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Thema: Geschichte und Schwierigkeit

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Ich kann dir da sogar in einem gewissen Rahmen zustimmen. Wobei ich es nicht als Blender betrachten würde. Du prangerst, das passt dann auch ganz gut zu deiner Kritik bei Gothic, die nicht vorhandene Verbindung zum Hintergrund der TES-Reihe an.
    Ich prangere nicht nur das an. Das ist nur der kleinere Teil - ich prangere mehr an, daß die Questreihe kaum (bzw bis knapp vor Ende keine) Geschichte bietet. Vergleichen wir es mit der Morag Tong in Morrowind: Dort waren, obwohl die Aufträge der dunklen Bruderschaft sehr ähnlich waren, mehrere Geschichten eingewoben. Zum Beispiel die Großmeisteraufträge, durch die ein Krieg der Häuser verhindert werden sollte, und zugleich die Legionen schwächen. Heißt letztendlich den Dunmern eine stärkere Position auf ihrer Insel verschaffen. Da standen also die einzelnen Aufträge, die sich jetzt in großen Teilen nicht so von der dunklen Bruderschaft unterschieden, in einer logischen Verbindung zueinander. Sowas wurde leider für die DB nicht umgesetzt. Und das, finde ich, hätte sie sehr bereichert. Die DB ist die einzige Gilde (neben der Arena), wo so etwas komplett fehlt. Deswegen empfinde ich die Questreihe als Blender (nicht die Aufträge an sich, die sind sehr gut).


    Zitat Zitat
    Es darf niemals unfair werden, dass würde ich schon unterschreiben. Wenn es nicht unfair ist, finde ich es durchaus legitim, dass auch einem Erstspieler dauernd ein eingeschenkt wird, wenn er das Problem nicht erkennt.
    Wo ist der Unterschied dabei? Eigentlich ist Gothic (1+2) hierbei sogar recht simple: Wenn Du nicht die entsprechend hohe Ausrüstung hast, verlierst Du in der Regel.
    Das ist eigentlich das, was Du in beiden Teilen gleich als erstes lernst und sogar genauso dem Handbuch entnehmen kannst.

    Hm, ich weiß jetzt nicht genau, was Du hier jetzt mit Verstärkung meinst.
    Genau, der Begriff ist mir entfallen. Unfaire Fallen! Genau deshalb habe ich damals die Snapper am Stadttor als schlecht bezeichnet, weil sie eine unfaire Falle sind. Warum sie unfair sind? Weil man sie nicht sieht, und Neulinge mindestens drei Gründe haben, da die Mauer entlang zu laufen. Und sterben.

    Fallen allgemein gibt es in den Geschmacksrichtungen "fair" und "unfair". In faire Fallen läut man nicht herein, wenn man die Augen aufmacht und mitdenkt. Gibt da eine schöne Stelle im Schläfertempel wars glaub ich. Nämlich eine Kammer mit ganz vielen Skeletten auf dem Boden. Und Löchern drumherum. Wenn man da dann trotzdem einfach so hineinlief, gab es die Operation Stachelschwein. Gut, weil der Spieler gewarnt wurde.
    Genauso gab es in G1 Warnungen vor besonders heftigen Gegnern (eben solche, die Anfangscharaktere mit einem Schlag töten konnten, oder schneller als der Spieler waren). Sie waren entweder sichtbar plaziert, oder vor ihnen wurde durch NPCs gewarnt. Oder sie waren in Gegenden, wo ein Neuling nicht sofort hinläuft.

    Im Gegensatz dazu funktionieren unfaire Fallen nach diesem Prinzip: Spieler macht einen falschen Schritt, den er vorher nicht als falsch erkennen konnte - und ist tot. Das bedeutet Frust. Und solche Situationen sollten vermieden werden. Sie sind einfach schlechter Stil.

    Verstärkung: Begriff aus der Konditionierung. Ratte drückt Hebel, und bekommt Käsestück -> Ratte verbindet Hebel mit Käse und drückt öfter den Hebel. Das Gegenteil davon ist Bestrafung: Ratte drückt Hebel, und bekommt Stromschlag -> Ratte verbindet Hebel mit Stromschlag, und drückt ihn sicher nicht nochmal. Insbesondere, wenn jemand gerade frisch in ein Spiel einsteigt, sollte er verstärkt werden. Erfolgserlebnisse haben.
    Und wenn er bestraft wird - Bestrafung ist durchaus ein Mittel in Rollenspielen, vermittelt man doch so dem Spieler, er möge den riesigen roten Drachen doch nicht mit Level 2 angreifen - sollte er den konkreten Grund dafür sehen. Läuft es aber so ab, daß er einen falschen Schritt macht und stirbt, obwohl er ob mehrerer Aufträge in die Gegend bugsiert wurde und sie sicher wirkt, hält er die Entwickler für Sadisten. Nicht gut. Und dann kommt es zu schlechten Wertungen. Gerade die Kombination aus problematischer Verstärkung und Bestrafung führte zu dieser nicht unerheblichen Spanne damals in den G2-Reviews. Man konnte wirklich anhand der Spielschilderung den Weg nachvollziehen: Die sehr positiven hatten die verstärkenden Pfade entdeckt, die eher mittelmäßigen Tests hingegen die willkürlich (da unfair) bestrafenden Pfade.

    Zitat Zitat
    Zu NWN 2 bekomme ich keinen Zugang mehr hin. Habe mich in den letzten Jahren so dran gewöhnt, gleich spielen zu können und Probleme aus dem Spiel heraus lösen zu können, dass ich derzeit einfach keine Lust mehr habe, mich mit den ganzen Talenten rumzuärgern. Innovativ und aus dem Spiel heraus muss die Spieltechnik dezent im Hintergrund laufen, so zumindest ist meine derzeitige Maxime.
    Na ja. Ich find Spiele wie NWN2 toll, gerade auch wegen des Talent- und Fähigkeitensystems. Erfordert zwar etwas Einarbeitungszeit, ist dafür imho aber umso lohnender , und führt zu abwechslungsreicheren Charaktermöglichkeiten.

  2. #2
    Zitat Zitat
    Zu NWN 2 bekomme ich keinen Zugang mehr hin. Habe mich in den letzten Jahren so dran gewöhnt, gleich spielen zu können und Probleme aus dem Spiel heraus lösen zu können, dass ich derzeit einfach keine Lust mehr habe, mich mit den ganzen Talenten rumzuärgern. Innovativ und aus dem Spiel heraus muss die Spieltechnik dezent im Hintergrund laufen, so zumindest ist meine derzeitige Maxime.
    Ich denke, NWN2 hat das Problem toll gelöst. Wen der ganze technische Kram nicht interessiert, der kann auch so ganz gut spielen. Ich selbst hatte viel Spaß dabei die einzelnen Aspekte des D&D Systems kennenzulernen und so quasi in das Spiel "hineinzublicken". Auf einmal sieht man, was im Hintergrund abläuft. In anderen Rollenspielen sieht man: Aha, ein Krieger, der kann gut zuschlagen, ein Magier nicht so gut. In NWN sieht man, wieso das so ist.
    Auch mit den Talenten ist das so: Anstatt einfach nur gesagt zu bekommen: Mit diesem Talent ist man schneller und mit diesem stärker, erfährt man, was die einzelnen Talente und Zauber wirklich bringen, wie sie die komplexe aber auch logische Spielmechanik beeinflussen. Auf einmal hat man nicht nur die Auswahl zwischen Haudrauf-Krieger und Feuerball-Magier, sondern erkennt den Wert in unscheinbareren Klassen. Ich glaube, was mir am meisten Spaß an NWN2 gemacht hat war, die Spielmechanik zu durchschauen und auf dieser Basis meine Charaktere zu entwickeln.

  3. #3
    ^^ Das sagt sich so einfach. Ich habe allerdings sehr viele D&D und AD&D Spiele gespielt. Sowohl P&P als auch PC_RPGs. Das lässt sich nicht so einfach wegwischen.
    Da kommst Du gar nicht von weg, sich genauer mit dem Levelsystem auseinanderzusetzen.

    Manchmal ist Nichtwissen ein Vorteil...

    Aber zum Topic. Ich denke, man könnte auch den Weg gehen, dass der Schwierigkeitsgrad direkt aus dem Spiel rauskommt.

    BG Du hast oben weiter aufgezeigt, warum Du das annähren am Schwierigkeitsgrad bei G1 besser fandest, weil dort so nach und nach die schweren Gegner auf dem Silbertablett demonstriert worden sind.
    Allerdings hast Du da, so denke ich zumindest, nicht berücksichtigt, dass es wirklich der erste Teil der Serie war.
    Das ist schon deshalb wichtig zu erwähnen, da ich mir vorstellen kann, dass die meisten Spieler dennoch versucht haben, diese Gegner zu besiegen (So erging es mir zumindest *g*).
    Wie oft werden Gegner als stark demonstriert und es entpuppt sich im Nachhinein als Rohrkrepierer, weil sie dennoch leicht zu besiegen waren.
    Das war bei G1 anders. Dem geneigten Spieler wurde gezeigt, dass es durchaus ernst gemeint war.
    Viele, die den ersten Teil gespielt haben, wussten um die Gefahr und sind deshalb beim zweiten Teil schon entsprechend vorsichtiger zu werke gegangen, weil der erfahrende Spieler vor diesen Gegnern Respekt hatte.
    Anfänger mussten diesen Respekt erst erfahren.

    Das diese Vorgehensweise nicht unüblich ist, kann man z.B. auch im zeiten Teil von Baldurs Gate erfahren. Zwar bekommt man schon im Vergleich zum ersten Teil eine sehr starke Party zur Hand. Für den unerfahrenden Spieler dürfte der Weg ans Tageslicht dennoch das reinste Spießroutenlaufen gewesen sein.
    Für diejenigen allerdings, die den ersten Teil schon erfolgreich absolviert hatten, war es mehr oder weniger ein recht problemoses Unterfangen, auch wenn manche Kämpfe mit der Party sicherlich schon fordernd waren.
    Fortsetzungen sollen natürlich auch Neulinge ansprechen, aber es geht erstmal auch darum, alte Hasen wieder ins Rennen zu schicken. Wenn es dann, auch wenn Du sagst, dass es dir nur um den Anfang geht, mit einer danach ruhig stärker ansteigenden Kurve beim Schwierigkeitsgrad, besteht schon die Gefahr, dass der erfahrende Spieler u.U. die Lust verliert.
    Bei G2 wurde der Spieler gewarnt die Wege zu verlassen. Selbst wenn der unerfahrende sein Glück abseits der Wege versucht und dabei einige Male ins Gras beißt, dürfte er sehr schnell spitzbekommen, dass es ernst gemeint war und wirklich auf den ausgetretenden Pfaden bleibt.
    Klar, manche Begegnungen abseits der Wege waren schon sehr gemeine Fallen. Dennoch hat z.B. derjenige Spieler, der die Art und Weise kennt, dennoch oftmals sehr gute Chancen lebend zu entkommen.
    Ich meine, dass sowas ruhig den Unterschied ausmachen kann. Finde, dass man das durchaus als Belohnung für den Spieler auffassen kann, aus den Vorgänger gelernt zu haben.

    Geändert von Sergej Petrow (25.04.2007 um 21:34 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Da kommst Du gar nicht von weg, sich genauer mit dem Levelsystem auseinanderzusetzen.
    Das Levelsystem in Gothic 3 ist ja voll der Witz.

    Durch das primitive Kampfsystem (hat schon mal jemand versucht zu blocken ? Reiner Selbstmord) kann man das Spiel durchzocken ohne auch nur einmal irgendwas gelernt zu haben. Am Ende hat man dann über 400 Lernpunkte, jedemenge Kohle und weiß eigentlich nicht wozu man das wirklich braucht.

    Das dämlichste dran ist, wenn man durch die Landschaft zieht und plötzlich von einem Tier angefallen wird kann man nicht mal seine Waffe ziehen, sondern schaut nur zu wie der Held ("Superheld") aufgefressen wird...

    Fazit: Bei G3 ging das voll in die .....

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