haben nachher noch Zeit sie zu durchsuchen": würgte Tarrior eine Anfrage seitens Tirians ab, als sie den Durchgang erreicht hatten und ihre Augen sich langsam an das Licht gewöhnten.”Was meinte er damit? Wir haben nachher noch Zeit sie zu durchsuchen?”, dachte der Kaiserliche verwirrt. Sie waren oberhalb der Halle auf einer Galerie, welche mit einem schicken Eisengeländer flankiert wurde. Unter ihnen befand sich die Halle in der die dunklen Magier ihre widerwärtige Kunst übten. An den Seiten verliefen in regelmäßigen Abständen Treppen die nach unter zu dem Trainingsbereich führten. Die Galerie selbst zog sich an den Wänden entlang und bildete eine obere Etage mit Aussicht auf das Trainingsgeschehen unter ihnen. Gegenüber war in die Galerie ein kleiner Balkonauswuchs eingelassen worden, von dem man aus die Versammlungen betrachten konnte. Unter diesem Balkon befand sich nach erstem Abschätzen ein gewaltiges Tor aus Eisen oder schwerem Holz, eingelassen ein großes silbernes Symbol, dessen Bedeutung der Dunmer nicht zu ergründen vermochte.
    Tarik pfiff anerkennend.”Respekt. So eine schöne und gefährliche Ruine..................und dann sind Nekromanten drin”, dachte er."Was ist das eigentlich für ein komisches Muster auf dem Boden dort”, fragte Tirian und deutete auf einen großen Bereich in dem die Magier miteinander trainierten. Tarrior schüttelte den Kopf. Doch die Augen des Kaiserlichen weiteten sich beim Anblick des Gebildes. Atemlos wegen seiner Aufregung stieß er fast schon zischend hervor:"Eine Falle".

    “Ok, das ist gut und schlecht zugleich. Eine Falle und 20 Nekromanten, wobei uns die Falle einen Vorteil verschaffen kann”, ging es ihm durch den Kopf. Sein Kopf arbeitete auf Hochtouren und vor lauter Aufregung kniete er auf den kalten Boden. Jetzt war es ihm egal wie er angestarrt werden könnte. Tarik wusste von verschiedenen Ayleidenfallen, die er teilweise aus Geschichten und teilweise aus Büchern kannte.”Wenn die Geschichte war ist, dann haben wir einen riesen Vorteil........wenn nicht dann haben wir ein riesen Problem”, murmelte der Kaiserliche vor sich hin und seufzte. Lange dachte er über ihre Lage nach und besah sich den Raum eingehend. Die Minuten verstrichen und nichts geschah. Das einzige Geräusch welches regelmäßig zu hören war, waren die Stimmen der Nekromanten. Schließlich erhob sich Tarik und schaute seine Begleiter an.”Ich nehme an das wenn das Symbol aktiviert wird, außer der Falle auch noch das Tor geöffnet wird. Da dies unter normalen Umständen für jeden der diese Ruine durchreist tödlich ist, muss man an einem ganz bestimmten Punkt das Symbol aktivieren um nur das Tor zu öffnen.
    Ich halte es für unwahrscheinlich das alle durch die Aktivierung der Falle sterben. Einige werden Alarm schlagen. Also, hier ist mein Plan: Ich versuche zum Symbol zu kommen aktiviere es und komme dann zurück. Das Symbol wird nur durch Handdruck aktiviert, ein Pfeilschuss wäre zu schwach. Dann mischen wir unter den übrigen Nekromanten auf”, sagte Tarik.”Ich nehme an das, dass Gas nach oben steigen wird, daher sollten wir das hier anziehen”, fuhr er fort. Der Kaiserliche nahm drei Tücher hervor, begoss diese mit Wasser und reichte den beiden Dunmern je eines davon.”Bindet euch die um Mund und Nase”, sagte Tarik und zog sogleich sein Tuch an. Sie warteten noch einige Minuten, dann nickte Tarik und machte sich auf den Weg.

    Wegen des breiten Gangs konnte Tarik unbemerkt, bis an die Treppe gelangen, welche dem Symbol am nächsten war.”Warum habe ich mich freiwillig dazu bereit erklärt, mitten in diese Horde von Totenjunkies zu begeben? Warum mach ich das immer freiwillig? Etwas frei nach dem Motto: No risk, no fun? Ich muss Lebensmüde sein”, dachte er resigniert und schluckte noch einen starken Magie-Resistenz Trank. Dann rannte er die Stufen hinunter und hechtete zum Symbol. Die Nekromanten hatten ihn sofort bemerkt, Untote beschworen und attackierten ihn nun mit Zaubern. Tarik lief einfach nur noch Zickzack und die meisten Zauber flogen vorbei. Kurz vor dem Ziel traf ihn ein starker Schockzauber in den Rücken und sofort versagten die Muskeln ihren Dienst. Unter heftigen Zuckungen ging der Kaiserliche zu Boden. Langsam näherten sich die Nekromanten der Person und Gemurmel wurde laut. Plötzlich flog ein Feuerball an eine wand und die Aufmerksamkeit wurde von Tarik abgelenkt. Sofort nutzte dieser die Sekunden und sprang auf. Wieder drehte ich die Gruppe um, doch dieses mal konnten sie nichts mehr tun. Tarik berührte das Symbol und sofort strömte Gas aus den Wänden. Einige Nekromanten erstickten, ein anderer Teil wurde nur betäubt. Tarik erkannte sofort das er es nicht bis zu den Dunmern schaffen würde. Statt dessen nahm er Pfeil und Bogen und tötete einen Nekromanten. Dann musste er die Flucht in den Tunnel wagen, da 5 Nekromanten seine Verfolgung aufnahmen. Die anderen 5 griffen die Dunmer an.

    So schnell wie er konnte lief Tarik den Gang entlang und hörte die Stiefelschritte hinter sich. Der Gang schien kein Ende nehmen zu wollen und die Schritte wurden nicht leiser. Plötzlich machte der Gang eine Biegung und Tarik spürte wie es nun leicht abwärts ging. Hinter ihm war Stöhnen zu hören, jedoch hatte der Kaiserliche keine Zeit sich umzudrehen. Wie besessen folgte er dem Gang un schließlich kam er an eine Brücke. Ohne groß zu überlegen lief er über diese. Bei genauerem betrachten hätte er erkennen können das sie morsch geworden war. So jedoch lief er ahnungslos drüber und auch die Nekromanten folgten ihm ohne nachzudenken.
    Plötzlich krachten einige Bretter der Brücke und die Nekromanten saßen fest. Dann rissen zwei Seile und die Brücke hing an der Schluchtwand, die Lehrlinge ganz oben, der Kaiserliche ziemlich weit unten. Fluchend hielt Tarik sich fest und versuchte hochzuklettern, jedoch misslang dieses Unternehmen.”Verdammt, was ist da passiert?”, fragte sich Tarik und plötzlich rissen die verbliebenen Seile. Die Brücke stürzte samt Assassine und Nekromanten in die Tiefe und Tarik wurde schwarz vor Augen.
    Geändert von Skyter 21 (23.11.2007 um 22:46 Uhr)

  19. #339

    Cheydinhal

    Nemada schlief tief und fest. Das Essen in der Herberge zur Brücke war hervorragend gewesen, das warme Bad bei diesem Wetter eine Wohltat und das erste richtige Bett, in dem sie seit Monaten geschlafen hatte, tat sein Übriges um ihr einen ruhigen und friedlichen Schlummer zu bereiten. Mitten in der Nacht wachte sie allerdings auf und sah eine schwarze Gestalt über sich gebeugt. Erschrocken fuhr sie diese an: „Was wollt ihr von mir?“
    Die Gestallt überlegte anscheinend ein Weile und dann sprach sie mit einer Stimme, die eindeutig einer Frau gehörte, obwohl sie ihr Gesicht im dunkeln nicht sehen konnte: „Ich habe ein Angebot für ihr euch. Im Hafenviertel der Kaiserstadt lebt ein Mann, der ein, nennen wir es mal Freudenhaus, betreibt. Vor kurzem verging er sich an einem jungen Mädchen, die sich ins Hafenviertel verirrt hat. Der Vater dieses Mädchens möchte jetzt Rache und ihr wertet sie ausführen. Tötet ihn, aber lasst es wie einen Unfall oder einen natürlichen Tot aussehen, der Mann hat einige Freunde bei der Wache, die von ihm Schmiergeld bekommen, damit sie ihm Ärger vom Hals halten. Sollte er eines gewaltsamen Todes sterben werden diese sicher etwas genauer nachforschen, und das möchten unser Auftraggeber vermeiden. Mit dem ausführen dieses Auftrages unterschreibt ihr einen Vertrag mit der Mutter der Nacht, der euch zu einem Mitglied der Dunklen Bruderschaft macht. Nehmt ihr diesen Auftrag an?"
    Nemada überlegte kurz, bevor sie diesen Auftrag annahm. Sollte sie der Bruderschaft beitreten? Sie hatte schon gerüchteweise von ihr gehört. Und sie schien ein wirkliches Interesse an ihr zu haben. „Ach, was soll’s? Ich habe aktuell sowieso nichts anderes zu tun.“ dachte sie sich dann am Ende und stimmte zu, worauf die Frau sich von ihr Verabschiedete und ihr einen kleinen Dolch überreichte, der anscheinend als Symbol für die Mitgliedschaft in der Bruderschaft gedacht war.

  20. #340

    Cyrodiil, Hrotanda Vale, Halle des Trainings

    Gerade als Tarrior sich erkundigen wollte, was der Kaiserliche denn mit „Falle“ gemeint habe, kniete Joran plötzlich nieder. Seine Blicke schwirrten wie wild in dem Raum unter ihnen hin und her und sein Gesichtsausdruck wirkte angestrengt und äußerst nachdenklich. Der Dunmer ahnte bereits wohin seine Gedanken führen könnten. Das seltsame Muster und die vorige Aussage ihres Begleiters hatten für ihn Bände gesprochen. Vermutlich dachten sie in diesem Moment an das gleiche: „Wie könnte man die alte Ayleiden-Falle gegen die Nekromanten einsetzen.“ „Wenn die Geschichte war ist, dann haben wir einen riesen Vorteil........wenn nicht dann haben wir ein riesen Problem“: murmelte er leise, fast unhörbar. „Welche Geschichten?“: dachte Tarrior verwirrt bevor ihn die Erkenntnis überkam, das die Worte vielleicht gar nicht für sie gedacht gewesen waren. Hatten die beiden jetzt auf eine erleuchtende Erklärung ihres Fallenspürhundes gehofft, so wurden sie enttäuscht. Eine weitere Zeit verharrte der Mann in seiner Sitzposition, doch mittlerweile hatte sich sein Blick auf das Tor geheftet, es schien beinahe als würde er versuchen mit seinem Blick dem verworrenen Linienmuster darauf zu folgen. Das dem nicht so war und Joran scharf nachgedacht hatte, erkannte sich in dem Moment als er das Wort wieder an seine Begleiter richtete. Erst hatte er ihnen tief in die Augen geschaut, ein heimtückischer und zugleich erkennender Ausdruck war darin getreten. „Ich nehme an das wenn das Symbol aktiviert wird, außer der Falle auch noch das Tor geöffnet wird. Da dies unter normalen Umständen für jeden der diese Ruine durchreist tödlich ist, muss man an einem ganz bestimmten Punkt das Symbol aktivieren um nur das Tor zu öffnen. Ich halte es für unwahrscheinlich das alle durch die Aktivierung der Falle sterben. Einige werden Alarm schlagen. Also, hier ist mein Plan: Ich versuche zum Symbol zu kommen aktiviere es und komme dann zurück. Das Symbol wird nur durch Handdruck aktiviert, ein Pfeilschuss wäre zu schwach. Dann mischen wir unter den übrigen Nekromanten auf“: erklärte er ihnen.

    Er wies daraufhin das es sich bei der Falle vermutlich um eine Gasfalle handelt und das sie gut daran tun würden ein getränktes Tuch vor ihren Mund zu halten um sich selbst nicht zu vergiften. „Die Nekromanten würden jämmerlich verrecken“: ging es Tarrior durch den Kopf und auf seinem Gesicht begann sich ein Grinsen zu bilden. „Jämmerlich leidend zu Grunde gehen, genau das was diese Ahnenschänder verdienen“: dachte er nochmals und nickte zustimmend. Joran hatte sich sein Tuch bereits umgebunden, Tirian und er selbst holten es sogleich nach. Sein Freund schien noch zu zweifeln scheinbar ging es dem Jüngeren schwer gegen das Gewissen die Männer dort unten einfach in einer Gasfalle quälend zu Grunde gehen lassen. Der Kaiserliche war bereits losgeschlichen als Tarrior sich an seinen Begleiter wandte. „Tirian du musst dir nichts vorwerfen nur weil wir sie töten. Diese Totenbeschwörer hätten den Tod mehr als nur einmal verdient. Und wenn es auf diese quälende Weise geschehen muss, dann um unser Leben nicht unnötig in Gefahr zu bringen“: versuchte er ihn zu beruhigen. Der Junge schien immer noch beunruhigt und vielleicht auch empört über die Skrupellosigkeit des Anderen. Tarrior konnte es egal sein, denn er hatte mehr Tod und Qual gesehen allein in seinen Jahren in Haus Dagoth und er war sich sicher das es mehr war als der Jüngere in seinem ganzen Leben mitbekommen hatte. Plötzlich wurde Geschrei unter ihnen laut. Joran hatte das Tor fast erreicht und bewegte sich durch die Menge und wurde natürlich entdeckt. Gerade als sie noch dachten er würde es schaffen wurde er von einem Blitzzauber getroffen. Einer der feigen Hunde hatte ihn in seinen Rücken fahren lassen. Er taumelte und sank auf die Knie wollte sich wieder aufraffen, doch die Nekromanten hatten bereits weitere Zauber im Anschlag. Nur eine Sekunde später und ihr Begleiter wäre vermutlich unter einer Flut von Zerstörungsmagie tot und verstümmelt zusammen gebrochen. Doch Tarrior reagierte blitzschnell und strengte sein Magicka etwas an, indem er einen Feuerball beschwor und diesen in eine Wand auf der anderen Seite des Raumes krachen ließ. Das Feuer hätte kaum Schaden angerichtet die Wirkung war auf möglichst große Lautstärke und Lichtwirkung ausgelegt und hatte ihn somit kaum merklich magische Anstrengung gekostet.

    Nur einen kleinen Moment waren die Nekromanten abgelenkt, aber mehr brauchte Joran nicht und nutzte das Symbol. Das Tor öffnete sich und die Falle wurde zeitgleich ausgelöst, der Kaiserliche drückte sich das Tuch noch fester ins Gesicht und verschwand in den grünen Gasschwaden. Von ihrer erhobenen Position hatten sie einen fast perfekten Einblick in das Schauspiel unter ihnen, welches nur durch das Gas an manchen Stellen verschleiert wurde. Sie konnten gerade noch erkennen wie der Kaiserliche gefolgt von einer Nekromantengruppe in dem Tunnel hinter dem geöffneten Tor verschwand. Doch Tarrior nahm es nicht mehr vollständig wahr sein Blick war gefesselt von dem Anblick des Chaos im Zentrum des Raumes. Die dunklen Magier starben wie die Fliegen. Schreiend und Fluchend brachen sie von schweren Krämpfen geschüttelt zusammen. Viele röchelten und spuckten Blut oder erbrachen sich auf den Boden bevor sie tot auf den steinernen Untergrund sanken. Viele Starben einige fielen aufgrund des Sauerstoffmangels und des giftigen Gases in die Bewusstlosigkeit. Er war wie gefesselt von diesem Anblick. Sein Grinsen unter dem Tuch wurde noch etwas breiter und sein Blick wirkte fast schon wahnsinnig. Er hatte eine fast schon perverse Freude diesem Leiden und Sterben, diesen Qualen zu zuschauen. Tirian hatte sich schon längst angeekelt abgewandt und hatte die Ohren bedeckt um die flehenden und gequälten Schreie zu ersticken. Tarrior fühlte fast schon eine Art Genugtuung, doch da sah er sie. Die Totenbeschwörer die sich am Rand der Halle aufgehalten hatten versuchten nicht ihren Mitmagiern und Joran nachzuhetzen, sondern wollten die Flucht ergreifen, doch das konnte er nicht zu lassen. Seine Aufgabe sah vor keinen dieser Bastarde am Leben zu lassen und bei Fürst Dagoth er würde diesen Teil seines Auftrages nur zu gerne erfüllen. Als sie die Treppen hochstürmen wollten sandte er ihnen einige Feuerbälle entgegen die sie taumeln und die Treppen hinab stürzen ließen. Die Magier brachen sich das Genick und waren auf der Stelle tot. Hinter sich hörte er Kampfgeräusche Tirian war ohne das er es bemerkt hatte in einen Kampf mit fünf Überlebenden geraten, die sich unbemerkt eine der Treppen hochgeschleppt haben mussten.

    Die Magier waren schwer geschwächt, sie mussten wohl zuviel von dem Gas eingeatmet haben, ihre Bewegungen waren fahrig und schlapp und ihre Versuche einige Untote zu erschaffen misslang gründlich, sie hatten weder mehr die geistige Stärke noch die Konzentration für solch eine Aktion und konnten nur noch mit einigen Dolchen und halbherzig geführten Zaubern angreifen. Tarrior zog den Kampf nicht unnötig in die Länge, da der Kaiserliche vielleicht ihre Hilfe benötigte und machte kurzen Prozess mit den Grabschändern. Zwei die dumm genug waren für den Nahkampf auf Armlänge heran zu kommen, prellte er mit seinem Schwert die Dolche aus der Hand, erledigte den einen mit einen Hieb in die Kehle und ließ ihn an seinem eigenen Blut ersaufen, während er dem anderen mit einem Feuerzauber mitten ins Gesicht, das Hirn aus dem Schädel brannte. In der Zwischenzeit hatte auch Tirian einen der anderen mit mehren Blitzschlägen niedergestreckt und stärkte nun seinem Freund mit einigen unterstützenden Zaubern, den Rücken. Er fühlte bereits wie die Kraft seine Muskeln durchströmte, doch wusste er auch das dieses Gefühl trügerisch war, da es nicht lange von Dauer sein würde. Doch es reichte aus. Einer der letzten beiden Verbliebenen, ein Kaiserlicher, versuchte mit einem Kurzschwert den Streich des Dunmers abzufangen, aber die Klinge des Langschwerts brach beim Aufprall die Schneide und Hand des Magiers, grub sich tief in dessen Körper und tötete ihn noch im gleichen Augenblick. Nun stand er vor seinem letzten Gegner einem ungewöhnlich blassen Rothwardonen, welcher nun nur noch auf Tod zu warten schien. Als Tarrior zu einem neuerlichen Streich ausholen wollte, diesmal wollte er seinen Gegner zu Abwechslung köpfen, trat dieser ihm die Beine weg. Er strauchelte und fiel vollends zu Boden und schlitterte durch die Blutlache, des zuvor getöteten Beschwörers zum Rand der Galerie. Ein Sturz war mehrere Meter tief und würde ihn vermutlich töten. Doch anstatt ihn mit einem Tritt über den Rand zu befördern beugte sich der Rothwardone zu ihm hinab und setzte die Klinge eines Dolches an seine Kehle. „Für dieses Massaker, werde ich diesen Dolch mit deinem Blut weihen und ihn Meister Mannimarco zum Geschenk machen“: verkündete er. Doch war der Magier so sehr damit beschäftigt sich die Ehre zu Teil werden zu lassen seine Brüder mit eigenen Händen zu rächen, das er Tirian ganz vergessen hatte. Der junge Dunmer stürmte mit einem Schrei auf den Lippen los und riss sein eigenes Schwert aus der Scheide. Tarrior schenkte dem Beschwörer ein hämisches und verächtliches Grinsen, als dieser entgeistert den Kopf hob. Tirian stieß ihm die Klinge genau in den Hals. Der Nekromant schaute Tirian an, dann Tarrior und nochmals Tirian, setzte einen entsetzten Blick auf, fiel zu Boden und starb. Der Junge ließ zitternd die Klinge fallen, taumelte zwei Schritte rückwärts und setzte sich auf den Boden um seinen Halt nicht einzubüßen. Der Ältere kam wieder auf die Beine dankte und beglückwünschte seinem Freund für seine Rettung. Doch dieser konnte nicht fassen was er getan hatte.

    Er hatte diesen Mann ohne zu zögern einfach brutal abgestochen. Er hatte schon oft getötet aus Notwehr oder Notwendigkeit, so war es nicht. Doch dieser Tod war anders, er hatte nicht wirklich gekämpft wie mit Banditen oder Piraten, er hatte den Mann einfach abgestochen wie Schlachtvieh. Als sein Freund den Gesichtsausdruck des Jüngeren sah, konnte er dessen Gemütszustand schon beinahe erraten. Er half ihm hoch und versicherte ihm das er sich keinerlei Vorwürfe machen zu brauch. „Er ist schwach du hättest ihn zurücklassen sollen. Er ist dir nicht von Nutzen er wäre ja jetzt schon fast zusammengebrochen vor Furcht“: schalte ihn seine innere Stimmen einen Narren dafür das er ihn überhaupt auf diese Zwangsmission mitgenommen hatte. Als sie ihr Rüstzeug, ihre Waffen und ihre restliche Ausrüstung in zwei Minuten geordnet hatten stiegen sie in die Halle hinab. Das Gas hatte sich mittlerweile verflüchtigt und sie brauchten ihren notdürftigen Atemschutz nicht mehr. Wie zu erwarten gewesen war, waren einige der Männer und Frauen nur bewusstlos, doch Anweisung war Anweisung und jeder Feind in dieser Ruine war gleich zu behandeln. Erneut zog der Dunmer sein Schwert und tötete die halbtot herniederliegenden und die Bewusstlosen mit gezielten Stichen in Herz oder Hals. Tirian jedoch war vorausgeeilt um nicht mit ansehen zu müssen, wie sein Freund die Hilflosen abschlachtete. Jetzt erst fiel ihm auf, wie wenig er eigentlich wirklich über Tarrior wusste, nur das nötigste und vielleicht nicht einmal das. Wenn sie sich unterhielten über das Tagesgeschäft von Haus Hlaluu, unwichtige Reise, gemeinsam verlebte Abenteuer oder einfach nur Bücher, manchmal auch der neueste Tratsch in Balmora. Nichts wirklich Tiefgründiges oder Bedeutsames. Er mutmaßte das sein Freund sogut wie alles über ihn, aber er sogut wie nichts über seinen Freund wusste. „Jedoch ist jetzt nicht die Zeit darüber nachzudenken“: befand er, als Tarrior von seinem Schlachten zurückkam. Dieser erkundigte sich nochmals über das Befinden Tirians und drängte nach einer positiven Antwort auf ein Weitergehen durch den nun offenen Gang hinter dem Tor. Er hätte schwören können, Sorge oder eine Spur Bedauern in der Stimme seines Freundes gehört zu haben, doch dies verflog kurze Zeit später wieder.

    Auf dem Boden waren weit ausladene Fußspuren zu entdecken das auf schnellen Gang oder eine Flucht hindeutete. Sie vermuteten das Joran auf seiner Flucht vor den Nekromanten hier durch gelangt war. Einer solchen Übermacht war er allein nicht gewachsen und vermutlich waren diese kaum mit dem Gas in Berührung gekommen und somit im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Im Vergleich dazu war der klägliche Rest in der Halle ein Kinderspiel“: flüsterte er. Doch sein Gefährte blieb stumm und ging stoisch und unbeirrt weiter. „Was wohl in ihm vorgehen mag“: fragte er sich in Gedanken verwarf dies jedoch wieder, da sie sich jetzt um andere Angelegenheiten zu kümmern hatten, allen voran den Kaiserlichen zu finden. Doch fanden sie kein Anzeichen von Leben oder Unleben in den Gängen, scheinbar hatte sich ihr Begleiter den Totenbeschwörern wirklich nicht zum Kampf gestellt, obwohl in diesem schmalen Gang vielleicht einen Vorteil gehabt hätte. Sie dachten schon der Weg wäre endlos und ohne jedwede Abhebung, als Tarrior in der Entfernung etwas im schwummrigen Zwielicht einer Kristalllampe ausmachen konnte. Der Boden war mit etwas Rotem bedeckt, etwas das sich bei näherer Betrachtung als Blut herausstellte. Er hatte schon das schlimmste befürchtet, doch zum Glück zerstob dieser grausige Verdacht als sie nur zwei Schritte weiter, auf einen toten Nekromanten stießen. Der Morgenstern der ihn aufgespießt und auch die Kehle zerfetzt hatte, lag samt der Leiche auf dem Boden. Die Kette war rostig geworden und musste geborsten sein. Zwei weitere Schritte später stießen sie dann auf den gerissen Fallenauslöser, ein feiner Draht aus Silber, den Joran vermutlich ausgelöst hatte. „Da hatte er noch mal Glück gehabt, wäre die Kette nicht rostig gewesen wäre der Stern warscheinlich ihn und nicht in den nachfolgenden Beschwörer hinein gekracht“: dachte er. „Aber vier sind noch hinter ihm her und es würde einer reichen ihn zu töten oder Alarm zu schlagen und ihr Todesurteil somit zu unterzeichnen.

    Doch auf Joran oder seine Häscher stießen sie nicht, doch aber auf eine kaputte Brücke, doch sahen die Ränder der Planken so aus als wären sie erst frisch geborsten. Zumal eine Holzbrücke für eine Ayleiden-Stadt wie Hrotanda eher untypisch war, da die Elfen sogut wie alles aus Stein und Kristall erbauten. Doch in diesem Moment kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er stürzte an den Rand und rief so laut er konnte in die Tiefe „JORAN!!!“: rief er, doch er erhielt keine Antwort. Auch seine Spuren und die der Nekromanten waren auf der anderen Brückenseite nicht aufzufinden. Erst mutmaßte Tarrior das es sich vielleicht um eine Falle gehandelt hatte, aber das Holz war wohl schlicht und ergreifend einfach nur morsch und brüchig geworden. Jetzt war er fast heilfroh darüber sicher auf die andere Seite gelangt zu sein. „Er ist tot vergiss es. Es nützt nichts über Vergangenes Nachzugrübeln, außerdem hat er seinen Zweck erfüllt“: meldete sich seine Stimme zu Wort. Er hatte sich vorgenommen sie zu ignorieren. „Ayleiden-Ruinen sind soweit ich gelesen habe weit verzweigt und haben manchmal ganze Schächte zum Auffangen von Abwasser oder zur Bereitstellung von Trinkwasser, alte aus dem Fels gegrabene Katakomben zu dessen Vermauerung die Elfen nicht mehr kamen. Mit etwas Glück hat Joran den Sturz überstanden und findet einen Weg zurück. Aber ich gedenke nicht unsere Zeit zu vergeuden“: verkündete. Fast schon schweren Herzens entschied er ihn zurück zu lassen, wenn es nötig werden würde. Obwohl das aus Sicht seines Begleiters beißender Hohn sein musste, den zurück zu lassen der sein Leben für diese Mission riskiert hatte. „Sei kein Narr er hat sein Leben nicht für DIESE Mission riskiert. Du hast ihn nicht für DIESE Mission angeheuert. Er hat vermutlich seinen eigenen Auftrag in dieser Ruine jemanden zu suchen also arbeitet er für sich und hat sich damit nur selbst geholfen. Wenn wir davon profitiert haben, dann war das eine vorteilhafte Begleiterscheinung mehr nicht. Wir schulden diesem Kerl rein gar nichts“: drängte sich wieder seine innere Stimme in seine Gedanken, welche er erneut wieder verbannte, bevor sie ihren Weg in die Tiefen der Ruinen fortsetzten, denn Tarrior konnte eine Halle und eine darum angeordnete Ansammlung von größeren und kleineren Kammern spüren. Und sie verschmolzen mit der Dunkelheit. Tirian der seit dem Vorfall mit dem rothwardonischen Nekromanten kein Wort mehr gesprochen hatte, sagte auch jetzt nichts. Somit schritten die beiden schweigend ruhig und sich langsam vorarbeitend durch die Gänge ihrem Ziel entgegen. Bereit jeden Feind zu zermalmen der sich ihnen in den Weg stellen würde. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt wie sie dort durch die Gänge wandelten, dem Dunkel der Ruine trotzend ihren Weg suchten, die zu vernichten dessen sie her gekommen waren. Die Nekromanten sollten sich warm anziehen.

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