Zitat
LOST TIME – Eine Sammlung.
Referenzen und Hinweise mit Bezug auf „Zeit“ in LOST:
Zitate/Aussagen/Geschehnisse:
* Eine Stimme im Brainwash-Video (Room23) sagt: „Only fools are enslaved by space and time“ > „Nur Narren lassen sich von Raum und Zeit unterjochen/verskalven“
* MITTELOS ist ein Anagramm für LOST TIME. Möglicherweise ist damit nicht „verlorene Zeit“ gemeint, sondern eine örtliche/räumliche Beschreibung: Lost-Zeit (im Sinne von Mitteleuropäischer Zeit)
* Niemand außer Ben auf der Insel hat eine Uhr
* Als Ben seinen Vater beim „Purge“ vergast, schaut er auf seine Uhr. Es ist 4:15 (bzw. 16:15)
* Als Jack den Todeszeitpunkt von Colleen notieren will, sucht er eine Uhr, findet aber keine
* Richard Alpert sagt zu Juliette (in Bezug auf die Insel): „You're gunna be amazed at how time flies once you're there“.
* Richard Alpert scheint nicht zu altern.
* Ben fragt Richard, ob er sich überhaupt noch an Geburtstage erinnert. Ein Geburtstag ist ein klassisches Beispiel für ein periodisches wiederkehrendes Ereignis (Intervall).
* Bei Juliettes Einstellungsgespräch bei Mittelos fragte Richard sie zu ihrer fachlichen Meinung zu einem Röntgenbild. Sie sagte, sie sehe den Unterleib einer Frau in den 70ern. Alpert antwortete, diese Frau sei erst 26!
* Auch die Codeeingabe im Swan muss in einem bestimmten Intervall geschehen (alle 108 Minuten innerhalb eines Zeitfensters von 4 Minuten)
* Desmond nimmt in seinen Flashes, die nach dem Discharge begannen, die Zukunft als Erinnerungen wahr. (eine Erinnerungen ist ein mentaler Zustand des Bewusstseins in bezug in der Vergangenheit Erlebtes!).
* In Desmonds Erfahrung im Jahr 1996 (=8 Jahre vor dem Absturz) liegt er bewusstlos im seinem Zimmer, dass er augenscheinlich gerade gestrichen hat. Die benutzte Farbe hieß „FUTURE“.
* Auf einer Bandenwerbung in dem Fußballspiel, dass Desmond im Jahr 1996 schaut, kann man das Wort „KRONOS“ lesen. Kronos ist ein Name aus der griechischen Mythologie und bezeichnet den Gott der Zeit. Aus Kronos wird auch der Begriff „Chrono“ (=Zeit) abgeleitet (> Chronometer, Chrongraph, chronologisch,…).
* In Mrs. Hawking Schmuckladen gibt es sehr viele Uhren. Ihr Name ist ganz offensichtlich eine Referenz auf den Wissenschaftler Stephen Hawking, der sich u.a. mit Themen wie Raum und Zeit und die Entstehung des Universums beschäftigt.
* Mrs. Hawking ist in der Lage Desmonds exakte Zukunft und dessen Schicksal vorauszusagen und stellt es als Fakt dar.
* Mrs. Hawking weiß, was dem Mann mit den roten Turnschuhen (Alice!) geschehenen wird (Gerüst wird auf ihn stürzen und er stirbt). Dies nutzt Mrs. Hawking, um Desmond von der „Course Correction“ des Universums zu erzählen, welche Manipulationen an (feststehenden) Ereignissen nachträglich korrigiert, damit das Schicksal seinen vorbestimmten Verlauf nimmt.
Exakt diese Thematik wird in Desmonds späteren „Visionen“ (die sich als Erinnerungen an die Zukunft darstellen, siehe oben) von Charlies Tod behandelt. Er verhindert zwar einige Male dessen Tod, letztlich stirbt Charlie (in „The Looking Glass“) aber doch, weil er dazu bestimmt war (es war Schicksal).
* Juliette ist in der Lage, ihre (subjektive) Aufenthaltsdauer auf der Insel anzugeben: 3 Jahre, 2 Monate und 28 Tage.
* Sayid (als Experte für Kommunikationstechnik) sagte über Naomis Satellitentelefon, dass er noch nie etwas so hochentwickeltes gesehen hätte. Dies klingt so, als ob dieses „wundervolle Gadget“ aus der Zukunft stammt.
* Der Mann, der sich auf dem Frachter meldet, den Jack mit Naomis Satellitentelefon anruft, heißt Minkowski. Dies könnte eine Referenz auf den deutschen Mathematiker und Physiker Hermann Minkowski sein, der den initialen Gedanken hatte, dass Raum und Zeit nicht von einander getrennt zu betrachten seien, sondern vielmehr zusammen im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum mit einander verbunden sind. Später Griff Albert Einstein diese Ideen auf entwickelte daraus seine allgemeine Relativitätstheorie!
* Als Ben Juliette am 22.9.2004 kurz nach dem Absturz von OA815 zur Flame-Station führt und dort Kontakt mit Richard in Miami aufnimmt, wird in dem angeblichen LIVE-Video eine Tageszeitung mit aktuellem Datum und Juliettes Schwester und deren Baby gezeigt. Das Alter der gezeigten Personen scheint zu stimmen und deckt sich mit den subjektiv erlebten Zeiträumen. Auffällig ist jedoch, dass Ben diesen Kontakt zur Außenwelt recht knapp hält und schnell beendet. Möglicherweise (Spekulation!) will er damit verhindern, dass Details wahrgenommen und/oder unangenehme Fragen gestellt werden. Ein persönlicher Kontakt von Juliette mit ihrer Schwester, der jedweden Zweifel an der Authentizität dieser Szene ausgeräumt hätte, findet nicht statt! So eine (kurze) Szene lässt sich jederzeit und regelmäßig vorbereiten (oder auch nachträglich erstellen, wenn man die notwendige Tageszeitung vorrätig hat) und auf Abruf verfügbar halten. Eine permanente Überwachung von Juliettes Schwester und ihrem Baby ist ohnehin sehr wahrscheinlich. Zudem schien Juliettes Schwester nichts von dieser Aufnahme zu wissen, denn sie agierte ohne Notiz von der Kamera zu nehmen, was den Eindruck einer Beobachtung hinterlässt. Somit ist dies kein überzeugender Beweis, dass diese Szene tatsächlich am 22.9.2004 in Miami stattgefunden hat.
* Ben erzählt Jack am 69. Inseltag (entspricht dem 27.11.2004) davon, dass sie durchaus Kontakt zur Außenwelt hätten und daher wüssten, dass am 10.10.2004 (19. Inseltag) Christopher Reeve verstarb, die Boston Red Sox am 27.10.2004 (36. Inseltag) die World Series gewannen und dass George W. Bush am 3.11.2004 (43. Inseltag) wiedergewählt wurde. Zum Beweis zeigt er eine Videoaufzeichnung mit dem Sieg der Red Sox.
* Die Log Printouts (Logfiles) aus der Pearl-Station kommen zweimal vor, unterscheiden sich jedoch. Als Eko und Locke sie finden, sieht man folgendes:
Zitat:
„41602046:53
accepted 41602050:29 accepted
41602052:17 accepted 41602054:05 accepted 41602055:53
accepted 41602057:41 accepted 41602059:29 accepted
41602061:17 accepted 41602063:05 accepted 41602064:53
accepted 41602066:41 accepted 41602068:29 accepted
41602070:17 accepted 41602072:05 accepted 41602073:53
accepted 41602075:41 accepted 41602077:29 accepted
41602079:17 accepted 41602081:05 accepted 41602082:53
accepted 41602084:41 accepted 41602086:29 accepted
41602088:17 accepted 41602090:05“
Hieraus lässt sich logisch kein solches Datum ableiten, wie es später geschieht, da die Einträge 10 Stellen haben. Später in der Episode „Live Together Die Alone“ durchsucht Desmond die Log Printouts nach dem Datum, als er die Zahlen zu spät eingegeben hat und findet diesen Eintrag:
Zitat:
"922044:16 SYSTEM FAILURE SYSTEM FAILURE...".
Dabei soll 922044:16 (nur 8 Stellen) für das Datum 22. September 2004 um 4:16 (Nachmittags) stehen. Allerdings müsste es korrekterweise heißen: 09220416:16
Ein Eintrag aus der ersten Sichtung (z.B. 41602084:41) ergäbe bei gleicher Dechiffrierung keinen Sinn. Also ein ganz anderes Format.Möglicherweise sagen die Zahlencodes auf dem Printlog, das Aktivitäten im Swan aufzeichnete, etwas ganz anderes aus als ein Datum und Desmond hat nur zufällig eine Kombination gefunden, aus der sich ein Datum bilden lässt? Wie glaubwürdig ist dann die Information, dass wir hier ein Datum vor uns haben, das ein beweiskräftiger Beleg für eine Zeitangabe auf der Insel in Bezug zu der Zeit der Außenwelt ist?
* Es gibt in Lost auch viele subjektive, wertende Bezüge zur Zeitangabe:
Desmond sagt zu Claire in Staffel 2, sie würde ihre Zeit verschwenden, als sie das Serum benutzen will. Jack sagte Anfangs der Staffel „I’ve got time“, später aber des Öfteren „I’ve no time“. Eko entscheidet sich, 40 Tage lang zu schweigen, um Buße zu tun. Als die Tailies portraitiert werden, werden deren subjektive Erlebnisse in „The Other 48 Days“ geschildert, die sich völlig von denen der Losties und auch von den Others unterscheiden, da sie wesentlich negativer waren.
* Oft wird Zeit auch als psychisches Druckmittel eingesetzt: Michael erhält 3 Minuten mit Walt, Ben fordert 3 Minuten von Jack, da er nur noch 27 Minuten zu leben habe, später fordert er für die 7 Opfer unter seinen Leuten 5 Minuten von Jack, Sam Austen gibt Kate 1 Stunde bevor er die Behörden einschalten und selbstverständlich übt der Counter mit seinem 108-Miuntenintervall einen ganz erheblichen psychischen Stress aus (besonders auf Desmond und Locke)...
* Wir finden auch skurrile Verwendungen der Zeit, die dann besonders hellhörig werden lassen: Als Sayid und Hurley mit dem Radio einen Big-Band-Song aus den 1940er Jahren empfangen, sagt Sayid, die Übertragung könne von überall herkommen und Hurley antwortet „Or any time. Just kidding, dude“. In Staffel 1 sagt Charlie "Really, last I heard we were positively made of time". Als Michael die goldene Rolex zurück an Jin gibt (der von Mr. Paik damit beauftragt wurde, Uhren auszuliefern), sagt er „...since time doesn't matter on a damn island“. Als Boone und Locke das Skelett im Dschungel finden sagt er bezüglich der verwitterten Kleidung „Normally clothing would completely decompose within 2 years, but this is high quality polyester -- could be 2 years, could be 10“. Auf der Insel haben Dharma-Lebensmittel eine ganz besondere Haltbarkeitsdauer und Hurley sagte mal „Twinkies keep for, like, 8000 years, man“. Zusammenfassend könnte man sagen, Zeit hat auf dieser Insel eine andere Bedeutung, als in der Außenwelt und auch die Wahrnehmung der Zeit ist eine andere.
* Nicht zu vergessen wäre da das LIFE EXTENSION PROGRAM, mit dem sich die Hanso Foundation beschäftigt. Alvar Hanso erreichte ein hohes Alter und auch der Orang Utan Joop feierte 2005 seinen 105 Geburtstag.
Bücher:
* Aldo liest das Buch „A Brief History Of Time“ („Eine kurze Geschichte der Zeit“) von Stephen Hawking .
* „Watchmen“ („Der Wächter“), eine Comicgeschichte, dessen Hauptcharakter die Zeit in einer nichtlinearen Reihenfolge wahrnimmt.
* „A Wrinkle In Time“ („Die Zeitfalte“), ein Buch, das über Zeitreisen handelt.
* "Alice’s Adventures in Wonderland" / "Through The Looking Glass, And What Alice Found There" (Alice im Wunderland / Alice hinter den Spiegeln) wird mehrmals referenziert: In „White Rabbit“ folgt Jack seinem Vater (der rote Turnschuhe trägt). Locke folgert in dieser Folge auch, dass alles auf der Insel aus einem bestimmten Grund geschieht (Schicksal). In „The Man Behind The Curtain“ folgt (der junge) Ben seinem weißen Kaninchen, mit dem er den Sonic Fence überpüft , symbolisch in die Welt der „Others“ . In „Through The Looking Glass“ sehen wir das Symbol der „Looking Glass“-Station: Ein weißes Kaninchen und eine Uhr. In Carrols Erzählung sieht Alice ein rennendes weißes Kaninchen, dass auf seine Uhr schaut. Aus Neugier folgt ihm Alice in die Wunderwelt, in der alles verkehrt herum abläuft. Wie auch Alice folgt Charlie symbolisch dem weißes Kaninchen mit der Uhr („Looking Glass“-Logo) hinab zur Station. Der Verlauf von Zeit hat in Carolls Romanen eine bemerkenswerte und skurille Erwähnung: 'In our country...there is only one day at a time.' Die Rote Königin antwortet: 'That's a poor thin way of doing things. Now here we mostly have days and nights two or three at a time, and sometimes in the winter we take as many as five nights together - for warmth you know.' Möglicherweise ist dies ein Hinweis darauf, wie die Zeit auf der Insel vergeht, respektive wahrgenommen wird. Eventuell ist es nur eine Frage der Perspektive bzw. Sichtweise…
Kommentare der Autoren:
* Auf der ComicCon fand zwischen einem Fan und Damon & Carlton diese Unterhaltung statt:
Fan 4: Do you guys have any idea of how long, for the entire series, how many days it’ll take place in?
Carlton Cuse: You know, days? We never actually counted days. I mean, by the end of the show, hopefully we’ll have covered a lot of history, going back and forth… I mean, obviously, we saw that statue, that statue is kind of old?
Damon Lindelof: At least 50 years old. [Crowd laughs]
Carlton Cuse: At least… And probably, a little older?
Damon Lindelof: Maybe, maybe.
Carlton Cuse: And that was sort of… that, that was a signpost that the history of the island may be a lot of um… more extensive than we’ve already dealt with on the show… so I think, by the time the show is done, we’ll have covered a lot of time. And um… in terms of how many days on the island specifically, I dunno? 117?
Damon Lindelof: It’s interesting that you should ask about time because… you know… you’re making a basic assumption that they’ve been there, y’know, as long as they think they’ve been there. [Crowd murmurs, someone says “Oh, no.”] I would say by the end of Season 3… that very different idea…
Carlton Cuse: Stop right there, Damon, stop right there.
Damon Lindelof: Well, I was just…
Carlton Cuse: Stop right there. Nope, nope, no.
* In einem Interview mit Carlton ging es auch um Zeit:
FRAGE: What is the meaning or significance of the two skeletons that Jack and Kate found in the cave of season 1?
Carlton Cuse: The answer to that question goes to the nature of the timeline of the island. We don't want to say too much about it, but there are a couple Easter eggs embedded in [the Feb. 7 episode], one of which is an anagram [LOST TIME] that actually sheds some light on the skeletons and hints at a larger mythological mystery that will start to unfold later in the season.
* Auf der BluRay-Disc-Version gibt es Special, in dem Carlton und Damon einige Rätsel aufklären oder Vermutungen bestätigt haben. Hier einige Auszüge passend zum Thema:
o Dharma drilled, hit area with large electromagnetic build up. Swan was built over this area to act as a sort of cork.
o Desmond is solely responsible for the plane crash.
o Pushing the button may indeed save the world. There is a reason they didn't use the fail safe key originally and continued pushing the button.
o Penny is searching for the Island and when Locke didn't push the button her team saw the magnetic disturbance and found location of island. How did Penny even know there was an island to look for? We will find out in future. Since this development there is now a freighter off the island that Penny doesn't know about.
o The island cured Locke of his paralysis but is it permanent?
o Others use Mittelos Bioscience as a cover when off island. It is not a real company.
o Mittelos is acronym for lost time and we will find out how it relates to the others time off the island in the future.
o The others do not just get in the submarine and travel off the island. The submarine is only a part of the mechanism that allows the others to travel off the island.
o Island has a very long history. Four toed statue may have something to do with ancient egyptians. Hieroglyphs in countdown timer in Swan a sort of tribute to them.
o Richard Alpert could be 601 years old, but definitely not a day over 602 they joked. Island may effect cells and slow down aging process.
o Dharma brought polar bears to island. Set free when hostiles took over and they bred.
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LOST TIME – Die Theorie zur Theorie.
Theoretische Ansätze und Quellen.
Nun, das sind doch eine ganze Menge Fundstücke unterschiedlichster Art, die sich alle um das Thema Zeit drehen! Zu viele, um nur Zufall oder unbedeutend zu sein.
Es stellt sich daher gar nicht die Frage OB Zeit eine wichtige Rolle in Lost spielt, sondern WELCHE Rolle das nun ist.
Ich denke um da weiter zu kommen, ist erst einmal eine Begriffserklärung nötig, denn das schöne Wort „Zeit“ ist vielfältig einsetzbar und wird in ganz unterschiedlichem Kontext benutzt. Also mal ein kurzer Überblick:
* Die Zeit ist die fundamentale, messbare Größe, die zusammen mit dem Raum das Raum-Zeit-Kontinuum bilden, in dem alles existiert.
* Die Zeit ist in philosophischer Betrachtung der vom (menschlichen) Bewusstsein wahrgenommene Ablauf von Veränderung.
* Die Uhrzeit ist die mittels Zeitmesser (Uhr) gemessene Angabe innerhalb eines bürgerlichen Tages (im Gegensatz zu Zeitangaben in Sternzeit etc.)
* Tempus (lat. für Zeit) ist eine grammatikalische Zeitform
* Ein Zeitraum stellt einen Verlauf von Geschehnissen innerhalb eines Teiles der Zeit dar.
Schauen wir uns den Begriff Zeit und was man darunter versteht noch etwas genauer an.
Das Wort Zeit bezeichnet im Alltag die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene und scheinbar kontinuierlich fortschreitende Ordnung im Auftreten von Ereignissen. Das menschliche Empfinden von Zeit ist von ihrem Vergehen geprägt, einem Phänomen, das sich bisher einer naturwissenschaftlichen Beschreibung entzieht und als Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hin wahrgenommen wird. (wiki)
Halten wir also mal fest, dass die Wahrnehmung von Zeit ein rein subjektiver Vorgang ist, der in unserem Bewusstsein stattfindet und wissenschaftlich nicht nachvollziehbar ist! Das, was wir als Gegenwart bezeichnen, ist all das, was wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen, über die verschiedenen Reizleitungen als elektrische Reize zum Gehirn transportieren und dort neuronal verarbeiten und interpretieren, so dass es in unserem Bewusstsein registriert wird. Dieser Vorgang dauert durchschnittlich 3 Sekunden. Die Gegenwart dauert also 3 Sekunden, alles was älter ist, bezeichnen wir als Vergangenheit.
Psychologisch betrachtet, besteht zwischen der wahrgenommenen Zeit und der objektiv messbaren Zeit oft eine deutliche Differenz! Denn im Gegensatz zu unserem „Zeitgefühl“ ist eine „Uhr“ nicht auszutricksen. Geschehen in einem Zeitraum viele Ereignisse, die unsere Aufmerksamkeit fordern, nehmen wir diese Zeitspanne als kurz wahr. Geschehen in demselben Zeitraum hingegen kaum Ereignisse oder sie interessieren uns nicht, empfindet das menschliche Bewusstsein diesen Zeitraum als lang. Vergleiche dazu auch die Ausdrücke kurzweilig und langweilig. Man könnte sogar sagen, subjektiv eine Zeitverzerrung zu erleben.
Paradoxerweise empfindet man im Rückblick die Zeiten gerade umgekehrt: In ereignisreichen Zeiten hat man viele Informationen eingespeichert, so dass dieser Zeitraum lang erscheint. Umgekehrt erscheinen ereignisarme Zeiten im Rückblick kurz, da kaum Informationen über sie gespeichert sind.
So ein Zeitraum lässt sich bekanntlich messen, wir alle tun dies täglich mit Uhren. Diese Uhren sind nichts anderes als – mal mehr, mal weniger aufwendig gearbeitete – nein, nicht Schmuckstücke, sondern schlicht Systeme, die periodisch in denselben Zustand zurückkehren. Die Zeit wird dann durch das Zählen der Perioden bestimmt und ein solches Gerät nennt man eben Uhr.
Genauer als die mechanischen Pendants auf Basis von Zahnrädern und Federn sind quarzgesteuerte Uhren (Schwingquarze) und noch genauer nehmen es die Atomuhren. Alle Varianten nutzen die Bewegung (Ereignisse) innerhalb einer gleichbleibenden Dauer (Zeitraum), nämlich der Frequenz.
Die Zeit im physikalischen Sinne ist eine Messgröße, die so genau ist, dass sogar das Längenmaß Meter auf dessen Basis definiert wurde: 1 Meter entspricht der Strecke, die das Licht im Vakuum während 1/299.792.458 Sekunden zurücklegt.
In der Philosophie hat die Zeit eine wichtige Rolle und inspirierte namhafte Philosophen dazu, sich mit dem Wesen der Zeit zu beschäftigen. Ganze Weltanschauungen und Religionen werden davon berührt. So stellt sich irgendwann, am hinteren „Ende des Zeitstrahls“, die Frage nach der Schöpfung: Was war ganz am Anfang, zu Beginn der Zeit?
Aber auch die Physik stellt sich diese Frage, wenn sie sich mit der Entstehung des Universums beschäftigt, dem Urknall. Der kosmische Beginn ist die Stelle, wo auch trockenen Physik philosophisch wird, denn die meisten Wissenschaftler gehen wohl davon aus, dass der Urkanll nicht nur der Beginn von Materie und der Existenz selbst ist, sondern ebenfalls der Beginn von Zeit, denn diese sind untrennbar miteinander verbunden. Eine Sekunde vor dem Urknall gibt es also nicht, denn alles ist zugleich aus sich selbst entstanden und expandiert und rotiert hinaus ins Unendliche…
Und Schwupps sind wir bei der Relativitätstheorie gelandet, die, wie wir alle wissen, von Albert Einstein 1909 aufgestellt und zuvor von Hermann Minkowski (ja, wie der Mann auf Naomis Frachter!) angedacht wurde.
Die allgemeine Relativitätstheorie (kurz ART) besagt, dass zwei Beobachter, die sich relativ zueinander bewegen, zeitliche Abläufe unterschiedlich wahrnehmen. Das betrifft sowohl die Gleichzeitigkeit von Ereignissen, die an verschiedenen Orten stattfinden, als auch die Zeitdauer zwischen zwei Treffen zweier Beobachter, die sich zwischen diesen Treffen relativ zueinander bewegen (Zeitdilatation). Da es kein absolut ruhendes Koordinatensystem gibt, ist die Frage, welcher Beobachter die Situation korrekt beurteilt, nicht sinnvoll. Man ordnet daher jedem Beobachter seine so genannte Eigenzeit zu.
Ist LOST-TIME im Sinne von Eigenzeit gemeint? Und könnte es sein, dass die Lostinsel möglicherweise räumlich isoliert, jedoch relativ zur restlichen Welt existiert? Später mehr dazu…
Ferner beeinflusst laut ART die Anwesenheit von Massen den Ablauf der Zeit, so dass diese an verschiedenen Orten im Gravitationsfeld unterschiedlich schnell verstreicht. Damit ist Newtons Annahme, die Zeit verfließe ohne Bezug auf äußere Gegenstände, nicht mehr haltbar.
Moment! Masse beeinflusst nach der ART „den Ablauf von Zeit, so dass diese an verschiedenen Orten im Gravitationsfeld unterschiedlich schnell verstreicht“? Was ist nochmal gleich Masse?
Die Masse ist eine Grundgröße in der Physik (Einheit kg), die einerseits Ursache der Gravitation (=schwere Masse) und andererseits Maß für die Trägheit eines Körpers (träge Masse) ist. Dabei sind schwere Masse und träge Masse gleich, was fundamentale Bedeutung für die ART und die daraus abgeleitete Quantenmechanik hat. Nach der Relativitätstheorie ist jede Masse zudem zu einer bestimmten Energie äquivalent. Umgekehrt verursacht auch jede Form von Energie eine Gravitationswirkung und Masse kann in Energie umgewandelt werden (z.B. radioaktiver Zerfall). Die Erhaltung der Energie (nach der Massenerhaltung) ist mit zeitlicher Symmetrie oder Invarianz der physikalischen Gesetze unter zeitlichen Verschiebungen verbunden. Im Äquivalenzprinzip –Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie – wird die Bewegung der Körper im Gravitationsfeld nicht durch eine Kraft, sondern durch die Krümmung der Raumzeit beschrieben. Jeder gravitierende Körper bewegt sich in der Raumzeit geradeaus (genauer: auf einer Geodäte)!
Aber weiter im Text mit Zeit und Raum: Zeit und Raum erscheinen in den Grundgleichungen der Relativitätstheorie fast völlig gleichwertig nebeneinander und lassen sich daher zu einer vierdimensionalen Raumzeit vereinigen. Im dreidimensionalen Raum ist die Wahl der drei Koordinatenachsen willkürlich, so dass Begriffe wie links und rechts, oben und unten, vorne und hinten relativ sind. In der speziellen Relativitätstheorie stellt sich nun heraus, dass auch die Zeitachse nicht absolut ist. So verändern sich mit dem Bewegungszustand eines Beobachters auch die Orientierung seiner Zeit- und Raumachsen in der Raumzeit. Es handelt sich dabei um eine Art Scherbewegung dieser Achsen, die mathematisch mit den Drehungen nahe verwandt ist. Damit lassen sich Raum und Zeit nicht mehr eindeutig trennen, sondern hängen in gewisser Weise voneinander ab. Die Folge sind Phänomene wie Relativität der Gleichzeitigkeit, Zeitdilatation und Längenkontraktion. Allerdings lässt sich durch eine Bewegung die Zeitachse nicht umdrehen, das heißt, Vergangenheit und Zukunft lassen sich nicht vertauschen.
Diese im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie entdeckten Eigenschaften von Zeit und Raum entziehen sich weitgehend der menschlichen Anschauung. Sie sind jedoch mathematisch präzise beschreibbar und – soweit experimentell zugänglich – auch bestens bestätigt und gültig. Theoretisch und praktisch. (Wiki)
Was bewirken elektromagnetische Energie / Felder? Hierzu einige Auszüge aus Wiki (Wer mehr wissen will, lese selbst nach):
Magnetismus ist ein physikalisches Phänomen, das sich als Kraftwirkung zwischen Magneten, magnetisierten bzw. magnetisierbaren Gegenständen und bewegten elektrischen Ladungen wie z. B. in stromdurchflossenen Leitern äußert. Die Vermittlung dieser Kraft erfolgt über ein Magnetfeld, das einerseits von diesen Objekten erzeugt wird und andererseits auf sie wirkt. Alle Erscheinungsformen von Magnetismus können letztlich auf die Bewegung von elektrischen Ladungen oder das magnetische Moment von Elementarteilchen als Folge ihres Spins zurückgeführt werden. Der Magnetismus ist ein Teilgebiet des Elektromagnetismus, welcher eine der vier Grundkräfte der Physik repräsentiert.
Elektromagnetische Welle
Als elektromagnetische Welle bezeichnet man eine Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern. Zu ihnen gehören unter anderem Radiowellen, Mikrowellen, Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, UV-Strahlung sowie Röntgen- und Gammastrahlung – kurz, das gesamte elektromagnetische Wellenspektrum. Der einzige Unterschied zwischen diesen Wellentypen liegt in ihrer Frequenz und somit ihrer Energie. Es gibt jedoch ein kontinuierliches Spektrum (siehe Grafik unten); die Einteilung in die oben genannten Typen beruht auf den sich mit der Frequenz kontinuierlich ändernden Eigenschaften der Strahlung oder ihrer Herkunft sowie auf den davon abhängigen unterschiedlichen Verwendungen oder Herstellungsverfahren oder den verschiedenen dafür benutzten Messmethoden. Elektromagnetische Wellen benötigen kein Medium, um sich auszubreiten. Sie pflanzen sich im Vakuum unabhängig von ihrer Frequenz mit Lichtgeschwindigkeit fort. Sie sind Transversalwellen, d. h. ihre Ausbreitungsrichtung steht senkrecht zur Schwingungsrichtung der elektromagnetischen Felder. Unter bestimmten Umständen verhalten sich elektromagnetische Wellen wie Teilchen (siehe Welle-Teilchen-Dualismus). Diese nennt man Photonen.
Elektrodynamik (=Elektromagnetismus)
Die klassische Elektrodynamik (KED) oder Elektrodynamik ist ein Teilgebiet der Physik, das sich mit elektrischen und magnetischen Feldern und Potentialen, sowie der Dynamik elektrisch geladener Objekte und den von ihnen hervorgerufenen elektromagnetischen Wellen beschäftigt. Die klassische Elektrodynamik wurde von J. C. Maxwell Ende des 19. Jahrhunderts formuliert.
Anfang des 20. Jahrhunderts stellte sich heraus, dass es sich bei der Elektrodynamik um eine relativistische Theorie handelt, sie also bereits die Gesetze der speziellen Relativitätstheorie erfüllte, noch ehe es diese gab. Durch Arbeiten von Hendrik Antoon Lorentz, Henri Poincaré, Albert Einstein und insbesondere Hermann Minkowski konnte die Elektrodynamik daher auf Basis des neuen relativistischen Weltbildes sowohl interpretiert als auch erweitert werden.
Im Laufe der 1940er Jahre gelang es schließlich die Quantenmechanik mit der Relativitätstheorie zu kombinieren und eine Quantenfeldtheorie des Elektromagnetismus zu formulieren, welche als QuantenelektrodynamikExperimente am genauesten überprüfte Theorie der Physik.
Elektrodynamik und Relativitätstheorie
Im Gegensatz zur klassischen Mechanik ist die Elektrodynamik nicht galilei-invariant. Das bedeutet, wenn man, wie in der klassischen Mechanik, einen absoluten, euklidischen Raum und eine davon unabhängige absolute Zeit annimmt, dann gelten die Maxwellgleichungen nicht in jedem Inertialsystem.
Einfaches Beispiel:
Ein mit konstanter Geschwindigkeit fliegendes, geladenes Teilchen ist von einem elektrischen und einem magnetischen Feld umgeben. Ein mit gleicher Geschwindigkeit fliegendes, gleichgeladenes Teilchen erfährt durch das elektrische Feld eine abstoßende Kraft, da sich gleichnamige Ladungen gegenseitig abstoßen; gleichzeitig erfährt es durch das Magnetfeld eine anziehende Lorentzkraft, die die Abstoßung teilweise kompensiert. Bei Lichtgeschwindigkeit wäre diese Kompensation vollständig. In dem Inertialsystem, in dem beide Teilchen ruhen, gibt es kein magnetisches Feld und damit keine Lorentzkraft. Dort wirkt nur die abstoßende Coulombkraft, so dass das Teilchen stärker beschleunigt wird, als im ursprünglichen Bezugssystem, in dem sich beide Ladungen bewegen. Dies widerspricht der newtonschen Physik, bei der die Beschleunigung nicht vom Bezugssystem abhängt. und den von ihnen hervorgerufenen beschäftigt. Die klassische Elektrodynamik wurde von (QED) bezeichnet wird. Sie ist die heute durch
Diese Erkenntnis führte zunächst zur Annahme, in der Elektrodynamik gebe es ein bevorzugtes Bezugssystem (Äthersystem). Versuche, die Geschwindigkeit der Erde gegen den Äther zu messen, zum Beispiel das Michelson-Morley-Experiment, schlugen jedoch fehl.
Hendrik Antoon Lorentz löste dieses Problem mit einer modifizierten Lorentzschen Äthertheorie, wobei dessen Erklärung jedoch von Albert Einstein mit seiner speziellen Relativitätstheorie abgelöst wurde. Einstein ersetzte Newtons absoluten Raum und absolute Zeit durch eine vierdimensionale Raumzeit. In der Relativitätstheorie tritt an die Stelle der Galilei-Invarianz die Lorentz-Invarianz, die von der Elektrodynamik erfüllt wird.
In der Tat lässt sich die Verringerung der Beschleunigung und damit die magnetische Kraft im obigen Beispiel über eine Rücktransformation der Beobachtungen im bewegten System in das ruhende System als Folge der Längenkontraktion und Zeitdilatation erklären. In gewisser Weise lässt sich daher die Existenz von magnetischen Phänomenen letztlich auf die Struktur von Raum und Zeit zurückführen, wie sie in der Relativitätstheorie beschrieben wird. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint auch die Struktur der Grundgleichungen für statische Magnetfelder mit ihren Kreuzprodukten weniger verwunderlich.
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Erklärungsversuche
Die Kraft der Insel hat definitiv Wirkung auf den menschlichen Organismus und verlangsamt den Alterungsprozess. Außerdem begünstigt es die Heilung von Wunden, kann bei lebensgefährlichen Verletzungen jedoch nicht den Tod verhindern. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Insel nur bei denjenigen Wirkung zeigt, die an sie glauben oder zumindest „Übernatürliches“ nicht kategorisch ausschließen und auf eine Art „special“ sind: Leute wie Locke, Walt und Rose! Hier trifft die Unterscheidung von Men of Faith vs. Men of Science wohl den Kern der Sache. Um die volle Wirkung der Insel zu verspüren und davon zu profitieren, muss man sich ihr bedingungslos hingeben. Dies könnte der Grund sein, weshalb Ben von Locke forderte, ein Opfer zu bringen – in Form seines toten Vaters.
Auch Ben tat diesen „Leap of Faith“, in dem er mit dem Mord seines Vaters Roger (Work Man J ) den Purge initiierte und gleichzeitig die Dharma-Ära beendete. Zu dieser Zeit war er bereits erwachsen und musste bis dahin eine lange Zeit der Geduld beweisen. Richard Alpert höchstpersönlich hatte ihm diesen Test auferlegt. Doch warum sollte Ben noch viele Jahre warten, bis er endlich den Others aka Hostiles aka Natives beitreten konnte? Ich denke, es ist schlicht so, dass Ben ERWACHSEN sein sollte, wenn die Macht der Insel die volle Wirkung bei ihm zeigt: In Form vom Stopp des Alterungsprozesses. Seit dem Purge ist Ben nicht mehr gealtert! Bei Richard stellte sich dieser Effekt bereits VIEL früher ein.
Zwar waren die Dharma-Leute auf der Suche nach diesem Jungbrunnen, konnten ihn aber nicht für sich nutzen, weil ihnen die grundlegende Fähigkeit abging, sich auf die Insel einzustellen. Sie schafften es ja nicht einmal, sich mit den Eingeborenen der Insel zu vertragen und in Harmonie zu leben; das waren Bens Worte, der inzwischen selbstverständlich erkannt hat, worauf es ankommt.
Ergo hatte die Insel keinen Effekt auf die Dharma-Leute und sie alterten ganz normal, gut zu erkennen an Bens Vater Roger.
Wie es sich bei den anderen Others wie Tom, Ethan, Goodwin, Colleen etc. verhielt kann man wegen fehlender Vergleichsmöglichkeiten aus der (entfernten) Vergangenheit nicht sagen. Bei Juliette hingegen wissen wir, dass sie zumindest in den letzten 3 Jahren optisch nicht gealtert ist.
Ben sagte zu Juliette einmal, dass es auf der Insel keine Form von Krebs gäbe und dies schien auch so zu sein – bis zu dem Tage, an dem Juliette entdeckte, dass er einen Tumor hatte, der seine Rückenschmerzen verursachte. Aber weshalb gerade Ben, der Anführer? Nun, niemand war verwunderter, besser gesagt, entsetzter als er selbst! Er, der so viele Opfer brachte, hatte nun einen tödlichen Tumor auf einer Insel, die heilende Kräfte hat! Was war geschehen? Schaut man sich Bens Verhalten genauer an, die letzten Episoden der dritten Staffel zeigen dies sehr deutlich, ist er von seinem ursprünglichen Pfad abgekommen. Seine Leute vertrauen ihm nicht mehr und Ben ist in der Situation, tief in die Trickkiste zu greifen, um seine Rolle als Anführer zu behalten. Dabei beschäftigt er sich mit Dingen, die laut Richard nicht ihr Hauptproblem darstellen (Fruchtbarkeitsprobleme) und betrügt und belügt und opfert seine eigenen Leute, um den Schein aufrecht zu erhalten.
Damit kann die Insel – möglicherweise repräsentiert von Jacob – nicht einverstanden sein und so ist Bens Erkrankung vielleicht seine Strafe! Und dann kommt auch noch ein Typ wie John Locke daher, der bisher ein armseliges Leben voller Tiefschläge führte und erst auf der Insel seine wahre Bestimmung entdeckt hat, von der Insel sofort geheilt wird und dann auch noch in der Lage ist, Jacob zu hören… DAS macht Ben wirklich fertig.
Aber nochmal zurück zu DHARMA, die uns immerhin seit Staffeln beschäftigt: Dharma wollte die besonderen Eigenschaften der Insel (Elektromagnetismus, Jungbrunnen), die es sonst nirgends auf der Welt gibt, untersuchen und für sich nutzbar machen, angeblich um damit die Welt zu verbessern. Die Dharma-Initiative (Department of Heuristics And Research on Material Applications) war bekanntlich ein Projekt der Hanso Foundation, die sich u.a. mit dem Life Extension Program beschäftigt. In diesem Rahmen ist der Orang Utan Joop z.B. über 100 Jahre alt geworden, auch Alvar Hanso hat ein sehr hohes Alter erreicht. Dies passt doch ausgesprochen gut zum Jungbrunnen-Effekt.
Aber wir kommt dieser Effekt überhaupt zu Stande? Und wie konnte DHARMA ihn schließlich doch für sich nutzbar machen, trotz eingangs erwähnter Unfähigkeit, sich auf die Insel einzustellen?
Die Insel hat offensichtlich ein extremes, anormales elektromagnetisches Feld, das vermutlich durch sein enormes Energiepotential diese besonderen Auswirkungen hat und das zum zentralen Punkt der Dharma-Experimente wurde. Tief im Innern der Insel schlummert also die begehrte Kraft und Dharma beschließt, diese Quelle anzuzapfen. Sie bohren sie ganz einfach an! Wie eine Ölquelle…
The Swan war die Station, die zur Erforschung und zur Kontrolle des Magnetfeldes errichtet wurde.
Da kommt mir auch das SWAN-Symbol wieder in den Sinn. Ihr erinnert euch: Oben der Kopf mit einem Auge, der lange Hals runter zum Körper; ein Schwan eben. Man könnte ihn so deuten:
Der Kopf ist die Steuerzentrale der Station, das Auge symbolisiert die Luke, quasi den Eingang, der lange Hals ist der Tunnel, also das Bohrloch hinab zum bauchigen Körper, welches die angebohrte Quelle darstellt, wie die Candela eines Vulkans…
Vermutlich wusste schon Alvar Hansos Urahn, Magnus Hanso, davon und stattete der Insel bereits sehr früh einen Besuch ab, um mit den Sklaven an Bord der Black Rock mit den damaligen Mitteln (Dynamit und Bergbauutensilien) der Sache auf den Grund zu gehen… Möglicherweise von Erfolg gekrönt, wenn man bedenkt, dass Alvar sehr alt wurde und auch Joop 105 Jahre alt wurde. Vom Jahr 2005 zurückgerechnet landen wir bei 1900 als Geburtsjahr für Joop! Die Black Rock war Mitte des 19. Jahrhunderts unterwegs und berücksichtigt man die Zeit, die man mit den damaligen Bergbau-Mitteln benötigte, kann das durchaus hinkommen.
Dharma macht also nun mit modernen Mitteln und finanziellem Support einen weiteren Versuch, die Quelle des ewigen Lebens anzuzapfen und Anfangs klappte dies auch. Das besondere elektromagnetische Feld der Insel konnte nutzbar gemacht und sogar zusätzlich verstärkt werden. Zweck der Operation: Die gezielte Manipulation von Zeit! Basierend auf der Theorie, dass man mit genügend Masse/Energie die Raumzeit krümmen kann. Bis zum völligen Stillstand oder stark verlangsamt. Zwar hatte die Insel bereits vorher – ohne den „Eingriff“ von Dharma – den Effekt, den Fluss der Zeit zu beeinflussen, Dharma konnte dies jedoch nun gezielt steuern und nutzen. Sie wollten einfach nur die Kontrolle über diese natürliche Anomalie gewinnen.
Wie Dr. Candle berichtete, ging die Sache aber nicht allzu lange gut, die Einrichtung geriet außer Kontrolle und der „Incident“ geschah (und er verlor wohl einen seiner Arme dabei…). Vermutlich passierte etwas Ähnliches wie später beim Discharge: Der Magnetfeldgenerator überlud und setzte auf einen Schlag seine enorme Energie frei. Fortan war der inseleigene Zeitrahmen – nennen wir sie doch mal „Lost-Time“ (genau wie das Anagramm LOST TIME, das sich aus MITTELOS bilden lässt) gestört, so dass die Inselzeit sich dem „normalen Zeitrahmen“, wie wir ihn kennen, anglich. Zur besseren Unterscheidung nennen wir das Mal „Standard-Zeit“.
Wenn man sich die Insel, eingekapselt und isoliert in ihren eigenen Zeitrahmen mal so bildlich vorstellt, ergibt sich die perfekte Analogie einer Bloody Snowglobe, von der Desmond sprach (So ein Ding steht gerade relativ auf meinem Schreibtisch rum!), und auch die Probleme, die mit dem Übergang von der einen zur anderen Seite einhergehen (z.B. dass es etwas holperig wird, wenn man mit dem U-Boot oder Flugzeug die Barriere zur Insel überwindet und dass selbst Gott die Insel nicht sehen kann, ganz geschweige von denen, die sie gezielt Suchen) sollten nun deutlich werden.
Damit Dharma das Experiment wieder unter Kontrolle bringen konnte, war es nötig eine Eindämmung zu konstruieren, die fortan in einem regelmäßigen Intervall (etwa 108 Minuten, ein marginales Zeitfenster von 4 Minuten blieb übrig, um den erlösenden Button zu drücken), entladen werden musste. Wenn das sorgfältig erledigt wurde, war die Anlage unter Kontrolle und der Zeitfluss entsprach der Frequenz, wie es für die LOST-Insel „normal“ war: Die LOST-TIME. Demzufolge hatte THE SWAN nun die Funktion eines „Deckels mit Ventil“ auf einem „Dampfkochtopf“.
Nebenbei bemerkt produziert so eine Anlage sicherlich Unmengen an Energie, so dass damit bequem die gesamte Insel gespeist werden kann. Das erspart den im Keller untergebrachten gigantischen Hamster im Laufrad; dieser ist aber dennoch eine amüsante Ausrede bei Leuten wie Locke, die es mal genauer wissen wollen und man vermeiden möchte Details zu verraten.
Jahrelang taten Leute wie Radzinsky, Kelvin und schließlich Desmond ihren treuen Dienst am Button und die Insel befand sich kontrolliert in ihrer Zeit, abgekapselt von der übrigen Welt und unsichtbar. Zu dieser Zeit war Dharma (seit dem Purge) bereits von der Insel verschwunden und längst Geschichte, die damaligen Hostiles, also die Natives der Insel, nutzten fortan die Dharma-Einrichtungen für ihre Zwecke. Nur unten in der SWAN-Station blieb der Wechsel an der Oberfläche unbemerkt und die Crews setzen dort ihre Arbeit fort. Auch als nach den angekündigten 540 Tagen keine Ablösung erschien, verloren sie nicht den Glauben daran, mit dem Drücken des Buttons die Welt zu retten. Nur Radzinsky wurde mit der Zeit misstrauisch und riskierte einige genauere Blicke nach draußen und notierte seine Erkenntnisse auf der Hatchmap. An dieser Stelle sei bemerkt, dass Kelvin seit seiner Dienstzeit im Irak zehn Jahre zuvor (als er auch Sayid traf) offensichtlich nicht gealtert war!
Da die Natives bzw. die Others nun die Kontrolle hatten, war es ihnen als Meister der Täuschung ein Leichtes, mittels Pearl-Station die Swan-Station im Auge zu behalten und das Dharma-Headquarter in der Außenwelt davon zu überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zu ginge. So geschah es auch, dass weiterhin regelmäßig Food-Supply-Drops stattfanden. Aus technischen Gründen geschah dies durch Abwurf von Palletten an Fallschirmen, die problemlos die Barriere zwischen den Zeitrahmen überwinden konnten. Ein Flugzeug hörte und sah man nie, da es sich aus der Inselperspektive in einer anderen Zeit befand; umgekehrt konnte das Flugzeug sicherlich ebenso wenig die Insel sehen und warf die Palletten an bestimmten Koordinaten ab. Höchstwahrscheinlich existieren „am Übergang“ zwischen den „Zeitzonen“ Turbulenzen, Wirbel oder ähnliches, so dass die Insel zusätzlich durch eine Wolkenschicht verborgen ist. Wie wir erfahren haben, stieß Desmond bei Annäherung an die Insel mit seiner Yacht Elisabeth auf solche Turbulenzen, OA 815 geriet ebenfalls in schwere Unwetter und auch Naomi berichtete davon, dass sie in einer Wolkendecke steckte, die plötzlich aufbrach und vor ihr die Insel freigab…
Durch ein folgenschweres tête-à-tête mit Kelvin Inman verpasste Desmond jedoch die Eingabe einmal, nämlich am 22. September 2004, und die schlafende Bestie unten im Bauche des SWANS erwachte erneut. Die elektromagnetische Energie stieg an und analog verstärkte sich die Zeitanomalie, was zu temporalen Turbulenzen geführt haben könnte. Die sensiblen (teils auf Zeitmessung basierenden) Instrumente eines Flugzeugs können durch das abrupte Treffen auf Zeitanomalien sicherlich aus dem Rhythmus gebracht werden, so dass eine zufällig über die Insel fliegende, vom Kurs abgekommene Maschine durchaus zur Bruchlandung gezwungen sein kann. Jedoch schaffte es Desmond doch noch, die totale Entladung zu verhindern und die Insel kehrte wieder in den kontrollierten Normalzustand, ihrer eigenen LOST-TIME zurück.
Doch es kam, wie es kommen musste: Es passierte wieder, dass der Code nicht eingegeben wurde, diesmal zeichnete Locke für diesen Fauxpas verantwortlich und es kam zu dem Zwischenfall, der als The Discharge bekannt ist. Die erneute, diesmal ungehinderte Ausbreitung des Effekts wurde als violetter Himmel sichtbar, an dieser Stelle trafen die asynchronen „Zeitzonen“ aufeinander. Um bei dem Bild der „bloody Snowglobe“ zu bleiben, ist diese Stelle die Glaskugel selbst.
An diesem Tag geriet die Insel während der Entladung in den Zeitrahmen der Außenwelt – so, als entfernte man die Glaskugel –, sodass die Insel für Außenwelt sichtbar wurde. Penny Widmore, die seit Desmonds Verschwinden nach ihm suchte und deshalb Wissenschaftler in einer Forschungsstation engagierte, die nach Anomalien im elektromagnetischem Feld suchten, bekam endlich den langersehnten Hinweis auf Desmond. Diese Anomalien wurden während des Discharge im hohen Maße frei und von der Listening Station aufgezeichnet. Interessanterweise (oder seltsamerweise?) waren nirgends in dieser Forschungsstation Uhren sichtbar, und das bei all dem technischen Equipment und Computern, so dass wir nicht wissen, WANN diese Szene stattfand! Wurde diese Information bewusst vorenthalten?
Vermutlich befindet sich die Insel, nachdem die freigewordenen Energien sich neutralisiert haben, überwiegend wieder wie zu den Zeiten, bevor Dharma eingegriffen hat, also mit der inseleigenen „Kraft“. Jedoch mit der Besonderheit, dass das inseleigene Raumzeit-Kontinuum Schaden erlitten hat. Vielleicht kann man es sich so vorstellen, dass die Glaskuppel nun Risse bekommen hat. Desmond, der unmittelbar im Zentrum der freiwerdenden Energie war, wurde in einen anderen Zeitrahmen seiner eigenen Vergangenheit geschleudert, in das Jahr 1996. Dieses Jahr war ein besonders Jahr für ihn, denn hier entschied sich seine weitere Zukunft: Wird er von Charles Widmore als Schwiegersohn akzeptiert, würde er um Pennys Hand anhalten und ein normales Leben führen – oder aber er würde von Mr. Widmore als unwürdig angesehen werden, was Selbstzweifel in ihm schüren würde, so dass er sich letztlich von Penny trennen, der Armee beitreten und schließlich an Widmores Solo-Race-Around-The-World teilnehmen würde, um seine Ehre wiederherzustellen und sich Respekt zu verschaffen, was aber nur dazu führt, drei Jahre lang den Button im Swan-Hatch zu drücken.
Zurückkatapultiert ins Jahr 1996 ergibt sich für ihn die vermeintliche Chance, trotz seiner Selbstzweifel Penny zu heiraten. Diese Entscheidung würde aber dazu führen, dass er nicht auf der Insel landet um die Welt zu retten, denn ganz offensichtlich hat er dies 3 Jahre lang getan! Nun ist es an der Zeit, dass die Kurskorrektur des Universums in Funktion tritt und Desmond an seinem Plan hindert – er muss um jeden Preis auf die Insel. In dieser universalen, korrigierenden Funktion taucht Mrs. Hawking auf, eine Namensvetterin von Stephen Hawking, und mindestens ebenso gut informiert, was kosmische Fragen angeht. Sie kennt Desmonds Zukunft, sein Schicksal, ebenso genau, als wenn sie es selbst in das Buch des Lebens geschrieben hätte. Es scheint fast so, als ob sie in der Lage ist unabhängig von Raum und Zeit zu agieren. Laut Mrs. Hawking ist es unerheblich, ob jemand versucht, das Schicksal zu ändern, denn die Kurskorrektur des Universums würde – früher oder später – die Dinge so lenken, wie sie vorherbestimmt waren. Und sie unterstreicht ihre Worte quasi durch unterlassene Hilfeleistung, wenn man das in diesem Kontext so sagen kann, und überlässt einen Mann in roten Turnschuhen seinem sicheren Tod unter einem herabstürzenden Baugerüst, denn hätte sie Eingegriffen, so wäre er am nächsten Tag seiner Dusche erlegen… oder einem herannahenden Taxi… oder, oder, oder.
Schließlich haben ihre Ausführungen Wirkung auf Desmond und trotz der Expertenmeinung eines befreundeten Physikers zum Thema Zeitreisen, trennt er sich von Penny! Nun nehmen die Dinge wieder ihren vorbestimmten Verlauf und er landet schließlich auf der Insel. Und zwar genau wieder an die Stelle, als er sie „verließ“! Direkt nach dem Discharge, draußen im Dschungel, wacht er auf und ist völlig orientierungslos und verwirrt. Eben dort in seiner eigenen Vergangenheit, nun hier im Jetzt, muss eine ähnliche Wirkung auf sein Bewusstsein haben, wie eine stroboskopische audiovisuelle Behandlung in Room 23, nämlich Orientierungslosigkeit und Verlust des Zeitgefühls. Die Risse im Raumzeitkontinuum haben sichtlich Wirkung auf Desmond, wohl deshalb, weil er sich im Epizentrum des Discharge befand. Von Zeit zu Zeit hat er nun Visionen, die sich als Erinnerung an selbst Erlebtes darstellen; wohlgemerkt an zukünftige Erlebnisse. Anders und einfacher ausgedrückt. Er hat Erinnerungen an die Zukunft! Ich glaube es geschieht in seinen „Déjà-vu“-Momenten, besser gesagt eigentlich Déjà-vécu-Erlebnissen („schon mal erlebt“), folgendes: Er hat diese Erinnerungen deshalb, weil er die Dinge wirklich in diesen Augenblicken erlebt! Wir bemerken zwar nicht, dass er weg ist und dieses Erlebnis wahrhaftig durchlebt, weil er im selben Moment, ohne Zeitverlust, zurück ist. Es ist jedesmal dasselbe wie während des Discharge! Er verschwindet, hat sein Erlebnis, kehrt zum selben Ausgangspunkt zurück und erinnert sich DANN daran. Alternativ wäre denkbar, dass Desmond bereits alles auf der Insel schon mal erlebt hat (also an einen Stück) und dieses nun abermals durchlebt, seine intensiven Erlebnisse zusammen mit Charlie erinnern ihn wie ein Trigger daran, wenn die aktuelle Situation sich den markanten Erinnerungen annähert. Dann macht auch seine Aussage gegenüber Charlie besonderen Sinn: „Du weißt nicht, was ich durchgemacht habe!“. Durch seine Kenntnisse will der gute Desmond zunächst verhindern, dass Charlie stirbt, sieht dann aber ein, dass er das Schicksal nicht aufhalten kann. Zumal ihm wieder in Erinnerung kommt, dass Charlie wirklich dazu bestimmt ist zu sterben, damit Rettung kommen kann und er mit Penny wiedervereinigt wird.
Wenn man da nun genauer drüber nachdenkt: Haben die Losties und die Others dieselbe Zeitschleifen ebenfalls so durchgemacht wie Desmond? Sagt Ben deshalb zu Jack, dass sich die Geschichte stets wiederholt? Und sind letztlich die Skelette von Adam und Eve in der Höhle die Überreste von Jack und Kate, die schließlich doch auf die Insel zurückgekehrt sind? Ich weiß es nicht, das wird die Zeit zeigen…
Nun werden Skeptiker sagen: Die Losties sind doch gealtert, Aaron zum Beispiel… Oder Penny ist eben nicht gealtert… Ich denke, es ist noch nicht genug Zeit vergangen, um das so genau sagen zu können! Die Losties sind jetzt um die 90 Tage auf der Insel, da ist ein Alterungsprozess nicht sichtbar. Aaron wächst verhältnismäßig normal, aber das tat Ben im Kindesalter auch. Wie gesagt muss man der Insel ein Opfer bringen, um in den vollen Genuss ihrer Macht zu kommen. An act of confirmation.
Für Penny vergeht die Zeit völlig normal und sie ist demnach normal gealtert. 3 Jahre sind nicht immer sichtbar. Deutlich wird ein Alterungseffekt nur über mehrere Jahre, wie bei Ben oder Richard oder Kelvin.
Letztlich ist die erlebte Zeit etwas ganz subjektives. Der Mensch stellt sich die Zeit als linearen Fluss vor, aber das ist physikalisch eben nicht korrekt. Zeit fließt nicht. Das ist nur ein Konstrukt des menschlichen Verstandes, der die Zeit als Abfolge von nacheinander geschehenden Ereignissen interpretiert und mit Hilfe von ebenfalls konstruierten Schemata in kleine Einheiten, verständlichen Informationshäppchen unterteilt. Selbst der Begriff „Zeit“ ist nichts anderes als ein Konstrukt unseres Verstandes. Die Farbe Blau ist auch nur ein gewisses Spektrum des Lichts und unser Gehirn verarbeitet die Informationen aus den übertragenen Reizen des Sehapparates so, dass für uns die Farbe Blau entsteht.
Wir versuchen also mit dieser Begrifflichkeit „Zeit“ (im Sinne von Dauer, Zeitraum) eine Abfolge von Ereignissen in ein Raster zu stecken. Ereignisse geschehen nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip und das ist ein weiteres Kernthema bei LOST: Ursache & Wirkung, Aktion & Reaktion. Wenn man dies macht, passiert jenes. Und es stellt sich hier auch die Frage nach den bisherigen Taten. Ein Mensch definiert sich durch seine Taten und das Ergebnis stellt den Charakter dar, die Persönlichkeit. An diesem Punkt wird auf der Insel mit der schwarz-weißen Brille abgerechnet: Gut oder Böse? Stellt das „Monster“ fest, ob man „reif für die Insel“ ist?
Die Frage ist doch: Wenn man Dinge nachträglich anders machen würde, andere (alternative) Entscheidungen träfe, könnte man dann den Lauf der Dinge wirklich ändern? Oder ist alles vorherbestimmt und somit die Zukunft bereits geschrieben, unabänderlich? Dann stünde das Schicksal fest und es brächte nichts, manipulierend einzugreifen. Denn dann tritt die Kurskorrektur des Universums auf den Plan wie eine „Deus Ex Machina“. Das klingt nach einer göttlichen Kraft und Gott lässt sich nicht gerne dazwischenfunken. Und wenn wir nicht wissen, wohin die Reise geht, dann ist Unwissenheit vielleicht ein Segen…
Danke für eure Aufmerksamkeit!
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