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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread #2 (Signatur aus!)

  1. #281

    Cyrodiil, Bruma

    Thorr war eigentlich bereit für die Suche nach dem Wahnsinnigen Stein, wobei er sich fragte, was er machte. Wurde der Träger des Steins wahnsinnig? Hatte der Stein wahnsinnige Kräfte? Oder war die Suche nach ihm reiner Wahnsinn?

    Thorr konnte sich nicht richtig Motivieren aufzubrechen, so schlenderte er mal wieder vollkommen Planlos durch Bruma…
    „Extraausgabe – Extraausgabe des Rappenkurieres – Graufuchs hat den Grafen von Bravil bestohlen – Extraausgabe“…. und besorgte sich ein Exemplar. Was er da laß konnte er nicht glauben.

    Zitat Zitat
    Einbruch im Schloß Bravil
    Der Hauptmann der Stadtwache wurde der Pflichtversäumnis angeklagt. Berichten über die Ereignisse zu folge hat ein Meisterdieb den legendären Familenschatz und die Finzanzkasse der Grafschaft von Bravil gestohlen.
    Die Stadtwache hat keine Verhaftungen in Verbindung mit dem Einbruch vorgenommen. Es wurden allerdings in der ganzen Grafschaft Bravil und in der Kaiserstadt merkwürdige Erkundigungen eingezogen. Die Stadtwache von Bravil und der eigen dafür angereiste Hauptmann Hironimus Lex stimmen zumindest in einer Hinsicht völlig überein. Es muß die fiktive Diebesgilde und ihr sagenhafter Anführer, der Graufuchs auf irgendeine Weise beteiligt gewesen sein. Obwohl Gerüchte seit langem darauf bestehen, dass die Diebesgilde eine bedeutende Rolle bei kriminellen Aktivitäten spielt, beharren Sprecher der kaiserlichen Wache und der Legion darauf, dass die Wache von Bravil von einem gewöhnlichen Dieb an der Nase herum geführt wurden.
    Was es so alles gab?! Die Jagdt auf diesen Dieb währe sich auch was für Thorr, wenn er sein nächstes Abenteuer überlebte. Oja die Gräfin würde es der Presse verkünden, den Stein in ihrem Besitz zu haben und auf eine solche Beute würde der Meisterdieb bestimmt nicht verzichten. Bravil war Arm im vergleich zu Bruma. Nungut das Schloß von Bruma war wesentlich besser bewacht. Die Nords wussten, wer ihre Stadt betrat und verließ. Ohne Einheimische Hilfe hätte der Dieb also keine Chance auf Erfolg. Anderer Seits war er ein Meisterdieb und Thorr brannte vor Neugier, welche Folgen der Stein des Wahnsinns für Bruma haben könnte. Im Gegenzug zu allen anderen Suchenden vor ihm hatte Thorr den Bonus der Ortskenntnis und der Erfahrung. Der dämliche Übersetzer hatte Norden mit Süden in seinem Übersetzungseifer verwechselt…

  2. #282

    Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard

    "Ach, also... Nagut, wie Ihr meint." Sagte Melian in Gedanken versunken "Ich muss nur noch ein paar Sachen holen". Ritter sein machte Spaß. Jetzt hatte Kyokaan seinen eigenen Laufburschen, eigentlich Burschin – wenn es so etwas gab! Kyokaan warte am Tor bis Melian bei ihm war. Sie schien sich gut ausgerüstet zu haben. "Öffnet das Tor" sprach Kyokaan im ritterlichen Befehlston. „Sofort mein Herr, fahrender Ritter vom weißen Hengstorden.“ antworte die Wache untertänigst und öffnete das Tor. Es war unglaublich, welche Macht und Ansehen man als hoher Herr hatte. Keiner wagte es zu widersprechen und Kyokaan begab sich mit Melian nach Norden. Ihr nächstes Ziel war Skingard.

    "Wie heißt Ihr eigentlich?", fragte Melian. Kyokaan war von der Frage überrascht, als sie die Straße entlang liefen. Ging sie mit jemanden mit, dessen Namen sie nicht einmal kannte? Eine Erkundigung in der Silberbilck-am-Meer Herberge hätte ihr die Frage beantworte. Wozu hatte sich Kyokaan eigentlich so intensiv dem Wirt anvertraut, wenn die Geschichte nicht mal über die Herberge hinausgetragen wurde?

    „Mein Name ist Herr Kyokaan. Ich wurde in Schwarzmarsch, der Heimat der Agonier, im Zeichen der Fürstin geboren. Meine Eltern waren von Edler Herkunft mit besonderen Beziehungen zum Kaiserreich und der Grafschaft Leyawiin. Durch meine starke Willenskraft bildeten mich die Magier von Schwarzmarch in der Kunst der Zerstörung und Wiederherstellung aus und machten mich zu einem der Ihren. Meine Eltern zogen kurz darauf hin aus Diplomatischen und Politischen Gründen nach Leyawiin, vor allem, um den Kaiser und den Grafen von Leyawiin besser unterstützen zu können.“ Kyokaan machte eine andächtige Pause und fuhr mit trauriger Mine fort „Meine Eltern waren auf diplomatischer Mission in der Kaiserstadt unterwegs, als der Kaiser getötet wurde. Auf ihrer Rückreise von der Kaiserstadt wurden sie von den Schwarzbogenbanditen überfallen und ermordet. Ich habe ihr Erbe angetreten und den Schwarzbogenbanditen den Krieg erklärt. Nachdem ihr Anführer meiner Rache zum Opfer gefallen war, hat der Graf von Leyawiin mich zum Ritter des weißen Hengstes ernannt. Als Ritter ist man gewöhnlich seinem Lehnsherren verpflichtet und an das Schloß und die Grafschaft gebunden. Die Hauptaufgabe des Weißen Hengst Ordens ist die Sicherung der Straßen und Ortschaften, sowie die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung. Das ist eine Aufgabe, der die Legion im Süden von Cyrodiil nicht ausreichend nachkommt. Damit die Ritter des Weißen Hengst Ordens nicht jedes Mal den Grafen um schriftliche Reisegenehmigung bitten mußten, wurde ihnen der Titel Fahrende Ritter beigefügt. Damit haben sie unabhängig von der Zustimmung des Grafen Reisefreiheit in Cyrodiil und jeder Graf muß ihnen eine Audienz gewähren.“ Kyokaan war über seine Rede selbst beeindruckt, was ihre Glaubhaftigkeit noch mehr verstärkte. Leider wurde die Fortführung von einem Brummen gestört. Ein Schwarzbär kam aus dem Wald auf sie zugelaufen. „Zu den Waffen“ ertönte der Befehl des Ritters und gleichzeitig wurden die Nahkampfwaffen gezogen. Für den Bogen war das Tier schon zu nah.

    Kyokaan blockte den Prankenangriff mit seinem Schild. Die Rüstung war sehr gut gearbeitet und sahs fest am Körper. Der Schlag hinterließ keinerlei Verletzungen. Melian zögerte nicht und versetzte dem Bären mit ihrem Kurzschwert heftige Schnittwunden. Der Bär wand sich Melian zu und wollte zu einem Prankenhieb ausholen. Die Keule Kyokaan lies ihn kurz zusammenklappen. Geschlagen und vor Schmerzen brüllend suchte der Bär das Weite. Melian wollte ihm nach, aber Kyokaan hielt sie zurück. Bärenfelle waren zwar Wertvoll, aber auch schwer. Sie gingen weiter des Weges und Kyokaan erheiterte Melian mit agonischen Witzen, vor allem über Khajiit.

    Sie folgten der Straße weiter nach Norden. Es war ein sehr schöner Tag, der Himmel war Blau und weiße Wölkchen verzierten ihn zu einem malerischen Bild. Der Wald, durch den die Straße führte, bestand aus uralten Bäumen und vereinzelt lagen Baumstämme am Wegesrand. Zum Teil führte die Straße durch felsige Schluchten und ging dann Serpentinenförmig am Berg entlang hinauf. Die Straße machte viele Kurven und ging Berg auf und Bergab. Plötzlich schnallten zwei Bandieten aus den Büschen hervor. Sie hatten sich die Lage ihres Überfalles wohl bedacht. Es war ein schwer einzusehende Kurve des Weges und man konnte von hier recht schnell Leichen beseitigen. Dem entsprechen wollten sie keinen Wegzoll sondern alles was die Reisenden bei sich trug. Mit schweren Kriegshammern srtürmten sie auf Kyokaan und Melian zu. Diesem Kampf konnten sie nicht ausweichen. Kyokaan stellte sich dem ersten Gegner und blockte den Schlag mit dem Schild. Der Block hielt stand und der Gegner prallte zurück. Ehe der Bandit einen zweiten Treffer auf den Schild landen konnte, traf ihn Kyokaan mit der Keule. Der Bandit stöhnte unter der Wucht. Ein zweiter Schlag ließ ihn zurücktaumeln. Schnell setzte Kyokaan noch zwei weitere Schläge nach. Melian hatte den Kampf mit dem zweiten Banditen begonnen. Die beiden stand direkt in Kyokaans Rücken und der Agonier hatte keine Chance sich da einzumischen. Der erste Bandit hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden und war bereit Kyokaans Schläge zu blocken. Ein weiterer Angriff blieb vorerst aus. Die Banditen waren am zug. – Au – das hat weh getan. Die zweite Banditin hatte ihm beim Ausholen mit dem Hammer getroffen. Gleichzeitig schlug der erste Bandit auf Kyokaan ein. Taumelnd konnte er den Schlag nicht blocken und seine Rüstung fing ihn ab. Kyokann wich einem zweiten Angriff des Banditen aus und ehe er seinen, zu Boden gegangen Hammer, wieder erheben konnte, versetzte Kyokaan dem Banditen einen Kräfigen Schlag mit der Keule. Erneut taumelte der Bandit beim Gegenangriff. Einen weiteren solchen Treffer konnte sich Kyokaan nicht leisten, also schlug er so schnell und hart er konnte auf den Banditen, der dann unter den zahlosen Schlägen am Kopf getroffen wurde und Tod zu Boden sank. Nun konnte sich Kyokaan dem zweiten Banditen zuwenden. Dieser war eine Frau und Kreidebleich beim Anblick des Toten Freundes. Wütend und verzweifelt wollte die Banditin auf Kyokaan einschlagen, aber Melian war schneller und erstach die Rotwadronin.

    „Bist Du verletzt?“ fragte Kyokaan besorgt, als er sich mit einem Heilzauber heilte. „Nein“ antworte Melian. Die kleine Waldelf war im Kampf recht geschickt. „Die Rüstungen sind einiges wert, die Hämmer sind zu schwer zum mitnehmen.“ Sprach Kyokaan, als er das Banditengold und die Rüstungsteile der Toten einsammelte. Dann gingen sie weiter. Die Straße führte direkt am hang entlang und man konnte weit ins Tal blicken. Kyokaan sah in der Ferne eine brennende Feuerwand, als ihnen eine Khajiit entgegen kam. Die Katze hatte ziemlich die Ruhe weg und stellte sich höflich vor. Sie hieß Dro´Nahrahe und hatte keine Angst vor Banditen oder wilden Tieren…
    „Mir sind schreckliche Erzählungen zu Ohren gekommen, wonach sich überall in Cyrodiil Oblivion-Tore auftun. Ich hoffe, das sind nur Fantasiegeschichten.“ Sagte sie und blickte dabei in Kyokaans Richtung. Dabei wurde sie immer bleicher, nahezu schon fast weiß. Sie hatte das Obliviontor in Kyokaan Rücken gesehen und fing an loszulaufen und zu schreien „Ein Obliviontor,.. die Neun mögen uns beistehen ein Obliviontor … rette sich wer kann ... die Daedras kommen…“ dann war sie weg. Kyokaan blickte fragend zu Melian und sagte „Meiden wir die Dinger, so lange es geht. Es ist noch zu früh zum Daedrajagen.“ Melian nickte und sie gingen weiter.

  3. #283

    Cyrodiil, Bruma - Umland

    Thorr packte seine Sachen zusammen. Er hatte sich in den letzen Tagen und Wochen gut vorbereitet. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er eine Expedition ins Unbekannte machen würde, aber diesmal war es anders. Er war entschlossen Erfolgreich zu sein, oder unterzugehen.

    Es war noch früh am Morgen, als Thorr die Stadt verlies. Nebel lag noch in den Bergen und die feucht kalte Luft lies Thorr ein bisschen frösteln.
    Der Weg bis zum Höhleneingang zum fahlen Pass war recht einfach bewerkstelligt. Es gab keine Großen Steigungen zu überwinden und der Wolf, Landdreugh und der Minotauer, die ihm im Weg standen, war schnell mit dem Zweihänder erledigt worden. Die Tiere waren jung und hatten sich in der Kälte Brumas sicher verlaufen. Hungrig und ohne Chance auf Erfolg hatten sie sich auf Thorr gestürtz. Aus jedem Kampf nahm sich Thorr eine Trophäe mit, die einiges Wert war.

    Der Höhleneingang zum Schlangenpfad lag weit im Norden, abseits von den Straßen und Wegen der Kaiserlichen, in einer längst verlassenen Welt. Thorr betrat die Höhle, nachdem er seine Waffe gewechselt hatte. Zweihänder waren gut, aber in Höhlen blieb man mit den Teilen immer an Felswänden hängen. So eine Einschränkung im Kampf konnte Tödlich für den Zweihandschwinger sein.

    Ruuummmps – arrrghh Ratten. Die viehscher konnten meterhoch springen und waren lästige Gegner. Oft hatte so ein Rattenbis Thorr schon mit einer Krankheit infiziert. Diesmal biss sich das Tier an seiner Rüstung die Zähne aus. Ein Schlag mit dem Schwert und das Tier fiel Tod zu Boden. Tiefer ging Thorr in die Dunkle Höhle. Im Schein der Fackel, die er entzündet hatte, tanzten die Felsen um ihn herum. Thorr konnte nicht besonders gut im Dunkel sehen. So nahm er es gern in Kauf zuerst gesehen zu werden.

    „RRRRooooHHHHrrrrr!“ Oger! Eines dieser Unholde hatte das Licht der Fakel gesehen. Thorr hatte ihn offenbar beim Essen gestört. Er stürmte unbeholfen auf Thorr zu. Thorr wich in eine Engere Passage zurück. Der Oger folgte ihm und blieb am Felsen hängen. Schnell stürmte Thorr zum Schwertstreich nach vorn. Treffer, das Tier heulte auf. Jetzt hob es die Pranke zum Schlag und knallte gegen die Höhlendecke. Der Oger hatte in der schmalen Höhle keine Chance seine Kraft auszuspielen. Schnelle Schwertschläge und tödliche Stiche brachten das Tier schließlich zu Boden. Thorr entfernte die kostbaren Zähne und untersuchte das Futter des Oger. „Pfuhi, Menschenfesser.“ Stellte Thorr angewiedert fest. In der Kälte Brumas konnte sich Fleisch Wochen und Monate halten und der Verwesungsprozess ging nur ganz langsam vonstatten. Sein Vorgänger hatte offenbar den Schlagenpfad gefunden. Anhand der aufgebissenen Rüstungsteile hatte er sich gut vorbereitet. Seine Waffe war ein sehr schöner Zweihänder aus edlem Elfenstahl, der obendrein noch mit Frostzaubern magisch behandelt wurde. Obwohl vom eigentlichen Kampfgeschen nichts zu sehen war, konnte Thorr sich schnell aurechnen was passiert ist. Der unbekannte Krieger hatte die Höhle betreten und den Oger gesehen. Er zog seinen Zweihänder und stürmte Mutig auf den Oger zu. Dabei blieb sein Zweihänder am felsen hängen. Vielleicht leis er ihn auch fallen. Der Oger packte den unbekannten Krieger, stämmte ihn gegen die Höhlenwand und schlug ihn mit seinen Fäusten Tod. Vom Kraftakt hungrig geworden fing er an anihm rum zu knappern. Vielleicht hatte er ihn auch erst als Vorrat aufgehoben. Thorr würde es nie erfahren – im Grunde interessierte es ihn auch nicht.

    Immer tiefer drang Thorr in die Höhlensysteme vor. Ab und an kam er an Höhlenenden und musste zurücklaufen. Schließlich fand er die stelle, an der er die kläglichen Überreste des Boten gefunden hatte. Er untersuchte die Leiche und fand tatsächlich eine verwitterte Streintafel mit seltsamen Schriftzeichen. Die Akaviri waren offensichtlich nicht sonderlich stark, denn der Bote erwähnte die schwere Last der Steintafel. Das Gewicht war eigentlich ür einen Nord mehr als Lächerlich. Hier hatte sich die Höhle aufgeweidet und Thorr wollte wissen, wie der neue Zweihänder so in der Hand lag. Der Oger der auf ihn einstürmte, wusste auch diesen großen Platz zu nutzen. Schnell war Thorr an die Wand gedrängt worden und die Kraft des Zweihänders konnte nicht effektiv eingestezt werden. Vor größerem Schaden schützte Thorr die Verzauberung des Zweihänders. Die Frostklinge hinterlies Freostbeulen am Oger und mit schmerzverzehrtem Gesicht und Schrei zuckte er wie ein verbranntes Kind zurück. Ein letzter Schlag brachte den Oger zu Boden. Der Zweihänder war eine mächtige Waffe, aber in Höhlen purer Selbstmord, war die Erkenntnis von Thorr bei diesem Kampf.

    Weiter drang Thorr in die dunklen Gänge vor. Anhand er vor ihm liegenden Spuren gab es hier seit langem nichts weiter außer Oger, Oger und noch mehr Oger. In einer Aushöhlung fand Thorr eine Kiste. Dieser Platz musst früher so etwas wie ein Lagerplatz gewesen sein. Wieso die Akaviri die Höhle nicht halten konnten, blieb Thorr allerdings ein Rätsel. Das Schloß der Kiste war schon ziehmlich kaputt. Eigentlich war es nicht das Schloß, sonder eher die Kiste um das Schloß. Schnell war die Kiste augebrochen und das Schloß flog dabei in einem Stück durch die Gegend. Schon so eine Interessante sache so ein Schloß. Thorr entschied sich in diesem ruhigen Teil der Höhle ein wenig zu Rasten. Er widmete sich der Erforschung des Schlosses und vertand langsam wie so was funktionierte. Seinem Zeitgefühl zu Folge musste es Abend sein und ein kleines Feuerchen wärmte ihn und seine Mahlzeit, glücklicher Weise aber nicht sein Bier…

  4. #284

    Bruma, Cyrodiil

    Die letzten Tage waren ruhig vergangen. Keinerlei Störungen. Kein Nord, keine verrückte Khajiit. Elendil hatte die Muße gehabt zu Lesen, in Ruhe Tränke zu brauen, über neue Zauber nachzudenken oder einfach mal in Frieden vor dem Kamin zu stzen und gar nichts zu tun.

    Draußen wurde es langsam immer kälter sofern man das in Bruma überhaupt beurteilen konnte, da es hier immer kalt war. Allerdings fielen die Schneeflocken häufiger, länger und viel dichter, was ein Zeichen des nahenden Winters war.

    Manchmal grübelte Elendil darüber nach, warum der Nord unbedingt etwas über die Akaviri hatte hören wollen. Er hatte doch wohl nicht vor zum Fahlen Pass aufzubrechen? Dort gab es sicherlich Geister, doch hatte Thorr trotz Elendils Erklärungen, wie man mit Geistern umging oder besser, wie man sie vernichtete, etwas ungläubig dreingeschaut.
    "Narr", dachte Elendil. "Wenn er nicht drauf vorbereitet war, würde er sehr bald nicht nur ein närrischer, sondern ein toter Nord sein. Was er dann merken würde. Allerdings würde er nicht mehr die Gelegenheit haben, diese Erfahrung an all die anderen dummen Nords, die die Existenz der Geister verleugneten, weiterzugeben.

    Und wo war die Albino-Khajiit? Vermutlich hatte sie sich zwischenzeitlich mit irgendeinem ihrer "Tricks" selbst in die Luft gesprengt. Elendil würde es nicht wundern, wenn so ein Zauber der Katze zurückgefeuert hätte und J'Shivrizza jetzt irgendwo im Nirgendwo hing. Nun ja, je länger sie irgendwo hing, umso länger dauerte seine, Elendils Ruhe an.

    Während der Magier und Alchemist vor dem prasselnden Feuer seines Kamins derlei angenehmen Gedanken nachhing, fielen draußen die Schneeflocken immer dichter und dämpften jegliches Geräusch. Bruma versank in weißer Stille.

  5. #285

    Cyrodiil, Kaiserstadt, Elfengarten

    Ruhe.
    Ja, Ruhe war es in der Tat, die man im Baumgarten-Bezirk der Kaiserstadt finden konnte. Sanft strich der Wind über ihr Gesicht und ihre Haare. Das Gras unter ihren Händen fühlte sich warm und weich an, lediglich der Stein, an den sie sich angelehnt hatte, war etwas kühl und hatte eine ungemütliche Ecke, die ihr schon die ganze Zeit in den Rücken pieckste.
    Seufzend veränderte sie ihre Sitzposition etwas, in der Hoffnung der Ecke zu entgehen ohne aufstehen zu müssen. Es gelang ihr nicht recht, aber immerhin pieckste es jetzt an einer anderen Stelle in ihrem Rücken und war dadurch wieder für eine Weile aushaltbar. Sie blickte verträumt zum Weißgoldturm und dachte dabei an die vergangenen Wochen, die sie in ihrer Heimat Hammerfell verbracht hatte. Die Art der Abreise war recht ungewöhnlich und überstürzt gewesen, weswegen sie immer noch nicht so ganz glauben konnte, das dies alles tatsächlich passiert war.

    Einige Tage nachdem sie in jener verregneten Nacht vor fast drei Monaten beim Juwelier "Roter Diamant" eingebrochen war, hatte sie genauso hier im Elfengartenbezirk gesessen und zum Weißgoldturm hinaufgeblickt. Damals kam ein Junge, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt und unglaublich dreckig, auf sie zugelaufen, um ihr mitzuteilen, das sein Vater sie am Abend im Marktbezirk treffen wollte. Grimoa kannte diesen Jungen nicht, hatte ihn noch nie zuvor gesehen und würde ihn vermutlich auch nie wiedersehen. Aber sie verstand die Botschaft trotzdem. Sie sollte sich am Abend im Marktbezirk aufhalten, um einen Kontakt von der Diebesgilde zu treffen, dem sie die Beute aus dem Juwelier übergeben würde.

    Also hatte sie am Nachmittag des gleichen Tages den kleinen Beutel, der die Edelsteine aus dem Einbruch enthielt, an ihrem Gürtel befestigt und sich in das Marktviertel aufgemacht. Dort lief sie etwas hin und her, schaute die Auslagen der Geschäfte an und versuchte ihr Bestes, zwischen den Menschen und Elfen, die sich hier aufhielten, nicht aufzufallen. Grade, als sie schon befürchtete, der Kontakt würde das Treffen platzen lassen, schritt eine der schwergepanzerten Wachen zielstrebig auf sie zu. Etwas zu zielstrebig für ihr über die Jahre in der Kaiserstadt geschultes Gefühl, und so versuchte sie, unauffällig in eine Seitengasse zu verschwinden.
    Was leider misslang. Die Wache folgte ihr und eine kräftige Hand packte sie am Oberarm. Ihr rutschte sprichwörtlich das Herz in die Hose.
    "Du! Du lungerst doch den ganzen Abend hier schon herum! Solchen Dreck wollen wir hier nicht haben! Geh zurück ins Hafenviertel wo du hingehörst!", schnauzte die Wache sie an.
    Der eiserne Griff um ihren Oberarm wurde noch etwas enger und sie befürchtete schon, dass ihr Arm absterben würde. Die Wache zog sie nun in Richtung des Tores, durch welches sie kurz darauf das Marktviertel verließen.
    Grimoas Arm schmerzte und ihr Herz und ihre Gedanken rasten. Wodurch hatte sie sich verraten? Wieviele der Passanten im Marktviertel hatten mitbekommen, das sie von einer Wache abgeführt wurde? Wieviele Menschen würden von nun an ihre ungewöhnliche Haarfarbe mit "die hat Ärger mit den Wachen" verbinden? Wie lange würde man sich an diesen Vorfall erinnern?
    Sie war so in Gedanken, das sie zunächst nicht bemerkte, dass die Wache sie nicht zum Hafenviertel führte, sondern raus aus der Stadt und - Richtung Gefängniß!

    "Da hinein", schnauzte die Wache, als er sie durch das Tor des Stadtgefängnisses schubste. Drinnen war es kühl und dunkel, obwohl draussen die Dämmerung erst langsam begann.
    Der Wachmann nickte einem Kollegen kurz zu, als er Grimoa einen langen Zellentrackt entlangführte. Erst jetzt viel ihr auf, dass der Wachmann, der sie aufgegriffen hatte, allein war. Normalerweise bestanden die Patrouillen im Marktviertel immer aus zwei Wachen. Warum war dieser allein?

    Er öffnete eine Zellentür, die scheinbar nicht verschlossen war, und schubste sie nocheinmal, so dass sie in die dunkle Zelle stolperte. Hinter ihr wurde die Tür zugezogen, aber wie sie hören konnte, nicht abgeschlossen.
    Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Zwielicht der Zelle, und zu ihrem Erstaunen sah sie eine schemenhafte Gestalt in der Ecke sitzten. Sie konnte das Gesicht nicht erkennen, und trat vorsichtig einen Schritt näher. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach die Gestalt sie an:
    "Willkommen, Schatten. Wie gefällt dir mein neuer Unterschlupf? Der Service ist etwas unfreundlich, aber die Wände dafür sehr dick."
    Grimoa riss die Augen auf und gleichzeitig viel ihr die Kinnlade herunter. Ihr seltsamer Zellengenosse war der Graufuchs persönlich!
    Jetzt ergab langsam alles Sinn. Der Wachmann war alleine gewesen, weil er der Kontakt vom Graufuchs war. Welcher sich im Gefängnis aufhielt. Ungläubig schloss sie langsam wieder ihren Mund, starrte aber immernoch in die Ecke, in der sie nur eine schemenhafte Gestalt ausfindig machen konnte.
    "Nun hör schon auf zu starren wie ein zehnjähriger Junge", ertönte wieder die Stimme hinter der Maske. "Ich hörte, du hast mir etwas mitgebracht?"
    "Natürlich..." Ihre Stimme war nur ein leises Flüstern, als sie versuchte zu sprechen. Eilig löste sie den Beutel von ihrem Gürtel und überreichte ihn dem Graufuchs. Dieser blickte nicht hinein, sondern ließ ihn mit einer kaum sichtbaren Bewegung in seiner Kleidung verschwinden. Als seine Hand wieder zum vorschein kam, hielt sie einen anderen Beutel.
    "Dies, Schatten, ist eine kleine Anerkennung von den Armen im Hafenviertel, die schon bald ihre Steuern zurückerhalten werden."
    Dankend nahm Grimoa den Beutel entgegen und befestigte ihn an ihrem Gürtel, ohne hineinzugucken. Auf Grund des Gewichtes schätzte sie den Inhalt auf 250-300 Septime.
    Normalerweise war damit ein Treffen mit dem Graufuchs beendet, daher überraschte es sie ein wenig, als er sie nocheinmal ansprach:
    "Auch wenn ich heute Nacht gute Nachrichten für die Armen des Hafenviertels habe, so habe ich doch schlechte Nachrichten für die Diebesgilde. Einer unserer Mitstreiter ist von den Wachen aufgegriffen worden. Wir werden ihm natürlich helfen, soweit es geht, doch ist es im Moment unerlässlich, das einige wertvolle Mitarbeiter für einige Zeit die Stadt verlassen.
    Ich möchte, das du morgen früh an Bord der Seeschlange die Stadt verlässt. Die Überfahrt ist bereits bezahlt. Ich werde dich wissen lassen, wann eine Rückkehr in die Kaiserstadt unbedenklich ist."

    Damit war das Treffen dann wirklich beendet.
    Grimoa hatte grade noch Zeit gefunden, ihre wichtigsten Sachen zu packen und ihrem Mitbewohner Jeffre bescheid zu sagen, bevor sie nach nur wenigen Stunden Schlaf an Bord der Seeschlange die Kaiserstadt verließ, genau wie der Graufuchs es gesagt hatte.

    Erst an Bord erfuhr sie, wohin ihre Reise ging. Nach Hammerfell, genauer gesagt Stros M'kai, von wo aus sie nach Taneth weitersegeln konnte um ihre Familie zu besuchen.
    Sie genoss die Zeit mit ihren Eltern und ihren Brüdern, die sobald wie möglich auch nach Hause kamen, als sie vom Überraschungsbesuch ihrer kleinen Schwester hörten.

    Mehrere glückliche Wochen später erfuhr sie von einem jungen Matrosen, dass die Seeschlange wieder in Stros M'Kai festgemacht hätte und sie in die Kaiserstadt zurückbringen könnte, wenn sie noch heute aufbrechen würde. Dies musste die versprochene Nachricht vom Graufuchs sein. Abermals musste sie sich überstürzt verabschieden und ging noch am gleichen Abend an Bord eines kleinen Schiffes, welches sie nach Stros M'Kai brachte.

    Und jetzt saß sie wieder hier, im Elfengartenbezirk, an den gleichen Stein gelehnt wie vor drei Monaten. Gestern abend war sie im Hafen der Kaiserstadt von Bord der Seeschlange gegangen.
    Ihr Zimmer hatte sie unverändert vorgefunden und war sofort totmüde in ihre Hängematte gefallen.

    Der Wind frischte nun langsam etwas auf und machte damit den vorranschreitenden Nachmittag deutlich. Wenn sie noch vor dem Abend einen gemütlichen Rundgang durch das Marktviertel machen wollte, sollte sie jetzt damit anfangen.
    Seufzend erhob sie sich und massierte ihren Rücken, wo der Stein sie gedrückt hatte. Dann wanderte sie langsam Richtung Marktviertel und genoss die immernoch wärmenden Strahlen der inzwischen tief stehenden Sonne. Auf dem Weg dachte sie darüber nach, wofür sie das Geld von der letzten Belohnung ausgeben würde. In Taneth hatte ihre Mutter es sich nicht nehmen lassen, für alles aufzukommen, was Grimoa benötigte, daher hatte sie das Geld immernoch bei sich.
    Sie dachte an den Bogen, den ihr mittlerer Bruder mit nach Hause gebracht hatte. Als sie das erste mal ihre Heimat an Bord eines Schiffes verlassen hatte, hatte sie mit einem geliehenen Bogen an Deck das Schießen geübt. Da sie aber noch nie einen eigenen Bogen besessen hatte konnte sie die letzten Jahre nicht üben. Daher war sie die letzten Wochen mehr als eifrig dabei fast täglich mit dem Bogen ihres Bruder zu trainieren.

    Vielleicht würden die 300 Septime ja für einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen reichen?

  6. #286

    Cyrodiil, Bruma - Umland

    Thorr hatte seine Ausrüstung überprüft, ehe er seinen Rastplatz im Schlangenschlund verließ. Der Orkharnisch war in tadelosem Zustand, die Schwerter frisch geschliffen und scharf. Er ging weiter durch die Höhle, die er von Ogern säuberte und kam zu einem Ausgang.
    Mann ist das kalt hier, fröstelte der Nord. Es war Tag. Die Sonne war im Tal nicht zu sehen. Der Schnee der Berge spiegelte das Licht ins Tal und lies die Wärme dabei drausen. Thorr wechselt seine Waffe und zog seinen alten Zweihänder. Dann folgt er einem alten verwitterten Pfad. Die Steine waren nur Bruchstückchenhaft auszumachen und waren Zeitzeugen einer vor jahrhunderten gebauten Straße, die von der Wildheit der Natur und dem Zahn der Zeit zerstört wurde. Es dauerte nicht lange und der erste Oger war zu sehen. Das Tier befand sich auf Nahrungssuche und als es Thorr sah stürmte es auf ihn zu. Unter zurückweichenden Schritten schlitzte der Zweihänder das Tier auf und die Magie des Schwertes ließ den Oger in Flammen erleuchten. Ein mächtiger Rundumschlag von Thorr ließ den zentnerschweren Oger durch die Luft fliegen und Tod auf den Fels aufschlagen. Seine Zähne waren der Lohn des Kampfes und hatten den Hauch von Triumph an sich. Thorr wechselte nun die Klinge und wollte das Schwert des unbekannten Ogerfrühstückes testen. Es war eine Frostklinge und bei jedem Schlag hinter lies sie den blauen Schleier der erfrohrenen Haut und des Wassers auf der Haut des Ogers. Die Klinge aus feinem Elfenstahl war schärfer als die aus gewöhnlichem Stahl. Das Schwert an sich hatte schon ein höheres Gewicht, was sich zusätzlich bei jedem Schlag bemerkbar machte. Thorr hatte da eine ausgezeichnete Waffe gefunden. Es war nur Schade, dass er Zweihänder nicht wirklich mochte. Er wechslte wieder die Waffe auf seinen alten Zweihänder. Die Wirkung von Zweihändern auf Oger war im Prinzip gleich. Gut mit dem Stahlclaymore brauchte er ein bis drei Schläge mehr, was allerdings bei seiner Kampferfahrung und seiner Kampftechnik gegen Oger nichts aus machte. Mittlerweile könnte er sich den Titel Ogertöter zulegen, so sicher war er schon im Nahkampf gegen die Grobmotoriker geworden.

    Den spärlichen Zeichen eines Weges folgend, lief Thorr taleinwärts. Hier kam er zum ersten Mal an einem richtigen Zeichen einer einstigen Zivilisation vorbei. Eine Statue war auf einen Steinsockel gestellt. Was die Skulptur darstellte, konnte Thorr mit Gewissheit nicht erkennen. Erkennbar war eine Robe oder großer Umhang. Die Stümmel zweier Arme und etwas, das wie ein Buch aussah. Es könnte aber genauso zur einstigen Kleidung gehöhrt haben. Das Gesicht selbst war bis zur Unkenntlichkeit verwittert. Trotzdem war dies ein Zeichen von Kunst und Kultur – jahrhunderte alt.

    Immer wieder liefen Thorr Oger über den Weg. Sie mussten das abgelegene Tal zu ihrer Heimat gemacht und im Laufe der Zeit besiedelt haben. Soweit man bei Ogern überhaupt von Besiedlung sprechen konnte. Wie sahen überhaupt Ogerweibchen aus?
    Eine Frage, der Thorr nicht wirklich nachgehen wollte. Er war allerdings über jeden Oger froh, denn der Kampf lenkte ihn von der bitteren Kälte ab und verschaffte ihm zusätzliche Bewegung, die ihn wärmte.

    In der Talsohle war ein zugefrohrener See und Übererste eines Lagers. Eine Bergkuppe könnte Thorr mehr Aufschluß geben, wo er suchen musste. So quälte er sich den Hügel hoch und an Ogern vorbei. Von dem Hügel aus konnte er gut über das Tal blicken und sah, dass eine gewaltiger Erdrutsch das einstige Hauptquartier der Akaviri verschütte hatte. Nur ganz im Norden ragte noch ein Turm aus dem Erdhaufen heraus. Schöne Scheiße, dachte sich Thorr, ausgerechnet eine Schaufel hatte er nicht dabei.

    Es fing schon an zu dämmern, als er sich den Ruinenresten näherte. In der Dunkelheit würde es hier sicherlich noch kälter werden, dachte sich Thorr. Als er die Ruine des Turmes betrat stürmten erstmal zwei Oger auf Thorr zu. Der neue Zweihänder erledigte das Problem recht schnell und ohne nennenswerte Gegenwehr. In den Ruinenüberresten war ein Durchgang in die alte Festung der Akaviri. Vielleicht hatte Thorr Glück und er würde doch nicht nach dem Stein des Wahnsinns graben müssen. Jetzt würde die Stunde der Wahrheit kommen. Hatte Elendil recht und er müsste gegen Geister kämpfen oder hatte Olav recht, im Norden Cyrodiils würde es keine Geister geben…

  7. #287

    Cyrodiil, Bruma

    Arwen war ziellos durchs Land gewandert. Hatte mal in den Ställen ausgeholfen oder ein anderes Mal Botengänge für die Magiergilde übernommen. Von Stadt zu Stadt war sie gezogen, doch nirgends war der Wunsch entstanden, zu bleiben. Sie wusste nicht wirklich, was sie tun wollte, sollte, welchen Sinn ihr Dasein hatte. Während sie am Tag abgelenkt war, so kamen nachts in den Träumen ungebetene Erinnerungen zurück. Malukhat in seiner daedrischen Rüstung, Malukhat in seiner nassen daedrischen Rüstung, Malukhatvor der Ruine, Malukhat in der Ruine, Malukhat überall und allezeit. Wenn Arwen dann erwachte, blieb eine Leere und Trauer zurück, die noch Stunden anhielt.

    Und so war sie - verfolgt von nächtlichen Träumen und trauriger Leere am Tag - in Bruma angekommen. Der Schnee war immer dichter gefallen, je höher sie in die Berge hinaufkam. Bruma selbst wirkte wie aus Zuckerguß gegossen. Ein weißer stiller Traum, der die Geräusche verschluckte. Ein Bild des Friedens, welches durchaus täuschen mochte, da man nie wusste, was hinter der Fassade vor sich ging.

    Ihr erster Weg hatte sie auch hier in die Magiergilde geführt, da sie nach Arbeit fragen wollte, doch war ihr die hiesige Gildenführerin zwar freundlich, aber komplett unfähig vorgekommen. Da konnte sie - Arwen - ja mehr als diese Gildenführerin. Deren Haupttätigkeit offenbar darin bestand, dauernd einen Skamp zu beschwören. Warum auch immer. Möglicherweise war es die einzige Magie, die sie beherrschte. Arwen hatte irgendeine Entschuldigung gemurmelt und war schleunigst wieder verschwunden. Hin und wieder begegnete ihr auf der Straße ein Nord, welcher ihr den nordtypischen unfreundlichen Blick zuwarf, den diese Rasse speziell für ihre dunmerische Rasse geübt und perfektioniert zu haben schien. Diese Rasse, die Elfen hasste und oft genug damit prahlte, wieviele Elfen sie schon auf dem Gewissen hatten. Arwen wünschte ihnen innerlich die Pest, die Vampirkrankheit, eine Werwolfkrankheit und auch sonstige Übel an den Hals. Und das bitte schön alles auf einmal. Heilung ausgeschlossen. Da sie im Augenblick nicht wusste, was sie tun, wohin sie gehen sollte, enschloss sie sich, etwas von ihrem wenigen Gold in Olavs "Streu und Bräu" zu lassen und dort ein Zimmer zu mieten. Diese Herberge wirkte zwar schmuddelig und heruntergekommen, aber sie konnte sich hier zumindest ein Zimmer leisten. Die teils zweifelhaften Gestalten, welche im dämmerigen Raum herumlungerten, ignorierte sie einfach.

    In ihrem Raum angekommen, fiel sie auf die schmuddelige Matraze und ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen war, dass sie sich die nächsten Tage mal umhören sollte, ob es hier außer Nords noch andere Einwohner gab und ob irgendeiner davon vielleicht etwas für eine Dunmerin aus Resdayn, welche weit von ihrer Heimat war, etwas zu tun hatte.
    Geändert von Shiravuel (10.10.2007 um 10:09 Uhr)

  8. #288

    Cyrodiil, Chorrol

    Allmählich kühlte es ab und dunkle Wolken zeichneten den Himmel. Welch ein Glück das die Mauern von Choroll schon in Sichtweite waren, noch eine kalte und regnerische Nacht in seiner abgetragenen Lederrüstung hätte Rotgar nicht mehr ertragen. Die Überquerung der Grenzberge zwischen Hammerfell und Cyrodiil waren sehr anstrengend und Rotgar musste mehrmals seinem Name Trollspalter alle Ehre machen.
    Jetzt wo er endlich in Chorrolerhinterland wanderte und es nur noch wenige Stunden nach Chorrol dauern würde machten sich plötzlich seine müden Knochen bemerkbar. Er würde sogar in eines dieser dämonischen Tore zu den Reichen des Vergessens treten, nur um endlich in ein warmes Bett fallen zu können.

    Als Rotgar eine Rast einlegte hörte er auf einmal das Brechen eines Astes und siehe da ein kleiner Bandit versteckte sich hinter einem Baum und führte wahrscheinlich nichts Gutes im Schilde. Der augenscheinliche Dunkelelf stürmte mit gehobenem Schwert auf Rotgar zu, aber dieser blockte den heftigen Schwertstoß ab indem er dem Dunmer einen kleinen Stein zwischen die Augen warf und dieser benommen nur gegen Rotgars Faust lief. Wütend über die Störung seiner Rast packte er seine Axt aus um den kleinen Dunkelelf ins Jenseits zu befördern. Doch er legte die Axt weg als er den bewusstlosen Dunmer, der sehr mitgenommen aus sah und nahm stattdessen nur sein abgenutztes Eisenkurzschwert mit.
    Rotgar musste sich nun beeilen um nicht von dem nahenden Gewitter in Chorrol zu sein.

    "Gerade noch geschafft", schoss es ihm durch den Kopf als er endlich Chorrol durch das Nordtor betrat. Er betrachtete erst einmal den uralten Baum der offenbar als Wahrzeichen für die Chorroler gilt. Nach einem kurzen Moment des Verweilens fragte er eine Stadtwache nach den Herbergen der Stadt. Man verwies ihm an einem Gasthof namens Eiche und Krummstab. Die Wirtin soll angeblich eine freundliche, aber etwas aufdringliche Khajit sein. Es war etwas voll und Rotgar glaubte schon hier kein Zimmer zu finden, doch die Khajit stand nach wenigen Sekunden schon vor ihm und fragte nach seinen Wünschen. Diese waren nur ein warmes Zimmer für die Nacht und ein ausgiebiges Frühstück für den Morgen. Rotgar zog sich auch gleich auf sein Zimmer zurück und wechselte mit keinem der Gäste ein Wort.
    Geändert von Shiravuel (10.10.2007 um 22:30 Uhr)

  9. #289

    Cyrodiil, Bruma - Umland

    Thorr betrat die alten Gemäuergänge der längst vergessenen Akavirifestung im Fahlen Pass. Es war stockdunkel in dem Gang und er entfachte eine Fackel. Vor Angst oder aus Reflex lies er sie fallen. Er wurde angegriffen! Der Zweihänder, den er beim Fallen der Fackel gezogen hatte schlug sofort auf den Angreifer ein. Dieser taumelte zurück und ein zweiter Schlag des Zweihänders hiebte auf den unbekannten Angreifer. Blong-Pfusch! Der Schlag wurde von einem Schild geblockt und der Frostzauber lies den Angreifer blau aufleuchten. Dann kam der Gegenschlag. Zurücktaumelnd hatte Thorr nur noch seine Haut aus Stahl zum Schutz. War das eine Klinge? Nein eher ein Stock! Jeder Knüppel würde mehr Schaden anrichten! Thorr holte zu einem mächtigen Schlag aus und in einer Attake an Schlägen ging sein Gegner zu Boden. Was er in den Überresten fand war nicht sehr beeindruckend. Thorr betrachtet die Rüstung näher. Sie war seit jahrhunderten nicht mehr gepflegt worden. Das Schwert war Stumpf und Rostig. Trotz alledem hatten die beiden Teile große Ähnlichkeit mit der Rüstung der Klingen. Waren die Klingen in eine Festung der Akaviri gezogen und hatten die Symbole für die Rüstungen und Waffen übernommen? Für Archäologen sicherlich eine interressante Frage. Die Farge, die Thorr sich stellte, war, wo ist der Wahnsinnige Stein? Hängt er am Hals des Akavirikommandanten?

    Die Akaviris hielten immer noch hier Wache. Der nächste Stürmte unbeholfen auf Thorr zu und als Thorr zurückwich, gingen die groben Schläge des Angreifers ins Leere. Thorr hiebte mit dem Zweihänder auf den Angreifer, der den Gegenangriff geschickt blockte. Der Frostzauber allerdings hinterlies deutliche Verletzungen an dem fast nur noch aus Knochen bestehenden Akaviri. Nirgends war erklärt, wie Akaviris eigentlich aussahen, dachte sich Thorr dabei. Eines war sicher. Sie hatten eine unglaubliche Loyalität. Der zweite Angriff des Akaviri traf auf Thorrs Rüstung. Er war weder besonders Kräftig, noch schien auch diese Klinge scharf zu sein. Thorrs Prügelattake brachte den Akavier bald zum Zusammenbrechen und irgendwie blieb nur noch Staub von ihm übrig. Thorr wechselte seine Waffen. Der Einhänder mit Schild lag ihm deutlich mehr und war diesen Gegnern auch ebenbürdiger. Wie alt konnten Akaviri eigentlich werden? So alt wie Elfen? Älter als Elfen? Diese Gedanken huschten durch Thorrs Kopf, als er dem nächsten ausgehungerten Akaviri gegenüber stand. Im kalten Lichtschein der Festungslampen konnte er mehr sehen. Der Akaviri musste unheimlich alt sein. Thorr hatte mal ein Buch gelesen, wie ein Kaisersohn gegen einen Akaviri kämpfte. Da war die Schilderung von schnellen und eleganten Bewegungen. Dieses Exemplar bewegte sich langsam, hatte kaum Tiefenwahrnehmung und ein zu kurzes Schwert. Die Schläge gingen ins Leere, abgesehen davon, dass sie im Falle eines Treffers kaum einer Bemerkung wert wären. Fast schon tat es Thorr leid, diese jahrhunderte alten Fossilien ins Jenseits zu befördern. Anderer Seits musste das einzige Pflichtgefühl oder Gedanke, den sie hatten, der sein, ihre Patrolie zu machen und Eindringlinge zu bekämpfen. Ein erbärmliches Dasein und Thorr selbst wäre an ihrer Stelle froh, davon erlöst zu werden.

    Die Festungsbeleuchtung bestand aus kaltem, weiß leuchtendem, magischen Feuer und blendete Thorr manchmal. Die Beleuchtung war recht ungleichmäßig angebracht. Zum Teil mussten die magischen Lampen kaputt gegangen sein. Immer wieder kreuzten Akaviri Thorrs Weg, die vom fremden Schein seiner Fackel buchstäblich angezogen wurden. Diese Hageren, altersschwachen Akaviri stellten glücklicherweise kein all zu großes Problem dar. Manchmal Gelang es Thorr mit einem kräftigen Schildblockschlag dem Akaviri die Waffe aus der Hand zu schlagen. Dieser schaute dann vollkommen Planlos in der Gegend rum und wusste gar nicht mehr wie ihm geschah. Thorrs Schwertschläge erlösten ihn dann von seinem Alzheimeranfall und seiner Pflichtversäumnis.

    Ab und an waren die Akaviris auch zu zweit und Thorr konnte an ihnen eine Schlachtformation studieren. Glücklicher Weise waren ihre Schwerter stumpf, sonst hätten sie ihn in Stücke gehauen. Während der eine in der ersten Reihe blockte, machte der zweite einen Sprungangriff über den Ersten. Dann ging der zweite in Blockformation und der erste Sprang über den zweiten mit Sprungschlag auf Thorr. Währen sie jünger gewesen und die Waffen noch scharf, dann hätte Thorr ein tödliches Problem gehabt. Aber sie waren nicht jung, und die Waffen waren nicht scharf. Thorr lies die Klingen an seinem Orkharnisch abprallen und holte zu mächtigen Schlägen aus und brach damit durch die Deckung der Akaviri. Sehr bald ging einer der beiden zu Boden. Der Zweite war dann eigentlich kein Gegner für Thorr. Allerdings bewunderte Thorr seine Furchtlosigkeit, Kampf bis zum bitteren Ende!

    In der Halle gab es eine von Fallen umgebene Schatztruhe. Im Fackelschein konnte Thorr den Fallenmechanismus und die mächtigen Morgensterne an der Decke rechtzeitig erkennen. Der Zugang war allerdings nun mehr unbewacht. In der Truhe fand Thorr Gold, Schmuck und außergewöhnliche Waffen und Rüstungsteile. Das musste die Akaviri Soldatenkasse gewesen sein. Die Waffen und Rüstungsteilen waren wahrscheinlich für besondere Auszeichnungen vorgesehen. Allerdings gab es hier keinen Stein, der einen Wahnsinnig vor Freude machen könnte. Oder anders gesagt, die Nichtanwesenheit des Steins ließ Thorr an den Rand des Wahnsinns treiben. Thorr folgte weiter den Gängen, die tiefer ins Innere der Festung führten. Immer öfters begegneten ihm Akaviris im Doppelpack und immer besser wurde Thorr im Aufreiben der Akaviristreitkräft…

    Thorr kam in eine große Kammer. Sie hatte festungstechnisch gesehen den Charakter eines letzten Walles. Tödliche Schußanlagen sicherten den Zugang zu einer Zugbrücke. Thorr teste sie, in dem er die vermeintlichen Druckplatten belastet. Die Fallen waren nach jahrhunderten immer noch aktiv. Tausende von Pfeilen flogen durch die Gegend. Sehr beeindruckend war dieses Schauspiel. Vorsichtig suchte Thorr im Schein der Fackel einen Weg durch die tödlichen Fallen und fand ihn auch. Ein Akaviri beschützte den Zugang zu Brücke und stürmte auf Thorr. Thorr genoß es, die längere Reichweite seines Schwertes richtig auszunutzen und den Akaviri ins Jenseits zu befördern. Dann betätigte er einen Hebel und die riesige Zugbrücke senkte sich über einen sehr, sehr tiefen Graben und gab den Weg frei.

    Thorr schritt im Licht der Fackel weiter. Nach hunderten von Jahren funktionierten die Mechanismen immer noch. Das war erstaunlich! Auf der anderen Seite der Brücke hielt ein Akaviri Wache, der auf Thorr zustürmte. Drei weiter kamen als Verstärkung und es entwickelte sich auf der Brücke ein hitziger und für beide Seiten fordernder Kampf. Die Akaviri griffen in Schlachtformation an. Teilte Thorr Schläge aus, so wich der Getroffen zurück und die „frischen“ Truppen füllten die Lücke. Die Akaviri hatten eine zweireihige Schlacht Ordnung, wobei sie im ständigen Wechsel auf Thorr einschlugen. Thorr versuchte sich im Schutz des Schildes an den Angriffsmodus anzupassen. Seine Gegenschläge wurden erfolgreich von den Schildern der Akaviri geblockt. Mit schweren Schwertschlägen versuchte er einen niederzustrecken und die Formation aufzureiben. Doch das Ziel verschand in die hinteren Reihen. Thorr brauchte eine neue Taktik. Die vier Akaviri schafften es tatsächlich ihn zum Schwitzen zu bringen. Wieder Griffen die Akaviri im Doppelpack an. Ihre Koordination in der Schlachtformation war trotz ihres Alters und ihres ausgehungerten Zustandes bemerkenswert. Thorr gelang es den Schlag der Beiden erfolgreich zurück zu stoßen und es tat sich eine Lücke in ihrer Formation auf. Der geziehlte Schwertstich brachte den bereits angeschalgen Akaviri zu Boden. Jetzt waren es nur noch Drei und ihr Ende eine Frage der Zeit und Ausdauer.

    Ihre Verteidigung fiel schneller als es Thorr eigentlich erwartet hatte. Aus der Doppellinienformation machten die Akaviri eine Dreierformation, wobei Thorrs längeres Schwert eindeutig den gleichzeitig zuhauenden Akaviris überlegen war. Er traf zwei, wenn nicht sogar drei gleichzeitig. Dann versuchte einer an Thorr vorbei zubrechen, um ihn in den Rücken zu fallen. Dieser rannte bei dem Versuch in Thorrs Schwert und ein zweiter Schlag ließ ihn krachend zu Boden gehen. Der Nächst flog durch einen weiten mächtigen Schwertschlag Thorrs über die Brücke in die Tiefe des Grabens. Der Letzte gab zwar nicht auf, hatte aber gegen Thorr auch keine Chance. Die Letzte Verteidigung der Akaviri war durchbrochen. Jahrhunderte hatte sie gehalten und nun wurde sie von nur einem Nord vernichtet. Triumphirend kippte sich Thorr ein Bier herunter und wischte sich den Schweiß ab. Erste Ermüdungserscheinungen ließen ihn sich selbst fragen, ob er weiter gehen oder erstmal pausieren sollte.

    Thorr enschied sich fürs weitergehen. Der Teilweise mit dem magischen Feuer beleuchtet Gang führte zu einer wahrscheinlich letzten Kammer. Thorr war gespannt, was sich dahinter verborg. Als er sie betrat, fand er sich in einer großen Halle wieder. Mächtige Fackelsäulen des kalten magischen Lichtes erleuchteten den Raum und auf einer Podestähnlichen Anhöhung sah Thorr einen weiteren Akaviri stehen. Dieser war anders. Er wirkte gut genährt und musste folglich der legandäre Hauptmann sein. Thorr näherte sich im vorsischtig und ständig bereit sein Schwert zu ziehen.

    „Ich, der Akaviri-Kommandant Mishaxhi, habe Euch erwartet“ sprach der Akaviri Thorr an. Konnte Thorr jetzt akavirisch? Oder sprach der Kommandant Thorrisch?
    „Ihr habt eine lange und gefährliche Reise hinter Euch, doch wir haben keine Zeit zum Rasten.“ Fuhr der Akaviri-Kommandant fort. „Die Truppen Remans sind vor unseren Toren und unser Nachschub schwindet.“ Irgendwie wirkte der Akaviri durchsichtig. Wenn das ein Chamälionzauber war, so war er nicht besonders gut. Auch hatte der Kommandant nicht mitbekommen, das Reman keine Streitkräfte mehr hatte, eigentlich war Reman schon seit unbekannter Zeit Tod.
    „Wir haben auf Eure Ankunft gewartet. Sagt, was gibt es neues aus Akavir?“
    Thorr war sprachlos und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er war hier auf der Suche nach einem Akaviriartefakt und hatte keine Ahnung über die Ereignisse in Akavir. Wo lag das Land eigentlich? Thorr wollte nicht unhöflich erscheinen, nach dem der Akavir sich als so zivilisiert und friedlich gezeigt hatte. Er zog die Steintafel aus seinem Inventar und übergab sie dem Akaviri-Kommandanten. Noch bevor er etwas sagen konnte antwortet der Akaviri.
    „Gut gemacht. Soldat. Eure Aufgabe ist erfüllt. Ihr habt meinen Dank. Jetzt können wir ruhen. Lang leben die Akavir!“ Dann wand er sich ab, öffnete einen Geheimgang und verschwand spurlos.

    Der Gang führte zu einer Schatzkammer. Im Zentrum der Kammer war ein Podest, auf dem ein außergewöhnliches Medallion lag. Das musste das gesuchte Amulett sein. Als Thorr es nahm, erkannte er, dass es magisch war. Allerdings hatte das Amulett keinerlei wahnsinnge Wirkung auf Thorr. Der Stein war sehr Kunstvoll in die Fassung eingearbeitet und Thorr wurde klar, als er das Schmuckstück sah, das es etwas ausergewöhnliches war, das ausergewöhnliche Frauen unbedingt besitzen wollten. Die Herkunft des Namens allerdings musste wohl von demselben übereifrigen Übersetzer kommen, der auch das Tagebuch des Boten übersetzt hatte. Offensichtlich konnte der Typ nicht mal links von rechts unterscheiden.

    In den Schatzkisten waren Gold, Gold, noch mehr Gold, Schmuck, edelste Waffen und Rüstungsteile. Dann fand Thorr auch noch Seelensteine und ein Alchemiegerät. Das Alchemiegerät hatte die Form eines Calcinators, allerdings war es sehr fein gearbeitet. Welch Meisterhafte Kunst hattes dieses Gerät über die Jahrhunderte erhalten lassen? Eins war Thorr klar. Dieses Gerät konnte man in keinem Handel kaufen und nur ein Alchemist würde seinen wahren Wert erkennen. Allerdings war jedem Laien klar, dass dies ein außergewöhnliches Gerät war. Thorr entschied sich hier noch ein wenig zu Rasten. Der Kommandantenraum war gut erhalten und recht Schick eingereichtet. Seine Rüstung hatte trotz der vielen Treffer kaum Schaden erlitten. Nach einer anständigen Mahlzeit und einem guten schluck Wein, legte sich Thorr erstmal in diesen ruhigen Gemäuern schlafen. Es war sehr friedlich in der Ruine und Thorr hatte das Gefühl etwas sehr altem Rastlosem den Frieden gebracht zu haben.
    Geändert von Thorr (11.10.2007 um 07:50 Uhr)

  10. #290

    Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard

    Sie liefen weiter an diesem herrlichen Tag und passierten alte mit Pilzen überwucherte Baustämme, Wiesen mit Blumen und historische Gebäudereste der Legendären Aylaiden.

    Der Weg ging nun Taleinwärts und teilweise sehr steil Bergab. Man konnte den Weg gut und weit einsehen. Vor ihnen tauchte ein Wesen auf, das fast 3 Meter groß sein musste. Es stand mit dem Rücken zu ihnen und hatte sie noch nicht bemerkt. „Hinter den Baumstamm in Deckung“ sprach Kyokaan mit gedämpfter Stimme. Melian gehorchte. Das Wesen hatte zwei Hufbeine, fellbedeckte Haut und zwei Hörner auf dem Kopf. Sein Schwanz wedelte lustig hin und her und es schien in der anderen Richtung etwas zu beobachten. Kyokaan wechselte die Waffe und spannte mit einem vergifteten Pfeil seinen Bogen. „In gebückter Haltung ist das Schießen mit dem Bogen schwieriger. Dafür wird man nicht erkannt und hat Zeit auf Lebenswichtige Ziele zu schießen.“ Sprach Kyokaan zu Melian. Dann erinnerte er sich an das Buch, was er über das Bogenschießen auf Tiere gelernt hatte. „Du zielst auf den Kopf, ich auf das Herz.“ Sprach er zu Melian. „Wenn Du bereit bist, sag Feuer.“
    „Feuer“ zwei Pfeile sausten durch die Gegend und trafen ihr Ziel, das Tier heulte vor Schmerz auf.
    Dann Blicke es in die Richtung aus der die Pfeile kamen und Kyokaan ging in normale Schußposition und ballerte soviel Pfeil, wie möglich auf das Ziel. Melian folgt seinem Beispiel. Bevor der Minotaure die beiden erreichen konnte, sackte dieser zu Boden und erlag den Gift- und Pfeilverletzungen. Kyokaan zog die Pfeile heraus und entfernte mit seinem Dolch die Hörner. Dann gab er Pfeile und Hörner Melian. „Hier, die Hörner sind ein kleines Vermögen wert. Das ist Deine erste Trophäe auf dieser Reise.“

    Der Weg führte nun wieder Berg auf und auf der Anhöhe trafen sie auf ein Gasthaus. Das Gasthaus hieß zum schlechten Omen.
    „Zum schlechten Omen“ sprach Kyokaan zu Melian „ein bescheuerter Name für ein Gasthaus“ Von der Anhöhe aus hatte Kyokaan ein weiteres Gasthaus im Tal entdeckt. Leider entging ihm auch nicht das Obliviontor auf der Straße zur Kaiserstadt. „Laß uns hier einkehren und etwas essen. Ich zahle.“

    Das Gasthaus war düster und in schlechtem Zustand. Der Wirt leuchtet Dunkel im Schein einer Lampe. Ein Kamin beheizte das Gasthaus, ohne es dabei zu erhellen. Fenster gab es keine, sie waren alle mit Brettern zugenagelt.
    „Ja ich habe noch freie Zimmer. Was wollt ihr?“ begrüßte sie der Wirt. Der Wirt hatte jede Menge Wein und Lebensmittel und Kyokaan kaufte fleißig Lebensmittel. Allerdings kaufte der Wirt auch Kyokaans geklaute Weinflaschen und Tränkeflächen ab. Er schien sich über die Herkunft der Sachen wenig Gedanken zu machen. Im Handeln stellte der Wirt sich nicht sonderlich geschickt an, so dass Kyokaan einen sehr guten Preis dafür aushandelte.
    „Warum heißt das Gasthaus zum schlechten Omen?“ fragte er den Wirt.
    „Ein schrecklicher Name für ein Gasthaus, ich weiß. Aber ich kann mich nicht dazu durchringen, ihn zu ändern. Abgesehen davon gefällt mir das Schild. Woher kommt ihr her?“ fragte der Wirt.
    „Aus Bravil.“ Antworte Kyokaan. „Dann wisst ihr sicherlich etwas über den Einbruch im Schloß Bravil, hier ist die neueste Ausgabe des Rappenkuriers.“ „Nein, nicht wirklich, aber danke“ sagte Kyokaan zum Wirt und ging zum einzigen Tisch im Gastraum.

    Der Tisch war groß und rund und Stühle standen an ihm. Auf ihm stand eine Kerze, die in der Dunkelheit überhaupt verriet, dass hier ein Tisch stand. Kyokaan breitet die Lebensmittel und Pflanzen auf dem Tisch aus und sprach zu Melian „wenn Du was essen willst, dann schlag zu, bevor es weg ist.“ Sie schaute ihn ungläubig an, nahm vom Wein und aß. Kyokaan begann, nachdem er gegessen hatte, die Lebensmittel und Pflanzen im Mörser zu zerkleinern, im Calzynator nachträglich zu erhitzen und zu filtern und dann in kleine Alchemiefläschchen mit Wasser abzufüllen. Als er fertig war, hatte er über 60 Tränke, die er für je 36 Septime an den Wirt verkaufte.

    Die beiden verließen die Herberge und gingen über die Wiese Taleinwärts, um den Obliviontor nicht zu Nahe zu kommen. Das Gasthaus machte einen gepflegten Eindruck. In ihm waren zwei Khajiit, ein Kaiserlicher und ein Legionär. Es herrschte eindeutig mehr Stimmung hier und das Gasthaus wirkte freundlich und einladend. Die beiden Khajiit unterhielten sich über Kartoffeln und Kochrezepte. Die Wirtin Abhuki war keine gewöhnliche Wirtin. Sie besaß ein besonders Talent in der Kunst der Veränderung und war in der Lage einfache Zauberer darin zu unterrichten.
    „Wir hätten gern zwei Zimmer mit Frühstück.“ sprach Kyokaan zur Wirtin.
    „Geht die Treppe hinauf und nehmt die ersten beiden Türen auf der rechten Seite. Das sind Eure Kammern für die Nacht. Macht 20 Septime.“
    Kyokaan gab der Wirtin 40 Septime. Diese lächelte ihn an und gab ihm 20 Septime zurück.
    „Ein Zimmer kostet bei uns 10 Septime, 2 Zimmer kosten dann 20 Septime. Ihr kommt wohl aus Bravil?“ „Ja“

    Kyokaan und Melian bezogen ihre Zimmer. Zuvor verabschiedet sich Kyokaan mit den Worten.
    „Ich möchte morgen sehr früh aufbrechen. Die Reiseroute besprechen wir beim Frühstück, schlaft gut!“ Das Zimmer war im Vergleich zu Bravils Absteigen der Luxus pur. Es gab in dem Zimmer ein Doppelbett mit Bettwäsche, die sogar obendrein noch frisch gewaschen war. Kerzenständer beluchtet das Zimmer. Auf dem Boden lag ein Teppich mit schönen Mustern. Die Wände waren geschmückt mit Bildern. Für die Gäste waren eine Kiste und eine Kommode für das Ablegen der Kleidung vorgesehen. Kyokaan nutzte die Kommode um seine Rüstung auszubessern. Die Kampfhandlungen des Tages hatten deutliche Spuren des verschleißes hinterlassen, die er aber mittels Reparaturset gut ausbessern konnte. Dann legte er sich schlafen. Die Aufputschmittel hatten aufgehört zu wirken und er versank in einen Komaähnlichen Schlaf.

  11. #291

    Kaiserstadt;Das Herzland;Zuflucht von Cheydinhal

    Nachdem sie einige Stunden in der Bibliothek verbracht hatte, beschloss sie ihren Durst in der Stadt zu stillen. Bei der Stadt angekommen schlich sie zum Elfengarten-Bezirk und legte sich auf die Lauer. Bald darauf bemerkte sie einen Bettler der sich gerade zur Ruhe legte.
    Sie schaute sich etwas in der Nähe um ob niemand da war. Weil niemand zu sehen oder zu hören war schlich sie zu dem Bettler und trank von ihm.

    Unauffällig gelangte sie aus der Kaiserstadt wieder heraus und betrat das umliegende Herzland. Die Natur empfand sie als angenehmer als die Städte und hielt sich aus diesem Grund sehr oft dort auf. Als es heller wurde suchte sie eine in der Nähe von Cheydinhal gelegene Höhle auf wo sie sich vor den Strahlen der Sonne verstecken konnte.
    Aufgrund der Tatsache das die Höhle ansonsten uninteressant war zog sie sich tiefer in die Höhle zurück. Sie trainierte tagsüber ihre Technik mit ihrem Dai-Katana Phönixschweif und verfeinerte ihre Beherrschung der arkanen Kräfte während sie auf den Einbruch der Nacht wartete...
    Als sich schließlich die Finsternis der Nacht über das Land senkte verließ sie die Höhle und betrat im Schutz der Nacht Cheydinhal. Da sie einige Kontakte zur Dunklen Bruderschaft pflegte, besuchte sie die Zuflucht und begrüsste Vicente, der sie, im Austausch gegen kleinere Gefallen, hin und wieder mit nützlichen Informationen versorgte.
    Aufgrund ihrer Verbindung zu Vicente wurde sie vor ungefähr 50 Jahren ein inoffizielles Mitglied der Bruderschaft.
    Sie setzten sich in Vicente's Quartier an den Tisch und sprachen über die neuesten Geschehnisse innerhalb der Zuflucht...
    Geändert von Ravyn (11.10.2007 um 22:56 Uhr)

  12. #292

    Cyrodiil, Bruma - Umland

    Der Rückweg durch einen anderen Gang der jahrhunderte alten Akavirifestung war wesentlich kürzer. Von dem Kommandoraum aus konnte man ziehmlich kurzeitig alle Teile der Burg erreichen, was strategisch gesehen äußerst klever war. Draußen empfing Thorr wieder die eisige Kälte des Tales. Die Sonne erhellte das Tal, demzufolge musste Tag sein. Seinem Zeitgefühl nach noch Vormittag. Thorr bewegte sich schnell Laufend durch den Schnee. Es hatte frisch geschneit und anhand der Ogerleichen fand Thorr den Rückweg. Die Steinstaturen zeigten Thorr ebenfalls den Weg und so fand er ziehmlich schnell wieder zum Schlangenpfad. In der Höhle war es Dunkel und Thorr entzündet seine letzte Fackel. Schatten tanzten im Schein der Fackel an den Höhlenwänden. Diesmal waren es nur Schatten. Seit seiner Reinigung der Höhle hatten sich keine neuen Tiere hier eingenistet und Thorr konnte sie ohne Probleme durchqueren.

    Im Norden Brumas fiel Schnee. Obwohl der Schneefall dicht und das Wetter trüb war, war es hier spürbar wärmer als in der Höhle oder im Fahlen Pass. Thorr fing ohne ersichtlichen Grund an zu schwitzen. Langsam schritt er auf Bruma zu und langsam gewöhnte sich sein Körper an die Sommerlichen Temperaturen des kühlen Nordens.

    Die Tore Brumas erhoben sich am Horizont. Der Himmel war in Wolken gehüllt und dicke Schneeflocken fielen vom Himmel. Langsam wurden die Umrisse der großen Katedrahle für die Neun sichtbar. In Bruma ging Thorr erstmal nach Hause. Dort verstaute er die Wertvollen Sachen, zog noble Kleidung an und machte sich auf den Weg zur Gräfin. Es war 5 Uhr Nachmittags und führ seinen Besuchsgrund würde sie ihn ohne Voranmeldung empfangen.

    Im Schloß herrschte reges Treiben. Die Gräfin hatte eine Audienz wegen der bevorstehenden Oblivionkriese. Ihr Sekretär erkannte sofort den Grund für Thorrs Besuch und aufgrund wichtiger Neuigkeiten, die Ihr Spezialagent brachte, wurde diese Sitzung kurzfristig beendet.

    Die Gräfin hatte sich noch mal frisch und hübsch gemacht und zappelte ein wenig ungeduldig auf ihrem Thron rum.
    „Habt Ihr den Stein des Wahnsinns gefunden?“ fragte die Gräfin aufgeregt. „Ja“ antworte Thorr ohne blumige Worte zu verlieren. Er hatte die Gräfin noch nie so mitleidenschaftlich erlebt.
    „Ich hätte es nie für möglich geahlten.“ Platzte ihr heraus, als Thorr ihr das begehrte Amulett gab. Schnell und geistesgegenwätig fügte sie hinzu „Ich meine … ähhm“ War sie sprachlos? „ich hatte gehofft …“ Ihr fehlten zum ersten Mal die Worte. Mit leuchtenden Augen betrachtet sie das uralte Schmuckstück und sagte schließlich mit mehr Fassung „aber ihn jetzt in meinen Händen zu halten. Er ist schöner, als ich geglaubt habe. Glückwunsch!“
    Jetzt hatte sie ihre Fürstliche Ruhe wieder inne und mit leicht Kühlerer Stimme fuhr sie fort. „Ich wusste Ihr wäret der Richtige für diesen Auftrag und ich denke, ich schulde Euch eine Belohnung. Hier ist ein Siegelring der Grafschaft Bruma. Damit seid Ihr amtlich ein Ritter Brumas und Abgesandter der Grafschaft Bruma. Ihr genießt jetzt politisches Ansehen in Cyrodiils. Damit der Ring nicht nur Symbolischen Charakter hat, habe ich meinen Hofmagier veranlasst ihn magisch zu verzaubern. Er beschützt Euch vor magischen Angriffen. Jetzt sagt mir, was habt ihr über die Akaviri herausgefunden?“
    „Nun denn“ eröffnet Thorr das Gespräch, um so gelangweilt wie nur möglich zu klingen. Sollet er ihr von den Akaviri berichten? Von ihrem plötzlichen Verschwinden? Von den Massen an Ogern?
    „Wilde Tiere hatten sich in einer Schlucht nieder gelassen und ich musste das vergessene Tal erstmal von Ihnen säubern. Nach der Beschreibung Eures Übersetzers suchte ich sehr lange nach dem Stein des Wahnsinns, fand aber nichts. Dann wollte ich schon die Suche aufgeben, da ich nichts gefunden hatte und bittere Kälte meine Fußzehen abfrieren ließ, als ich plötzlich über einen seltsamen Stein stolperte. Dieser Stein war künstlich bearbeitet und so begann ich dort im eisigen Boden zu graben. Nachdem ich ein riesen Loch ausgehoben hatte fand ich die Überreste des Kommandanten der Akaviri. Der Stein des Wahnsinns lag ganz in seiner Nähe. Die Akavirifestung wurde von einem Erdrutsch vernichtet und die wenigen Überlebenden hatten die toten Kommandanten begraben. Die Überlebenden mussten erfrohren oder Wölfen gerissen worden sein. Von ihnen gab es keine Spuren mehr. Mit dem Stein des Wahnsinns in den Händen bin ich zu Euch zurückgekehrt.“ Sagte Thorr, fast mehr zu sich selbst, als zur Gräfin.
    „Bei den Informationen könnte es Jahre dauern, bis die Gelehrten die Geschichtsbücher überholt haben“ spach die Gräfin erstaunt „Der Stein des Wahnsinns gehört endlich mir. Er ist das Schmuckstück meiner Sammlung. Nochmals Danke.“ Thorr begab sich erstmal nach Hause und in sein Bett, um zu Ruhen.

  13. #293

    Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab

    Nach kurzem Blickkontakt zwischen der Bretonin und der Wirtin hatte sich Naasira auch dazu durchgerungen etwas zu essen. Tirian hatte keine Antwort bekommen und so beließ er es dabei zu essen und an einigen kurzen Gesprächen, welche nicht mehr als das tägliche Einerlei behandelten teil zu haben. Der Eintopf und die Fleischbeilage waren schnell aufgegessen und als Tarrior ein weiteres Weinglas für die Bretonin holen wollte, fing sie an zu gähnen. Auch jetzt fiel es ihm erst auf, das sie irgendwie müde wirkte. Zuvor hatte sich noch recht gefasst gewirkt und aufmerksam. Warscheinlich zeigte nun die schwere warme Mahlzeit in ihrem Magen Wirkung. "Das Abenteuer hat sie vielleicht doch mehr Kräfte gekostet, als sie gedacht hatte": ging er in Gedanken die Gründe für die plötzliche Müdigkeit durch. Doch schon hatte sich Naasira verabschiedet und war in Richtung der Schlafräume der Herberge verschwunden. Wieder lehnte sich Tarrior auf seinem Stuhl zurück, noch immer hatte er das Gefühl von Augen die sich in seinen Rücken zu bohren schienen, aber mittlerweile war er daran gewöhnt, hatten seine zwei grauen Schatten ihn vermutlich kaum eine Sekunde aus den Augen gelassen. Wieder wurde ihm schmerzlich bewusst, das der verfluchte Telvanni-Magier, der ihn auf diese Schnitzeljagd geschickt hatte, vermutlich die ganze Zeit über jeden seiner Schritte Bescheid gewusst hatte.

    Er fuhr sich mit der Hand über seinen Kopf wo das Haar langsam wieder länger wurde, aber immer noch militärisch kurz kaum ein paar Centimeter vom Kopf abstand. Er seufzte. "Ich sollte meine Gedanken nicht an soetwas unwichtiges verschwenden. Die Nekromanten sollten meine volle Aufmerksamkeit erfordern": überlegte er, bevor ihm schmerzlich bewusst wurde, das er immernoch niemanden gefunden hatte, der ihm helfen konnte. Nach einem weiteren kleinen Gefühlskampf drehte er sich zu Tirian um. "Ich muss mit dir reden, ich denke ich werde deine Hil ...": wollte er seinem jungen Begleiter um seine Hilfe bitten, als sie jedoch just unterbrochen wurden. Der Mann, welcher ihn schon die ganze Zeit beobachtet hatte, war an den Tisch gekommen und hatte sich auf einen der freien Stühle gesetzt. "Guten Abend die Herren": begrüßte er sie. "Na toll noch eines von Behrams Schoßhündchen, das mich darauf hinweisen will das ich lieber nicht versagen sollte": dachte er entnervt war aber umso überraschter als das Gespräch in eine volkommen andere Richtung führte. Denn ohne auch nur eine Erwiederung seiner begrüßenden Worte abzuwarten, setzte der Mann, ein Kaiserlicher, seine Ausführungen bereits fort. Er habe ihr Gespräch vorhin mitgehört und habe ebenfalls seine Gründe nach Hrotanda zu gehen. Auch bemerkte er das die Ruine verseucht von Nekromanten und Untoten und somit gefährlich sei. "Als hätte ich das nicht schon gewusst": murmelte der Dunmer leiser vor sich hin. Doch dann sagte der Mann etwas das sein Interesse wieder weckte. Er bot seine Hilfe an. Sie würden gemeinsam die Nekromanten in der Höhle beseitigen, solange einer von ihnen am Leben blieb irgendein Nekromant dessen Namen sich zu merken er garnicht versuchte.

    Während Tarrior endlich seine Chance witterte setzte Tirian einen verwirrten und erzürnten Ausdruck auf. Der Blick des Jüngeren wanderte wild umherschwirrend zwischen den beiden hin und her und richtete sich schlussendlich vollends auf seinen Begleiter, dem er nun tief in die Augen sah. Er holte kurz Luft und setzte in gehobenen Ton eine ihm schon lange auf der Zunge liegende Antwort an. "Ich möchte endlich wissen was hier gespielt wird. Und diesmal keine Ausflüchte und wage es erst garnicht mich zu ignorieren. Nur ein paar kleine Priesen aus meinem Pulversäckchen und du kommst für gute zwei Wochen nicht von deinem Nachttopf herunter": fuhr er ihn halb außer sich, doch noch halb beherrscht an. Er schaute den Jungen überrascht an. so hatte er noch nie mit ihm gesprochen. Eigentlich hatte er ihn so selten erlebt. Dann setzte er eine schwer zu durchschauende gekünstelte Miene auf. Der Ausdruck darin war gespielt dennoch drückte er falsche Zerknirschtheit und Entschuldigung aus. "Ich hatte schließlich meine Gründe ihm nichts zu erzählen": rechtfertigte er sich Gedanken und begann seinem Freund zu erklären was es mit den Nekromanten auf sich hatte, obwohl er dabei die Wahrheit mehr als einmal verdrehte um einige empfindliche Fragen zu umgehen. Schlussendlich offenbarte er ihm den Inhalt seines Auftrages, sagte aber das er es aus eigenem Antrieb tun würde und die Unterlagen über die Alte Magie sicherstellen wolle, damit diese nicht in die Hände der dunklen Magier fallen. Auf die Frage wie er von Hrotanda erfahren hatte, gab er als Antwort, das er es von einem sterbenden Legionär erfahren hatte, der von einigen der dunklen Beschwörer schwer verletzt worden war. "Natürlich brauche ich Hilfe. Allein kann ich das nie und nimmer schaffen. Ich wollte dich zwar nicht mit hinein ziehen aber doch frage ich dich. Willst du mir helfen?": schloss er seine Ausführungen ab.

    Tirian setzte erst einen ungläubigen, dann einen besorgten Gesichtsausdruck auf und versank scheinbar in Gedanken. Als Tarrior merkte, das er keine Antwort zu erwarten hatte, wandte er sich wieder an den Kaiserlichen, welcher das Gespräch mit ungerührter Miene verfolgt hatte. An mancher Stelle kam es ihm so vor Interesse in den Zügen des Mannes erkennen zu können, aber er konnte es sich auch eingebildet haben. "Ich nehme euer Angebot gerne an. Da wir scheinbar das gleiche Ziel haben. Wir sollten am besten gleich noch unser Vorgehen besprechen wenn wir das durchziehen wollen, denn ein Angriff in den frühen Morgenstunden erschiene mir am sinnvollsten und es sollte vorher alles geklärt sein. Ach wie ist eigentlicher euer werter Name? Ich bin nicht gerne mit Leuten unterwegs, dessen Namen ich nicht kenne": sagte er und wartete auf eine Antwort des Kaiserlichen. In Tirian tobte wie zuvor in Tarrior ein gewaltiger Kampf und es war noch nicht abzusehen welche Seite gewinnen würde. Mit abwesendem Blick verfolgte er die Geschehnisse.
    Geändert von KingPaddy (13.10.2007 um 02:01 Uhr)

  14. #294

    Cyrodiil, vor Chorrol

    In der Ferne begannen sich langsam die Mauern der Stadt abzuzeichnen. Gross und wuchtig, ohne grosse Zierde, doch durch ihre schlichte Grobheit bestechend erhoben sie sich, die Mauern. Die Mauern von Chorrol. Chorrol? Wieso eigentlich Chorrol? Karrod wollte doch in die Kaiserstadt! Die Orientierung hatte er jetzt wohl endgültig verloren, dachte der Bretone zerknirscht.

    Zwei Tage waren inzwischen bereits vergangen, seit er, mitten im Wald auf einer Lichtung, völlig verwirrt und ohne die leiseste Ahnung, wo zum Teufel er sich befand, aufgewacht war. Alles, an das er sich erinnern konnte, war, dass es verdammt dunkel war und dass plötzlich dieser unverschämte Knilch von einem Dunmer aus dem Nichts aufgetaucht ist – die Götter wissen, wohin sich der Kerl verdrückt haben mochte! Erst hatte er befürchtet, der Dunmer könnte ihn niedergeschlagen und anschliessend ausgeraubt haben, aber einerseits vermisste er nichts und andererseits hatte sich sein Hinterkopf keineswegs so angefühlt, als ob ihm ein fieser kleiner Dunmer eins übergezogen hätte. Vielleicht hatte er es ja versucht, aber nicht mehr die nötige Kraft aufgebracht, ihm eine ordentliche Beule zu verpassen - der Jüngste war er selbst für Elfenverhältnisse nicht mehr gewesen, dachte Karrod in einem kleinen Anflug von Häme.
    Egal! Das war jetzt zwei Tage her und er war mittlerweile nicht mehr im Wald, sondern kurz vor Chorrol. Was jetzt? Die Bäder, nach denen er sich schon lange sehnte, waren in der Kaiserstadt! Genau wie sein übriger Krempel, der immer noch in der Gaststätte auf ihn wartete…
    Ach was soll’s, sagte sich Karrod. Er gebärdete sich ja schon wie ein kleines verweichlichtes Aristokratchen – er würde in Chorrol schon einen Zuber mit heissem Wasser finden und das Wichtigste hatte er ja sowieso dabei.
    Mittlerweile war der Bretone am Stadttor angelangt. Die Wachen liessen ihn passieren und Karrod fand sich auf dem grossen Platz von Chorrol wieder. Eigentlich war es hier ganz gemütlich! Schöne Häuschen, viel grün… liess sich aushalten. Allerdings sah die Landschaft mit gestilltem Durst bestimmt noch viel besser aus und so machte sich Karrod auf in Richtung Taverne…

  15. #295

    Cyrodiil, Kaiserstadt, Marktviertel

    Nachdenklich schritt Grimoa durch das Tor, welches Elfengarten und Marktbezirk voneinander trennte. Vor ihr eilten Menschen über die Strasse, alle mit ihren täglichen Aufgaben beschäftigt. Niemand schenkte der Rothwardonin mit dem lilanen Zopf besondere Beachtung. Dies war eine überaus beruhigende Feststellung für Grimoa. Ihre Szene mit der Wache, die vor drei Monaten hier stattgefunden hatte, schien komplett in Vergessenheit geraten zu sein. Unbewusst überprüfte sie ihre Kleidung, um unter den teilweise doch recht gut gekleideten Kunden des Marktviertels nicht weiter aufzufallen. Sie trug eine einfache Hose aus dunkelgrau gefärbtem und sehr fein gewebtem Leinenstoff und eine fliederfarbene Tunika, die um ihre Taille von einem schmalen Gürtel zusammengehalten wurde. An diesem befand sich ein kleines Messer sowie ein gut gefüllter Geldbeutel.

    Sie schlenderte langsam am Rande der Strasse entlang, unsicher, wo sie zuerst nach einem Bogen suchen sollte. Schließlich nahm ihre Faulheit ihr diese Entscheidung ab, und sie betrat den ersten Waffenladen, der ihren Weg kreuzte. Das Geschäft hieß "Hauen und Stechen" und wurde von dem Ork Urbul gro-Orkulg geführt. Gruz gro-Basch hatte ihr ein paarmal von ihm erzählt, sie konnte sich nur nicht mehr erinnern, ob sein Urteil positiv oder negativ ausgefallen war.
    Urbul gro-Orkulg war grade damit beschäftigt, seine Auslagen zu betrachten, als sie das Geschäft betrat.
    "Oh, Kundschaft...", murrte er leise, und drehte sich Grimoa zu. "Womit kann ich helfen?"
    "Nun...", fing Grimoa an und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. "Ich suche eigentlich einen Bogen", sagte sie wenig hoffnungsvoll, denn die Regal enthielten hauptsächlich Streithämmer und schwere Rüstungsteile.
    "Bogen?", gab der Ork zurück. "Hm, ich habe excellente Streitkolben hier", verkündete er mit einem tiefen Bass und machte eine ausladenede Handbewegung, die die Hälfte des Ladens umfasste.
    "Oh ja, gewiss, excellent... Und mit Sicherheit auch sehr schwer", antwortete sie nach einem kurzen Zögern.
    "Schwer, ja. Hm...", murmelte der Händler und maß sie einmal mit seinem Blick von Kopf bis Fuß. "Vielleicht ist etwas leichteres doch besser", sagte er dann etwas lauter.
    "Ich habe auch Dolche und ein paar kleine Schwerter", er fing an in einer Kiste hinter seiner Ladentheke zu wühlen.
    "Macht Euch keine Mühe", warf Grimoa schnell ein, "ich komme vielleicht ein andermal wieder", sie versuchte überzeugend zu lächeln und fügte in Gedanken hinzu: "wenn ich sonst nichts finde."

    Das nächste Geschäft, welches sie betrat, war die "Beste Verteidigung", geführt von Vernado. Dieser war grade in ein Gespräch mit einem Kaiserlichen, scheinbar ein anderer Kunde, verwickelt und schaute kaum auf, als Grinoa den Laden betrat. So hatte sie sehr zu ihrem Gefallen, genug Zeit sich in Ruhe umzusehen. Die Regale und Tische enthielten hauptsächlich verschiedene Klingenwaffen, Schwerter aller Formen und Längen sowie Messer und Dolche. Aber auch Rüstungen verschiedenster Macharten waren verteten. Bei manch einem Stück spürte sie das verlangen, es in die Hand zu nehmen und auszuprobieren, doch sie hielt sich zurück. Die Händler in der Kaiserstadt sahen es nicht gerne, wenn man ungefragt ihre Waren berührte. In Hammerfell gehörte es zum guten Ton, dass man eine Waffe vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen durfte, auch ohne extra zu fragen. Aber vielleicht lag diese Übervorsicht der Kaufleute daran, dass sich die Menschen in der Kaiserstadt generell weniger auf Waffen verstanden als die Bewohner Hammerfells.
    Sie war so in das Betrachten der Waffen verloren, dass sie nicht bemerkte, wie der andere Kunde das Geschäft verlies und Vernado an sie herantrat.
    "Sie sind schon sehr schön, nicht wahr?", sprach er sie unvermittelt an. Grimoa erschrak, bemühte sich aber, dies nicht zu zeigen. Falls Vernado doch etwas von ihrem Schrecken bemerkte hatte, ging er jedenfalls nicht weiter darauf ein.
    "Welches darf ich Euch genauer zeigen?", fragte er sie und strich mit den Blicken nun seinerseits über die glänzenden Klingen.
    "Ich bin eigentlich auf der Suche nach einem Bogen", antwortete Grimoa schnell, bevor sie sich noch hinreißen lassen würde, hier ein Schwert zu kaufen.
    "Oh, ein Bogen. Natürlich, die sind dort drüben", er zeigte auf die hintere Ecke des Raumes. Dort befandet sich ein Regal, in dem einige einfache Stahl- und Feinstahlbögen lagen. Auch die passenden Pfeile waren vorhanden.
    "Nehmt sie gerne in die Hand und spannt sie einmal", beantwortete Vernado Grimoas unausgesprochene Frage. Vorsichtig spannte Grimoa einen Bogen nach dem anderen, fühlte den Zug der Sehne und das Holz an ihren Fingern. Das einfache Material der Bögen ließ jedoch keine sehr hohe Zugkraft zu, und auch die Haltbarkeit war vermutlich begrenzt.
    "Hmmm...", machte Grimoa nachdenklich, als sie den letzten Bogen wieder weglegte.
    "Habt Ihr auch etwas mit, nunja, mehr Durchschlagskraft?", fragte sie dann.
    "Ah, Ihr sucht etwas exquisiteres als der Durchschnitt", antwortete Vernado lächelnd, "dass hätte ich natürlich auch gleich erkennen können."
    Er verschwandt kurz in einem Hinterzimmer und kam dann mit einem elfischen Langbogen wieder zurück. "Dieses edle Stückk habe ich erst vor zwei Tagen erworben. Seht Ihn Euch an, er ist wirklich einmalig. Die Schnitzereien macht wirklich so schnell keiner nach und er ist an Durchschlagskraft und Leichtigkeit unübertroffen."
    Grimoa nahm den Bogen entgegen und probierte auch diesen aus. Er lag wirklich gut in der Hand, hatte auch eine angemessene Zugstärke und die Verzierungen waren wirklich hübsch, was für sie aber eigentlich ehr nebensächlich war. Der Bogen würde damit allerdings sehr gut zu ihrem elfischen Dolch passen, den sie sich vor einigen Jahren mühsam zusammengespart hatte.
    Nun kam also der Teil eines Geschäfts, in dem Grimoa leidlich schlecht war. Die Preisverhandlung.
    "Nun, wie ich sehe habt Ihr Interesse an diesem schönen Stück", machte Vernado seinen Eröffnungszug. Grimoa schwieg nur eine Weile und wog den Bogen nocheinmal in ihrer Hand. "Hmmmm..."
    "Ich gebe ihn Euch für 400 Septime", schlug Vernado vor.
    400... Grimoa musste sich zurückhalten, um nicht zu schockiert auszusehen. Das überstieg ihr Budget nun doch ein wenig.
    "300 kann ich Euch geben...", sagte sie vorsichtig und sah sofort am Gesichtsausdruck des Händlers, dass sie kaum noch Chancen auf diesen Bogen hatte.
    "300 für so eine excellente Waffe? Das kann ich nicht machen", Vernado schüttelte mit dem Kopf. "Aber es wird schon spät, heute bekomme ich sowieso keine anderen Kunden mehr. Ich gebe euch für 380 Septime noch ein Dutzend der einfachen Pfeile dazu, wie klingt das?"
    Ja, das war ein gutes Angebot, gewiss, aber immernoch über ihrer Grenze.
    "Tut mir leid", murmelte Grimoa, "aber das kann ich mir im Moment nicht leisten."
    "Schade", meinte Vernado und nahm den Bogen zurück, "vielleicht nächstes mal."

    Als Grimoa wieder die Straße betrat war die Dämmerung schon heriengebrochen und ein leichter Nieselregen hatte die meisten Menschen von der Straße vertrieben. Wenn sie noch "Eine Faire Chance" den letzten Waffenladen im Marktviertel aufsuchen wollte, musste sie sich beeilen.

  16. #296

    Cyrodiil, Kaiserstadt, Marktviertel

    Rasch lief Grimoa durch das Marktviertel um im Waffengeschäft "Eine Faire Chance" Schutz vor dem einsetztenden Regen zu suchen.
    Als sie durch die Tür trat, war die Inhaberin Rohssan bereits dabei aufzuräumen. Grimoa zögerte kurz, "Guten Abend", grüßte sie dann freundlich, "ist noch Zeit für einen kleinen Handel oder soll ich besser morgen wiederkommen?"
    "Oh nein, kommt herein, womit kann ich Euch helfen?", erwiederte Rhossan.
    "Ich suche einen Bogen. Etwas stabiles nach Möglichkeit, mit guter Durchschlagskraft. Aber zu teuer sollte er auch nicht sein", formulierte Grimoa ihren Wunsch. Vielleicht würde es diesmal klappen.
    "Hm... Ich glaube, da habe ich genau das richtige. Wartet einen kleinen Moment, ja?" Und mit diesen Worten war sie auch schon in einem Hinterzimmer ihres Ladens verschwunden.
    Als Rhossan wieder auftauchte, hatte sie einen dwemerischen Langbogen in der Hand.
    "Ich glaube, dass erfüllt genau Eure Anprüche. Er ist äußerst stabil und hat sehr viel Kraft. Leider ist er damit auch deutlisch schwerer als andere Bögen."
    Das ungwöhnliche Desgin gefiel Grimoa sofort und auch beim Ausprobieren zeigte sich der Bogen im besten Licht.
    "Wieviel wollt Ihr dafür haben?", fragte sie gleich, bevor sie es sich anders überlegen würde.
    "Oh, das ging aber schnell! Ich habe den Bogen schon eine halbe Ewigkeit liegen, dachte nicht, das sich überhaupt nochmal jemand für das schwere Ding interessieren würde. Also gut, der Preis... Sagen wir 200?"
    Grimoa wog den Bogen nocheinmal in der Hand. Das war ein guter Preis, aber sie würde auch noch Pfeile benötigen.
    "In Ordnung, doch ich brauche auch ein paar Pfeile. Sagen wir, ich gebe Euch 220 und dafür bekomme ich den Bogen und einige gute Pfeile?"
    "Pfeile! Aber natürlich. Ich kann Euch keine der gleichen Machart geben, aber wie wäre es mit einem Köcher Silberpfeile? Es sind fast zwei Dutzend. Das sollte eine Weile reichen. Und wenn Ihr mehr benötigt, kommt einfach wieder!" Mit einem Augenzwinkern hielt sie Grimoa einen sehr hübsch gefertigten Köcher mit 20 Silberpfeilen hin.
    Das war doch mal ein erfolgreicher Einkauf. Grimoa besiegelte das Angebot mit einem Handschlag, bezahlte die 220 Septime und verließ gutgelaunt das Geschäft.

    Kaum hatte sie die Straße wieder betreten und sich Richtung Elfengarten und damit Zuhause aufgemacht, näherte sich ihr mit langen Schritten eine schlacksige Gestalt von hinten.
    "Hallo Grimoa!", begrüßte ihr Mitbewohner Jeffre sie. "Warst du einkaufen?", fragte er mit einem Blick auf ihren neuen Bogen.
    "Ja, richtig", antwortete sie, "aber was machst du denn eigentlich hier? Hat Georick dich schon laufen lassen? Keine Tränke mehr zu brauen heute?"
    "Nein, bei dem Wetter kommen wahrscheinlich sowieso keine Kunden mehr", erwiederte Jeffre. Seine Arbeit für den Besitzer des Alchemiegeschäfts "Die Hauptzutat" hielt ihn manchmal bis spät in die Nacht fest.
    "Vielleicht", überlegte Grimoa in Gedanken, "sollte ich mich auch mal wieder nach einer festen Arbeit umsehen. Das zusätzliche Geld könnte ich gebrauchen. Und dann wäre es einfacher zu erklären, was ich den ganzen Tag mache und wie ich meine Miete bezahlen kann. Die Menschen sind so verdammt neugierig geworden."

  17. #297

    Cyrodiil, Bruma

    Ritter der Grafschaft Bruma – Abgesandter, was bedeute für Thorr? Ruhm und Ansehen? Weniger Probleme mit den Stadtwachen? Was Thorr damit anfangen wollte, wusste er noch nicht, aber als nächstes stand auf seiner Liste ein Teil seiner Beute verkaufen und einen Altmer besuchen, der schon die Gepflogenheiten der Nords angenommen hatte. Der Wintereinbruch in Bruma war unübersehbar. Meterhoch staute sich den Schnee an den Holzhäusern und bildet zusätzlich noch einen Schutz vor der Kälte. Der Morgen war außergewöhnlich Sonnig, trotzdem war die Luft eisig. Die Wachen schaufelten fleisig die Wege frei, damit das geschäftige Treiben in Bruma aufrecht geahlten werden konnte. Es waren fast nur noch Nords auf den Straßen. Thorr begab sich zum Händler und verkaufte die kunstvollen Waffen der Aklaviri zu guten Preisen. Dann kaufte er einen Geschenkkarton mit Geschenkpapier.

    In seiner Hütte verpackte er den Meistercalcinator der Akaviri in dem Karton und suchte eine Flasche des Besten Weines Cyrodiils. So begab er sich zum Haus von Elendil Sunlight. Sie waren zwar keine Nachbarn, wohnten aber im gleichen Stadtviertel. Thorr klopfte an die Tür Elendils. Als diese sich öffnete schrie oder sang er?
    Alles Gute zum Geburtstag!“ mit einer Flasche Tamika, Jahrgang 399 und einem Geschenkkarton stürmte Thorr beinahe ins Haus hinein. Er genoß unauffällig den verduzten Gesichtsausdruck des Altmer. Natürlich hatte der Altmer nicht Geburtstag, zumindest glaubte Thorr nicht an solche Zufälle. Ihm hatte die Idee mit dem Geburtstag besser gefallen als ein – Herzllichen Glückwunsch zur Beförderung, Herr Dorfalchemist – was zweifelsohne eine Abfuhr auf Altmerisch zur Folge hätte.
    Thorr drückte ihm den Geschenkkarton in die Hand und die Flasche Wein. Er hatte den Almer noch nie Feiern gesehen. Wußten Altmer überhaupt, was Spaß im Leben bedeutet? Dann wartet er geduldig wie ein Fünfjähiger darauf, dass der Altmer das Geschenk auspackte.
    Geändert von Thorr (15.10.2007 um 08:54 Uhr)

  18. #298

    Bruma, Cyrodiil

    Elendil prallte rückwärts. War der Nord verrückt geworden? Hah, er hatte es immer gewußt, dass das ewige Eis hier oben selbst Nords auf's Gemüt schlug. Was sollte auch sonst das Geschrei von Geburtstag bedeuten. Wer hatte Geburtstag? Er, Elendil? Nicht, dass er wüsste. Und Alkohol trank er auch nicht. Magier sollten sich grundsätzlich von allem, was in irgendeiner Form des Geist beeinflusste, fern halten. Schien der Nord nicht zu wissen. Na ja, wie denn auch. Nords waren magisch unbegabte Geschöpfe und sollte sich tatsächlich in ihren Reihen mal ein anderer Nord befinden, würde dieser sicher sofort von seinem Stamm als Missgeburgt ausgestoßen.

    Elendil stellte die Weinflasche auf das nächststehende Tischchen und brummte: "Ich habe weder Geburtstag noch trinke ich Alkohol. Alkohol und Magie vertragen sich nicht. Oder möchtet Ihr hautnah erleben, wie ich die Kontrolle über meine Magie verliere und als gerösteter Nord enden?"

    Etwas verdutzt hielt er dann das Geschenkpäckchen in der Hand. Und was sollte er nun damit? Er hatte keinen Geburtstag und selbst wenn... wie kam Thorr dazu, ihm etwas zu schenken. Langsam entpuppte sich der Nord als ähnlich lästig wie diese Albino-Katze, die offenbar von einer Schneewehe begraben war. Weswegen sie wohl auch nicht mehr auftauchte. Was ihm, Elendil, nur recht sein konnte.

    Und dieses dauernde in-sein-Haus-stürmen. War sein Haus etwas zu einer daedraverfluchten Goblinhöhle geworden, in die jedermann nach Belieben ein- und ausging? Es wurde offenbar mal wieder Zeit für ein paar magische Fallen, die jeden Anklopfer schon mal mit einem netten kleinen Blitzzauber etwas durchschüttelten. Diese und ähnlich unfreundliche Gedanken gingen dem erbosten Altmer durch den Kopf.

    Dann drückte er Thorr das Päckchen wieder in die Hand. "Nun, da Ihr wisst, dass ich nicht Geburtstag habe, ist ein Geschenk also auch überflüssig."
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in seinen Alchemieraum zurück. Den Weg nach draußen würde der Nord wohl ebenso einfach finden wie er den nach drinnen gefunden hatte.

  19. #299

    Cyrodiil, Bruma

    „Nicht Geburtstag?“ Thorr kratzte verlegen am Hinterkopf. „Nun ja, behalte das Geschenk, ich denke, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.“ Dann wand er sich von Elendil ab, stellte den Karton auf eine Ablage und suchte den Ausgang.

    Thorr hatte heute wieder einen seiner Gammeltage. Als Reicher Nordritter wurde er faul, oder lags am Alter? Eine Frage, die er nur bei Olafs Streu und Bräu verdrängen konnte. In der Kneipe stürmte ihm Olaf gleich entgegen. „Hier lies! HoHoHo.“ sprach er und drückte Thorr einen Krug seines Spezialbieres in die Hand und den Rappenkourier.

    Zitat Zitat
    Extrablatt!
    Festung Fahler Pass entdeckt!

    Geheimnisse der Ersten Ära enthüllt!
    Die Festung am Fahlen Pass, das sagenhafte Hauptquartier der Akaviri-Invasoren aus Tamriels Erster Ära, wurde von Sir Thorr, dem kühnsten Ritter der Gräfin von Bruma, ausfindig gemacht. Man hatte angenommen, dass diese Festung schon lange in der Zeit verloren war, vergraben in den eisigen Ödländern der Jeral-Berge. Dank einer Expedition, die von Ihrer Gnaden Narina Carvain, der Gräfin von Bruma, finanziert wurde, ist der geheime Eingang zu dieser großartigen Ruine gefunden worden.

    Zuvor haben Gelehrte keinen plausiblen Grund anführen können, warum der Akavir-Moloch, nachdem er Tamriels Verteidiger beiseite gefegt hatte, urplötzlich und vollständig bei der Überquerung der Jeral-Berge zusammenbrechen sollte. Nun weisen Fundorte vor Orf auf einen massiven Erdrutsch hin, der die Festung bedeckte, die unselig viele Akaviri-Kommandanten darin einschloß und die Akaviri-Kolonnen führerlos und isoliert in den wilden Hochgebirgspässen zurückließ.

    Die Gräfin konnte aufgrund der einzigartigen Funde beim Ausgrabungsort nun ihre Antiquitätensammlung von Akaviriartefakten vervollständigen. Der Kulturelle Höhepunkt ihrer Sammlung ist dabei ein sehr kostbares magisches Halsband, in welches der sagenumwobene Stein des Wahnsinns als Schmuckstein eingearbeitet wurde. Dieses Sehenswerte Amulett alleine ist einen Besuch der Stadt Bruma wert und ist ein kultureller Höhepunkt für jeden vornehmen Bürgers Cyrodiils.
    „Was erheitert Dich daran?“ fragte Thorr. „Na die Touristen! Jeder will die Ausstellung der Gräfin sehen und vergisst dabei die Reisekriese, die durch die Obliviontore ausgebrochen ist. HaHa, mein Laden boomt wieder. Und wem verdank ich das – Dir, ab heute nehm ich kein Geld mehr von Dir für die Zeche, HoHoHo“
    „Nadenn – laß uns Feiern!“ sprach Thorr und reichte dem Wirt seinen leeren Bierkrug…

    „Ich habe eine Dunkelelfin zu Gast – schöner als Barenziah in ihren schönsten Jahren.“ protzte Olaf. Die „wahre Geschichte Barenziahs“ gehöhrte zu den Lieblingsgeschichten der Nords. Sie war ungewöhlich leidenschaftlich und spannend geschrieben. Zwar schnitten die Nords in den Letzten Teilen der fünfbändigen Geschichte nicht so gut ab, allerdings war Barenziahs erster Liebhaber ein Nord. Barenziah gehöhrte in der Geschichte zu den Frauen, die das Leben genießen und teilen konnten, so was gefiel allen Nords. Tief im innersten war es auch Thorrs Wunschtraum mal einer solch leidenschaftlichen Dunkelelfin zu begegnen. Leider hatte er schon oft die Erfahrung gemacht, dass Illusion und Wirklichkeit zwei ganz verschiedene Dinge sind. Nun jeder wollte seine eigene Traumwelt, aber dieser Abend war von den Göttern nicht zum Philosophieren geschaffen. Die schlüpfrigen Geschichten Ongars erheiterten gerade die Gesellschaft und Thorr konnte sich nicht davor verschließen…
    Geändert von Thorr (15.10.2007 um 14:25 Uhr)

  20. #300

    Bruma, Cyrodiil

    Elendil hörte die letzten Worte Thorrs. Häh? Der Nord duzte ihn einfach, sprach hier von Freundschaft, obwohl der Altmer ihn kaum kannte und überließ ihm das Geschenk trotzdem. Was war nur los mit dem Kerl? "Menschen!", dachte Elendil verstimmt. "Diese Kurzlebigen begriffen eine Abfuhr nicht mal dann, wenn sie ihnen in die Nase biß. Sensibilität war ein Fremdwort für sie und immer mit dem Kopf durch die Wand." Der Altmer hörte wie die Tür ins Schloss fiel und ging sicherheitshalber nochmal nach vorn, um zu schauen, ob Thorr nun auch wirklich gegangen war oder etwa - Akatosh bewahre - gleich wieder im Flur stand. Doch der Nord war fort, das Päckchen jedoch stand auf einer Ablage. Kopfschüttelnd nahm der Magier und Alchemist es auf und ging damit zurück in seinen Alchemieraum, wo er es abstellte und dann öffnete. Sein Blick wurde es fassungslos, als er den Inhalt sah. Ein Meistercalcinator. Aber nicht etwa ein normaler, sondern dieser trug noch fremdartige Schriftzeichen, welche Elendil dann auch wirklich fremd waren, an den Seiten. Und im Boden war kunstvoll eine Schlange eingraviert, welche sich um einen Stab wickelte. Akavirisch, ganz ohne Zweifel. Was auch erklärte, wieso der Altmer die Schrift nicht lesen konnte.
    Ja, wusste dieser Thorr denn nicht, wie unglaublich wertvoll dieses Gerät war? Meistercalcinatoren war sowieso nicht gerade preiswert und häufig, doch dieser hier war ein Kunstwerk. Ein akavirisches Kunstwerk, welches dem Nord Unsummen eingebracht hätte. Oder die ewige Wertschätzung der Gräfin von Bruma.

    Liebevoll strich Elendil mit der Hand über das wertvolle Stück, welches er dann ganz vorsichtig in einen Schrank stellte. Natürlich in denjenigen, der Glastüren davor hatte, damit er sich an dem schönen Teil erfreuen konnte. Der Nord musste eindeutig verrückt sein. Erst der viel zu wertvolle Ring, den er in Bruma von Thorr erhalten hatte und nun dieses Kunstwerk von Alchemegerätschaft. Entweder verrückt oder eindeutig zu reich, dass er solche Dinge verschenken konnte, dachte Elendil.
    Nachdem der Magier und Alchemist noch einmal einen liebevollen Blick auf den akavirischen Calcinator geworfen hatte, wandte er sich seufzend ab und begann die Zutaten für die nächsten - von der Magiergilde vorbestellten - Tränke zu überprüfen. Der Alltag hatte ihn wieder.

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