Kommunikation

Beschwingt fall ich die Haustür ins Schloss
und sinne, wohin ich mich ver-lokal-schiebe,
da kömmt um die Ecke per Stahlross:
meine werte Ehemalige.

Ungezwungen werden Floskeln échangiert:
man ist ja schließlich Mann/Frau von Welt,
man trüge ja auch, erlaubt' es das Geld,
Schildpatt-Brille und Nerz.
Wie dem auch sei, sie ist intressiert:
„Na, wohin solls gehn?“ – „Heimwärts.“

Ungläubig fixiert sie mich
und runzelt ihre Stirn.
Woher ich meiner Meinung nach grad käme, erkundigt sie sich,
versucht sie, zu entwirrn.

Ihr durchaus nicht unwohlgesonn',
erwider ich wahrheitsgemäß: „Von zu Hause.“ –
Nach unbequemer Pause,
den eher unspektakulären Abgang wählend,
fährt sie davon
(den Sonnenuntergang nur knapp verfehlend).

Dezenz konfusiert verfolg ich ihr ab
im spitzwinklig einfallenden Abendsonnenschein wird mein Schatten ganz lang.
Als ich ihren plötzlichen Unmut schließlich ergründet hab,
ruf ich kleinlaut (ihr nach): „Spaziergang . . .!“